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Veröffentlicht am 22.12.2019

Lina & Phil - Was sich liebt, das neckt sich

Winter of Love: Lina & Phil
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Inhalt
Die Protagonistin Lina steckt gefühlt in ihrem Leben fest. Während all ihre Freundinnen aus dem Heimatort St. Aurel, weggezogen sind und ihren Träumen hinterherrennen, muss sie im Traditionshotel ...

Inhalt
Die Protagonistin Lina steckt gefühlt in ihrem Leben fest. Während all ihre Freundinnen aus dem Heimatort St. Aurel, weggezogen sind und ihren Träumen hinterherrennen, muss sie im Traditionshotel ihrer Eltern arbeiten, das sie eines Tages übernehmen soll. Nur an den Nachmittagen kann sie ihrer wahren Leidenschaft, dem Snowboarden nachgehen und gibt Unterricht in der Skischule ihrer Schwester. Bis Phil wieder in St. Aurel auftaucht und alles durcheinanderbringt. Denn Lina ist sich sicher: ihr Leben wäre ganz anders verlaufen, hätte sie damals anstelle von Phil den Contest gewonnen. Und: Phil ist schuld daran. Die alte Rivalität entfacht aufs Neue, doch warum verhält sich Phil so komisch und weshalb schlägt ihr Herz plötzlich schneller, wenn sie ihn sieht?

Meine Meinung
Als ich von dem Winter-Special Winter of Love von Impress gehört habe, war ich sofort Feuer und Flamme. Ich lese zwar weniger aus dem Genre und erst recht nicht Weihnachtsbücher, aber irgendwie haben mich die Bücher sofort angesprochen. Den Start macht Ina Taus mit Lina & Phil. Ich habe bisher noch nichts von der Autorin gelesen und war entsprechend gespannt. Ihr Schreibstil gefällt mir gut, er lässt sich leicht und flüssig lesen, und ich finde ihren Humor grossartig. Genauso trocken wie mein eigener

Mir hat die Geschichte um Lina und Phil sehr gefallen. Ich bin zwar mit Lina selbst nicht wirklich warm geworden - sie ist mir einfach zu impulsiv und nachtragend, dafür, dass sie eigentlich ein sehr bedachter Mensch ist - dennoch habe ich mit ihr mitgefiebert. Phil mochte ich von Anfang an ganz gerne, denn im Gegensatz zu Lina habe ich ziemlich schnell gemerkt, dass er "erwachsen" geworden ist. Wie er indes mit Lina und ihren Neckereien umgegangen ist, fand ich sehr süss.

Die Gefühle von Lina - im Leben festzustecken und irgendwie hinten anzustehen - kann ich erschreckenderweise sehr gut nachvollziehen. Wer hat nicht manchmal das Gefühl, auf der Stelle zu treten? So hat es mir Spass gemacht mitzuverfolgen, wie sie daran wächst. Das Ende - was ihre Zukunft betrifft - kam mir dann aber doch irgendwie zu schnell. Das sich entwickelnde Prickeln zwischen Phil und Lina hat indes genau gepasst - und Leute, das war ein ordentliches Prickeln!

Auf jeden Fall bin ich jetzt gespannt auf die anderen Geschichten - weshalb war Julia so lange nicht erreichbar? Warum bricht Anna immer noch in Tränen aus, wenn man Vince erwähnt? Wer wird Ellis Herz erobern? Und wer zum Geier ist Tarantino? Und ganz ehrlich: Warum haben Hannah und Joschi keine eigene Geschichte bekommen?

Fazit
Eine locker-leichte Winter-Weihnachtsgeschichte, kurzweilig und mit viel Humor und Romantik. Genau das, was man an einem Adventstag lesen möchte.

4.5 Sterne

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.12.2019

Anna & Vince - die erste grosse Liebe

Winter of Love: Anna & Vince
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Inhalt
Anna verbringt die Weihnachtszeit im verschneiten Örtchen St. Aurel, um endlich ihre Freundinnen wiederzusehen. Die Heimat hat sie vor zwei Jahren verlassen, um ihren versnobbten neureichen Eltern ...

Inhalt
Anna verbringt die Weihnachtszeit im verschneiten Örtchen St. Aurel, um endlich ihre Freundinnen wiederzusehen. Die Heimat hat sie vor zwei Jahren verlassen, um ihren versnobbten neureichen Eltern zu entfliehen - und ihrer Vergangenheit mit Vince, der sie aus dem Nichts einfach verlassen und als gebrochene Frau zurückgelassen hat. Nie hätte sie damit gerechnet, dass sie ihm aber ausgerechnet in St. Aurel wieder begegnet.

Meine Meinung
Mimi Heeger hat den dritten Teil zum Winter of Love bei Impress verfasst. Für mich war es die erste Geschichte der Autorin und ich bin positiv überrascht. Mimi's Schreibstil ist sehr schön und romantisch, aber vor allem sehr emotional. Ich habe des öfteren beim Lesen leer Schlucken müssen, weil sie mich so berührt hat.

Band 3 beschäftigt sich mit Annabell Winkler, die als Tochter versnobbter Eltern nie gut genug war, der es schwer fällt, sich im Leben zu finden und sich selbst zu sein - und die ihre grosse Liebe schon sehr früh gefunden und auf eine traumatische Art wieder verloren hat. Anna ist - obschon noch recht jung - eine ziemlich gebrochene Person. Ihre Fixierung auf Vince, der sie eines Tages einfach hat stehen lassen, war für mich nicht immer ganz nachvollziehbar, wurde aber wunderbar herübergebracht. Auch wenn für mich schon recht schnell klar war, welche Beweggründe Vince denn hatte, habe ich sehr mit Anna gelitten. Auch wenn sie mir manchmal etwas zu dramatisch war; es ist nunmal manchmal besser, auch die anderen Parteien in einem Streit ausreden zu lassen. Aber das muss sie wohl erst noch lernen.

Richtig ins Herz geschlossen habe ich dafür Dom und seinen Partner. Die beiden sind wie Tag und Nacht, aber für Anna der Anker, den sie so dringend benötigt. Wer weiss, vielleicht bekommen sie ja ein Sommer-Special? Verdient hätten sie es, ebenso wie Hannah und Joschi aus Band 1 und Dallas aus Band 2. Na, liebes Impress-Team, was meint ihr dazu?

Für mich bleibt nun noch die Geschichte von Elli & Ben übrig, dann muss ich von St. Aurel auch schon Abschied nehmen...

Fazit
Eine dramatisch-romantische Weihnachtsgeschichte um Anna, die als Tochter nie gut genug war, und ihre erste und einzige Liebe Vince, die ihr das Herz gebrochen hat. Bisher das emotionalste Buch des Winter-Specials und trotz ein paar Kleinigkeiten, die mir weniger gefallen haben, hat es mich sehr berührt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2019

A Dragon's Soul / Zane & Sky

A Dragon's Soul (The Dragon Chronicles 2)
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Band 2 von 4!

Inhalt
Ravens Welt ist erschüttert, seit ihr offenbart wurde, dass sie den Clan der Drachen anführen soll - und dass ihr leiblicher Vater ihr nach dem Leben trachtet. Gemeinsam mit ihrem ...

Band 2 von 4!

Inhalt
Ravens Welt ist erschüttert, seit ihr offenbart wurde, dass sie den Clan der Drachen anführen soll - und dass ihr leiblicher Vater ihr nach dem Leben trachtet. Gemeinsam mit ihrem Zwillingsbruder Zane und ihren Freunden versteckt sie sich auf dem alten Herrschersitz und schmiedet Pläne für die Zukunft der Drachen. Bis eines Tages Sky und Cain auftauchen, zwei Assassinen, deren Auftrag der Tod ihres Vaters ist - doch sie haben ihre Rechnung nicht mit Zane gemacht, in dem das Feuer der Rache heiss brennt.

Meine Meinung
Band 1 hatte mir wirklich gut gefallen und so ist es klar, dass auch der zweite Teil meinen Reader beziehen darf. Der Schreibstil ist genauso locker und gut, wie im Vorgänger, die Kapitel wechseln ab zwischen den Protagonisten, was mir gut gefällt. Neu mit von der Partie sind die Assassinen Sky und Cain - hallo? Assassinen! Ja bitte!

Raven hat sich mit ihren Freunden zurückgezogen in den alten Familiensitz der Blacks. Dort soll sie sich auf ihre erste Verwandlung vorbereiten und darauf, den Clan der schwarzen Drachen anzuführen. An ihrer Seite: Ihr Partner Elion und ihr Zwillingsbruder Zane, in dem der Drang nach Rache an ihrem brutalen Vater hart wütet. Als die Assassinen Sky und Cain auftauchen, die besagten Vater eliminieren sollen, wird Zane auf eine harte Probe gestellt: Seinen Rachedurst stillen oder seine Familie schützen? Und warum zum Teufel schlägt sein Herz schneller, wann immer Sky in seiner Nähe ist?

Band 2 widmet sich nun also Zane und Sky, was mich erst etwas betrübt hat. Aber schnell war klar, dass auch Raven und Elion nicht zu kurz kommen, denn alle erhalten Gelegenheit, etwas an die Geschichte beizutragen. A Dragon's Soul ist anders als sein Vorgänger: Düsterer, verzweifelter und härter. Der Charme der vielen verschiedenen Wesen ist damit etwas abhanden gekommen, denn nun sind vor allem die Drachen Thema Nummer 1. Was ich auch toll finde, weil Drachen! Gleichzeitig spielt die Geschichte nun (laut Band 1) in Wales resp. (laut Verlag) in den Highlands - wobei man davon nicht viel mitbekommt. Dafür ist das Thema Akademie nun vom Tisch, was ich eigentlich ganz gut finde. Bücher über magische Akademien gibt es ja schon genügend.

Der Leser begleitet nun also Raven auf ihrem schweren Weg zu ihrer ersten Verwandlung, Zane auf seinem Weg der Genesung - oder eben nicht - vom Erlebten aus Band 1. Die beiden sind mir recht ans Herz gewachsen, sie haben eine gute Teamdynamik, einen tollen Zusammenhalt, trotz verschiedener Ansichten. Elion, dem ich in Band 1 noch nachgesabbert habe, hat einiges an Sexyness eingebüsst. Er macht nun einen auf braven, überfürsorglichen Hausmann. Und George ist immer noch derselbe Geheimniskrämer, den man gerne einfach nur schütteln möchte. Mit den Assassinen Sky und Cain wird die Truppe um zwei Freunde reicher und die Geschichte oft etwas aufgelockert. Obschon gerade Sky ein sehr schweres Schicksal hat. Aber lest am besten selbst.

Auf jeden Fall war Band 2 um einiges spannender und ereignisreicher als Band 1. Dies, weil man die Welt nun kennt, und die Gefahr von Taranis immer grösser wird. Aber immer noch macht es unglaublich Spass, der Geschichte zu folgen - ich habe sie innert weniger Tage weggesuchtet und freue mich sehr auf den dritten Teil, der zum Glück demnächst erscheint.

Fazit
Ein spannender, rasanter Band 2 um die Werdrachen Raven und Zane. Dramatischer, tragischer und düsterer als Band 1 konnte er mich wieder packen und begeistern und ich freue mich auf die Fortsetzung!

4.5 Cupcakes

Veröffentlicht am 28.07.2019

Wenn du plötzlich ein Schicksal hast

Wir von der anderen Seite
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Inhalt
Als Rahel Wald, mehr oder weniger erfolgreiche Drehbuchautorin, eines Tages aufwacht, ist sie umgeben von piepsenden Maschinen, ihrer traurig-schockierten Familie und Ärzte mit ernsten Gesichtern. ...

Inhalt
Als Rahel Wald, mehr oder weniger erfolgreiche Drehbuchautorin, eines Tages aufwacht, ist sie umgeben von piepsenden Maschinen, ihrer traurig-schockierten Familie und Ärzte mit ernsten Gesichtern. Nach und nach beginnt sie zu verstehen: Sie liegt auf der Intensivstation, ist gerade aus dem Koma erwacht, ihr Körper, ihr Herz sind schwach und ihr Leben schlagartig anders. Nur langsam kämpft sich Rahel zurück, begleitet durch ihre Familie, ihre Freunde und Olli - mit dem sie zusammen war, nur warum fühlt sich das so komisch an?

Meine Meinung
Das Buch gehört - und wer meinen Blog liest und mich kennt, weiss dies - so gar nicht in mein Beuteschema. Gleichzeitig habe ich beruflich viel mit Menschen zu tun, die in gerade so einer Situation stecken, wie die Protagonistin in Wir von der anderen Seite. Und vielleicht war es dieser Aspekt, vielleicht aber auch die Inhaltsangabe oder gar das Cover, das ich simpel aber toll finde, das mich dazu gebracht hat, zu diesem Roman zu greifen.

Recht schnell war ich verliebt - verliebt in die Tragik, die Traurigkeit und die Schwere der Geschichte, in diesen doch humorvollen, selbstironischen Schreibstil, der irgendwie so gar nicht und trotzdem perfekt in diese Geschichte passt, in die Charaktere, die so echt wirken.

Der Kampf des Lebens
Rahel Wald wacht eines Tages aus dem Koma auf und kann sich an nichts erinnern. Ganz langsam kämpft sie sich zurück in ein einigermassen normales Leben. Kämpft mit ihrem zu schwachen Herzen, ihrem unbändigen Hunger - als Folge der Betablocker, die sie einnehmen muss -, mit ihrer Familie, die sie nicht mehr allein lassen will, mit dem ganz alltäglichen Ärger in den deutschen Kliniken, mit der Reha und eingebildeten Eichhörnchen, mit den nächtlichen Albträumen, die Komapatienten angeblich immer haben, mit Enttäuschung und Hoffnung, mit der Existenzangst, mit neuen und alten Freunden, mit Beziehungsproblemen - aber vor allem mit sich selbst.
Die Autorin beschreibt diesen Kampf unglaublich feinfühlig und doch voller Humor. Ich habe schon lange nicht mehr so viele Stellen in einem Buch markiert, weil sie mir so nah gingen. Ich habe zwar nicht denselben Leidensweg hinter mir, aber viele Themen konnte ich trotzdem nachvollziehen, weil ich sie ähnlich erlebt habe.

Charaktere mitten aus dem Leben
Besonders auch die Charaktere haben es mir angetan. Zwar bin ich mit Rahel selber nicht unbedingt warm geworden - ich mochte sie als Protagonistin, konnte mit ihr leiden, aber ich kann mich nicht mit ihrer Art identifizieren - dafür sind die Nebenprotagonisten einfach bezaubernd. Allen voran die verrückte Mutter von Rahel - eine Dramaqueen wie sie im Buche steht, aber dennoch so herzlich, so rührend, ich würde sie gerne mal drücken. Der Vater, der sich um alles kümmert, obschon er selber fast daran zerbricht. Und der Bruder, Juri, der ein schlechtes Händchen für Frauen hat - aber für seine eigene Schwester die Welt bedeutet.
Ganz besonders ins Herz geschlossen habe ich indes den Kevster, bürgerlich Kevin, Autorenkumpel und ziemlich abgedrehter Freund von Rahel. Man braucht im Leben nicht hundert Freunde, ein Kevster reicht!
Der einzige Protagonist, den ich überhaupt nicht leiden konnte, war Olli, der Partner von Rahel. Er kam mir von Anfang an falsch vor, auch wenn seine Seite der Erzählung sehr wichtig ist in dieser Geschichte. Denn er leidet besonders darunter, dass sich Rahels Leben nun nur noch um ihre Krankheit und den Weg zur Genesung dreht, während seine alltäglichen Probleme nicht mehr berücksichtigt werden. Authentisch. Aber nicht sympathisch.

Meine (kleine) Kritik
Einen klitzekleinen Dämpfer bekommt meine Schwärmerei nur, weil mich persönlich (und es handelt sich hierbei wirklich nur um meine ganz eigene Meinung - ich bin gerne offen für Diskussionen) zwei Punkte gestört haben:
Rahel wird Opfer eines ziemlich schmierigen Physiotherapeuten, der seine Finger nicht bei sich lassen kann. Ich finde es wichtig, dass solche Themen angesprochen werden, denn sie sind sicherlich auch heute noch Realität. Dass sie aber später nochmals auf einen anderen Arzt trifft, der ihr ebenfalls unpassende Avancen macht, fand ich an dieser Stelle zu viel. Ja, es mag sein, aber nein, einmal hätte gereicht - und hätte meiner Meinung nach die ernste und wichtige Thematik wesentlich besser dargebracht.
Zweitens nimmt Rahel im Verlauf der Geschichte zu, als Folge der vielen Medikamente, die sie einnehmen muss, und die ihren Hunger ankurbeln. Aber nun ist sie bei einem Gewicht von 70 kg angekommen und nennt sich selber durch die Geschichte weg "fett". Das hat mich immens gestört. Sogar eine Frau (oder ein Mann) mit sagen wir 160 cm Körpergrösse ist mit 70 kg Körpergewicht nicht "fett" oder "dick". Das Buch legt viel Wert auf Bodypositivity, darauf, dass man seinen Körper lieben soll. Und dann sowas? Da war ich wirklich enttäuscht. Es mag wohl subjektive Empfindung der Protagonistin sein, aber als Leserin fand ich das stossend.

Fazit
Mit Wir von der anderen Seite hat Anika Decker eine tragische Geschichte voller Angst und Zweifel, voller Kämpfe mitten aus dem Leben und doch mit so viel Hoffnung und Humor geschrieben, die mir noch lange in Erinnerung bleiben wird.

4.5 Sterne

Veröffentlicht am 28.05.2019

Das kleine Volk und seine grossen Geheimnisse

Elfenseele - Hinter dem Augenblick
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Inhalt
Tanya ist anders: Sie sieht Elfen und Kobolde. Selbstredend, dass ihr das niemand glaubt und sie dies als Geheimnis wahrt. Nachdem die kleinen Biester sie erneut aufgesucht und geärgert haben, hat ...

Inhalt
Tanya ist anders: Sie sieht Elfen und Kobolde. Selbstredend, dass ihr das niemand glaubt und sie dies als Geheimnis wahrt. Nachdem die kleinen Biester sie erneut aufgesucht und geärgert haben, hat ihre Mutter es satt und schiebt Tanya über die Sommerferien zu ihrer Grossmutter ab. Tanya ist alles andere als erfreut - wohnen neben der unnahbaren Grossmutter doch auch der gruselige Hausverwalter Warwick und dessen nerviger Sohn Fabian in dem alten verfallenen und gespenstischen Gutshaus. Ganz zu schweigen von dem düsteren Wald neben dem Anwesen, in dem schon früher Kinder einfach so verschwunden sind...

Meine Meinung
Cover und Klappentext haben das Buch in mein Regal gebracht... wo es zu meiner Schande lange Zeit ungelesen rumstand. Nun habe ich mich der Geschichte angenommen und wurde positiv überrascht.

Tanya muss die Sommerferien bei ihrer unnahbaren Großmutter auf Elvesden Manor verbringen - einem alten und sehr gruseligen Herrenhaus. Sie versucht den Bewohnern des Hauses - der distanzierten Grossmutter, dem verbitterten Hausverwalter, dessen nervigen Sohn und natürlich der Unzahl den Feen und Elfen - so gut wie möglich aus dem Weg zu gehen. Dass sie letztere sehen kann, darf sie eh niemanden anvertrauen, schließlich würden sie alle für verrückt erklären. Doch aus dem ruhigen Sommer wird nichts, denn Fabian hat es sich zum Ziel gesetzt, mehr über das Mädchen zu erfahren, das vor fünfzig Jahren im düsteren Wald neben dem Anwesen verschwunden ist. Und plötzlich schweben nicht nur Tanya und Fabian in Gefahr....

All-Age-Fantasy beschreibt Hinter dem Augenblick wohl am besten. Die Protagonistin Tanya ist 14 Jahre jung und entsprechend sind ihre Taten und Gedankengänge. Doch das stört hier überhaupt nicht - denn das Buch ist definitiv nicht nur für Kinder und Jugendliche geschrieben worden. Die Sprache ist wunderbar bildhaft und das Setting teilweise gruselig - kurz und knapp: Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen (und wollte das übrigens auch nicht :D )

Setting
Die Geschichte spielt irgendwo im Süden Englands auf dem Anwesen Elvesden Manor - ein altes Gutshaus, das ziemlich heruntergekommen ist und neben unzähligen verstaubten und nicht mehr benutzten Zimmern auch einige (schreckliche) Geheimnisse birgt. Neben Elvesden Manor lauert der riesige Henkerswald, ein äusserst düsterer und verwunschener Wald, in dem alte Katakomben schon manches Menschenleben gefordert haben.

Ein geheimnisvolles Haus und ein düsterer Wald - ein perfektes Setting würde ich mal sagen. Tatsächlich kommt diese Spannung, die Finsternis die über allem hängt, wirklich gut zur Geltung.

Auch die Bewohner dieser Orte - und ich meine damit die nichtmenschlichen - spielen selbstredend eine wichtige Rolle und tragen ihr eigenes dazu bei. Elfen, Feen, Kobolde und so viel mehr. Aber nicht die grossgewachsenen, kühlen aber wunderschönen Wesen, die wir von Tolkien kennen. Nein, die Rede ist von kleinen skurrilen Wesen, die sich teils mit Magie wandeln können oder ihr Äusseres anpassen. Von ihnen gibt es unzählige in Tanya's Welt - kleine freundliche Wesen, die wie der perfekte Gartenzwerg aussehen, aber auch rattenähnliche, flohbefallene Fieslinge, knorrige Waldbewohner mit Rindenhaut und in Reimen sprechende Bösewichte in Miniatur.

Charaktere
Tanya, 14 Jahre jung, leidet darunter, dass offenbar nur sie Elfen, Feen und Co. sehen kann. Entsprechend zurückhalten - und manchmal garstig ist sie. Als Protagonistin eines All-Age-Romans schlägt sie sich ganz gut, denn sie muss mehr als einmal über ihren Schatten springen und an ihren Ängsten wachsen.

Auch die anderen Bewohner von Elvesden Manor spielen ihre Rollen gut: Die unnahbare Grossmutter Florence, von der man einfach nur wissen möchte, warum sie so abweisend zu ihrer Enkelin ist; der Gutsverwalter Warwick, der mir mehr als einmal einen Schrecken eingejagt hat; dessen Sohn Fabian, der eine etwas makabre Art hat, die Welt zu entdecken - und Amos, den wirklich gruseligen Grossvater Fabians. Einen Platz in meinem Herzen haben sich aber besonders Dobermann Oberon (na, wer versteht die Anspielung?) und Elf Brunswick erschlichen - ich hoffe, die beiden auch in Band 2 wieder anzutreffen.

Fazit
Wer Lust auf einen All-Age-Fantasy-Roman hat, in dem Elfen und Feen mal nicht die wunderschönen Wesen sind, die wir bisher kennen, ist bei der Elfenseele-Trilogie genau richtig. Der bildhafte und spannende Stil, die teils gruseligen Elemente und eine Menge Geheimnisse, die es zu entdecken gibt, sorgen für ein paar wirklich tolle Lesestunden.

4.5 Sterne