Harte Zeit
Der "Kleine Mann" war mir schon von meiner Großmutter ein Begriff, jedoch weiß ich erst nach diesem Buch, was genau damit gemeint ist. Bei Fallada kämpft sich stellvertretend für diese Spezies der Konfektionsverkäufer ...
Der "Kleine Mann" war mir schon von meiner Großmutter ein Begriff, jedoch weiß ich erst nach diesem Buch, was genau damit gemeint ist. Bei Fallada kämpft sich stellvertretend für diese Spezies der Konfektionsverkäufer Pinneberg mit seinem "Lämmchen" durchs Leben. Gleich zu Beginn der Geschichte erwarten sie nämlich schon ein Kind. Nun soll nach dem spontanen Heiratsbeschluss eine eigene Bleibe her. Beide sind noch sehr jung und ihre Liebe zart, aber tatsächlich bewährt sie sich im Alltag, der immer schwieriger wird. Das Buch hat mich, übrigens genau wie die anderen, die ich von Hans Fallada gelesen habe, für einige Zeit förmlich verschluckt.
Da schrieb ein Mensch mit Ecken und Kanten, einer, den das Leben nicht geschont hat, einer, der das Leben aber auch selbst herausgefordert hat.
Das merkt man den Geschichten an, und die Geschichten wurden in einer klaren, ungeschminkten und ehrlichen Sprache erzählt.
Manche Ausdrucksweisen sind uns fremd geworden, jüngeren Menschen vielleicht ganz abhandengekommen.
Also auch da ein Stück gelebte Geschichte, genau wie alle Geschichten, die Herr Fallada schrieb. Und verblüffenderweise so oder wieder sooo aktuell!