Ein faszinierendes wenn auch erschreckendes Hörspiel
Kurzbeschreibung
Es ist das Jahr 632 nach Ford. In der neuen perfekten Welt werden Babys in Flaschen gezüchtet und es gibt weder Kriminalität noch Armut. Doch als ein sogenannter „Wilder“ die schöne neue ...
Kurzbeschreibung
Es ist das Jahr 632 nach Ford. In der neuen perfekten Welt werden Babys in Flaschen gezüchtet und es gibt weder Kriminalität noch Armut. Doch als ein sogenannter „Wilder“ die schöne neue Welt betritt und von Gefühlen und Freiheit spricht, wird er zur Bedrohung der selbsternannten Zivilisation.
Eindruck
Ich war zunächst etwas verwundert über die recht kurze Laufzeit dieser Hörspielinszenierung und war sehr gespannt darauf, ob es den verschiedenen Sprechern wirklich gelingen würde, mir diese Geschichte nahe zu bringen.
Positiv überrascht musste ich feststellen, dass dieses Hörspiel mich von den ersten Minuten an in den Bann zog.
Im Grunde genommen läuft diese Handlung zwar wie viele andere Zukunftsgeschichten ab und doch ist es eine eigenständige fesselnde Geschichte.
Als der sogenannte Wilde die ach so perfekte Welt aufmischt, in der alle bis zu jenem Tag mit Hilfe einer Gesellschaftsdroge, zufrieden und einheitlich leben, gewinnt die Geschichte mehr und mehr an Spannung und Dramatik.
Dank der bildhaften Beschreibung ist Kopfkino vorprogrammiert und sorgt für gute wenn auch tragische Unterhaltung.
Figuren
Die Beschreibung der Personen ist äußerst interessant, denn sie alle bieten unterschiedliche Charakterzüge und ihre eigenen Erzählstränge. Sie gehen in die Tiefe und wirken sehr authentisch.
Es ist wahnsinnig interessant, die jeweils eigenen Beweggründe zu beobachten.
Sprecher
Es gibt sehr viele Sprecher und Sprecherinnen in diesem Hörspiel und aufgrund der Vielzahl fällt es mir schwer, sie alle zu erwähnen und ihnen gerecht zu werden.
Einige stachen aber besonders hervor wie zum Beispiel John, dessen Stimme hell und fröhlich klingt und der ein zügiges Sprachtempo besitzt. Ich hatte ständig das Gefühl, ich könnte ihn beim Erzählen lächeln sehen.
Die Figur Bernhard wird mit einer dunklen, kräftigen und leicht älter klingen Stimme in einem mittleren Sprachtempo vorgetragen.
Lindas Stimme klingt sehr jung und eindringlich, fast schon verzweifelnd, was aber sehr gut zu ihrer Charakterbeschreibung passt.
Die Erzählerin dagegen besitzt eine melodisch klingende Stimme und es war sehr angenehm sich von ihr durch die Geschichte tragen zu lassen.
Letztendlich haben mir aber wirklich alle Stimmen sehr gut gefallen. Sie waren passend zu den Personen und brachten zusätzliche Lebendigkeit in die Handlung.
Fazit
„Schöne neue Welt“ ist ein faszinierendes, wenn auch erschreckendes Hörspiel, das mich von Beginn an in seinen Bann ziehen konnte.
Die kurze Laufzeit machte mir überhaupt nichts aus, denn mir fehlte nichts an dieser Geschichte.
Ich hatte weder offene Fragen noch das Gefühl, das irgendetwas in der Handlung fehlte.
Großartige Sprecher und Sprecherinnen konnten die Theatralik und Dramatik gekonnt darstellen und sorgten dafür, dass mich die Geschichte noch lange danach gedanklich beschäftigte.