Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.07.2019

Ein eindringlicher True-Crime Thriller der an Abgründigkeit nicht zu überbieten ist

Zerschunden
0

Bereits der Anfang war für mich schon ungeheuer fesselnd gestaltet, darin bekommen wir Einblicke in die Taten des Täters.
Anschließend ging es erstmal um einen anderen Fall, der mich jedoch auch fesseln ...

Bereits der Anfang war für mich schon ungeheuer fesselnd gestaltet, darin bekommen wir Einblicke in die Taten des Täters.
Anschließend ging es erstmal um einen anderen Fall, der mich jedoch auch fesseln konnte.
Als wir zu dem Fall des Serienmörders kamen schnürte es mir den Hals zu. Denn es ist wirklich nichts für schwache Nerven.
Rechtsmediziner Fred Abel lernen wir schnell kennen und ich muss sagen, er konnte meine ganze Sympathie erringen. Man merkt einfach wie er mit Leib und Seele in seinem Beruf aufgeht und diesen zum Zentrum seines Lebens macht. Dabei ist ihm wichtig der Gerechtigkeit zu verhelfen.
Doch sein neuer Fall bringt ihn an seine eigenen Grenzen. Oft ist er zwischen Zweifeln hin- und hergerissen.
Denn der Hauptverdächtige ist ein alter Freund von ihm. Dabei hat mich vor allem das Schicksal von der Tochter des Hauptverdächtigen sehr berührt. Man spürt einfach den Schmerz und die Verzweiflung die über diese Familie schwebt. Es ist wie ein Wettlauf gegen die Zeit mit einem ungewissen Ende.
Abel setzt alles dran, den wahren Täter zu finden, um seinen Freund zu entlasten, damit er noch einmal seine Tochter sehen kann.
Kein leichtes Unterfangen, denn der wahre Täter gibt sich bedeckt und ist scheinbar nicht zu fassen.
Die Ermittlungsmethoden hierbei haben mir sehr gut gefallen, auch wenn sie scheinbar manchmal etwas vom eigentlichen Fall ablenken.
Mir hat es geholfen alles besser zu verstehen. Ich fand es interessant dem Verlauf zu folgen.
Es wurde mit der Zeit immer komplexer und abgründiger.
Der Fall ging mir immer mehr an die Nieren und brachte mich an meine eigenen Grenzen.
Darin bekommen wir auch Einblicke in die Psyche des Täters, daher wird es auch ab einem gewissen Zeitpunkt vorhersehbar. Das hat mich jedoch nicht gestört, denn die Handlung war trotz allem interressant und spannend gestaltet.
Lediglich hin und wieder entstanden ein paar Längen.
Dem Autor gelingt es uns das wahre Gesicht des Täters zu offenbaren. Wir erfahren sämtliche Emotionen seiner Person und welche Abgründe in ihm lauern und diese sind wirklich unglaublich tief und kaum zu fassen.
Zu Ende hin wurde es nochmal richtig adrenalingeladen und man spürte richtig, wie sich alles zum finalen Showdown sammelte. Daher war man emotional auch sehr aufgewühlt und angespannt.
Das Ende hat mich dann nochmal richtig in den Bann geschlagen.

Die Charaktere wirken allesamt authentisch und real dargestellt. Dabei gelangen sowohl die Charaktere als auch die Handlung eine sehr gut Tiefe. Man erfährt immer mehr die Hintergründe und das macht es leichter, alles nachzuvollziehen.
Die Handlung war an sich gut durchdacht, wenn ich auch manchmal etwas bezweifle das ein Rechtsmediziner so ohne Probleme überall ermittlen darf. Denn man darf nicht vergessen, dieser Fall spielt nicht nur in Deutschland. Und Fred Abel kam mir mehr als eigenständiger Ermittler als Rechtmediziner vor.

Hierbei erfahren wir zum größten Teil die Perspektiven von Fred Abel und dem Täter. Was das ganze uns ermöglicht beide Seiten zu betrachten und das hat mir doch recht gut gefallen.
Dieser Thriller spielt sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit.
Dier einzelnen Kapitel haben eine normale Länge, die Gestaltung hat mir hierbei recht gut gehalten.
Der Schreibstil des Autors ist fließend und eindringlich, aber auch sehr mitreißend.
Das Cover und auch der Titel passen sehr gut zum Buch.

Fazit:
Ein eindringlicher True-Crime Thriller der an Abgründigkeit nicht zu überbieten ist, dabei gerät man spürbar an seine eigenen Grenzen. Mich hat dieses Buch sehr mitgenommen und das will schon was heißen.
Also nicht unbedingt etwas für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Ein gelungener Abschluss der Abel Trilogie

Zerbrochen
0

Auch im letzten Teil der Abel Trilogie geht es hoch her.
Diesmal ist das ganze viel komplexer und vor allem persönlicher. Abel muss sich wappnen, um das zu bestehen, was vor ihm liegt und das ihn einfach ...

Auch im letzten Teil der Abel Trilogie geht es hoch her.
Diesmal ist das ganze viel komplexer und vor allem persönlicher. Abel muss sich wappnen, um das zu bestehen, was vor ihm liegt und das ihn einfach alles kosten könnte.
Denn er hat es mit Gegnern zutun die alles bisher dagewesene in den Schatten stellen.

Der erste Teil des Buches verlief für mich erstmal recht ruhig. Es werden verschiedene Komponente miteingewoben. Zum Teil auch das Privatleben von Abel. Zudem erhält man auch immer wieder Rückblicke auf die Vergangenheit, was den Einstieg ungeheuer erleichtert.
Hierbei möchte ich auch anmerken, das man die Teile der Reihe nach lesen sollte, da man immer wieder auf vergangene Fälle zurückkommt und auch um die Zusammenhänge zu verstehen und zu begreifen.

Wie gewohnt erfolgen auch hier die Perspektiven von verschiedenen Personen. Zum größten Teil natürlich die von Abel.
Man erhält wieder einige Ermittlungseinblicke was dem ganzen mehr Brisanz und eigenes ermitteln verschafft.
Man selbst ist allerdings etwas im Dunkeln, was die Suche nach dem Täter anbelangt, da das ganze doch ziemlich weite Kreise zieht.
In den jeweiligen Bereichen ist man vor Fassungslosigkeit und Entsetzen nicht geschützt, was doch emotional ziemlich fordert.
Jedoch kann ich nicht abstreiten, das es auch einige Längen gab, was den Lesefluss aber nicht negativ beeinflusst. Denn wie gewohnt ist der Schreibstil wieder recht flüssig.
Besonders die Rollen von Sara und Lars haben mir gut gefallen, da man auch etwas über sie erfahren hat. Was sie gleich lebendiger werden ließ.

Im zweiten Teil des Buches war meine Konzentration dann auf hohem Level und die Lage spitzte sich immer mehr zu. Was mir wirklich ungeheuer gut gefallen hat.
Es wurde dramatisch und hochemotional.
Der Autor arbeitet auch hier wieder mit Wendungen die es in sich haben, die man aber ab einem gewissen Grad kommen sieht.
Doch zuvor gibt es noch einige Überraschungen mit denen man nicht rechnet.
Besonders der Showdown hat mir wirklich gut gefallen. denn da geht es wirklich explosiv und actionreich zu. Kein Stein bleibt auf dem anderen und die Nerven sind zum zerreißen gespannt.
Es ist gerade in dieser Phase auch nur bedingt für zarte Gemüter geeignet, das es auch etwas blutig zugeht.
Aber mir hat besonders der zwischenmenschliche Aspekt zu schaffen gemacht. Man hofft und betet einfach nur, daß alles einen guten Abschluss findet.
Besonders die Kinder gingen mir an die Nieren, da man nicht wusste, was genau mit ihnen geschah.
Es geht ziemlich an die Substanz, bei dem was zwischen den Zeilen steht.
Man fiebert und zittert stetig mit.
Er zeigt uns wieder die menschlichen Abgründe und das mehr als deutlich. Die Boshaftigkeit und die Kaltherzigkeit kennt dabei keine Grenzen. So das man mitunter ziemlich geschockt und entsetzt ist.
Schlussendlich ist es ein gelungener Abschluss, dem aber gerade im ersten Teil des Buches mehr Action und Spannung nicht geschadet hätte.
Dennoch bin ich wieder zufrieden und bin gespannt was man als nächstes vom Autor zu erwarten hat.

Fazit:
Ein gelungener Abschluss der Abel Trilogie, der einiges an brisanten Themen zu bieten hat. Man bekommt die menschlichen Abgründe vor Augen geführt, bei denen kein Stein auf dem anderen bleibt.
Für Abel wird es sehr persönlich, was ihn sehr fordert. Die Wendungen haben dazu beigetragen, das ich das Buch nicht zur Seite legen konnte.
Komplex, explosiv und sehr abgründig.
Eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Eine Mordserie, die erschütternd ist, aber leider auch seine längen hat

Im Herzen die Sünde
0

Ich war sehr gespannt auf die Reihe um Lydia Strong.
Die Anfänge dieses Buches waren jedoch etwas schleppend.
Lange Zeit erfahren wir erstmal die Hintergründe der zentralen Personen, allen voran Lydia.
Lydia ...

Ich war sehr gespannt auf die Reihe um Lydia Strong.
Die Anfänge dieses Buches waren jedoch etwas schleppend.
Lange Zeit erfahren wir erstmal die Hintergründe der zentralen Personen, allen voran Lydia.
Lydia ist Journalistin und schreibt Bücher über Mörder.
Sie hat in ihrer Kindheit ihre Mutter auf grausame Art und Weise verloren. Dieses Erlebnis hat sie geprägt und zudem gemacht, was sie heute ist.
Sie ist immer auf der Suche der Wahrheit.
Lydia ist verschlossen, einsam und nicht ganz eins mit sich.
Man spürt förmlich ihre Verzweiflung und ihre Ängste.
Aber sie ist auch leidenschaftlich und immer auf der Suche nach Liebe.
Eine starke Verbindung hat sie zu Jeffrey, er hat sie damals bei dem Erlebnis ihrer Mutter begleitet und ihr immer zur Seite gestanden.
Früher war er FBI-Agent, jetzt führt er eine Dedektei.
Lydia ist jetzt nach Santa Fe gezogen und da erwartet sie ein neuer Mordfall.
Zunächst ist nicht klar, worin die Gemeinsamkeiten der Opfer bestehen.
Aber dann wird klar, die Kirche ist der Dreh und Angelpunkt.
Doch was ist der Grund?
Fühlt sich der Mörder zu höheren berufen?
Wir begleiten die Ermittler bei dem Mordfall.
Und schon bald hat es der Mörder scheinbar auf Lydia abgesehen.
Doch warum?
Durch geschickte Wendungen, schafft es die Autorin zwar, Überraschungen zu bieten. Jedoch war es für mich dennoch ziemlich vorhersehbar.
Was ich eigentlich schade finde, da ich das eigentlich nicht von der Autorin kenne.
Der Showdown dieses Buches war sehr explosiv und die Ereignisse haben sich förmlich überschlagen.
Dennoch bin ich mit dem Ende zufrieden.
Lisa Unger schafft es wieder, uns zu zeigen, was für ein Gesicht das Böse haben kann.
Hin und wieder bekommen wir die Perspektive des Täters geliefert, was uns einen ersten Eindruck verschafft, ihn dennoch aber völlig im dunkeln lässt.
Man ist immer am rätseln, warum es so ist, wie es ist.
Aber dieses Buch zeigt uns auch wieder die wahren Abgründe der menschlichen Seele.
Es zeigt uns was, böse Menschen zu dem macht , was sie sind.
Aber wir erfahren auch was die Vergangenheit und Schmerz aus Menschen machen können.
Eigentlich ist es ein guter Thriller, dennoch die Abschweifungen und das Gefühlsleben der Protagonisten, machten diese Buch mitunter etwas langatmig.
Man könnte auch sagen, man ist zu oft vom eigentlichen Thema abgekommen.
Man lernt die Charaktere jedoch sehr gut kennen, sie haben eine sehr gute Tiefe, was ihr Handeln und Fühlen, besser nachvollziehbar macht.
Die Beschreibungen der Umgebungen haben mir jedoch sehr gut gefallen, es gab dem ganzen ein Gesicht und man konnte sich besser hineinversetzen.
Die Charaktere haben merkliche Ecken und Kanten, was sie einfach menschlicher macht.
Jeder von Ihnen hat eine Geschichte zu erzählen, das wird uns sehr deutlich aufgezeigt.
Die Ermittlungsarbeit dieses Falls hat mir gut gefallen, man hat einen guten Eindruck davon bekommen.
Für den nächsten Fall wünsche ich mir einfach nur, dass man sich mehr auf den eigentlichen Fall konzentriert und nicht so oft abschweift, denn das erhöht die Spannung um einiges.
Hier war die Spannung zwar da, aber sie blieb fast immer auf gleichem Level und war unterschwellig spürbar.
Zum größten Teil erfahren wir die Perspektive von Lydia, was sie uns natürlich näher bringt als die anderen. Aber wir erfahren auch verschiedene andere Blickwinkel, je nachdem wer gerade im Zentrum des Geschehens liegt.
Die einzelnen Kapitel haben eine eher kurze bis normale Länge, was ein schnelles durchkommen leicht macht.
Der Schreibstil der Autorin ist fließend, einnehmend, aber mitunter leider auch etwas langatmig.
Das Cover und der Titel sind passend zum Buch gewählt.

Fazit:
Hierbei handelt es sich um den Reihenauftakt der Journalistin und Autorin Lydia Strong.
Eine Mordserie, die erschütternd ist, aber leider auch seine längen hat.
Der erste Fall von Lydia Strong, konnte mich nicht ganz überzeugen, dennoch denke ich, er ist ausbaufähig und hat Potenzial.
Ich bin nun gespannt auf Band 2.

Veröffentlicht am 24.07.2019

skurril, atmosphärisch und unglaublich faszinierend

Spuk in Hill House
0

Als ich “Spuk in Hill House ” im Festa Programm entdeckt habe, wuchs in mir der Wunsch, es unbedingt lesen zu wollen.
Ich hatte keine Vorstellung davon, was mich erwarten könnte, aber ich freute mich unbändig ...

Als ich “Spuk in Hill House ” im Festa Programm entdeckt habe, wuchs in mir der Wunsch, es unbedingt lesen zu wollen.
Ich hatte keine Vorstellung davon, was mich erwarten könnte, aber ich freute mich unbändig darauf.
Vorweg möchte ich sagen, wer hier Tempo, nervenzehrende Spannung und Action erwartet, ist hier fehl am Platz.
Denn dieser Roman lebt vor allem von der düsteren und unheilvollen Atmosphäre, die Hill House umgibt und was mir wirklich enorm gut gefallen hat.
Es ist definitiv anders, als ich angenommen habe. Aber es ist intensiv, skurril und einfach absolut atmosphärisch.

Der Schreibstil der Autorin ist wirklich sehr einnehmend und hat mich enorm gefesselt.
Obwohl Hill House eine tödliche Stille umgibt, hab ich gerade diesen Aspekt sehr genossen.
Es ist kein Buch, das man in einem Rutsch durchlesen kann.
Es brauch Zeit, denn mitunter ist es wirklich sehr schwer und drückend und hat mich immer wieder zum grübeln gebracht.
Die Charaktere waren für mich nicht wirklich greifbar. Es ist schwer zu beschreiben. Als Personen waren sie nicht unbedingt sympathisch. Aber auf einer gesonderten Ebene hatte ich wirklich das Gefühl, sie wirklich zu spüren. Ihnen näher zukommen
Ganz besonders Eleonora hatte es mir angetan. Ich hab nicht wirklich mit ihr mitgezittert. Viel mehr hab ich sie voller Faszination beobachtet und war erstaunt, wie ihre Wandlung vonstatten ging.
Es kommt schleichend, kaum wahrnehmbar und doch hat man das untrügliche Gefühl, das Haus koste seine Macht und Dunkelheit sehr ausgiebig aus.
Interessant war für mich tatsächlich die Geschichte über das Haus. Denn die ist wirklich sehr interessant, erschütternd und tragisch zugleich.
Doch der logische Verstand fragt sich mitunter ob es etwas mit dem Haus zutun haben kann.

Vieles ist der eigenen Interpretation überlassen.
Ich denke, es kommt darauf an, wie gefestigt die Personen sind, die das Haus betreten.
Dieser schleichende , aber doch sehr subtile Prozess der Veränderung ist beängstigend, aber gleichzeitig auch so ungemein spannend und faszinierend zu beobachten.
Man hat mitunter das Gefühl zwischen Wahn und Realität nicht mehr unterscheiden zu können und das strapaziert die Nerven aufs Äußerste.
Mir hat es immer wieder eisige Schauer den Rücken hinabrieseln lassen.
Gerade weil man sah, was passierte und es dennoch nicht aufhalten konnte.
Hill House hat eine enorme Macht über seine Bewohner. Und ohne das sie es bemerken, wird diese Macht beim betreten des Hauses ausgeübt.

Shirley Jackson hat hier wirklich eine Atmosphäre geschaffen, die unglaublich düster, geheimnisvoll und sehr unheilvoll ist.
Man hört die Stufen knarren, den Ast gegen das Fenster schlagen und fragt sich: Ist es der Wind oder….

Definitiv ein Werk das mich tief beeindruckt hat und tiefgründiger ist, als man vermuten würde.
Nur bei den Charakteren hätte ich mir gewünscht, sie mehr greifen zu können. Einzig Eleonora kam ich wirklich näher.
Der Abschluss war einerseits sehr passend. Aber andererseits hänge ich etwas in der Luft,weil ich das Gefühl habe, da fehlt noch etwas.
Insgesamt anders als erwartet, aber ausgesprochen gelungen.

Fazit:
Das Knarren der Stufen.
Äste die gegen Fenster schlagen.
Ein Flüstern im Wind und unheilvolle Stille ringsum.

“Spuk in Hill House ” ist skurril, atmosphärisch und unglaublich faszinierend.
Es hat mir wirklich Gänsehaut bereitet , wie sie alles entwickelt hat , ohne das man es kommen sah.
Kein Roman mit hohem Tempo und Action.
Eine wirklich geniale Story die unter die Haut geht und die Frage in den Raum stellt, liegt es tatsächlich am Haus?
Anders als erwartet , aber absolut gelungen.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Eine Geschichte die unheimlich bewegt, aber auch zum nachdenken bringt

Drei Schritte zu dir
0

Von “Drei Schritte zu dir ” hab ich mir unheimlich viel erhofft. Ein Roman, mit einer Thematik die so wichtig erscheint. So wichtig ist.
Meine Erwartungen waren extrem hoch. Vielleicht zu hoch. Ich weiß ...

Von “Drei Schritte zu dir ” hab ich mir unheimlich viel erhofft. Ein Roman, mit einer Thematik die so wichtig erscheint. So wichtig ist.
Meine Erwartungen waren extrem hoch. Vielleicht zu hoch. Ich weiß es nicht.
Denn bis ich mich vollends in die Geschichte fallen lassen konnte, verging kostbare Zeit.
Aber manchmal braucht es Zeit. Damit man die Entwicklung, die Message dahinter spüren kann.
Denn etwas so großes muss sich erst entfalten, damit man es mit all seinen Sinnen, mit dem ganzen Herzen aufnehmen kann.

Den Schreibstil empfand ich als sehr angenehm. Leicht verständlich, sanft und einnehmend.
Man betritt diese Story und lernt Stella und Will kennen.
Dabei erfährt man auch von beiden die Perspektiven. Was mir unglaublich gut gefallen hat. Stella ist sehr tiefgründig ausgearbeitet, bei Will hätte es dagegen noch etwas tiefer sein können. Beide sind durch und durch authentisch und verstehen es mitzureißen.
Diese zwei Charaktere, die so unterschiedlich wie nur irgendwas sein können .
Zwei Herzen , die im gleichen Takt schlagen.
Stella, die Will verändert und für einen Umbruch bei ihm sorgt. Will , der plötzlich sein Leben anders betrachtet und etwas länger und mehr darüber nachdenkt.
Ein Blick und die ganze Kraft und Intensität der Anziehung entfaltet sich und schließt sie in eine sichere Blase ein.
Eine Berührung , nicht gestattet und das wo gerade diese Art der Nähe so wichtig ist.
Stella und Will betreten einen Abschnitt in ihrem Leben, den sie nie für möglich gehalten hätten und doch , es hält sie am Leben. Es lässt sie wachsen.
Doch sind diese Hoffnungen und Träume , die sie hegen, nicht schon von vornherein zum scheitern verurteilt oder gibt es vielleicht Wunder?

Stella ist eine unheimlich tolle Protagonistin, die ich sofort ins Herz geschlossen habe.
Sie hat Angst, sie leidet, ein Umstand der mich mental sofort ergriffen hat.
Ich habe Stella für ihre Art bewundert.
Wie und was sie beschäftigte , womit sie sich auseinandersetzte. In welche Richtungen ihre Ängste gingen, sagt so viel über sie als Mensch aus.
Das ist ein Aspekt in diesem Roman, der mich wirklich ergriffen hat.
Ich lernte diese Story kennen und hatte lange Zeit das Gefühl, ich komme nicht voran. Die Emotionen drangen einfach nicht zu mir durch und doch gab es Momente für mich, die mich schmunzeln ließen. Gerade weil ich die Dialoge zwischen Will und Stella so unglaublich toll und erfrischend empfand.
Doch nicht nur diese beiden Menschen machen diese Geschichte aus. Ein sehr wichtiger Protagonist ist Poe. Und ich mochte ihn so wahnsinnig gern. Er machte es lebendiger und greifbarer für mich.
Ich litt, ich fühlte und wurde langsam zu einem Teil von dem Ganzen.

Die Thematik ist sehr wichtig . Bisher hab ich nie darüber nachgedacht. Ein Umstand , der doch etwas auslöst.
Stellas und Wills Geschichte ist herzzerreißend und so unglaublich traurig. Aber auch wahnsinnig schön.
Ein Roman der nicht laut und wirbelnd daherkommt.
Ein Roman , der sanft und leise , wie der Wind weht und so vieles an feinen Nuancen mitbringt.

Ich empfand die Handlung als sehr abwechslungsreich. Auch wenn es mir am Anfang zu lange gedauert hat, bis ich die Entwicklung wahrnehmen konnte.
Dafür glänzt die Story ab der Mitte mit Entwicklung, Emotionalität und Ausdruckskraft.
Es gab vieles , das mich so bewegt hat und das ich nicht habe kommen sehen.
Es gab Momente, die mir buchstäblich das Herz zerrissen haben.
Tränen kamen keine, aber es hat mich in einen Abgrund gezogen. Ich wollte immer mehr von allem.
Der Abschluss hat mir insgesamt sehr gut gefallen.
Traurig und doch auch voller Hoffnung.

Eine Story die aufzeigt, wie wertvoll das Leben und Vertrauen ist.
Das es nie vorbei ist und man keinen einzigen Tag im Leben, den Mut verlieren darf.
Eine Geschichte die unheimlich bewegt, aber auch zum nachdenken bringt.
Es ist romantisch, da gerade die zwischenmenschlichen Aspekte sehr im Vordergrund stehen. Ich persönlich hätte mir gern noch mehr Tiefe beim medizinischen Bereich gewünscht.
Doch trotz dieser kleinen Schwächen konnte es mich letztendlich vollkommen abholen und mitreißen.

Fazit:
“Drei Schritte zu dir ” ist sanft, traurig und doch auch so unglaublich schön und voller Momente die Hoffnung schenken.
Eine Story die weniger mit Tempo , als vielmehr mit Entwicklung und Ausdruckskraft punktet.
Stella ist eine wunderbare Protagonistin, die mir sehr ans Herz ging.
Obwohl meine Erwartungen sehr hoch waren, konnte es mich letztendlich trotz kleinerer Schwächen vollkommen abholen und mitreißen.