Cover-Bild Opfer
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT E-Book
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 23.07.2019
  • ISBN: 9783644406247
Bo Svernström

Opfer

Thriller aus Schweden
Ulla Ackermann (Übersetzer)

Täter oder Opfer?
Nördlich von Stockholm findet ein Bauer einen Mann in seiner Scheune, nackt und brutal gefoltert. Als Kommissar Carl Edson von der Reichsmordkommission mit seinem Team eintrifft, stellen sie schockiert fest, dass der Mann noch lebt. Noch bevor Edson tiefer in die Ermittlungen einsteigen kann, berichtet Reporterin Alexandra Bengtsson über den Fall. Das Opfer, Marco Holst, ist ein Krimineller, er hatte viele Feinde. Persönliche Rache? Ein blutiger Krieg in der Unterwelt? Doch bevor Holst eine Aussage machen kann, stirbt er im Krankenhaus. Als scheinbar wahllos weitere Morde an Kriminellen begangen werden, sucht die Reichsmordkommission fieberhaft nach einem Muster. Bis eine Spur Carl Edson und Alexandra Bengtsson in die Vergangenheit führt, zu äußerst düsteren, gewalttätigen Ereignissen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2023

in einem Zug gelesen

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Das Buch " Opfer" von Bo Svernström wurde gestern von mir gekauft und nachdem ich es in Händen gehalten habe und die ersten Seiten gelesen habe, war ich froh, dass ich Urlaub hatte. Ich habe das Buch in ...

Das Buch " Opfer" von Bo Svernström wurde gestern von mir gekauft und nachdem ich es in Händen gehalten habe und die ersten Seiten gelesen habe, war ich froh, dass ich Urlaub hatte. Ich habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen, weil ich einfach wissen wollte, wie es weitergeht.

Ein nackter Mann wird in einer Scheune brutal zugerichtet gefunden. In der Hoffnung, dass das noch lebende Opfer den Täter beschreiben kann wird eine schnelle Aufklärung erwartet. Doch das Opfer stirbt und es stellt sich heraus, dass der Mann selbst ein Krimineller war. Als dann noch weitere Morde an Kriminellen folgen steht ein schwieriger Fall bevor.

Ich muss sagen, dass mich dieses Buch gefesselt hat, obwohl sehr brutale Szenen beschrieben werden, die ich normalerweise verabscheue. Doch ich hatte das Gefühl, dass die Beschreibung nicht den Grund der Effekthascherei hatte, sondern schon einen bestimmten Grund hatte. Gerechtigkeit und Selbstjustiz sind nämlich Themen dieses Buches, der sich durch eine stabile Spannungskurve und hervorragend beschriebene Charaktere auszeichnet.

Sicherlich ein Autor, den man im Auge behalten sollte.

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Veröffentlicht am 29.07.2019

Schwedenthriller mit ungewöhnlicher Struktur - Gelungenes Debüt und Start einer neuen Reihe

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Carl Edson, Ermittler bei der Stockholmer Mordkommission, wird zu einem besonders grausigen Tatort gerufen: Ein Mann wurde nackt an die Wand genagelt und brutal gefoltert. Mit Schrecken stellen die Kriminaltechniker ...

Carl Edson, Ermittler bei der Stockholmer Mordkommission, wird zu einem besonders grausigen Tatort gerufen: Ein Mann wurde nackt an die Wand genagelt und brutal gefoltert. Mit Schrecken stellen die Kriminaltechniker und Ermittler fest, dass der Mann noch lebt, doch aussagen kann er nicht mehr, denn er erliegt kurz darauf im Krankenhaus seinen Verletzungen. Der Täter hat keine Spuren hinterlassen, und es dauert nicht lange, da werden noch mehr Opfer gefunden, die alle ähnliche grausame Folterspuren aufweisen. Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Opfern, bis auf die Tatsache, dass alle aus kriminellen Kreisen kommen. Carl Edson und sein Team stehen vor einem Rätsel und ermitteln auf Hochtouren, und auch Journalistin Alexandra Bengtsson berichtet beinahe in Echtzeit über die Todesfälle…

Brutal, überraschend, anders – tolles Thriller-Debüt des schwedischen Autors und erster Fall für Carl Edson. Ein echter Pageturner und eine neue Ermittler-Reihe, die sich gegenüber ihren großen Brüdern und Schwestern der skandinavischen Erfolgsthriller nicht verstecken muss und Lust auf mehr Fälle des eigenwilligen Ermittlers macht. Über einen Zeitraum von sechs Wochen erstreckt sich die Handlung des Buches, der Leser jedoch folgt atemlos den Ereignissen, und immer wenn man denkt, jetzt ist aber alles klar und logisch, kommt der Autor mit einer überraschenden Wendung um die Ecke. Nicht nur ist der Schreibstil einfach wahnsinnig flüssig und gut zu lesen, man ist sofort in der Geschichte drin und lebt – so ging es mir zumindest – auch gleich mit Carl Edson mit, sondern auch der Aufbau des Thrillers ist in meinen Augen untypisch und erhöht die Spannung ungemein. Teil eins beschreibt zunächst das Auffinden der Opfer und die Ermittlungsarbeit des Polizistenteams. Hierbei spart der Autor auch nicht an blutigen Details. So weit, so klar. Der Perspektivwechsel in Teil zwei ist dann aber insofern ungewöhnlich, als dass dieser Teil komplett aus der Sicht des Täters erzählt wird, hier spielt Carl eine Nebenrolle. Daran musste ich mich erst gewöhnen, denn ich hatte mich auf die Ermittlungsarbeit des Teams eingelesen und erwartete nun die Puzzleteile, die sich nach und nach zusammenfügen. Weit gefehlt, in diesem Teil wird die Identität des Täters und auch sein Motiv bekannt gegeben, aber dennoch ist die komplette Lösung noch in weiter Ferne. Im Nachhinein betrachtet erhöht dies die Spannung beträchtlich, zumal in Teil drei alle Fäden zusammenlaufen und wieder aus Sicht des allwissenden Erzählers berichtet wird. Man erfährt allerdings nicht viel darüber, wie die Ermittler zu ihren Erkenntnissen gelangen, und die Schlusslösung ist vielleicht nicht jedermanns Sache, doch ich fand sie überzeugend und sehr überraschend.

Carl Edson als Ermittler hat es mir besonders angetan. Er ist kein einfacher Charakter und schlägt sich beruflich wie privat mit vielen Zweifeln herum. Er ist überkorrekt, hadert mit Vorgesetzten und fühlt sich von seinem Chef und auch von seiner Familie missverstanden. Dennoch ist er ein vielschichtiger Charakter mit analytischem Verstand und viel Bauchgefühl und durchaus interessanten Methoden. Der Autor fokussiert sich nicht nur auf Carl als Ermittler, es wird deutlich, dass Carl auf die Arbeit seiner Kollegen dringend angewiesen ist. Auch sein Team, besonders Jodie und Simon, und die Mitarbeiter der Kriminaltechnik, der muffelige Chef Wallquist und die Rechtsmedizinerin Cecilia Abrahamsson, sind mehr als Nebenfiguren, sie sind starke Charaktere und haben einen hohen Wiedererkennungswert.

Fazit: Ungewöhnlicher Thriller, der aus der Masse heraussticht und nichts für schwache Nerven ist. Es ist kein klassischer Whodunnit-Krimi, also nichts für Leser, die gerne selbst ein bisschen mit ermitteln und einer stringenten Handlung folgen, sondern eher ein Psychogramm mit originellem Handlungsverlauf und überraschendem Ende. Wer sich darauf einlässt, darf sich auf weitere Fälle von Carl Edson freuen, und ich bin schon sehr gespannt, welche der bekannten Figuren dort wieder eine Rolle spielen werden.

Veröffentlicht am 23.07.2019

spannendes und wendungsreiches Thrillerdebüt

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Der schwedische Journalist und Autor Bo Svernström beweist mit seinem Debüt, das im Juli 2019 unter dem Titel „Opfer“ im Rowohlt-Verlag erschienen ist, dass er vom Schreiben von Thrillern einiges versteht. ...

Der schwedische Journalist und Autor Bo Svernström beweist mit seinem Debüt, das im Juli 2019 unter dem Titel „Opfer“ im Rowohlt-Verlag erschienen ist, dass er vom Schreiben von Thrillern einiges versteht. Die Geschichte ist spannend und wendungsreich mit einem außergewöhnlich psychopathischen Täter.
Dieser Band ist der Auftakt zu einer neuen Reihe, dennoch beginnt er ohne ausschweifende Einleitung oder Vorstellung der Hauptcharaktere direkt mit dem Fund eines grausam gefolterten Mannes in einer Scheune unweit von Stockholm. Aufgrund der Misshandlungen hält die Polizei das Opfer zunächst für tot, muss dann aber mit Entsetzen feststellen, dass der Mann trotz der erlittenen Qualen am Leben ist.
Kommissar Carl Edson und sein Team von der Reichsmordkommission haben kaum mit den Ermittlungen begonnen, als auch die Presse auf den Fall aufmerksam wird. Alexandra Bengtson arbeitet in der Redaktion des Aftonbladet, einer Zeitung, für die der Autor selbst einige Jahre tätig war. Die kriminelle Vergangenheit des Mannes, der bald darauf im Krankenhaus verstirbt, lässt auf einen Racheakt im Drogenmilieu oder aus persönlichem Hintergrund schließen. Während die Ermittler im Dunkeln tappen, tauchen innerhalb kurzer Zeit weitere zum Teil grausam gefolterte Mordopfer auf, die scheinbar wahllos ausgewählt wurden.
Während der erste Teil des Buches aus beobachtender Perspektive erzählt ist und überwiegend den Polizeiermittlungen folgt, folgt der zweite Teil Alexandra Bengtson, die zum Teil im Berichtstil von den Ereignissen erzählt sowie von Erinnerungen aus der Vergangenheit, die dadurch hervorgerufen werden.
Es wird schnell klar, dass vieles nicht so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Unerwartete Wendungen sorgen für Spannung, wer beim Lesen auf Details achtet, kann einige der Zusammenhänge erahnen und wird dennoch die eine oder andere Überraschung erfahren.
Das Buch liest sich flüssig, die Schilderungen der grausamen Morde werden sachlich und nicht zu detailliert geschildert, dennoch ist der Thriller nichts für schwache Nerven. Insbesondere der Mittelteil aus der Sicht Alexandras ist atmosphärisch sehr dicht und wirkt aufgrund der Nähe an der Figur sehr beklemmend.
Während der Hintergrund der Morde und der psychopathische Charakter des Täters ausführlich und glaubhaft ausgearbeitet sind, bleiben die Figuren der Polizisten eher vage. Carl Edson ist wie so viele Kommissare eine eher einsame Figur mit Bindungsschwierigkeiten. Sein Privatleben spielt zumindest am Rande eine Rolle, über seine beiden Kollegen erfährt der Leser noch weniger, insbesondere Simon Jern mit seinen Ermittlungen im Alleingang bleibt sehr undurchsichtig. Hier gibt es für die geplanten weiteren Bände der Reihe noch Potential.
Mir hat der Thriller mit seiner komplexen Geschichte und Atmosphäre gut gefallen, zumal ich während der Lektüre gerade in der Umgebung Stockholms meinen Urlaub verbracht habe. Die Bilder von den Schauplätzen sind umso deutlicher, wenn man beim Lesen ein klares Bild davon hat. Beispielsweise musste ich schmunzeln, als Alexandra auf dem Parkplatz vor einem Einkaufszentrum in Elskilstuna anhält, um sich zu beruhigen und mir klar wurde, dass wir vormittags genau an diesem Einkaufszentrum bummeln waren

Veröffentlicht am 23.07.2019

Enttäuscht - trotz starker Leseprobe

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In der Nähe von Stockholm wird ein Mann, auf grausamste Weise gefoltert, gekreuzigt in einer Scheune aufgefunden. Kriminalhauptkommissar Carl Edson wird zum Tatort gerufen. Während der Untersuchung des ...

In der Nähe von Stockholm wird ein Mann, auf grausamste Weise gefoltert, gekreuzigt in einer Scheune aufgefunden. Kriminalhauptkommissar Carl Edson wird zum Tatort gerufen. Während der Untersuchung des Mannes stellt sich heraus, das dieser noch lebt. Weiterhelfen kann er den ermittelnden Beamten allerdings nicht. Ihm wurde die Zunge herausgeschnitten und kurze Zeit später verstirbt der Mann im Krankenhaus. Der Tote, ein bekannter Krimineller, soll nicht das einzige Opfer bleiben.
Nach und nach kommen weitere Männer zu Tode. Bestialisch zugerichtet, auf unterschiedlichste Weise gefoltert und verstümmelt. Alle Opfer sind Kriminelle mit einer sehr speziellen Vergangenheit. Bandenkrieg oder Serienkiller? Morde mit Struktur oder wahllos ausgewählte Opfer? Carl Edson ist sich unsicher, da ein Muster zunächst nicht erkennbar ist. Doch die Zeit drängt. Immer mehr Details dringen nach außen und die Presse stürzt sich auf die Fälle. Allen voran die Reporterin Alexandra Bengtsson vom Aftonbladet. Per Email hat sie eine Handynummer zugespielt bekommen. Anscheinend hat sie einen Kontaktmann bei der Reichsmordkommission, der sie mit Informationen versorgt . Oder ist es der Mörder/die Mörder der Täterwissen preisgibt?

Bo Svenström will in seinem ersten Buch die Tradition der schwedischen Thriller weiterleben lassen. Viele Opfer, auf brutalste Weise zugerichtet. Die Art der Morde, ein Fingerzeig auf das Motiv des Täters/der Täter. Im Mittelpunkt der Story stehen Kriminalhauptkommissar Carl Edson und die Sensationsreporterin Alexandra Bengtsson. Alle anderen Protagonisten erscheinen dagegen eher blass und deren Leben wird nur am Rande erzählt.

Der 51-jährige Kommissar Carl Edson ist geschieden und neu liiert. Zu seiner 16-jährigen Tochter Linda hat er eher ein distanziertes Verhältnis. Der ein wenig unterkühlt und griesgrämig wirkende Kommissar kommt dennoch sympathisch bei mir als Leserin rüber.
Alexandra Bengtsson, eine Sensationsreporterin, die sich gerne über Informanten die notwendigen Details zu ihren Stories liefern lässt. Nie um einen Anruf im Reichskommissariat verlegen, ermittelt sie gerne auf eigene Faust. Sie ist ebenfalls geschieden und Mutter einer Tochter. Doch der Job hat bei ihr oberste Priorität!

Das Buch wird aus wechselnden Perspektiven erzählt und liest sich relativ flüssig. Unterteilt ist das Buch in verschiedene Abschnitte. Teil 1 befasst sich mit den Ermittlungen aus Sicht der Reichsmordkommission und deren Protagonisten. Teil 2 wird aus Sicht der Reporterin Alexandra Bengtsson geschildert. Zwischendurch gibt es immer wieder einzelne Abschnitte, die den Leser in die Vergangenheit führen und auf eine düstere Reise mitnehmen.

Mein persönliches Fazit:
Nach einer vielversprechenden Leseprobe war ich dann doch etwas enttäuscht. Der Start, typisch schwedisch! Spannend, viele Leichen, die Morde brutal und detailliert geschildert. Allerdings erinnern mich die Art der Morde und die Figur des Kommissar Edson doch sehr stark an die Wallander-Reihe von Henning Mankell. Leider nicht halb so gut, für mein Empfinden! Ab Mitte des Buches empfand ich die Story doch als vorhersehbar und die „Überraschung“ am Ende erschien mir eher unglaubwürdig und äußerst konstruiert. Nicht zwingend ein Thriller den ich weiterempfehlen würde.