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Veröffentlicht am 05.08.2019

Ein Cold Case wird neu aufgerollt

Bis ihr sie findet
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In einem Waldstück Südenglands wird eine verschüttete Leiche entdeckt, größtenteils verrottet. Detective Chief Inspector Jonah Sheens ist sich sicher: Das Skelett ist Aurora, eine 14-jährige, welche vor ...

In einem Waldstück Südenglands wird eine verschüttete Leiche entdeckt, größtenteils verrottet. Detective Chief Inspector Jonah Sheens ist sich sicher: Das Skelett ist Aurora, eine 14-jährige, welche vor dreißig Jahren spurlos verschwand. Damals zeltete eine Gruppe Jugendlicher im Wald, eine der einflussreichsten Cliquen an der Schule. Und Aurora durfte als jüngere Schwester dabei sein. DCI Jonah Sheens kam damals frisch von der Polizeischule und war an der erfolglosen Suchaktion beteiligt. Jetzt rollt er den Fall erneut auf und vermutet den Mörder unter einem der sechs aus der damaligen Clique.
Das Krimidebut der Autorin liest sich sehr gut. Im Wechsel erlebt man den Fund der Leiche und die anschließenden Ermittlungen sowie Szenen aus 1983, als die Jugendlichen mit jeder Menge Alkohol und Drogen ausgestattet zum Zeltplatz fuhren bis hin zum nächsten Morgen, als Aurora verschwunden war. Das Team des Ermittler-Team besteht aus recht unterschiedlichen Charakteren, welche authentisch dargestellt sind und sehr gut zusammen arbeiten. Auf Ermittler-Klischees hat die Autorin zum Glück verzichtet.
Der Roman bietet sich hervorragend zum Miträtseln an, wie Aurora einst ums Leben kam und wer der Täter gewesen sein könnte. Die Ermittler beleuchten sowohl die damaligen Mitlieder der Clique, welche heute meist erfolgreich im Leben stehen, als auch Personen in Auroras damaligem Umfeld. Da sich nach und nach Aussagen widersprechen bzw. nicht so recht zu den Rückblicken ins Jahr 1983 passen wird irgendwann deutlich, dass es einen Täter geben muss, Auroras Tod kein Unfall war. Die Ergebnisse der pathologischen Untersuchungen unterstützen diesen Verdacht. Die Auflösung hat mir am Schluss gefallen, der Täter war die meiste Zeit nicht vorhersehbar, sondern nur zu erahnen.
Ein gut aufgebauter, komplexer Krimi, der den Leser zur Mitsuche nach dem Mörder einlädt.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Einfach magisch!

Land of Stories: Das magische Land 1 – Die Suche nach dem Wunschzauber
1

Das alte Märchenbuch, welches die Zwillinge Alex und Connor Bailey zu ihrem 12. Geburtstag von ihrer Oma geschenkt bekommen, hat es buchstäblich in sich: Mehr oder weniger durch Zufall gelangen sie durch ...

Das alte Märchenbuch, welches die Zwillinge Alex und Connor Bailey zu ihrem 12. Geburtstag von ihrer Oma geschenkt bekommen, hat es buchstäblich in sich: Mehr oder weniger durch Zufall gelangen sie durch ein Portal ins Magische Land. Ein Land, in dem die Märchen wahr sind und Figuren wie Schneewittchen und Rotkäppchen Wirklichkeit. Auf ihrer Suche nach den Zutaten für den Wunschzauber, der sie wieder zurück in unsere Welt bringen soll, sehen sie nicht nur viel Interessantes dieser Welt, sondern müssen erfahren, dass auch der große böse Wolf und die böse Königin durchaus existieren…
Land of Stories macht unglaublich viel Spaß. Die Zwillinge könnten unterschiedlicher kaum sein: Alex steckt ihre Nase am liebsten in Bücher und glänzt in Märchenkunde regelrecht mit ihrem Wissen, während Conner regelmäßig im Unterricht einschläft, dafür aber mit seinen lockeren Sprüchen einer der Coolen ist. Und trotzdem halten die beiden zusammen wie Pech und Schwefel.
Der Anfang war ein wenig zu zäh für meinen Geschmack. Schneewittchen wirkte im ersten Kapitel recht naiv, obwohl die Anspielungen zur bösen Königin durchaus interessant waren. Anschließend kam ein ziemlich langer Teil über die Zwillinge in der realen Welt, bevor es endlich losging und die beiden ihre Abenteuer im magischen Land antreten konnten. Nach dieser anfänglichen Durststrecke wird man belohnt mit Zwergen, Ogern, bösen Wölfen, Prinzessinnen, Türmen und Schlössern, Feen und Meerjungfrauen und einigem mehr. Natürlich läuft bei den beiden Zwillingen nicht immer alles glatt, das wäre ja auch langweilig. Lustig fand ich vor allem, was der Autor aus Rotkäppchen gemacht hat, die nun auch über ein eigenes Königreich regiert. Überhaupt ist die Erzählung sehr fantasievoll und auf ihre Art einzigartig.
Die verschiedenen Königreiche sind auf einer wunderschönen Karte abgebildet, welche im Buch und selbst im Hörbuchcover abgebildet ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Rufus Beck gesprochen, der hervorragend die verschiedenen Charaktere interpretiert, jedem seine ganz eigene Stimme verleiht und das Hörbuch somit zu einem fantastischen Hörerlebnis macht. Wenn ich es nicht besser wüsste würd ich sagen: Da ist bestimmt Magie im Spiel.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Nervenzerreissender Thriller auf hohem kriminalpsychologischen Niveau

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Der zehnte Hunter-und-Garcia-Thriller hat es in sich. Lucien Folter, Hunters einstiger Studienkollege und psychopatischer Serienmörder aus dem sechsten Band „Die stille Bestie“, ist die Flucht aus einem ...

Der zehnte Hunter-und-Garcia-Thriller hat es in sich. Lucien Folter, Hunters einstiger Studienkollege und psychopatischer Serienmörder aus dem sechsten Band „Die stille Bestie“, ist die Flucht aus einem Hochsicherheitsgefängnis geglückt. Der Meister der Manipulation und Verkleidung ist nicht nur bereit, seine tödlichen Studien fortzuführen, sondern er will vor allem eines: Rache! Rache an Robert Hunter, seinem früheren Freund, der ihn hinter Gitter brachte. Doch zuvor genießt er sein perfides Katz- und Mausspiel mit den Ermittlern.
Auch wenn Autor Chris Carter empfiehlt, zuvor „Die stille Bestie“ zu lesen, ist dieser Band problemlos ohne Vorkenntnisse verständlich. Viele Informationen, wer Lucien Folter ist und in welchem Bezug er zu Profiler Robert Hunter steht, sind in den Roman eingebaut. Vor allem bei den Psychospielchen zwischen Lucien und Robert war sehr gut die kriminalpsychologische Ausbildung des Autors erkennbar, beide Charaktere sind hochintelligent und bewegen sich auf entsprechendem Niveau. Auch die Tötungsarten, welche Lucien im Roman anwendet, sind aussergewöhnlich und teilweise erschreckend schonungslos bis nervenzerfetzend.
Ein bis zum Schluss nervenzerreissender Thriller auf hohem kriminalpsychologischen Niveau!

Veröffentlicht am 29.07.2019

Wenn das geschriebene Wort zur gefährlichen Waffe wird

City Hall 1
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London, 1902: Ein brutaler sowie mysteriöser Anschlag auf den Finanzminister ist der Beginn einer Reihe seltsamer Vorfälle, die einer besonderen Maßnahme bedürfen. In dieser von Steampunk angehauchten ...

London, 1902: Ein brutaler sowie mysteriöser Anschlag auf den Finanzminister ist der Beginn einer Reihe seltsamer Vorfälle, die einer besonderen Maßnahme bedürfen. In dieser von Steampunk angehauchten Welt wurde von 200 Jahren jegliches Papier verboten, weil alles zur Realität wurde, was die Leute auf Papier schrieben. Doch ein Bösewicht ist an Papier gekommen und schreibt sich nun seine eigenen Monster, um seine Gräueltaten umzusetzen. Die City Hall Police beauftragt den Erfinder und Schriftsteller Jules Verne, mit Stift und Papier bewaffnet den Bösewicht zur Strecke zu bringen. An seiner Seite der Student Arthur Conan Doyle, der ihn mit seiner besonderen Beobachtungsgabe unterstützt. Doch über Worte zu kämpfen stellt sich als schwieriger heraus, als Jules Verne zuerst dachte…
Eine wundervolle und actionreiche Story über eine Welt, in der Papier eine Massenvernichtungswaffe ist. Es gibt jede Menge ausgefallene Erfindungen und Ideen und die Autoren haben diverse historische Persönlichkeiten wie Malcolm X und Amanda Earhart mit eingebaut. Der Comic brilliert mit detailreichen Panels, ausgefallenen Charakteren und einer flotten Story. Insgesamt ist diese wunderbare Reihe auf sieben Bände ausgelegt.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Mysteriöse Serienmorde im Baskenland

Die Stille des Todes
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Der Fund von zwei Toten weckt böse Erinnerungen in Inspector Unai López de Ayala. Die Opfer, Mann und Frau, liegen nackt in einer liebevollen Umarmung inmiten einer Kirche im spanischen Vitoria. Bereits ...

Der Fund von zwei Toten weckt böse Erinnerungen in Inspector Unai López de Ayala. Die Opfer, Mann und Frau, liegen nackt in einer liebevollen Umarmung inmiten einer Kirche im spanischen Vitoria. Bereits vor 20 Jahren arrangierte ein Serienmörder seine Opfer auf genau dieselbe Art. Doch für diese Taten sitzt der Archäologe Tasio de Ortiz seit bereits 20 Jahren im Gefängnis und erwartet erst in Kürze seinen ersten Freigang. Ist ein Nachahmungstäter am Werk? Zieht Tasio aus dem Gefängnis heraus die Fäden? Oder war damals vielleicht jemand anderes der Täter, wie der Verurteilte seit 20 Jahren behauptet? Etwa sein Zwillingsbruder? Während die Ermittler noch im Dunkeln tappen, wird die Mordserie nach altem Schema fortgeführt…
Mit „Die Stille des Todes“ startet die Trilogie um den spanischen Ermittler Ayala, genannt „Kraken“. Bereits den Beginn fand ich schon sehr interessant: Inspector Ayala hat eine Kugel im Kopf und erzählt anschließend rückblickend, wie es dazu kam. Normalerweise bin ich bei Romanen aus der Ich-Perspektive skeptisch, oftmals sind mir diese zu subjektiv oder enthalten viele langweilige Gedankengänge. Durch den taktischen Kniff, alles rückblickend zu erzählen, kann der Inspector allerdings Unwichtiges auslassen und verschont den Leser mit irrelevanten Gedankenkarussells.
Inhaltlich ist der Fall recht anspruchsvoll, Inspector Ayala und seine Kollegin Inspectora Estíbaliz Ruiz de Gauna ermitteln in viele Richtungen, tragen nach und nach Fakten zusammen – aber der entscheidende Hinweis offenbart sich erst ziemlich spät. Zudem bietet der damalige Verurteilte seine Hilfe bei der Suche nach dem Täter an. Da weiß man auch nicht, ob es ein Trick ist, seine Weste reinzuwaschen, oder ob im Gegenzug jemand ihm oder seinem Zwillingsbruder die Morde unterschieben will. Zusätzliche Rückblicke in die 1970er Jahre erzählen ergänzend von der Vergangenheit der Mutter der Zwillinge, welche sich nach und nach in das Gesamtbild einfügt und Hinweise auf den wahren Täter der Mordserie liefert.
Die Spannung des Thrillers hält bis zum Ende an und geht über den Punkt des Kopfschusses auf den Inspector hinaus. Der Lokalkolorit ist wunderbar in die Handlung eingewoben mit diversen historischen Bauten, Volksfesten und Spezialitäten, ebenso das Private der Ermittler, was jedoch nur einen angenehm geringen Anteil im Vergleich zu den Ermittlungen ausmacht.
Mir hat dieser doch recht komplex aufgebaute Thriller sehr gut gefallen, die Folgebände werden hoffentlich ebenso spannend.