Cover-Bild WEST
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Luchterhand
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 10.06.2019
  • ISBN: 9783630876061
Carys Davies

WEST

Roman
Eva Bonné (Übersetzer)

Best Book of the Year: The Sunday Times. The Guardian.

»WEST lässt uns eintauchen in den Mythos des amerikanischen Westens und erzählt von der Hingabe und Verletzlichkeit des Menschen.« San Francisco Chronicle »Dieses Buch geht einem nicht mehr aus dem Kopf.« Claire Messud

Pennsylvania, im Jahr 1815: Der einfache, gutherzige Maultierzüchter Cy Bellman findet keine Ruhe mehr, seit er in der Zeitung von einer unglaublichen Entdeckung gelesen hat. Um seinem Traum nachzujagen, bringt er das größte Opfer und lässt seine 10-jährige Tochter Bess in der Obhut ihrer ruppigen Tante zurück. Während Bess auf sich allein gestellt zur Frau wird, erlebt Bellman im tiefen Westen ein Abenteuer, das sich völlig anders entwickelt als erwartet. Carys Davies hat eine »eine traurig schöne Geschichte« ( The Times ) geschrieben über die tiefe Sehnsucht, alles hinter sich zu lassen und seinem Leben einen neuen Sinn zu geben.

  • »Eine Geschichte von unvergleichlicher Wucht.« (Colm Tóibín)
  • Best Book of the Year: The Sunday Times. The Guardian.
  • »WEST lässt uns eintauchen in den Mythos des amerikanischen Westens und erzählt von der Hingabe und Verletzlichkeit des Menschen.« (San Francisco Chronicle)
  • »Dieses Buch geht einem nicht mehr aus dem Kopf.« (Claire Messud)
  • »Ein literarisches Kleinod.« (The Toronto Star)
  • Gewinnerin des Frank O'Connor Short Story Awards.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2019

Vielschichtig und berührend - Ein kleines Buch mit einer großen Geschichte.

0

»Julie, ich muss fort«, hatte er so laut und deutlich gesagt, wie seine Stimme es zuließ. »Es wäre schön, wenn du dich eine Weile um Bess kümmern könntest.«
Julie starrte ihn wortlos an, drehte das Huhn ...

»Julie, ich muss fort«, hatte er so laut und deutlich gesagt, wie seine Stimme es zuließ. »Es wäre schön, wenn du dich eine Weile um Bess kümmern könntest.«
Julie starrte ihn wortlos an, drehte das Huhn auf den Rücken und rupfte weiter, als wäre es das Vernünftigste, so zu tun, als hätte ihr großer, rothaariger Bruder gar nichts gesagt.
Bellman erklärte, er wolle in einem Jahr wieder zurück sein.
»In einem Jahr?«
Julies Stimme klang gepresst und hoch, als hätte sie etwas verschluckt und müsste nun gegen das Ersticken ankämpfen.
Bellman blickte auf seine Stiefel. »Nun ja, vielleicht ein bisschen länger. Höchstens zwei Jahre.«

Alle halten ihn für verrückt. Er solle etwas Sinnvolles tun, sagen sie. In die Kirche gehen oder sich eine neue Frau suchen. Doch der einfache, gutherzige Maultierzüchter Cy Bellman begibt sich auf eine ungewissen Reise von über 2000 Meilen. Und das nur aufgrund eines Zeitungsartikels.

Seine zehnjährigen Tochter Bess dagegen bleibt bei seiner pragmatischen Schwester Julie zurück.

Auf seiner Reise engagiert Bellmann einen eingeborenen Amerikaner, der ihn in die Wildnis begleiten soll. Die Perspektive dieses Shawnees fügt der Erzählung eine weitere Facette hinzu. Im Tausch für glitzernde Dinge, Tabak und Rum hat er damals sein Land verlassen und ist nach Westen gezogen.

Während ihr Vater unterwegs ist, wird die Situation für seine Tochter Bess immer bedrohlicher.

Vom Guardian und der Sunday Times als bestes Buch des Jahres bezeichnet, gehen auf Amazon die Meinungen auseinander.

Vordergründig ist “West” eine Geschichte über Träume, Sehnsucht und Heimat. Doch Davies reiche Symbolsprache schafft eine große Tiefe.

Man kann es lesen wie eine Abenteuergeschichte und mag enttäuscht sein. Denn das Geheimnis der Geschichte verbirgt sich für mich auf der symbolischen Ebene. Es ist ein modernes Märchen, das die inneren Anteile eines Menschen in einzelnen Protagonisten visualisiert.
Geschickt baut Davies mit Rück- und Vorblenden sowie einem zweiten Erzählstrang die Spannung immer weiter auf.

Ich konnte mit Bellmann fühlen, wenn er seinem Traum nachläuft und ebenso berührt war ich von seiner Tochter Bess. An zwei Stellen kamen mir die Tränen.

Eine vermeintlich einfache und doch erstaunlich vielschichtige Geschichte, die die Seele berührt und einen so schnell nicht mehr loslässt.
Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 01.08.2019

Der Lockruf des Westens

0

Wir schreiben das Jahr 1815, als der Maultierzüchter und Witwer Cy Bellman aus Pennsylvania einen Zeitungsartikel in die Hände bekommt, in dem von riesigen Knochen einer unbekannten Tierart die Rede ist. ...

Wir schreiben das Jahr 1815, als der Maultierzüchter und Witwer Cy Bellman aus Pennsylvania einen Zeitungsartikel in die Hände bekommt, in dem von riesigen Knochen einer unbekannten Tierart die Rede ist. Angeblich wurden sie im Westen des Landes gefunden. Die Vorstellung, als Erster diese unbekannten Riesen zu entdecken, lässt ihn nicht mehr los und er beschließt sich auf die Suche zu machen. Seine 10jährige Tocher Bell lässt er in der Obhut seiner freudlosen unverheirateten Schwester Julie zurück.
Auf seinem Weg ins Unbekannte trifft er den Pelzhändler Devereux, der ihm einen jungen Indianer vermittelt, der ihn auf seiner Reise begleiten soll. Der seltsame Name des Jungen ist Alte Frau aus der Ferne. Ohne ihn hätte Bellman keine Überlebenschance, denn der Indianer versteht es zu jagen und selbst im Winter essbare Pflanzen zu finden.
Während der Vater seinem Traum nachjagt, wird Bess langsam zur jungen Frau und die Männer in ihrer Umgebung werden auf sie aufmerksam. Noch ist kein einziger Brief des Vaters eingetroffen, doch Bess gibt die Hoffnung nicht auf, dass er eines Tages womöglich als großer Entdecker zurückkehren wird.
Nach mehr als 2 Jahren, in denen Bellman auch nicht das geringste Anzeichen für die Existenz der unbekannten Tierart finden konnte, dämmert ihm allmählich, was er zurückgelassen hat und welche Chancen er hat verstreichen lassen.
„West“ ist ein dünnes Büchlein, das den Leser vollkommen in seinen Bann zieht. Es kann als Parabel für das Leben interpretiert werden, das vermeintlich woanders immer mehr zu bieten hat. Auch nach Beendigung der Lektüre geht mir die Geschichte nicht aus dem Kopf. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 29.07.2019

Melancholisch und abenteuerlustig

0

„WEST“ hatte ich schon seeehr lange vor dem ET auf dem Radar und das nicht ohne Grund: Klappentext, Thema und vor allem auch die Epoche, in der das Buch spielt, sind genau mein Ding gewesen und klangen ...

„WEST“ hatte ich schon seeehr lange vor dem ET auf dem Radar und das nicht ohne Grund: Klappentext, Thema und vor allem auch die Epoche, in der das Buch spielt, sind genau mein Ding gewesen und klangen von der ersten Sekunde an wie für mich gemacht. Im Voraus möchte ich einmal kurz sagen: Das einzige Manko, das dieses Buch für mich hat, ist seine Länge. Ich hätte einfach nur weiter und weiter lesen können, weil mich der anspruchsvolle und poetische Schreibstil und die Charakter so gefesselt haben. 208 Seiten sind dafür einfach viel zu wenig. Jedes Wort ist gut durchdacht und wohl überlegt, der Autorin ist hier ein echtes Meisterwerk gelungen. Die Geschichte verliert nie an Spannung, unsere Protagonisten müssen eine Herausforderung nach der anderen Bewältigen und über all dem stehen Abenteuerlust und die Liebe einer Tochter zu ihrem Vater. Es war rührend, wie das Mädchen zu ihrem Vater steht und an ihn glaubt, interessant zu sehen, was sie alles durchmachen muss und genauso war es spannend den Vater auf seiner Reise zu begleiten. Bei so vielen Szenen dachte ich mir: Was macht dieser Mann da, das kann ja nur schief gehen aber trotz aller Hürden schafft er es weiter als gedacht. Außerdem sind die Nebenfiguren extrem gut charakterisiert worden, teilweise sogar ohne sie je ein richtiges Wort sprechen zu lassen. Man hasst manche, andere lernt man lieben, bei wieder anderen verdreht man nur die Augen und dann überrascht einen so mancher Charakter so positiv oder negativ, wie man es gar nicht erwartet hätte. Und das alles auf nur 200 Seiten! Noch dazu diese ganz besondere Atmosphäre des Wilden Westens - einfach nur Wow. Ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen, wenn ihr mal in eine ganz andere Welt abtauchen wollt.

Vielen Dank an den Luchterhand Verlag und das Bloggerportal für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 15.07.2019

Bellmans Tochter

0

In einer Zeitung liest er von den großen Tieren und er muss sich auf den Weg machen, um sie zu suchen. Im Jahr 1815 verlässt Cy Bellman seine 10jährige Tochter Bess. Mit einem schwarzen Zylinder und einem ...

In einer Zeitung liest er von den großen Tieren und er muss sich auf den Weg machen, um sie zu suchen. Im Jahr 1815 verlässt Cy Bellman seine 10jährige Tochter Bess. Mit einem schwarzen Zylinder und einem langen Mantel, zu Pferd und bewaffnet, einige Dinge im Gepäck, die sich zum Eintauschen eignen. Er verspricht, seiner Tochter so häufig wie möglich zu schreiben. In der Obhut ihrer Tante, die von Bellmans Unternehmung absolut nichts hält, beginnt Bess auf Nachricht von ihrem Vater zu warten. Bellman reitet westwärts, dahin wo er sein Ziel vermutet. Häufig schreibt er, aber wichtiger ist ihm seine Expedition.

Bellmans Leben ist etwas eingefahren, seine geliebte Frau ist allzu früh gestorben, seine Maultierzucht ist erfolgreich, aber auch ein Einerlei. Seine Tochter Bess kann ihn nicht halten, zu sehr ist er auf sein Abenteuer fixiert. Die Sehnsucht nach der Ferne ist zu groß. Sein Weg ins Ungewisse ist beschwerlich, doch beschwerlich es auch für Bess, ohne ihren Vater groß zu werden. Die daheim gebliebenen halten seine Reise für den größten Unsinn und das kann Bess nicht gelten lassen. Doch die Briefe ihres Vaters lassen auf sich warten.

Die Schauplätze in diesem ergreifenden Roman wechseln zwischen Bess’ Erlebnissen und denen ihres Vaters hin und her. Als Leser weiß man also, wie es in beider Welt zugeht. Man erfährt den Enthusiasmus, mit dem sich Bellman auf den Weg macht. Und man erlebt Bess’ Trauer über das Fehlen ihres Vaters, ihr Leben mit der strengen Tante und dem Nachbarn, der bei der Bewirtschaftung des Hofes hilft. Ob dessen Hilfe so selbstlos ist? Je länger ihr Vater fort ist, desto sehnsüchtiger beginnt Bess zu warten. Und je länger Bellman vergeblich nach den großen Tieren fahndet, desto häufiger werden die Gedanken an seine Tochter und desto größer wird seine Hoffnung, dass seine Briefe sie erreichen.

Eine einfache Geschichte von Vater und Tochter, eine Geschichte, die abgerundet ist, die traurig ist, vergeblich, sehnsuchtsvoll und doch eine große Stärke ausdrückt. Zu Beginn ahnt man nicht, welche Reise einem bevorsteht, mit jeder Leseminute, die vergeht, wird man immer mehr berührt von Bellmans und Bess’ Schicksal. Dieser Roman ist ein echtes Kleinod aus der Zeit des wilden Westens, in der der Forschergeist manchmal stärker war als die Liebe zum eigenen Kind.

Veröffentlicht am 15.06.2019

Mit ein bisschen Mut steht dem nächsten Abenteuer nichts mehr Wege!

1

Trotz seinen nur 208 Seiten, hat mich das Buch vollends abgeholt. Allein dieses Setting hat mir unheimlich gut gefallen. Wir befinden uns im Jahr 1815 auf einer kleinen amerikanischen Farm sowie im Westen, ...

Trotz seinen nur 208 Seiten, hat mich das Buch vollends abgeholt. Allein dieses Setting hat mir unheimlich gut gefallen. Wir befinden uns im Jahr 1815 auf einer kleinen amerikanischen Farm sowie im Westen, auf der Suche nach mysteriösen Tieren. Carys Davies hat mich mit ihrem Schreibstil in genau diese Welt entführt. Der Schreibstil passt zum einen perfekt in diese Zeit. Die Sätze sind einfach und von der Wortstellung und der Wortwahl der Zeit angepasst. Zum anderen ist er aber dann wieder so Detailreich, dass ich das teilweise das Gefühl hatte, selbst dabei zu sein. Die sind einfach nur so dahin geflogen. Die Kapitel sind bis auf wenige Ausnahmen nur zwei bis drei Seiten lang, wodurch man umso schneller durch das Buch kommt. Die Geschichte hat seinen ganz eigenen Flair. Mir hat sie sehr gut gefallen. Nur das Ende hat mich mit einem schmerzen Herzen zurück gelassen und ich hätte mir gewünscht, dass es nicht so ist, aber anders betrachtet hat das Ende gut zur Geschichte gepasst.