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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

Liebe auf den zweiten Kuss

Just three words (Just-Love 3)
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Patricia ist ein verwöhntes Partygirl. Meist geht es ihr hauptsächlich um ihren eigenen Spaß. Als sie auf einer Party ihres Bruders auf den etwas nerdigen Ben trifft, hat sie keine große Lust, sich länger ...

Patricia ist ein verwöhntes Partygirl. Meist geht es ihr hauptsächlich um ihren eigenen Spaß. Als sie auf einer Party ihres Bruders auf den etwas nerdigen Ben trifft, hat sie keine große Lust, sich länger mit ihm zu beschäftigen. Ihr Objekt der Begierde ist eher der draufgängerische Maik.
Durch einen Zufall landet sie später doch in Bens Wohnung und trifft ihn dort nur mit einem Handtuch bekleidet an. Der Anblick geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Auf einmal findet Patricia Ben gar nicht mehr so seltsam, zumal er sie aus einer brenzligen Situation rettet. Aber passt das Partygirl zu dem prinzipientreuen und ernsthaften Nerd?
Iris Fox lässt in ihrem Liebesroman zwei Welten aufeinanderprallen, die auf den ersten Blick total gegensätzlich sind. Auf den zweiten Blick scheinen die beiden Protagonisten, mehr Gemeinsamkeiten zu haben, als gedacht. Patricia ist kein oberflächlicher Charakter, auch wenn es der erste Anschein so aussehen lässt. Und auch hinter Ben steckt viel mehr als Patricia vermutet. Beide finden unerwartet gegenseitig Halt in schwierigen Phasen und bringen am anderen das Beste hervor.
Die Autorin hat einen tollen Schreibstil, der mir sehr gefallen hat. Die Charaktere sind vielschichtig und mit ihren inneren Konflikten authentisch und glaubwürdig dargestellt. Es gibt natürlich auch ein paar klischeehafte Stereotype, aber die passen trotzdem gut in die Story rein. Die Geschichte ist auch mit den teilweise ernsten Untertönen unterhaltsam.
Mir hat die emotionale Lovestory von Patricia und Ben sehr gut gefallen. Von mir gibt es daher gern eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Schöner Abschluss

Limonadenträume
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Avery und Cade verbindet mehr als nur Liebe. Seit ihrer Kindheit sind sie schon beste Freunde. Daher ist es umso unverständlicher, dass Cade Avery nach ihrem erneuten Zusammenkommen nach zwölf Jahren Trennung ...

Avery und Cade verbindet mehr als nur Liebe. Seit ihrer Kindheit sind sie schon beste Freunde. Daher ist es umso unverständlicher, dass Cade Avery nach ihrem erneuten Zusammenkommen nach zwölf Jahren Trennung wieder das Herz bricht.
Avery sammelt die Scherben auf und versucht, einfach ihr Leben weiter zu leben. Doch ständig trifft sie in Boston auf Cade, der sie irgendwie nicht in Ruhe lassen kann. Offiziell hat er sich für seine Freundin Melinda und gegen Avery entschieden, wenn auch nicht freiwillig. Doch über die wahren Gründe, seiner für Außenstehende nicht nachvollziehbaren Entscheidung, hält sich Cade bedeckt.

Limonadenträume von Annie Stone ist der zweite Band um die Lovestory von Avery und Cade, der direkt an den heftigen Cliffhanger des ersten Bandes anschließt. Man fragt sich, wie viel Avery noch ertragen muss und wie viele Chancen sie Cade noch geben wird. Die Energie und die Liebe zwischen den beiden Protagonisten sind beim Lesen spürbar. Man fühlt mit Avery mit, die erneut vor den Scherben ihrer Beziehung steht. Genauso kann man aber Verständnis für Cade und seine Entscheidungen aufbringen. Vor allem die eingefügten Rückblicke lassen einen Blick auf das Gefühlsleben von Cade zu.
Die Autorin versteht es, die Charaktere sympathisch und authentisch dazustellen. Der Schreibstil liest sich sehr gut. Es wird noch einmal spannend, ob es am Ende doch noch ein Happy End für das Traumpaar geben wird.
Mir hat dieser Abschluss der Geschichte sehr gut gefallen und ich kann den Zweiteiler nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Vierter Fall für Bergmann

Die stille Tochter
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In einem See in Norwegen wird die Leiche der seit 1982 verschwundenen Christel Heinze gefunden. Kommissar Tommy Bergmann ist der erste Ermittler am Tatort und gerät dadurch in einen alten unaufgeklärten ...

In einem See in Norwegen wird die Leiche der seit 1982 verschwundenen Christel Heinze gefunden. Kommissar Tommy Bergmann ist der erste Ermittler am Tatort und gerät dadurch in einen alten unaufgeklärten Fall, der ungeahnte Kreise zieht. Christel Heinze war Schwimmerin der DDR und floh 1975 bei einem Sportwettkampf in Oslo. Einige Jahre später wird sie vom KGB aufgespürt und erpresst. Sie muss als Spionin des russischen Geheimdienstes arbeiten. Bis sie 1982 auf einmal spurlos verschwindet.
Als kurz nach Christels Auffinden ein weiterer ehemaliger russischer Agent brutal ermordet wird, soll Tommy im geheimen Auftrag der Regierung diskret ermitteln. Dabei gerät er in die tief verzweigten Ausläufer des kalten Krieges, die auch in der Gegenwart noch großen Einfluss haben.

Der vierte Teil um den streitbaren Kommissar Tommy Bergmann macht nach dem letzten Band einen großen Zeitsprung von zehn Jahren. Noch nie wirkte Tommy Bergmann so ruhig und gesetzt. Mit Susanne hat er seinen festen Anker im Leben gefunden. Doch ganz kann er seine alten Gewohnheiten nicht ablegen und gerät bei seinen Ermittlungen schnell wieder in Schwierigkeiten. Er agiert nicht mehr ganz so rücksichtslos wie in der Vergangenheit. Mittlerweile kann ich sogar etwas Sympathie für ihn aufbringen.
Der Fall geht tief zurück in die deutsch-deutsche Geschichte. Die Handlung läuft parallel in der Gegenwart und in der Vergangenheit von 1975 bis 1982. Gard Sveen versteht es, eine spannende Geschichte zu erzählen. Man muss aber hochkonzentriert bei der Sache bleiben, denn sonst verliert man bei den vielen Namen und Personen schnell den Überblick.
Meiner Ansicht nach ist es von Vorteil, wenn man die vorangegangenen Teile kennt. Gerade für die Entwicklung des Charakters von Tommy Bergmann und seiner Beziehungen zu Susanne und Reuter ist es interessant, wenn man weiß, was in der Vergangenheit vorgefallen ist.
Mir hat der vierte Band der Reihe sehr gut gefallen. Ich fand sowohl den Zeitsprung, als auch die Handlung, die mal eine ganz andere Richtung einschlug, sehr spannend. Für Kenner der Reihe ist das Buch auf jeden Fall empfehlenswert.

Veröffentlicht am 17.07.2019

Spannend und brutal

Crew (Wolf Crew 1)
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Tijan hat sich mit Crew an ein eher ungewöhnliches Thema gewagt, aber meiner Meinung nach durchaus erfolgreich.
Bren ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater sitzt ...

Tijan hat sich mit Crew an ein eher ungewöhnliches Thema gewagt, aber meiner Meinung nach durchaus erfolgreich.
Bren ist in ihrem letzten Jahr an der Highschool. Ihre Mutter ist tot und ihr Vater sitzt für Jahre im Gefängnis. Theoretisch lebt sie bei ihrem Bruder, aber praktisch ist die Crew ihre Familie. Bren ist das einzige weibliche Mitglied der Wolf Crew, die sonst noch aus Cross, Jordan und Zellman besteht. Verletzt du einen aus der Crew, verletzt du alle. Das Gesetz der Crews folgt strengen Regeln, an deren Grenzen auch Bren auf einmal gerät.
Das Thema finde ich spannend und sehr interessant. Zu Beginn hatte ich einige Schwierigkeiten, das Prinzip der Crews richtig zu verstehen. Je weiter ich jedoch gelesen habe, desto mehr war ich von Brens Welt fasziniert. Die Handlung wird komplett aus der Perspektive der Protagonistin erzählt. Dadurch ist man ihren Gefühlen und inneren Dämonen ungefiltert ausgesetzt. Bren wirkt äußerlich abgestumpft und brutal. Doch ihr abgebrühtes und fast schon emotionsloses Verhalten ist ein Schutzschild, das sie nur in ganz wenigen Momenten herunterlässt.
Cross ist ihr bester Freund. Er steht Bren näher als seiner eigenen Zwillingsschwester. Beide agieren quasi symbiotisch.
Die verschiedenen Charaktere sind von Tijan hochspannend angelegt. Es gibt kein schwarz oder weiß und man wird des Öfteren von einer Figur total überrascht. Daher bin ich auch auf die Fortsetzung total gespannt.
Kleine Abstriche gibt es von mir für einige Widersprüche im Buch. Zum einen wird die Crew als hauptsächliches Abhängen mit Freunden charakterisiert, auf der anderen Seite ist plötzlich der Mord an „Verrätern“ eine normale Konsequenz. Diese Umschwünge waren mir manchmal zu heftig.
Das Buch ist durch seine schonungslose Gewalt vielleicht nicht jedermanns Geschmack. Wer sich auf die Story einlässt, wird aber mit spannenden und auch emotionalen Lesestunden belohnt.
Mir hat der Auftakt der dreiteiligen Reihe sehr gut gefallen und ich kann das Buch gern weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Reale Verbrechen

Die Giftmörderin
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Die Autorin Susann Anders hat ein eindrucksvolles Portrait der deutschen Giftmörderin Anna Zwanziger erschaffen.
Die Witwe des Notars Zwanziger steht nach dem Tod ihres Mannes mit ihren beiden Töchtern ...

Die Autorin Susann Anders hat ein eindrucksvolles Portrait der deutschen Giftmörderin Anna Zwanziger erschaffen.
Die Witwe des Notars Zwanziger steht nach dem Tod ihres Mannes mit ihren beiden Töchtern vor dem finanziellen Ruin. Trotzdem ist sie der Meinung, bald wieder zur höheren Gesellschaftsschicht zu gehören. Ihr Mittel zum Zweck soll ein reicher Ehemann sein. Dieses Ziel versucht sie zunächst über den Weg als Prostituierte und später als Hausmädchen zu erreichen. Verblendet und schon teilweise wahnhaft schreckt sie nicht einmal vor Mord zurück, um zu bekommen, was ihr angeblich zusteht.
Bereits mit „Der Sandmann“ portraitiert Susann Anders einen historischen Serienmörder. Auch dieses zweite Buch ist wieder sehr gut recherchiert und versteht es, den Leser zu fesseln. Anna Zwanziger hat eine verstörende Persönlichkeit. Sie sieht ihre Taten absolut gerechtfertigt und versteht nicht, was daran falsch ist. Ohne Rücksicht auf ihre Kinder, ihre einzige Freundin Charlotte oder irgendwelche andere Personen versucht sie, mit allen Mitteln einen reichen Ehemann zu angeln. Wie realitätsfern ihre Bemühungen sind, merkt sie schon lange nicht mehr. Die Autorin schafft es, dass Anna Zwanziger als Person nicht nur abgrundtief böse erscheint. Ihre traumatische Kindheit, die Zwangsehe mit Zwanziger, die finanzielle Not und das Verhalten der Männer, die ihre Notlage allesamt ausnutzen, rechtfertigen ihre Taten zwar nicht, aber man kann auf gewisse Weise mit ihr mitfühlen. Durch ihren selbstsüchtigen Größenwahn zerstört sie jedoch viele Chancen selbst und gibt dann anderen die Schuld dafür.
Dieses spannende und gleichzeitig schockierende Buch über die reale Person und Giftmörderin Anna Zwanziger ist sehr gut gelungen und ich empfehle es gern weiter.