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Veröffentlicht am 13.06.2020

Gemischte Gefühle

Alfie und der Clownfisch
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Der kleine Alfie will sich als Seestern verkleiden und zu einer Kostümparty in der Schule gehen. Er merkt jedoch, dass er Angst hat und sich nicht traut, genau wie bei einem Sportwettkampf vor einiger ...

Der kleine Alfie will sich als Seestern verkleiden und zu einer Kostümparty in der Schule gehen. Er merkt jedoch, dass er Angst hat und sich nicht traut, genau wie bei einem Sportwettkampf vor einiger Zeit. Seine Mutter geht mit ihm ins Aquarium, wo Alfie einen Clownfisch entdeckt, der sich ängstlich hinter einigen Korallen versteckt. Alfie identifiziert sich mit dem kleinen Fisch, auch er muss sich manchmal vor der Welt verstecken. Bei der nächsten Kostümparty möchte er jedoch gerne dabei sein – und zwar als Clownfisch.
Meine Erwartungen an das Bilderbuch „Alfie und der Clownfisch“ von Davina Bell waren recht hoch, da mir die Leseprobe sehr gut gefallen hat und das Buch als bestes australisches Bilderbuch 2018 ausgezeichnet wurde. Außerdem finde ich die Botschaft des Buches unheimlich wichtig: Es ist in Ordnung, schüchtern und ängstlich zu sein. In meiner Kindheit hätte ich mir mehr solcher Bücher gewünscht, da ich eben selbst ein schüchternes und ängstliches Kind war.
Ich muss allerdings sagen, dass mir bei diesem Buch mehrere Aspekte nicht gefallen haben. Ich mag Bilderbücher mit wenig Text, aber hier hätte es gerne etwas mehr sein dürfen. Vieles ist nur impliziert: Welche Gefühle hat Alfie und warum? Wie gehen seine Eltern damit um? Warum kann ihm ein kleiner Clownfisch helfen? Ich könnte diese Dinge natürlich meinem Kind selbst erläutern, hatte aber auf mehr Unterstützung durch das Buch gehofft. So kommt auch die Botschaft für mich nicht wirklich klar und deutlich rüber, was ich schade finde. Außerdem stimmt der Klappentext nicht mit dem Buch überein: In der Inhaltsangabe heißt es, Alfie würde sich auf die nächste Kostümparty trauen, dies ist jedoch nicht der Fall, er träumt nur davon. Hier hätte ich mir ein Erfolgserlebnis für Alfie gewünscht. Hinzu kommt noch, dass ich die Farbgebung nicht besonders gelungen finde, aber das ist eher nebensächlich. Auch meine dreijährige Tochter konnte sich leider nicht so besonders für das Buch begeistern.

Fazit: Eine schöne Idee für ein Kinderbuch, ich finde die Botschaft sehr wichtig, die Umsetzung konnte mich leider nicht überzeugen. Trotzdem noch 3 von 5 Sternen und eine bedingte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 12.03.2020

Ich habe mehr erwartet!

Wieso? Weshalb? Warum? Mein junior zum Hören, Band 2: Einsatzfahrzeuge
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Meine Tochter und ich lieben die Bücher der WWW-Reihe und besitzen einige davon. Sie sind ein Garant für interessantes Sachwissen, das auf kindgerechte Weise vermittelt wird und bieten dazu noch schöne ...

Meine Tochter und ich lieben die Bücher der WWW-Reihe und besitzen einige davon. Sie sind ein Garant für interessantes Sachwissen, das auf kindgerechte Weise vermittelt wird und bieten dazu noch schöne Illustrationen. Nun gibt es in dieser Reihe auch Soundbücher. Als erstes fällt die Dicke des Buches auf, die leider nicht den vielen Seiten geschuldet ist (es gibt 10 Seiten, also weniger als bei den herkömmlichen WWW-Büchern), sondern dem eingebauten Soundmodul. Das ist erstmal nicht ungewöhnlich, das Modul braucht nun mal Platz.
Positiv ist zu bemerken, dass die Illustrationen gewohnt schön sind und der Text altersentsprechend.
Nicht ganz so gelungen finde ich, dass die Geräusche mit einem Lichtsensor funktionieren (oder eben auch nicht). Wenn es im Raum zu dunkel ist, ertönt kein Geräusch. Das hätte man anders lösen können.
Was ich wirklich zu bemängeln habe: Die Geräusche finde ich nicht so besonders gut ausgewählt: Jeweils eine Sirene vom Feuerwehr- und Polizeiauto (hören sich ja nun mal gleich an), ein Hubschrauber, Wasserrauschen beim Feuerwehreinsatz und das Klappern einer Krankenwagenliege. Hier hatte ich irgendwie mehr erwartet. Und das trifft auch auf die Klappen zu, bei denen es keine Geräusche gibt. Die finde ich zum Teil einfach nur überflüssig. Ich musste teilweise mehrmals hinschauen, um den Unterschied zwischen geöffneter und geschlossener Klappe festzustellen (weil einfach zu wenig passiert).

Fazit: Liebe Autoren der WWW-Reihe, Lieber Ravensburger Verlag! Das könnt ihr besser! Vielleicht überarbeitet ihr die Bücher nochmal und überlegt euch für die nächsten ein paar originellere Geräusche. Für 15 Euro erwarte ich einfach ein bisschen mehr, deswegen gibt es nur 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 27.10.2019

Hat mich leider nicht ganz überzeugt

Kastanienjahre
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Elise wächst in Peleroich auf, einem kleinen Dorf in der DDR. Sie hat zwei Verehrer, Henning und Jakob. Eines Tages verschwindet Jakob jedoch spurlos, außerdem kommt Elises Vater unter mysteriösen Umständen ...

Elise wächst in Peleroich auf, einem kleinen Dorf in der DDR. Sie hat zwei Verehrer, Henning und Jakob. Eines Tages verschwindet Jakob jedoch spurlos, außerdem kommt Elises Vater unter mysteriösen Umständen zu Tode. Etwa vierzig Jahre später lebt Elise in Paris, erhält aber eines Tages einen seltsamen Brief. Der anonyme Verfasser behauptet, er könne sowohl das Rätsel um Jakobs Verschwinden als auch um den Tod von Elises Vater lösen, wenn Elise zurück nach Peleroich kommt...
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, da ich über „Kranichland“ von Anja Baumheier schon viel Gutes gehört habe. Positiv fällt auf, dass der Schreibstil sehr flüssig ist, das Buch lässt sich leicht lesen. Auch die Story gefällt mir gut, ich finde die Geschichte der DDR sehr interessant und erfahre immer gerne mehr darüber. Hier fängt aber auch schon meine Kritik an: Die Autorin hat viele Themen in die Geschichte reingepackt, die aber fast alle nur angerissen werden. Die Kapitel sind sehr kurz, dadurch konnte ich keine richtige Verbindung zu den Charakteren aufbauen und konnte mir auch schlecht merken, wer wer ist. Die Zeitsprünge sind zwar nicht riesig, erfolgen aber immer kurz hintereinander, dadurch kam kein richtiger Lesefluss auf. Leider kann ich aus den genannten Gründen nur 3 von 5 Sternen vergeben. Ich hoffe, dass die Autorin sich für ihr nächstes Buch weniger Themen vornimmt und mehr Zeit um diese in der Geschichte aufzuarbeiten.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Schönes Bilderbuch, das mich leider nicht komplett überzeugt hat

Gott hat dich unendlich lieb
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Das Buch „Gott hat dich unendlich lieb“ handelt genau davon: von Gottes großer Liebe. Das ganze Buch besteht lediglich aus fünf Sätzen, das finde ich persönlich ein bisschen zu wenig. Es stört mich, dass ...

Das Buch „Gott hat dich unendlich lieb“ handelt genau davon: von Gottes großer Liebe. Das ganze Buch besteht lediglich aus fünf Sätzen, das finde ich persönlich ein bisschen zu wenig. Es stört mich, dass sich ein Satz meistens über mehrere Seiten erstreckt. Meine Tochter will die Bilder eigentlich immer länger betrachten und darüber sprechen. Der angefangene Satz hängt dann irgendwie in der Luft und ich muss auf der nächsten Seite nochmal neu ansetzen.

Die Bilder finde ich teilweise sehr schön, teilweise passiert mir zu wenig darauf (auf einer Doppelseite ist zum Beispiel auf einer Seite das Mädchen abgebildet, auf der anderen Seite steht der halbe Satz, das war’s). Auch finde ich die Illustration des Mädchens nicht ganz so gut gelungen, durch ihre hervorstehenden Augen sieht sie ein bisschen merkwürdig aus.
Meine Tochter ist bis jetzt auch noch nicht so richtig begeistert, sie wollte sich das Buch nach dem ersten Anschauen erst ein weiteres Mal ansehen.

Fazit: Ein nettes Bilderbuch mit einer schönen Botschaft, mit dem man Kinder mit dem christlichen Glauben vertraut machen kann. Geeignet ab etwa zwei Jahren würde ich sagen. Möglicherweise ein schönes Geschenk zur Taufe oder Kommunion. Mich hat es leider nicht komplett überzeugt.

Veröffentlicht am 30.07.2019

Düstere, postapokalyptische Geschichte, aus der man mehr hätte machen können

Milchzähne
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Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einem Haus, irgendwo auf einem Fleckchen Erde. Wo genau, erfährt der Leser nicht. Es scheint eine Klimakatastrophe gegeben zu haben, jedenfalls ist es immer unerträglich ...

Skalde lebt mit ihrer Mutter Edith in einem Haus, irgendwo auf einem Fleckchen Erde. Wo genau, erfährt der Leser nicht. Es scheint eine Klimakatastrophe gegeben zu haben, jedenfalls ist es immer unerträglich heiß, viele Tiere sind anscheinend ausgestorben, die Bäume tragen keine Früchte mehr. In der Gegend wohnen noch einige andere Menschen, vor einigen Jahren haben sie eine Brücke gesprengt und sind nun von der Außenwelt abgeschnitten. Doch plötzlich findet Skalde im Wald ein kleines, rothaariges Mädchen und nimmt sie bei sich auf. Die anderen Menschen begegnen dem Mädchen, das sich Meisis nennt, mit Ablehnung und Hass, vor allem von ihren roten Haaren scheint für die Menschen eine Bedrohung auszugehen. Die Lage spitzt sich zu, die Nahrungsvorräte gehen zur Neige und als plötzlich die Töchter eines Bauern verschwinden, fordern die Menschen von Skalde, Meisis an sie auszuliefern.

„Milchzähne“ ist ein sehr merkwürdiges Buch. Der Leser wird unvermittelt in diese postapokalyptische Welt geworfen und erhält auch im weiteren Verlauf der Geschichte nur sehr spärliche Informationen, sowohl über die Vorgeschichte der Protagonisten als auch über die Ereignisse, die die Welt zu der gemacht haben, die sie im Buch ist. Skalde und ihre Mutter Edith haben eine äußerst seltsame Beziehung, die Menschen, die ebenfalls in der Gegend wohnen, verspüren Hass und Angst gegenüber allem Fremden. Es gab anscheinend eine Klimakatastrophe, die viele Tiere nicht überlebt haben, aber Kaninchen, Hunde, Vögel und Wild haben es geschafft. Die Menschen haben weiterhin Zugriff auf Luxusgüter wie zum Beispiel Autos, Benzin und Zigaretten. Wie soll das möglich sein, wenn sie eigentlich seit Jahren von der Außenwelt abgeschnitten sind? Es gibt noch zahlreiche weitere Beispiele für solche Rätsel im Buch und ich hätte es sehr interessant gefunden, dazu eine Erklärung zu bekommen. Leider scheint es nicht die Intention der Autorin gewesen zu sein, diese Rätsel zu lösen. Helene Bukowski hat auf jeden Fall Talent, ihr Schreibstil ist eindringlich und plastisch, man kann die erdrückende Hitze und die düstere Stimmung wirklich spüren. Aber da sie dem Leser so viele Erklärungen schuldig bleibt, ist dieser Roman für mich eher ein Fragment als eine abgeschlossene Geschichte. Mit dem offenen Ende kann ich leben, aber die vielen unbeantworteten Fragen haben meinen Lesegenuss doch sehr gestört.

Fazit: Helene Bukowski ist eine vielversprechende junge Autorin, der es wunderbar gelingt, Stimmungen einzufangen und Charaktere zu zeichnen. Die Geschichte bleibt für mich jedoch leider unvollständig.