Zufriedenstellendes Ende der Trilogie
SanktuariumNach den Ereignissen in „Göttin der Finsternis“ ist Ashton Ryder bei Sam Tyler und ihrer Familie untergekommen und arbeitet in deren Detektei mit. Langsam beginnt seine Seele zu heilen und er sehnt sich ...
Nach den Ereignissen in „Göttin der Finsternis“ ist Ashton Ryder bei Sam Tyler und ihrer Familie untergekommen und arbeitet in deren Detektei mit. Langsam beginnt seine Seele zu heilen und er sehnt sich danach, wieder Wächter sein zu können, weiß aber, dass das ein Wunschtraum bleiben wird. Doch dann erfährt er von einer Möglichkeit, sich zu rehabilitieren, die er gerne in Anspruch nehmen möchte, dazu muss er nach Russland reisen, zum Sanktuarium, und dort eine Prüfung bestehen. Begleitet von Sam und deren Ehemann Nick macht er sich auf den Weg, nicht ahnend, dass mehr als eine Prüfung auf die Drei wartet.
Der Abschlussband der Trilogie um Ashton Ryder, der im ersten Band zum Vampir wurde, setzt einige Zeit nach den Ereignissen im Vorgängerband an, nimmt aber die Geschehnisse dort wieder auf. Ich mag die Welt, die Mara Laue hier erschaffen hat und die man nicht nur in dieser Trilogie findet, denn eine der Protagonisten, die Sukkubus Sam Tyler, hat bereits eine eigene Reihe, deren Geschehnisse sich mit dieser Trilogie mehr und mehr verflochten haben. Ich mag Sam, die als Sukkubus, also als Dämonin (allerdings mit menschlichen Gefühlen „infiziert“), hin und wieder ihre eigenen Moralvorstellungen hat, dennoch aber – meistens – zu den Guten gehört. Auch ihre Familie ist außergewöhnlich, Nick, ihr Ehemann, ist ein Werwolf, und auch die drei Töchter haben ihre Besonderheiten.
Ein Vampir, ein Werwolf und eine Dämonin auf gemeinsamer Mission, das ist auch in Mara Laues Welt nicht alltäglich, denn Vorurteile untereinander gibt es einige, auch wenn man bemüht ist, friedlich miteinander auszukommen. Aber, wie im wahren Leben, gibt es auch hier Rassismus, Vorbehalte, Gerüchte und Standesdünkel. Mit dieser Problematik werden die Drei schließlich in Russland konfrontiert, wo ihre Beziehung untereinander Nach- aber auch Vorteile bringen kann.
Sehr gut gefällt mir in Sam Tylers Universum die Vielfalt der Wesen, neben den schon erwähnten Vampir, Werwolf und Sukkubus gibt es weitere Dämonenarten, Nymphen, Hexen, Satyre und noch einige mehr. Besonders gut gefällt mir auch der Ausflug nach Russland, bei dem Einiges an Lokalkolorit mit einfließt.
Wie gesagt, ich mag diese Welt und vor allem die Geschichten, in denen Sam mitspielt. Was ich weniger mag, und was in diesem Band wieder deutlicher zu spüren ist, ist, das recht aufdringlich und immer wieder über Moralvorstellungen, moralisches Handeln, über Schuld und Sühne, aber auch Freundschaft und Zusammenhalt, Toleranz und Vertrauen doziert wird. Als Leser möchte ich selbst meine Schlüsse ziehen, und diese nicht fertig vorgepackt präsentiert bekommen. Stellenweise ist der Erzählstil sehr pathetisch, auch finde ich, dass die Spannung manchmal darunter leidet. Ich möchte einfach nur eine interessante und spannende Geschichte lesen, die gerne auch eine Moral haben darf, diese sollte aber bitte dezent herübergebracht werden.
Insgesamt habe ich aber auch diesen Abschlussband gerne gelesen, und auch wenn die Trilogie jetzt (zufriedenstellend) zu Ende ist, wird die Geschichte weitergehen, nämlich in den Sukkubus-Bänden. Ich bin gespannt darauf und wünsche der Reihe ein langes Leben. Dort wird man auch Ashton wiedertreffen, so dass man auch seinen Weg weiterverfolgen kann.
Von mir gibt es knappe 4 Sterne und eine Leseempfehlung für die Trilogie, wer gerne Vampirromane liest, die sich nicht dem Mainstream beugen und mit meinen Kritikpunkten leben kann, sollte hier zugreifen.