Jugend in dunkler Zeit
Wo die Freiheit wächstErstmals kam ich mit dem Thema Edelweißpiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweißpirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft ...
Erstmals kam ich mit dem Thema Edelweißpiraten in Berührung, als die Kölner Band „Bläck Fööss“ 1983 ihren Song „Edelweißpirate“ herausbrachte. Jugendliche zeigten ihren Widerstand gegen die NS-Herrschaft durch eine Edelweißanstecknadel. Sie wollten sich nicht in die offiziellen Gruppierungen zwingen lassen, wo alle indoktriniert werden. Natürlich sind sie unerwünscht. Die Gestapo hat ein Auge auf sie und es ist gefährlich, falls man entdeckt wird.
1942: Die 16-jährige Lene Meister lebt mir ihrer Familie in Köln. Der Krieg hat die Menschen mürbe gemacht und dann gibt es auch noch die ersten Bombardierungen. Da lernt Lene Erich kennen und sie verliebt sich. Schon bald erkennt sie, was für ein gefährliches Spiel ihr Freund da treibt, der auch zu den Edelweißpiraten gehört.
Der Autor erzählt diese Geschichte in Briefform. Lene korrespondiert mit ihrem Freund Erich, mit ihrer Freundin Rosi und ihren Brüdern Franz und Kalli. Der Schreibstil ist passend für Jugendliche und wirkt sehr authentisch. Auch muss die Jugendlichen vorsichtig sein, was sie schreiben, den die Briefe werden zensiert. Aber die Not macht erfinderisch und auch Lene weiß, wie sie es angehen muss.
Durch diese Darstellung in Briefform ist man an den Personen sehr nahe dran und kann gut mit ihnen fühlen. Man erfährt viel über das Leben in Kriegszeiten. Kinder und Jugendliche können in jener Zeit nicht unbeschwert aufwachsen, sie müssen schnell erwachsen werden. Es sind ja auch fast noch Kinder, die an die Front müssen, wie Lenes Bruder.
Es wird sehr realistisch aufgezeigt, wie schwer das Leben zu jener Zeit war und wie die Menschen gelitten haben. Mich hat dieses Buch sehr berührt.
Ich kann das Buch nur empfehlen.