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Veröffentlicht am 08.12.2016

Ein Monatshightlight !!!

Die Reise der Amy Snow
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Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England und wir als Leser dürfen sie begleiten. Zugegeben, das hörte sich für mich zu Anfang eher wie ein Roman für junge Mädchen an als für erwachsene Leser. ...

Amy Snow begibt sich auf eine Reise quer durch England und wir als Leser dürfen sie begleiten. Zugegeben, das hörte sich für mich zu Anfang eher wie ein Roman für junge Mädchen an als für erwachsene Leser. Entsprechend skeptisch schlug ich das Buch auf. Während mich die ersten paar Seiten noch zweifeln ließen, hatten mich die Schicksale der beiden ungleichen Freundinnen Aurelia und Amy schnell gefesselt. Wie ein Flickenteppich fügen sich ihre beiden Leben zusammen, Rätsel werden aufgegeben und oft schwierige und schmerzliche Aufgaben werden erfüllt. Nach Aurelias Tod versucht die inzwischen flügge gewordene Amy den Wünschen ihrer liebsten Freundin und Mentorin zu folgen, um das ultimative Geheimnis um diese zu lüften. Wird sie dabei auch ihre eigene Herkunft klären können?

Dieses Buch erinnert mich sehr an die Bücher einer meiner Lieblingsautorinnen aus der viktorianischen Zeit, Charlotte Brontë, die unter anderem das berühmte Buch „Jane Eyre“ verfasste. Der Vorteil an dieser Reise mit Amy Snow ist aber der nach heutigen Kriterien deutlich flüssigere Schreibstil.

Ich gratuliere der Autorin zu einem sehr gelungenen Erstlingswerk. Wie der Klappentext verrät, ging sie mit diesem Roman als Gewinnerin eines Schreibwettbewerbs hervor. In meinen Augen absolut verdient. Ich hoffe, wir hören bald mehr von ihr.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Sonntags auf der Couch mit einer schönen Tasse Tee ...

Die Tuchvilla
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Dieses Buch entpuppte sich als absoluter „verregnetes Wochenende Schmöker“ und hat mir richtig gut gefallen. Einige Rezensenten schrieben … „alles schon gelesen“ … „Downton Abbey in Augsburg“ und haben ...

Dieses Buch entpuppte sich als absoluter „verregnetes Wochenende Schmöker“ und hat mir richtig gut gefallen. Einige Rezensenten schrieben … „alles schon gelesen“ … „Downton Abbey in Augsburg“ und haben damit natürlich nicht unrecht. Aber gerade das hat mir beim Lesen so gefallen. Ich hatte Bilder im Kopf und so entwickelte sich dieser dicke Wälzer zum absoluten Pageturner. Es geht tatsächlich wie in der bekannten Serie um die zwei unterschiedlichen Lebensstile der Menschen in der Tuchvilla. Da ist zum einen die Herrschaft und zum anderen, oft viel interessanter, die Dienerschaft. Während die ältere Schwester und ihre Mutter streng den Abstand wahren und mehr als einmal „nicht vor der Dienerschaft!“ in den Raum werfen, ist das Nesthäkchen Kitty ganz vernarrt in die junge Kammerzofe Marie. Der Herr Papa lebt für seine Fabrik, in der er oft 16 Stunden am Tag verbringt, tja und der Sohn Paul, das ist wieder eine ganz andere Geschichte … An vielen Tagen plätschert das Leben so vor sich hin, man gibt Gesellschaften, trifft sich auf Bällen, ver- und entliebt sich. Doch unter dieser scheinbar heilen Oberfläche verbergen sich einige Geheimnisse, die ich als Leserin mit der Autorin zusammen erforschen durfte. Am liebsten hätte ich den nächsten Teil dieser Trilogie gleich hinterher geschoben, aber es warten vorher noch einige andere versprochene Bücher. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben, ich habe Teil zwei auf dem SUB schon mal ein bisschen höher gelegt.

Veröffentlicht am 17.11.2016

Denken ist nicht tun ...

Alles muss versteckt sein
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Dieses Buch ist der absolute Hammer. Als ich es las und immer weiter in diese aufwühlende Geschichte gezogen wurde, dachte ich erst, das kann ich nie und nimmer bewerten. Aufgrund des Themas, dieser schrecklichen ...

Dieses Buch ist der absolute Hammer. Als ich es las und immer weiter in diese aufwühlende Geschichte gezogen wurde, dachte ich erst, das kann ich nie und nimmer bewerten. Aufgrund des Themas, dieser schrecklichen Zwangskrankheit, hätte ich fast von einer Beurteilung abgesehen. Als im letzten Abschnitt des Romans nun endlich doch noch ein Thriller aus dem Buch wurde, fiel es mir dann wieder leichter. Ich vergebe hier die absolute Bestnote. Das Buch lässt einen als Leser mitleiden mit der armen Marie, andererseits lässt es einen auch trauern um den Ermordeten, man ist einfach hin und her gerissen. Ganz langsam führt die wunderbare Autorin ihre Leser an das Ende, das sich als noch ein viel größeres Grauen entpuppt. Ein Buch, das nachwirken und mich so schnell nicht los lassen wird.

Ich habe bis jetzt noch kein Buch von Wiebke Lorenz in die Hand genommen, das mir nicht gefallen hat. Wer es noch nicht kennt, dem sei an dieser Stelle auch das Buch Allerliebste Schwester ans Herz gelegt, das mich ähnlich gefesselt hat.

Veröffentlicht am 16.11.2016

Nicht alle Kinder haben es leicht im Leben ...

Der Zug der Waisen
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Genau so hätte es sein können, damals, 1929, als der sogenannte „Orphan Train“ mit Vivian an Bord den Bahnhof von New York verließ. Diese Waisenzüge wurden von der Children’s Aid Society schon ab Mitte ...

Genau so hätte es sein können, damals, 1929, als der sogenannte „Orphan Train“ mit Vivian an Bord den Bahnhof von New York verließ. Diese Waisenzüge wurden von der Children’s Aid Society schon ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis ca. 1930 organisiert. Über 250.000 Kinder fanden so ein neues Zuhause. Viele hatten Glück, leider kamen aber auch viele der Kinder vom Regen in die Traufe. So ging es an den ersten Stationen auch der inzwischen 90jährigen Protagonistin Vivian, deren Leben sich auf glückliche Weise mit dem der 17jährigen Molly verknüpft. Beide haben es am Anfang nicht leicht gehabt im Leben, doch während Vivian schlussendlich auf ein erfülltes und glückliches Leben zurück blicken kann, vermittelt sie Molly während der ihr auferlegten sozialen Stunden in ihrem Hause Hoffnung für deren Zukunft.

Ein wunderbar erzähltes Hörbuch, das ich gerne weiter empfehle.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Keine leichte Kost ...

Und morgen bist du tot
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Nachdem ich vom Vorgängerband leider etwas enttäuscht war, fand ich Teil fünf sehr spannend und von dem erfahren Hörbuchsprecher Hans Jürgen Stockerl exzellent vorgetragen. In der Tat ein sehr heikles ...

Nachdem ich vom Vorgängerband leider etwas enttäuscht war, fand ich Teil fünf sehr spannend und von dem erfahren Hörbuchsprecher Hans Jürgen Stockerl exzellent vorgetragen. In der Tat ein sehr heikles Thema bei dem man selbst die Antwort schuldig bleiben muss. Ich weiß nicht, wie weit ich gehen würde. Viel schlimmer finde ich jedoch die Menschen, die aus dieser Verzweiflung Profit schlagen. Gnaden- und gewissenslos wären vielleicht zwei gut beschreibende Adjektive. Sehr gut hat mir diesmal auch gefallen, dass es nun endlich in Roys Privatleben weitergeht. Das hatte sich ja wirklich lange hingezogen. Kurzum, eine schöne britische Krimireihe, die ich – in der richtigen Reihenfolge gehört – empfehlen kann.