Leserunde zu "Effi liest" von Anna Moretti

Eine Romantische Komödie im 19. Jahrhundert
Cover-Bild Effi liest
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Mit Autoren-Begleitung
Anna Moretti (Autor)

Effi liest

Eine Romantische Komödie

Berlin, 1894. Alles beginnt mit einem Buch, das die achtzehnjährige Elena Sophie von Burow, genannt Effi, zufällig entdeckt. Der Inhalt ist so skandalös, dass Effi aus ihrem vornehmen Pensionat fliegt, noch bevor sie die erste Seite gelesen hat. Sofort reist ihre Tante an, denn es ist wohl höchste Zeit, Effi in die Gesellschaft einzuführen und einen Ehekandidaten zu finden. Effi hingegen sucht Antworten auf ihre Fragen. Ob der junge und sehr sympathische Arzt Maximilian von Waldau Effi weiterhelfen kann?

Ein wunderbares Lesevergnügen für alle Fans von Jane Austen und Bridgerton

Eine hinreißende Liebesgeschichte mit nostalgischem Flair



Timing der Leserunde

  1. Bewerben 03.06.2019 - 23.06.2019
  2. Lesen 08.07.2019 - 28.07.2019
  3. Rezensieren 29.07.2019 - 11.08.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 31.07.2019

Feinster Humor in Spitze oder Warnung! Lesen kann zu Einsichten führen und verursacht Bewusstsein.

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Auf den ersten Seiten des Buches erwartet einen zugleich den wohl amüsantesten Abriss über die Medizingeschichte des 19. Jahrhunderts. Dieser gibt nicht nur einen ersten Einstieg in die Gedankenkonstrukte ...

Auf den ersten Seiten des Buches erwartet einen zugleich den wohl amüsantesten Abriss über die Medizingeschichte des 19. Jahrhunderts. Dieser gibt nicht nur einen ersten Einstieg in die Gedankenkonstrukte der Zeit, sondern zeigt viel mehr gleich zu Beginn den wunderbaren Humor des gesamten Romans auf. Auch wenn das Buch in den noch recht prüden 1890er Jahren spielt, könnte die Sprache nicht treffender oder spitzer gewählt sein
.
Doch zunächst: Man schlage ein Buch auf und werde der Schule verwiesen. Was in der heutigen Zeit befremdlich klingen mag, widerfährt Effi, als sie ein mysteriöses Exemplar in der Nähe ihres Mädchenpensionat findet. Doch auf dem Weg zurück nach Berlin zu ihrem Vater wird ihr während eines Gesprächs das erste Mal bewusst, wie viel wissenschaftlicher doch manche Dinge ergründet werden könnten. Oder kann bestimmtes Wissen tatsächlich krank machen?

Anna Moretti gelingt es auf hervorragende Weise, die damalige Zeit heraufzubeschwören – weder verklärend noch dramatisierend. Der historische Hintergrund fügt sich, ohne sich aufdrängen zu wollen, nahtlos in das Geschehen ein und alle Handlungen und Charaktere sind stringent darin verwurzelt. Geradezu begeistert hat mich der authentische Umgang mit den sozialen und medizinischen Vorstellungen der Zeit, der stets reflektiert und informativ ist, dabei aber ohne den erhobenen, urteilenden Zeigefinger (wie er leider in manch anderen historischen Romanen zu finden ist) auskommt. Man wird gezwungen, sich wirklich auf den damaligen Wissenstand einzulassen und erfährt wie beiläufig viel über die Zeit.

Die Protagonist Effi ist eine scharfdenkende, schlagfertige und sympathische junge Frau, deren Gedankengängen und vor allem ihrem feinen Humor ich gerne gefolgt bin. Aber auch die Nebenfiguren sind allesamt Personen für sich, die in ihrer Gestaltung Effi in keinster Weise nachstehen. Dadurch liest sich das Buch durchweg spannend.

So leicht und amüsant die Geschichte und Sprache zu Beginn erscheinen mögen, umso mehr gibt einem das Buch im Nachhinein zu denken. Gerade diese Kombination aus Leichtigkeit, Humor und Ernst haben mich in besonderem Maße überzeugt, sodass ich „Effi liest“ fünf Sterne vergebe.

Fräulein Grimaud sagte immer noch nichts. Der Karpfen sah jetzt aus, als würde er gleich zuschnappen. - S. 57 Effi bringt mich einfach immer wieder zum Schmunzeln…

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Veröffentlicht am 31.07.2019

unterhaltsam und interessant

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1894: Effi findet bei einem kleinen Ausflug ihrer Klasse ein verstecktes Buch. Natürlich facht dies ihre Neugier an und sie möchte es lesen. Leider wird sie von ihrer Lehrerin ertappt. Als Folge fliegt ...

1894: Effi findet bei einem kleinen Ausflug ihrer Klasse ein verstecktes Buch. Natürlich facht dies ihre Neugier an und sie möchte es lesen. Leider wird sie von ihrer Lehrerin ertappt. Als Folge fliegt sie aus dem Mädchenpensionat. Doch auch zu Hause lässt Effi nicht locker. Sie versucht herauszufinden, warum das Buch nichts für Frauen ist. Dabei trifft sie auch auf Max, der ziemlich viel Wirbel in ihr Leben bringt. Ob sie am Ende Antworten auf ihre Fragen bekommt?

Meine Meinung:

Die Geschichte wird aus Effis Sicht erzählt. Ich mochte die junge Frau sofort. Sie ist neugierig auf das Leben und lässt sich auch nicht von den Steinen, die ihr in den Weg gelegt werden, aufhalten. Immer wieder findet sie neue Möglichkeiten, an ihr Ziel zu kommen. Effi ist also eine starke Frauenfigur, der man von Anfang an wünscht, dass ihre Träume in Erfüllung gehen. Daher macht es auch so viel Spaß, sie durch die Geschichte zu begleiten.

Auch Max spielt in der Geschichte eine große Rolle. Er ist ebenfalls eine interessante Figur, auch wenn er mir nicht immer symathisch war. Aber das ist auch der Zeit geschuldet, in der die Geschichte spielt. Er steckt in einem großen Zwiespalt. Und hier eine gute Lösung zu finden, die er vertreten kann, ist nicht leicht. Seine Gedanken und Gefühle erfährt man vor allem aus Briefen, die er seinem Bruder schreibt. Das hat mir gefallen.

Die Geschichte ist unterhaltsam und interessant. Man taucht ein bisschen in das Leben am Ende des 19. Jahrhunderts ein. Hier war das Leben für die Frauen mit großen Einschränkungen verbunden. Man nimmt dadurch viel mehr wahr, wie viele Freiheiten sich Frauen über die Jahre erkämpft haben. Beim Lesen wird klar, wie dankbar man diesen Frauen sein muss.

Erwähnenswert ist auch der schöne und humorvolle Schreibstil. Dieser trägt sehr zum Lesevergnügen bei. Durch die anschauliche Erzählweise hat man auch immer ein Bild vor Augen.

Fazit:

Eine unterhaltsame und interessante Geschichte mit einer liebenswerten Hauptfigur. Da macht das Lesen Spaß. Sehr empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 30.07.2019

Eine berührende Geschichte über eine starke junge Frau im 19.Jh

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Nie hätte ich gedacht, dass ich der Geschichte einmal 5 Sterne geben würde, und sogar noch mehr.

Denn die Geschichte und ich hatten ein paar Startschwierigkeiten, wie man so schön sagt.
Die Leseprobe ...

Nie hätte ich gedacht, dass ich der Geschichte einmal 5 Sterne geben würde, und sogar noch mehr.

Denn die Geschichte und ich hatten ein paar Startschwierigkeiten, wie man so schön sagt.
Die Leseprobe hat mir ganz gut gefallen. Es ging darin um Effie, die von einem Mädchenpensionat geworfen wird, weil sie im Garten mit einem Buch erwischt wird, das angeblich nicht für die zarten Nerven einer Frau bestimmt ist. (An dieser Stelle darf ich anmerken, dass die Theorie darüber selbstverständlich von zwei Männern kommt, von Freud und Fließ)

Ich weiß selbst nicht genau, was ich erwartet hatte, aber der Anfang riss mich nicht unbedingt mit. Effie erschien mir ein wenig naiv und aufmüpfig und es geschah in Grunde nicht viel, außer dass Effie wieder nach Hause geschickt wurde und mit ihrem lieben Vater ein Arrangement traf. Das beinhaltete zum einen, dass Effie von ihrer Tante Auguste im Benimm einer Dame unterrichtet würde und zum anderen Latein studieren dürfte, um später als Frau, für diese Zeit höchst ungewöhnlich, Vorlesungen an einer Universität hören zu dürfen. Auf der Fahrt nach Hause traf sie außerdem den jungen Arzt Max.

Ab da nahm die Geschichte jedoch langsam an Fahrt auf und entlockte mal ein Schmunzeln, mal ein Lachen. Effie entwickelte sich zu einer wunderbaren einfühlsamen und starken Frau, die genau wusste, was sie wollte und die sich nicht um bürgerliche Regeln scherte. Unterstützt wurde sie dabei von ihrem unfassbar lieben Vater, zwei guten Freundinnen und ihrer Tante.
Max hingegen machte leider erst große Rückschritte. Es ließ sich von den falschen Ärzten (Freud und Fließ) beeinflussen und entfernte sich dadurch von Effie. Später erkannte er aber zum Glück, dass er sich von den beiden hatte von falschen Tatsachen täuschen lassen und das Ende war dadurch dann doch noch ganz nach meinem Geschmack:)

Unbedingt erwähnen möchte ich auch noch den Schreibstil, der mit altbackenen Worten dem Leser das Gefühl verleiht sich wirklich in Effies Zeit zu befinden, das Cover, in dem mehr genau durchdachte Details stecken, als ich auf den ersten Blick vermutete, die wunderschönen Briefe von Max an seinen Bruder Ben, die immer wieder Einblick in Max' Gefühle und Gedanken gaben, die Zitate aus Zeitschriften und literarischen Werken dieser Zeit und schließlich die absolut wundervolle Rahmenhandlung des Romans, der im Mädchenpensionat beginnt und endet.

Wer also etwas für historische Romane und unkonventionelle Protagonistinnen übrig hat, dem kann ich die Geschichte wirklich uneingeschränkt ans Herz legen. Sie ist einfach unglaublich.

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>>Das wäre nett.<< Ich schlug bescheiden die Augen nieder. Aber nur, damit niemand das triumphierende Funkeln darin sah. ~Effie, S. 216

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Veröffentlicht am 29.07.2019

Die Geschichte einer revolutionären Frau im 19. Jahrhundert

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​Das 19. Jahrhundert stellt für mich eine sehr interessante Zeit dar mit den wissenschaftlichen Entdeckungen und mit den Denkweisen der damaligen Zeit. Genau unter diesen Umständen spielt die Geschichte ...

​Das 19. Jahrhundert stellt für mich eine sehr interessante Zeit dar mit den wissenschaftlichen Entdeckungen und mit den Denkweisen der damaligen Zeit. Genau unter diesen Umständen spielt die Geschichte von Effi.
Effi als Protagonistin hat mir sehr gut gefallen. Sie ist so mutig und stark und kämpft gegen die bestehenden Verhältnisse. Fordernd nach Gerechtigkeit, lässt sie sich nicht unterkriegen und leistet Widerstand. Auch Max wirkt gebildet und stets auf der Suche nach neuen Erkenntnissen. Mit ihm bin ich allerdings erst nach und nach warm geworden.
Der Schreibstil leistet ebenfalls einen großen Beitrag zu meinem Gefallen an der Geschichte. Er ist locker und lässt sich flüssig lesen, allerdings passt er auch zu der damaligen Zeit. Man liest aus Effis Perspektive, doch man bekommt auch Informationen zu Max‘ Standpunkt, da immer wieder Briefe von ihm an seinen jüngeren Bruder eingefügt sind.
Direkt zu Anfang des Buches gibt es eine Übersicht des 19. Jahrhunderts. Dabei bekommt man einen Einblick in die wissenschaftlichen Fortschritte dieser Zeit, aber auch in das Denken der Menschen. Dadurch konnte ich mich viel besser in die Geschichte hineinversetzten und auch Bedenken und Verhaltensweisen verstehen. Am Anfang jedes Kapitels findet man ebenfalls ein Zitat, dass diese traditionellen Denkweisen oder auch moderne widerspiegelt, was das Hineinversetzen in die Zeit erneut erleichtert.
Auch das Nachwort wirkte sehr informativ und interessant, da dargelegt wurde, dass viele Fakten wirklich der Wahrheit entsprachen und einen historischen Hintergrund haben. So liefen viele Vorgänge wirklich so ab, wie im Buch beschrieben, und auch einige historische Persönlichkeiten konnte man wiedererkennen.
So bot diese Geschichte einen interessanten Einblick in das 19. Jahrhundert, wodurch nicht nur wissenschaftliche Fakten vermittelt wurden, sondern man auch an einer wunderschönen Liebesgeschichte teilhaben durfte.

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Veröffentlicht am 09.08.2019

Spannende Geschichte mit starker Heldin.

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1894: Das eintönige Leben im Mädchenpensionat findet ein jähes Ende, als Elena Sophie von Burow, genannt Effi, durch Zufall ein Buch findet, dessen Inhalt offenbar sehr skandalös ist. Denn kaum wird sie ...

1894: Das eintönige Leben im Mädchenpensionat findet ein jähes Ende, als Elena Sophie von Burow, genannt Effi, durch Zufall ein Buch findet, dessen Inhalt offenbar sehr skandalös ist. Denn kaum wird sie mit dem Buch in der Hand erwischt, fliegt sie auch schon vom Internat. Dabei hatte sie noch nicht einmal die Gelegenheit, es zu lesen.
Ein Gutes hat das Ganze jedoch: Auf der Heimreise nach Berlin lernt Elena Sophie den jungen Arzt Max von Waldau kennen, der nicht nur ein sehr angenehmer Gesprächspartner ist, sondern in Effi auch den Wunsch weckt, zu studieren. Ihr Vater ist sogar damit einverstanden, vorausgesetzt, Elena lässt sich von ihrer Tante Auguste gleichzeitig auf das Leben als Ehefrau vorbereiten. Dabei möchte Elena nur eins: Endlich dieses Buch in die Hände bekommen und erfahren, was es mit der „Physiognomie des Genusses“ auf sich hat. Und Max von Waldau wiedersehen. Und als sich die Wege der beiden dann tatsächlich öfter kreuzen, beginnt sich das Gefühlschaos der beiden erst so richtig zu drehen....
„Effi liest“ hat mich schon aufgrund des wunderschönen Covers angesprochen. Die Geschichte wurde beschrieben als eine Mischung aus „Der Trotzkopf“ und Jane Austen, was meine Neugier sofort geweckt hat. Ich liebe Romane, die um die Jahrhundertwende spielen, da mich diese Zeit sehr interessiert. Historisch gesehen steht besonders die Rolle der Frau in der damaligen Zeit im Vordergrund, sowie die medizinischen Erkenntnisse auf dem Gebiet der weiblichen Sexualität. Gerade Letzteres lässt einem beim Lesen oft die Haare zu Berge stehen. Es gibt einige Szenen, welche sich um die Rechte der Frauen drehen, die wirklich erschreckend sind und zum Nachdenken anregen. Da wird einem als Frau mal wieder bewusst, wie gut wir es heute haben und wie die Frauen in der Vergangenheit für Dinge kämpfen mussten, die für uns heute selbstverständlich sind.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht Effis erzählt. Der Stil der Autorin ist leicht und verständlich, wobei die Sprache dem Stil der damaligen Zeit angepasst ist. Effi ist eine starke Protagonistin, die sich nicht mit der ihr zugedachten Rolle als Ehefrau und Mutter zufrieden geben möchte. Die männliche Hauptrolle ist Max, über den wir vor allem durch die Briefe an seinen Bruder Ben viel erfahren, die jedes Kapitel abschließen. Die Geschichte bietet neben interessanten historischen Fakten jede Menge Humor und die Beziehung zwischen Effi und Max ist geprägt von vielen Missverständnissen, welche die Gefühlsachterbahn der beiden so richtig in Schwung bringen.
Der Roman bietet gute Unterhaltung, eine liebenswerte Hauptfigur und Elena und Max auf ihrem Weg zu begleiten, hat sehr viel Spaß gemacht. Wer locker-leichte Liebesromane mit historischem Bezug mag, der sollte bei „Effi liest“ unbedingt zugreifen.

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