Brot-Weltreise
An mir geht ja so einiges vorbei – so leider auch die TV-Sendungen und Auftritte der beiden Bäcker. Gut, dass ich zumindest dieses Buch entdeckt habe (das erste … ja, genau, ging an mir vorbei). Brot selbst ...
An mir geht ja so einiges vorbei – so leider auch die TV-Sendungen und Auftritte der beiden Bäcker. Gut, dass ich zumindest dieses Buch entdeckt habe (das erste … ja, genau, ging an mir vorbei). Brot selbst backen ist genial und auch eine Herausforderung. Man weiß nie, wie es klappt, zu viele Faktoren spielen mit – nicht zuletzt auch das Wetter. Ich kann die beiden schon sehr gut verstehen, dass sie auf der Suche nach dem besten Brot sind. Bin ich ja auch, aber bequem von zu Hause aus.
Johannes Hirth und Jörg Schmid geben gleich zu Anfang eine Menge nützlicher Tipps zu Handhabung und Utensilien, die ich bisher noch in keinem meiner vielen Brotbackbücher gefunden habe. Schon beim Lesen macht es da „Aha!“ und das Umsetzen der Tipps ist einfach und unfassbar erfolgreich. Allein dafür schon ein dickes Dankeschön! Auch wenn ich kein Anfänger bin, sind für mich diese Tipps und Tricks echt Gold wert.
Die Rezepte selbst sind übersichtlich gestaltet und sehr gut erklärt – aber allesamt nix für eilige Bäcker! Hier braucht man Zeit! Dafür erhält man dann aber auch unfassbar leckere Backwaren. Meist sind die Mengen extrem großzügig bemessen, sodass man die Rezepte teils besser runterrechnet, wenn man nicht die halbe Nachbarschaft mitversorgen möchte. Beispielsweise gibt es ein Rezept für 20 Brezeln oder eins für 18 Seelen und auch die Brote sind meist sehr groß (gerne mal zwei Kilogramm).
Besonders Sauerteigfans werden mit diesem Buch auf ihre Kosten kommen. Die Mehrzahl der Rezepte wird mit Sauerteig gemacht. Für ein paar der Rezepte werden auch ausgefallene Zutaten benötigt. Dazu gibt es dann aber immer auch Bezugsquellen. Hier also ist gute Vorplanung nötig und spontanes Backen etwas schwierig. Doch ein paar einfachere Rezepte finden sich auch – und alle machen sie Appetit und Lust aufs Nachbacken!
Neben den Broten und Brötchen haben sich noch ein paar andere leckere Backwaren eingeschlichen, die ebenfalls sehr interessant und nachback-wert sind. Vom Guglhupf und Ofenschlupfer zu Apfelstrudel und Croissants – wer kann da schon widerstehen?
Insgesamt finde ich dieses Buch klasse, denke aber, es eignet sich nicht für Anfänger. Ein wenig Erfahrung ist meiner Meinung nach schon nötig. Das ist nicht dramatisch, sollte man vielleicht vor dem Kauf aber wissen.
Mich begeistert die kleine Brot-Weltreise und der Elan der Autoren. Sie sind gut drauf, wirken mit ihrer „Wildheit“ ansteckend und machen einfach gute Laune. Irgendwie liefern sie mit den Rezepten gleich Mut und Backlust mit! Von mir gibt es die vollen fünf Sterne für mein zweitliebstes (sorry!) Brotbackbuch!