Klappentext:
Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich und online diskutieren sie über Sex und Freundschaft, Kunst und Literatur, Politik und Genderfragen und, natürlich, über sich selbst. Während Bobbi von Melissa fasziniert ist, fühlt sich Frances immer stärker zu Nick hingezogen … Ein intensiver Roman über Intimität, Untreue und die Möglichkeit der Liebe, eine hinreißende, kluge Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein.
Meine Bewertung:
Zum Cover: Das Cover ist sehr schlicht. Zu sehen ist eine weibliche Person, die auf der Fensterbank sitzt, scheinbar ihr Handy am Ohr hält und aus dem Fenster blickt. Auf den ersten Eindruck wirkt das Cover durch den schwarz-weiß Effekt nachdenklich.
Zum Inhalt: Zwei Studentinnen aus Dublin, Frances und ihrer Ex und jetzt besten Freundin Bobbi, führen ihre Texte bei Spoken-Word-Events und Performances in Kneipen und Kleinkunstbühnen auf, dabei lernen sie das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen - sie ist Fotojournalistin und er Schauspieler. Es findet sich trotz Altersunterschied eine gemeinsame Ebene. Man trifft sich bei Veranstaltungen, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich und online wird über alle möglichen Themen wie beispielsweise Freundschaft, Sex, Kunst, Literatur, Politik, Gender, Liebe, und natürlich über sich selbst und vieles mehr diskutiert. Während Bobbi von Melissa fasziniert ist, fühlt sich Frances immer stärker zu Nick hingezogen. Der Roman thematisiert Untreue, Intimität sowie die Möglichkeit der Liebe. Zudem verspricht dieses Buch ein modernes Bild von Beziehungen in der heutigen Gesellschaft. Außerdem ziemlich gut getroffen, war meiner Meinung nach, wie das Buch zeigt, wie es ist jung zu sein - die Protagonisten sind junge unzufriedene Studierende mit einer künstlerischen Begabung jedoch ohne Ziel und ohne Plan. Das halbe Leben findet in Mails und SMS statt, man probiert sich hier und da aus und brennt auch mal für etwas anderes.
Zum Schreibstil: Der Schreibstil von der Autorin Sally Rooney ist sehr flüssig! Sally Rooney hat diesen Roman in lockerer, jugendlicher Sprache verfasst. Die Persönlichkeiten der vier Charaktere sind eigenwillig - teilweise unnahbar und unantastbar, aber auch teils provokativ. Nick ist ein oberflächlich dargestellter Schauspieler und wird viel zu oft nur auf sein Äußeres reduziert. Melissa hingegen wirkt zielstrebig, hat einen Plan fürs Leben und passt kaum zu ihrem Ehemann. Das lesbische Expaar, sprich Francis und Bobbi, wissen irgendwie nicht genau, was es will und wo es hin möchte. Allesamt wirken ziemlich distanziert. Die Handlung ist aus Perspektive von Frances geschrieben worden. Leider konnte ich kaum Beziehung zu ihr aufbauen, da sie gelegentlich ziemlich anstrengend und naiv war. Zudem hätte ich mir gewünscht, dass Gespräche in wörtlicher Rede stattfinden wurden, denn dadurch wurde es dem Leser Anstrengung während des Lesens nehmen! Etwas Spannung täte dieser Handlung sicherlich auch besser - irgendwie plätschert es leise vor sich hin.
Mein Fazit:
Dieser Roman ist modern und porträtiert die Wirklichkeit von der heutigen jungen Generation. Sprachlich und stilistisch finde ich ihn zwar bis auf den fehlenden Spannungsbogen und die fehlende wörtliche Rede. Inhaltlich war einiges umplausibel und nicht nachvollziehbar.
Dieses Buch ist einfach ein Roman, der sich so einfach weg lesen lässt. Von mir gibt es daher drei von fünf Sterne.
Danke an das Bloggerportal und dem Luchterhand - Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares!