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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2021

intensiv

Mr. Crane
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"Im Sommer 1900 wird der Schriftsteller Stephen Crane im Tuberkulose-Sanatorium Badenweiler von der jungen Krankenschwester Elisabeth gepflegt. " Der Beginn dieses Klappentextes ist einer, der nicht unbedingt ...

"Im Sommer 1900 wird der Schriftsteller Stephen Crane im Tuberkulose-Sanatorium Badenweiler von der jungen Krankenschwester Elisabeth gepflegt. " Der Beginn dieses Klappentextes ist einer, der nicht unbedingt nervenzerreißende Spannung erwarten lässt. Vor allem, wenn man sich etwas mit Cranes Leben beschäftigt und weiß, dass er jung an Tuberkulose gestorben ist. Der Verlauf der Geschichte scheint als zumindest in groben Zügen klar. Dieses Wissen darum, dass Crane das Sanatorium nicht mehr verlassen wird, dass die Begegnung mit Elisabeth auf wenige Tage begrenzt sein wird, gibt dem Ganzen einen melancholischen Touch. Ja, Elisabeth bewundert Crane seit langem. Sie ist durch ein Feuer mit Narben im Gesicht gezeichnet und hat ein Buch des amerikanischen Autors gelesen, in dem ein Mann ähnliches erlebt und erlitten hat. Elisabeth verliebt sich Hals über Kopf in den sterbenden Mann und der, ums ein Leben und seinen Lebenswillen ringend, verliebt sich auch in sie. Mehr möchte ich nicht über die Geschichte verraten.

Das Buch ist sehr intensiv und sehr nah dran an den Personen. Man wird in einen Strudel der Gefühle gezogen und liest einige doch überraschende Wendungen und Gespräche. Dabei lernt man nicht nur den Autor Crane und sein Leben näher kennen sondern auch Elisabeth, die eine zentrale Rolle einnimmt und nicht nur als Beobachterin sondern auch als Katalysator für einige Geschehnisse dient.

Kein leichtes Buch, angesichts der Krankheit des Hauptdarstellers aber doch eines über die Liebe und über selbstbestimmtes Leben.

Veröffentlicht am 01.08.2019

schönes Brotbackbuch

Brot backen mit Christina
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Wollten sie schon immer mal versuchen, ihr eigenes Brot zu backen? Dann ist Christinas Backbuch sicher ein guter Starthelfer.

Erstens: Es hat eine sehr schöne Aufmachung. Liegt gut in der Hand, hat anschauliche ...

Wollten sie schon immer mal versuchen, ihr eigenes Brot zu backen? Dann ist Christinas Backbuch sicher ein guter Starthelfer.

Erstens: Es hat eine sehr schöne Aufmachung. Liegt gut in der Hand, hat anschauliche Bilder und eine schöne Einteilung, die für jeden Bäckertyp etwas bietet und erste Anhaltspunkte gibt, wie z.B. den nötigen Zeitaufwand oder die Grundzutaten.

Zweitens: Die Erklärungen zum Grundwissen und den wichtigsten Handgriffen und Schritten sind plausibel, übersichtlich und stehen am Anfang des Buches, da sie ja wichtig für das Gelingen sind.

Drittens: Die Auswahl der Rezepte ist abwechslungsreich. Es ist für jeden Anlass und jeden Geschmack etwas dabei und man verliert die Furcht vor Hefe und Sauerteig.

Viertens: Die Backergebnisse sind gut bis sehr gut. Mir hätte gefallen, wenn es am Schluss noch eine Beschreibung der diversen Fehler gegeben hätte und wie man sie wahrscheinlich beheben kann. Aber das ist nörgeln auf hohem Niveau.

Ich finde es ist ein sehr schönes Brotbackbuch und empfehle es gerne weiter.

Veröffentlicht am 01.08.2019

gelungene Fortsetzung

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Die Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia geht in die zweite gehaltvolle Runde. Die Autorin hat eine überbordende Phantasie und behält ihr teilweise gemächliches Tempo bei. Das Personal der Geschichte ...

Die Geschichte um die Spiegelreisende Ophelia geht in die zweite gehaltvolle Runde. Die Autorin hat eine überbordende Phantasie und behält ihr teilweise gemächliches Tempo bei. Das Personal der Geschichte wird um weitere interessante Protagonisten erweitert. Z.B. der Hoferzähler Faruk, der Ophelia zur Vize-Erzählerin ernennt. Ein sehr schräger Charakter, den man wie so manch anderen nicht wirklich einschätzen kann. Dadurch bleibt trotz der eigentlich sehr geradlinigen und eher zurückhaltenden Hauptdarstellerin einiges geheimnisvoll und ungewöhnlich.

Ich denke, für diese Trilogie muss man sich etwas Zeit nehmen. Das Lesen geht nicht so einfach, da viel erzählt wird, viel beschrieben und so Hi und Da habe ich auch mal fast den Faden verloren, weil der Plot nicht immer geradlinig voranschreitet und auch mal eine Volte macht, die ich so nicht vorhergesehen hatte. Es ist weniger die Magie, die fesselt, die ist eigentlich nur eine Randerscheinung. Es sind die seltsamen Gegebenheiten, die skuril-ungewöhnlichen Figuren auf die das Hauptaugenmerk gelegt wird.

Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast ist eine gelungene Fortsetzung und durch einen Cliffhanger und noch jede Menge ungeklärte Fragen ist man sehr gespannt auf den Abschlussband, der ja erfreulich bald kommen wird.

Veröffentlicht am 01.08.2019

positiv überrascht

Find mich da, wo Liebe ist
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Ein Buch wie eine warme Decke. Ein Einband, der zum Zugreifen verleitet. Die Geschichte innen drinnen ist keineswegs kitschig sondern einfühlsam und mit Tiefgang. Grace ist ein Mensch der etwas mehr Selbstbewustsein ...

Ein Buch wie eine warme Decke. Ein Einband, der zum Zugreifen verleitet. Die Geschichte innen drinnen ist keineswegs kitschig sondern einfühlsam und mit Tiefgang. Grace ist ein Mensch der etwas mehr Selbstbewustsein brauchen könnte. Sie hat das Vertrauen in ihre Fähigkeiten - das Musikspielen - verloren. Und seit Jahren wartet sie darauf, dass ihr Geliebter sich von seiner Frau trennt.

Mir hat die Sprache gefallen und die Art, wie Grace sich entwickelt. Auch Dank der Hilfe aufmerksamer Menschen, die ehrlich zu ihr sind und sie aus ihrer selbtgewählten Warteschleife hervorziehen.

Das Buch liest sich schnell und angenehm und hat durchaus einen realistischen vernünftigen Ton der über Bücher dieses Genres hinausgeht. Ich lese selten etws aus dieser Ecke und bin postitiv überrascht.

Veröffentlicht am 14.07.2019

voller Humor und Energie

Wir von der anderen Seite
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Rahel Wald erwacht im Krankenhaus. Sie denkt, sie hätte nur eine kleine unbedeutende Operation gehabt und erst nach und nach erfährt sie, dass sie zwei Monate im Koma liegt. Und sie muss erst begreifen, ...

Rahel Wald erwacht im Krankenhaus. Sie denkt, sie hätte nur eine kleine unbedeutende Operation gehabt und erst nach und nach erfährt sie, dass sie zwei Monate im Koma liegt. Und sie muss erst begreifen, dass sie lange brauchen wird, um wieder vollständig ins normale Leben zurückzufinden. Dass es ein harter Kampf wird, bis sie sagen kann, ich bin wieder gesund und ich lebe das Leben, das ich mir wünsche.

Obwohl es ja eigentlich eine eher traurige Situation ist, in die die Autorin den Leser mit der Heldin des Buches schmeißt, so merkt man von der ersten Seite an, dass der Humor und der Sarkasmus nicht zu kurz kommen. Selbst die schmerzlichsten und schwierigsten Erlebnisse von Rahel werden mit einem Augenzwinkern und manchmal mit trotzig-rotzigen Ton erzählt. Das macht die Besonderheit dieses Buches aus und es ist keineswegs so dramatisch und traurig, wie mancher befürchten möchte.

Das Cover ist sehr ungewöhnlich - auch ein kleiner Hinweis für den Inhalt zwischen den Buchdeckeln. Ich könnte mir die Geschichte gut verfilmt vorstellen und habe Rahel bewundert für ihre Kraft und Lebensfreude, die immer präsent ist, auch in rabenschwarzen Stunden.