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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2019

Jeder sollte seine Familie kennen

Der magische Blumenladen, Band 10: Ein Brief voller Geheimnisse
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Violet macht sich mit ihren beiden Freunden Zack und Jack auf die Suche nach dem unbekannten Vater und muss leider am Ende ihrer Reise lernen auch mit Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.

Gina ...

Violet macht sich mit ihren beiden Freunden Zack und Jack auf die Suche nach dem unbekannten Vater und muss leider am Ende ihrer Reise lernen auch mit Enttäuschungen und schmerzlichen Erfahrungen umzugehen.

Gina Meyer hat sich in diesem Band einem sehr ernsten Thema gewidmet. Jeder möchte früher oder später seine Wurzeln ergründen. Doch wie geht man damit um, wenn sich herausstellt, dass sich eine lang gehegte Hoffnung nicht erfüllen lässt?
Violett wird am Ende ihrer Reise feststellen müssen, dass sie ihren Vater niemals persönlich kennen lernen wird. Aber sie findet in ihren neuen Großeltern zum einen selber Trost und kann zum anderen den beiden auch Trost spenden. Denn nun hat sich ihr familiärer Kreis erweitert.

Für mich hat die Autorin dieses ernste Thema mit der von ihr gewohnten leichten Schreibart altersgerecht aufgearbeitet. Und deshalb erhält auch dieser Band gerne meine Leseempfehlung. Auf Grund der kurzen Leseprobe am Buchende freue ich mich bereits auf den nächsten Band.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Der Originaltitel ist aussagekräftiger

Die Frauen von Troja
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Die Geschichte von Atalante hatte mich recht schnell in ihren Bann gezogen.

Emily Hauser hat aus den unterschiedlichsten griechischen und römischen Quellen, in denen die Sage von Atalante erzählt wird ...

Die Geschichte von Atalante hatte mich recht schnell in ihren Bann gezogen.

Emily Hauser hat aus den unterschiedlichsten griechischen und römischen Quellen, in denen die Sage von Atalante erzählt wird eine wunderschöne Geschichte entwickelt, in der Atalante selbst ihre Lebensgeschichte von ihrer Geburt bis zur Thronbesteigung von Pagasä beschreibt.

Dabei begegnet dem Leser eine junge, selbstbewusste Frau, die in der archaisch männlich dominierten Gesellschaft ihren rechtmäßigen Platz als ebenbürtiger Mensch einfordert.
Als Säugling aufgrund einer Weissagung zum Sterben in den Bergen ausgesetzt, beginnt ihr Leben in ein – wie in den meisten griechischen Mythen- Spiel der Götter verwoben zu werden. Hier rettet die Göttin Iris ihr das Leben, indem sie einen Holzfäller die kleine Atalante finden und bei diesem frei aufwachsen lässt. Und so kann die junge Frau am Beginn des Romans sich auch in ansonsten männlichen Domänen behaupten, körperlich geschult, als geschickte Jägerin.
Nachdem sie von ihrer Herkunft erfahren hat, beschließt Atalante ihren Anspruch in der Thronfolge Pagasäs zu erringen und muss sie sich als Mann verkleidet mit auf die Suche nach dem Goldenen Vlies machen, denn als Frau ist das schließlich nicht möglich. Und so nimmt sie an der Fahrt der Argonauten teil.

Die Geschichte, die die Autorin so modern und gleichzeitig über weite Strecken inhaltlich gekonnt traditionell den Fragmenten des Altertums folgend erzählt ist fesselnd und temporeich erzählt.
Mir gefiel vor allem die überraschende Wahl der Autorin, Jason auf der Basis der Beschreibung in Apollonios‘ Argonautika darzustellen; recht kalt und brutal im Vergleich zu den klassischen Darstellungen bei Homer. Aber gerade dadurch eignete er sich zum menschlichen Antagonisten Atalantes. Hervorragende Idee, hat mir sehr gut gefallen.
Zum Buch kann ich also zusammenfassend nur sagen, wirklich tolle Geschichte. Es ist auf jeden Fall ein Buch, dass alle mitnimmt, die sich für die griechische Mythologie begeistern und auch gerne einmal bekannte Dichtungen etwas anders erzählt erleben möchten.

Was mich jedoch wirklich irritierte ist die Namensgebung des Titels. Der Originaltitel lautet im Übrigen For the Winner. Wie man erkennen kann, nichts in Richtung Frauen von Troja und in Bezug auf die Geschichte Atalantes aussagekräftiger, denn auch der Untertitel der deutschen Ausgabe Tochter des Meeres, löst in mir keinen Bezug zur Geschichte Atalantes aus. Die beiden anderen Bände lauten im Original auch anders und lediglich der erste Band gibt im Untertitel einen Bezug zu den Frauen von Troja. Und so frage ich mich, ab es nicht eine aussagekräftigere Titelwahl in Bezug auf die Geschichte hätte geben können?

Veröffentlicht am 01.08.2019

Den Buchladen hätte ich auch gerne

Der zauberhafte Wunschbuchladen 1
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Wenn die beste Freundin wegzieht, man sich allein den Schulzicken im Alltag stellen muss und dann noch neuen Menschen in seinem Leben eine Chance geben soll, ja dann steht für die meisten Kinder die Welt ...

Wenn die beste Freundin wegzieht, man sich allein den Schulzicken im Alltag stellen muss und dann noch neuen Menschen in seinem Leben eine Chance geben soll, ja dann steht für die meisten Kinder die Welt ein wenig auf dem Kopf. Aber wie gut, wenn es einen Rückzugsort gibt, an dem man sich gut aufgehoben fühlt.
Clara ergeht es genau so. Aber zum Glück hat sie eine Familie, die ihre Probleme versteht und natürlich auch den Wunschbuchladen, den Ort an den sie sich zurückziehen kann und an dem sie von Frau Eule, Kater Gustaf und dem sprechenden Spiegel Herrn König Hilfe und schwungvolle Ideen erhält. Und diese geben Clara wieder die Anstöße, die sie benötigt, um die sich verändernde Situation bewältigen zu können.
So kann Clara langsam lernen auch ohne ihre Freundin Lene den Schulalltag zu meistern, dem neuen Banknachbarn Leo in ihrer Klasse offen gegenüber zu sein und auch der neuen Klassenlehrerin Frau Rose, die aus Claras Sicht Schuld an ihrem und Lenes Unglück ist eine Chance zu geben.

Katja Frixe hat das Thema sehr liebe- und schwungvoll aufgegriffen und in eine mit Humor gewürzte Geschichte verpackt, die die kleinen Leser dazu bringen wird nicht nur für Clara, sondern auch für alle anderen an einem so eingreifenden Lebensabschnitt Beteiligten Sympatie und Verständnis zu entwickeln.

Die Beschreibung der „drei etwas anderen Charaktere“, die den Wunschbuchladen managen haben mir besonders gut gefallen. Sie brachten Witz und richtig Schwung in die gesamte Geschichte. Zudem unterstützen die Illustrationen von Florentine Prechtel das Buch.

Der erste Band des zauberhaften Wunschbuchladens nimmt Kinder mit in eine sehr reale und doch ein wenig fantastische Welt und macht Spaß am weiterlesen.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Guter Einstieg in den Ausstieg

#Einfach plastikfrei leben: Schritt für Schritt zu einem nachhaltigen Alltag
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Mein erster Eindruck, als ich das Buch in den Händen hielt war: ‚Jung, hip und noch ein Weltverbesserer. Wo nehmen die jungen Leute immer nur so viel Zeit her?‘

Aber bereits im einleitenden Kapitel wurde ...

Mein erster Eindruck, als ich das Buch in den Händen hielt war: ‚Jung, hip und noch ein Weltverbesserer. Wo nehmen die jungen Leute immer nur so viel Zeit her?‘

Aber bereits im einleitenden Kapitel wurde mir die Autorin samt Buch sehr sympatisch. Denn sie kommt nicht mit der „Belehrungskeule“ daher, das man alles und gleich umstellen muss und soll. Sehr angenehm versucht Charlotte Schüler den Leser im plastikvollen Alltag erst einmal abzuholen und für das Thema zu sensibilisieren. Dabei klärt sie auf, ohne den Verbraucher zu verurteilen. Das kam bei mir super an und hat mich darin unterstützt das Buch von Anfang bis Ende zu lesen.

Hauptaugenmerk liegt auf dem Vier-Schritte-Programm der Autorin, mit dem diese den Leser bei einem langsamen, aber um so nachhaltigeren Ausstieg aus dem Plastikkonsum behilflich sein möchte. Dabei versucht die junge Bloggerin durch die Vermittlung ihrer eigenen Erfahrungen dem Leser Hilfen und Anregungen zu bieten, wie dieser sich langsam eine plastikfreie oder zumindest plastikfreiere Lebenswelt schaffen kann. Und dies ist aus meiner Sicht die Stärke des Buches. Man fühlt sich nicht gezwungen etwas in seinem Leben umzustellen sondern wird dazu positiv ermuntert. Aus meiner Sicht eine Methode die nachhaltiger bei den meisten Lesern funktionieren wird.

Und ja, einige Tips habe ich sogar ausprobiert und sie haben funktioniert, so dass ich diese wohl beibehalten werde.

Ich empfehle das Buch wirklich gerne weiter, da es eine gute Bereicherung für unser Leben darstellt.

Veröffentlicht am 21.06.2019

Tolle Beschreibung der Gletscherzwergkultur, Handlung jedoch ein wenig mager

Kalt wie Eis
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Zur Handlung möchte hier gar nichts weiter sagen, denn der kurze Verlagstext gibt den Rahmen schon gut und kompakt wieder.

Ich spiele seit über 20 Jahren die unterschiedlichsten Rollenspielsysteme und ...

Zur Handlung möchte hier gar nichts weiter sagen, denn der kurze Verlagstext gibt den Rahmen schon gut und kompakt wieder.

Ich spiele seit über 20 Jahren die unterschiedlichsten Rollenspielsysteme und Splittermond gehört auch dazu, wenn es auch nicht mein bevorzugtes System darstellt. Deshalb bin ich natürlich ziemlich angetan, wenn es auch Romane aus den Spielwelten gibt.

Dieser hier nun ist wirklich nett, kommt darüber aber nicht hinaus. Das liegt für mich daran, dass ich das Gefühl hatte, dass der Autor hier ein nettes kleines Abenteuer, dass er innerhalb einer Spielrunde vielleicht selber erlebte niedergeschrieben hat. Dagegen ist ja auch absolut nichts einzuwenden; ganze Fantasy-Reihen sind so schon entstanden. Als Roman ist es für mich aber noch nicht ausgereift genug. Anders kann ich das nicht in Worte fassen.

Die Hauptcharaktere sind allesamt gut beschrieben, genauso wie das Setting (es muss nicht immer die Rettung einer ganzen Welt sein). Doch der Sprachstil ist mir ein wenig zu umgangssprachlich. Ich kam mir wie in einer Rollenspielrunde vor, in der bisweilen noch einmal ein Schauplatz ausführlicher beschrieben werden muss, damit den Spielern auch ja nichts an Informationen entgeht. Die Handlung war zudem absolut geradlinig, wenn auch nicht so einfach, dass man von Anfang an sagen kann – die waren es. Aber man konnte immer die Tendenz verfolgen, wohin alles einmal führen wird.

Die ausführliche Darstellung der Gesellschaft und Kultur der Gletscherzwerge hingegen hat mich absolut angesprochen. Das war top und hatte schon einen Miniquellenbandcharakter. Da fehlte eigentlich nur eine Stadtkarte von Zitrabyt. Man kann die Informationen super in eigene Spielsettings einbauen.

Nun als Fazit lässt sich sagen, dass der Roman lesenswert ist und auch einen schönen Unterhaltungswert hat. Er ist halt nur noch nicht „das Gelbe vom Ei“. Wenn man auf der Suche nach Ideen für eigene Abenteuer in der Splittermondwelt ist, wird man hier unter Garantie fündig.