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Veröffentlicht am 15.09.2016

Besondere Geschichte, die aber doch nicht ganz zusammen passt

Das Licht der letzten Tage
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Erster Satz
Der König stand schwankend in einer Lache aus blauem Licht.


Inhalt
"Das Licht der letzten Tage" von Emily St. John Mandel erzählt eine ganz besondere Weltuntergangsgeschichte. Es wird die ...

Erster Satz
Der König stand schwankend in einer Lache aus blauem Licht.


Inhalt
"Das Licht der letzten Tage" von Emily St. John Mandel erzählt eine ganz besondere Weltuntergangsgeschichte. Es wird die Lebensgeschichte von Arthur vor der Pandemie mit dem Leben in einer komplett veränderten Welt nach dem Zusammenbruch der Zivilisation verknüpft.




Charaktere
Die Hautpersonen sind in dieser Geschichte wohl:
Arthur - ein erfolgreicher Schauspieler, der aber nie richtig glücklich mit seinem Leben war.
Kirstin - die beim Zusammenbruch noch sehr jung war und sich in der Zukunft durch das Leben kämpft.
Clark - ein Geschäftsmann und bester Freund von Arthur, der nach der Pandemie alles verloren hat und doch die Hoffnung nicht aufgibt.
Und Jeevan - der im alten Leben unentschlossen und unsicher war, in der neuen Welt aber sein Glück findet.




Cover
Ich finde das Cover wunderschön. Die Farben sind harmonisch und trotzdem hat man so ein melancholisches Gefühl, wenn man das Bild betrachtet. Vor dem Lesen der Geschichte dachte ich noch es ist eigentlich zu friedlich für eine Weltuntergangsgeschichte. Da sich die Erzählung aber nur sehr wenig um die Katastrophe an sich dreht, sondern eher um das Überleben danach, finde ich es jetzt sehr passend. Es ist genau so wie die Geschichte auch - ruhig, melancholisch, hoffnungsvoll.




Sprache
Emily St. John Mandel hat eine ganz besondere Art zu erzählen. Mir gefällt sie ganz gut, aber sie ist eben gewöhnungsbedürftig. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt - einmal aus Arthurs Sicht vor der Pandemie, dann aus Kirstins Sicht nach der Pandemie und aus Clarks und Jeevans Sicht, die sowohl aus der Zeit vor der Pandemie als auch danach erzählen. Ihr merkt schon, es gibt viele einzelne Handlungsstränge die sich in der Story und auch in der Zeit unterscheiden. Das führt zu vielen Zeitsprüngen und Sichtwechseln, die ich sehr spannend fand. Und dann gibt es auch noch eingefügte Kapitel, die aus Briefen und Interviews bestehen.
Außerdem arbeitet Mandel zig kleine Details in die Geschichte ein, die alle Charaktere verbinden und man hat in der Geschichte immer wieder den Effekt des Wiedererkennens.



Fazit
Jetzt fragt ihr euch vielleicht, wo sind die Kritikpunkte? Wieso nur 3 Sterne? Ich kann es ehrlich gesagt selbst nur schwer erklären. Aber die Theaterszenen, die sich durch das ganze Buch ziehen, nerven mich einfach. Und so schön wie ich die Details finde, hat es mich am Ende enttäuscht, dass einige einfach ohne tieferen Sinn oder eine Auflösung verschwunden sind. Außerdem agieren die Charaktere für mich viel zu wenig miteinander. Die Wege kreuzen sich zwar, aber es wird sich nicht ausgetauscht. Und die Hoffnung und das Anpacken das im Klappentext versprochen wurde, blitzt für mich nur ganz selten mal auf.
Wer also eine typische Katastrophenstory mit Chaos, Verzweiflung und Panik erwartet, liegt hier ganz falsch. Es ist eine ganz filigrane Erzählung über das Leben und seine Tücken.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Hat mich verwirrt zurück gelassen

Blood on Snow. Der Auftrag (Blood on Snow 1)
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Erster Satz
Der Schnee tanzte wie Baumwollflocken im Schein der Lampe.


Inhalt
Jo Nesbo erzählt in seiner neuesten Geschichte "Blood on snow" die Lebensgeschichte des Auftragskillers Olav dessen neuer ...

Erster Satz
Der Schnee tanzte wie Baumwollflocken im Schein der Lampe.


Inhalt
Jo Nesbo erzählt in seiner neuesten Geschichte "Blood on snow" die Lebensgeschichte des Auftragskillers Olav dessen neuer Auftrag sein Leben verändert und ihn in höchste Gefahr bringt.




Cover
Ich finde das Cover passend. Durch das schwarz-weiß Bild wirkt es kühl und vermittelt so die passende Stimmung zur Geschichte.




Sprache
Die Stimme des Vorlesers Sascha Rotermund passt sehr gut zur Geschichte. Vieles erzählt er ziemlich gleichgültig und emotionslos und genau so passt es auch zum Charakter Olav, dem kaltblütigen Killer. Jo Nesbo versteht es sehr gut Stimmungen zu erschaffen und selbst grausame Szenen poetisch zu beschreiben.




Fazit
Diese Geschichte hat mich irgendwie verwirrt zurück gelassen. Ich weiß nicht ob es daran lag, dass es mein erstes Hörbuch war und ich gemerkt habe, dass man sich doch ganz schön konzentrieren muss um nicht von der Geschichte abzuschweifen und sich wie von Musik berieseln zu lassen, um wirklich etwas von der Geschichte mitzubekommen. Oder ob es an dem seltsamen Hauptcharakter Olav lag, der sich selbst einfach als schrecklich naiv, kaltblütig und emotionslos darstellt, in Wirklichkeit aber sehr intelligent ist und spontane, emotionale Entscheidungen trifft und irgendwie in seiner Fantasiewelt lebt. Also der Erzählstil von Jo Nesbo hat mir sehr gut gefallen, aber mit seinem Charakter Olav wurde ich einfach nicht warm.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anstrengende Erzählweise

Blackbird
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Erster Satz

Im Zug staut sich die Hitze der Sonne auch noch eine Stunde, nachdem er sich unter das Straßenpflaster zurückgezogen hat und sich seinen Weg durch die ausgedehnte Stadt bahnt

Inhalt
Ein Mädchen ...

Erster Satz

Im Zug staut sich die Hitze der Sonne auch noch eine Stunde, nachdem er sich unter das Straßenpflaster zurückgezogen hat und sich seinen Weg durch die ausgedehnte Stadt bahnt

Inhalt
Ein Mädchen wacht mitten auf den Bahngleisen liegend auf. Sie kann sich an nichts erinnern. Nicht wie sie dort hingelangt ist. Nicht wer sie ist. Und sie läuft weg. Bald merkt sie, dass sie verfolgt wird, doch sie weiß nicht warum. Doch sie gibt nicht auf. Sie möchte Antworten.


Cover

Die Aufmachung dieses Buches ist wirklich außergewöhnlich. Die Schrift - Titel und Autor - ist über das ganze Cover gespannt. Darüber liegt ein pinkes Zielkreuz. Aber das Beste ist der leuchtend pinke Buchschnitt! Der sticht sofort ins Auge und macht das Buch für mich zu etwas ganz besonderem.


Sprache

Auch die Sprache ist hier sehr außergewöhnlich, denn die ganze Geschichte wird in der zweiten Person erzählt. Das heißt der Erzähler spricht den Leser die ganze Zeit direkt an: „Du läufst weg.“ „Du weißt nicht was du tun sollst“ usw. Ich finde das eher verstörend, denn ich möchte ja eigentlich über den Protagonisten lesen und nicht die ganze Zeit das Gefühl haben ICH müsste das jetzt tun. Wobei mir die Entscheidungen der jungen Frau auch absolut nicht immer schlüssig waren… Erst hat sie immer nur so ein Gefühl, Erinnerungsfetzen und eine tiefe innere Unruhe und plötzlich weiß sie genau was abläuft. Ohne dass es für mich als Leser konkretere Hinweise gegeben hätte.


Fazit
Erst zum Ende hin nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Man erfährt etwas über die Hintergründe, warum die Protagonistin überhaupt verfolgt wird und bekommt langsam ein Gefühl, was Realität ist. Die Erzählweise ist wirklich anstrengend, trotzdem wüsste ich gerne wie die Geschichte ausgeht. Denn die Grundidee, die leider erst sehr spät aufgedeckt wird, finde ich wirklich sehr spannend und erschreckend.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Etwas verstörend...

Gegen das Zwielicht
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Erster Satz
"Trümmer, Asche, ein grauer Himmel und Verzweiflung: Das sind die Bausteine, aus denen sich die Bezirke erhoben."


Inhalt
100 Jahre nach einem großen Krieg ist die Welt in Bezirke aufgeteilt, ...

Erster Satz
"Trümmer, Asche, ein grauer Himmel und Verzweiflung: Das sind die Bausteine, aus denen sich die Bezirke erhoben."


Inhalt
100 Jahre nach einem großen Krieg ist die Welt in Bezirke aufgeteilt, die relativ sicher sind, doch auch eine strikte Klassentrennung erwarten. Und man kämpft noch immer mit den Auswirkungen des Atomkrieges. Außerhalb der Mauern leben Wilde, Entstellte und freie Völker. Doch auch die Sicherheit innerhalb der Bezirke soll nicht mehr lange bestehen. Einen Revolution steht kurz bevor.




Sprache
Carolin Kippels erzählt ihre dystopische Geschichte aus verschiedenen Sichten. Klara, Ascher und Blaire, die Kinder des Regenten der sieben Bezirke, Louis, das Feuerkind der Nacht, ein Sonderling, der außerhalb der Bezirke lebt, Psycra, Louis Gefährtin und Sichem, der aus dem ärmsten Bezirk kommt, aber die Möglichkeit bekommt eine angesehene Ausbildung zum Leibwächter zu absolvieren. So bekommt man einen Einblick in die neue Welt aus ganz verschiedenen Situationen.
Einige Dialoge zwischen den Charakteren wirken etwas gestellt - vor allem zu Anfang, wenn dadurch die Umgebung, Regierungsform oder Ansichten der Bevölkerung vermittelt werden sollten.
Durch die moderne Sprache und im Gegensatz dazu die traditionellen Ansichten fühlte ich mich immer mal wieder zwischen Neuzeit und Mittelalter hin- und hergeworfen.




Gestaltung
Das Cover finde ich spannend. Die zerstörte Stadt im Hintergrund und im Vordergrund die Frau mit den feuerroten Haare, die irgendwie sehnsüchtig auf die Stadt blickt. Allerdings fehlt mir nach dem Lesen ein bisschen der Bezug zur Geschichte... denn keine der weiblichen Charaktere kommt aus den verwahrlosten Bezirken oder hat irgendwelche sehnsüchtigen Gedanken, gegenüber der alten Welt.




Fazit
Manche Entscheidungen und Handlungen fühlten sich für mich wirklich merkwürdig an. Deshalb konnte mich die Geschichte auch nicht völlig überzeugen. Die Idee fand ich sehr interessant und die Erzählweise gut. Ein paar mal bin ich über Erklärungen oder Beschreibungen gestolpert, die für mich nicht eindeutig waren. Und das Ende war für mich ein wenig zu hoffnungslos, denn alle für mich sympathischen Charaktere stürzen ins Unglück, während die "Seltsamen" ihr Happy End bekommen.
Es ist eine etwas andere Dystopie, die aufrütteln und verstören soll. Man muss sich aber wirklich völlig auf die beschriebene Zeit einlassen können.

Vielen Dank für das Leseexemplar, Carolin Kippels! Es hat Spaß gemacht bei der Leserunde dabei sein zu können!


Veröffentlicht am 12.09.2024

Nicht was ich erwartet hatte

Hortensientage
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Inhalt
Manuela Inusa hat eine enge Beziehung zu ihrer Oma Lisa und besucht sie jede Woche im Seniorenheim. In diesem Buch erzählt sie viel von ihren Erinnerungen an und mit ihren Großeltern.

Sprache
Dieses ...

Inhalt
Manuela Inusa hat eine enge Beziehung zu ihrer Oma Lisa und besucht sie jede Woche im Seniorenheim. In diesem Buch erzählt sie viel von ihren Erinnerungen an und mit ihren Großeltern.

Sprache
Dieses Buch war bestimmt mit besonderen Herausforderungen verbunden. So eine persönliche Geschichte zu schreiben wühlt sicherlich viele Gefühle und Erinnerungen auf. Man spürt wie eng die Verbindung zwischen Oma und Enkelin war und wie wichtig sie füreinander waren.
Leider hatte ich aber etwas ganz anderes von der Geschichte erwartet. Die Liebesgeschichte zwischen Lisa und ihrem Werner steht leider nicht so im Mittelpunkt, wie ich dachte. Die Großeltern hatten immer viele schöne Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit erzählt, doch die schweren Jahre, die mit vielen negativen Gefühlen belastet sind, haben sie stets ausgelassen. Jetzt möchte Manuela aber auch diese Erzählungen hören und bringt Lisa dazu ihr davon zu erzählen.
Es sind tatsächlich aber nur wenige Episoden, die wir erfahren. Über das Verlieben, die gemeinsame Zeit vor dem Krieg und wie sie den Krieg durchlebt haben erfahren wir nur sehr wenig. Da ich dachte das würde den Hauptteil der Geschichte ausmachen, wollte der Funke bei mir nicht so überspringen.
Viel mehr werden wiederkehrend die Besuche im Altenheim bei Oma Lisa beschrieben. Man erfährt einiges von den Mitbewohnern und dem Alltag im Seniorenheim. Diesen Einblick hätte ich aber nicht in fast jedem zweiten Kapitel gebraucht.
Auch Manuela Inusas persönliches Leben spielt eine große Rolle. Sie erzählt Lisa von ihrem Mann, ihren Kindern und ihrem Schreiben. Denn sie will ihren ersten großen Liebesroman schreiben und das klappt zu Anfang einfach nicht.
Es werden auch viele Kindheitserinnerungen von ihr erzählt - Erlebnisse mit den Großeltern, Urlaube, Sommer im Schrebergarten. Alles ganz nett, aber eben nicht die bewegende Liebesgeschichte, die ich eigentlich lesen wollte.

Lisa ist eine beeindruckende Frau gewesen - großzügig, humorvoll, lebensbejahend und großherzig. Sie liebte ihren Garten, Hamburg und ihre Familie.

Fazit
Man spürt die tiefe Verbindung zu ihren Großeltern, aber die Liebesgeschichte kam leider viel zu kurz.

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