Familie ohne Wärme
Die AltruistenFamilie Alter war nie besonders emotional. Auch wenn Mutter Francine durchaus ein interessanter und vielschichtiger Charakter war, der ihre Kinder wohlwollend begleitete, war sie eher der kühle Typ. Erstaunlich ...
Familie Alter war nie besonders emotional. Auch wenn Mutter Francine durchaus ein interessanter und vielschichtiger Charakter war, der ihre Kinder wohlwollend begleitete, war sie eher der kühle Typ. Erstaunlich für eine Psychotherapeutin, doch wenn man sich ihre Familiengeschichte vor Augen führte, kann man es nachvollziehen.
Dennoch erstaunlich, dass sie Arthur Alter geheiratet hat, der ist nämlich ein ganz anderes Kaliber. Auch er hatte es nicht leicht, aber egal, wieviel Verständnis man ihm entgegenbringt: er ist einfach ein mieser Charakter. Dass in der Familie keine Warmherzigkeit herrschte, lag zu einem großen Teil an ihm.
Auch in Francines letzten Monaten, während ihrer furchtbaren Krebserkrankung, war er ihr alles andere als eine Stütze. Ganz im Gegenteil: er hatte schon jemand Neues am Start.
Kein Wunder, dass seine Kinder nach der Beerdigung den Kontakt zu ihm abbrachen. Nun, nach zwei Jahren lädt er sie zu einem Wochenende ein und sie kommen - was wird wohl passieren?
Ehrlich gesagt hat sich herausgestellt, dass ich das überhaupt nicht wissen wollte. Und ich glaube auch nicht, dass sie sich durch diesen Roman die Laune verderben lassen müssen. Denn zumindest ich konnte in diesem Roman keine Botschaft erkennen, die mich nach der Lektüre auch nur einen Schritt weitergebracht hätte. Auch wenn das Ende - wenn man so will - ein positives ist.
Nein, eine derartige Lektüre tut mir nicht gut. Denn hier agiert jeder gegen jeden: Ein Familienroman in durchgehend negativ aufgeladener Atmosphäre und auch stilistisch ist der Roman kein Genuss. Im Gegenteil, er ist voller Sprünge und Lücken. Von mir daher: Daumen runter! Sie verpassen nichts, wenn Sie diesen Roman überspringen - egal, wie ansprechend das Cover auch ist!