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Harakiri

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2019

Sara in Gefahr

Die letzte Witwe
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Als Sara Linton bei einem Autounfall helfen möchte, wird sie entführt und in ein Camp verschleppt. Dort soll sie eine Masernepidemie stoppen, kommt aber einem größeren Geheimnis auf die Spur. Will, ihr ...

Als Sara Linton bei einem Autounfall helfen möchte, wird sie entführt und in ein Camp verschleppt. Dort soll sie eine Masernepidemie stoppen, kommt aber einem größeren Geheimnis auf die Spur. Will, ihr Lebensgefährte, lässt sich undercover in die Mission einschleusen und will Sara befreien. Doch auch er wird mitgerissen von dem Strudel des Bösen.
Endlich Neues von Will und Sara. Und dann gleich so ein Hammer, der die beiden trifft. Saras Angst wird direkt greifbar, auch Wills Unvermögen, ihr zu helfen und seine Verzweiflung. Der Einstieg in das Buch gelingt mühelos und macht den Leser atemlos. Allerdings waren die ersten Seiten etwas nervig, weil die Handlung, teilweise wortwörtlich, noch einmal aus anderer Sicht erzählt wurde.
Slaughter lässt den Leser lange im Dunkeln: was ist mit dem Anschlag gemeint? Was hat Dash vor? Als es dann so weit ist, war ich fassungslos! Nicht ob des Mittels selbst, das hatte ich schon fast in Verdacht, aber über die Art, wie Dash agiert.
Einige Dinge fand ich aber auch etwas rätselhaft: Warum lehnt Saras Mom Will so ab? Das habe ich nicht verstanden und fand es ein wenig unpassend. Auch, warum Sara letztlich entführt werden musste, erschloss sich mir nicht wirklich, denn was den Kindern fehlte, wusste der Clanchef ja.

Sprachlich wieder vom Feinsten, auch die Handlung top, wenn auch weit hergeholt. Aber die Spannung hält sich wieder von der ersten bis zur letzten Seite und macht das Buch zu etwas, das man nicht mehr aus der Hand legen mag.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Berührend

Sal
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Sal ist 13 und hat schon einiges hinter sich im Leben: ihr Stiefvater vergeht sich an ihr, die Mutter ist alkoholabhängig und Sal muss sich um die kleine Schwester Peppa kümmern. Als der Stiefvater droht, ...

Sal ist 13 und hat schon einiges hinter sich im Leben: ihr Stiefvater vergeht sich an ihr, die Mutter ist alkoholabhängig und Sal muss sich um die kleine Schwester Peppa kümmern. Als der Stiefvater droht, auch Peppa zu missbrauchen, schmiedet Sal einen Plan: zusammen mit Peppa flieht sie in den Wald und lebt dort mit ihr. Doch wie lange können Kinder allein im Wald bleiben? Als sie auf die Deutsche Ingrid treffen, verändert sich ihr Leben noch einmal.
Was für ein schönes Buch! Auch wenn es einen tragischen Unterton hat. Sal muss man einfach mögen, wie sie sich um ihre Schwester kümmert und wie einfallsreich sie ihr Überleben im Wald plant und ausführt. Auch die Sprache von Mick Kitson gefiel mir sehr gut. Einfache Sätze, aber dennoch eindringlich und mit einem Ende, das zwar logisch ist, aber auch traurig.
Fazit: eine wunderschöne Erzählung, an die ich sicher noch lange zurück denken werde.

Veröffentlicht am 14.07.2019

Meisterlich

Der Jungfrauenmacher
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Eine Leiche wird angespült am Strand von Valandsiel. Doch wie eine typische Wasserleiche sieht sie nicht aus. Kommissar Knut Jansen, der die Leitung des kleinen Polizeireviers gerade erst übernommen hat, ...

Eine Leiche wird angespült am Strand von Valandsiel. Doch wie eine typische Wasserleiche sieht sie nicht aus. Kommissar Knut Jansen, der die Leitung des kleinen Polizeireviers gerade erst übernommen hat, ist anfangs etwas überfordert. Doch dann taucht Helen Henning auf. Eine Profilerin, die die Polizei tatkräftig unterstützt. Denn bei einer Leiche bleibt es nicht –und das nächste Mädchen ist schon verschwunden. Gelingt es dem Pärchen, sie zu retten?


Bereits im Prolog beginnt der Spannungsbogen und wir dürfen in die Psyche des Mörders eintauchen. Dann lernen wir zuerst alle Protagonisten kennen und ein Stückweit ihrer Vergangenheit. Knut ist geschieden und trauert seiner Frau noch nach und Helen hat ein Geheimnis: ihre Fußprothese. Was es mit dieser auf sich hat, erfährt der Leser nicht, aber da „Der Jungfrauenmacher“ der Beginn einer Serie ist, bin ich zuversichtlich, dass das noch Thema werden wird.



An sich sind die Protagonisten gut gezeichnet, aber teilweise haben sie mich dann doch genervt. Knut, der im Schatten seines Vaters steht, allen voran. Helen hingegen fand ich sehr gelungen. Sie hat sichtlich Angst vor einem Mann in ihrer Vergangenheit und ihre Profilingfähigkeiten habe ich genossen. Auch Jasmin, eins der entführten Mädchen, mochte ich total gern. Sie ist tough und tapfer und man kann sehr gut mit ihr mitfühlen.


Meister unterhält, ohne allzu grausame Szenen detailliert zu beschreiben. Allerdings fand ich die Idee, die der Autor da entwickelt erfrischend neu und anders. Zudem ist seine Schreibweise sehr flüsssig und anschaulich, was dem Buch weiter das gewisse Extra gibt. Kleinere Längen, die sich vor allem im Mittelteil tummeln, kann man gut verzeihen. Vor allem wenn man beim Showdown angelangt ist. Denn DA wird man wirklich überrascht und teilweise auch traurig zurückgelassen.


Fazit: Sehr lesenswertes Buch, das den Auftakt einer neuen Serie beginnt, die ich sehr gerne weiterlesen würde

Veröffentlicht am 13.07.2019

Atemlos

Stream - Gehst du offline, ist sie tot
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Frank Banta ist ein gebrochener Mann. Vor 5 Jahren starb seine Frau Anna bei einem Einsatz zur Befreiung einer Geisel. In einem Live-Stream sieht er plötzlich Anna – sehr lebendig, aber gefangen und misshandelt. ...

Frank Banta ist ein gebrochener Mann. Vor 5 Jahren starb seine Frau Anna bei einem Einsatz zur Befreiung einer Geisel. In einem Live-Stream sieht er plötzlich Anna – sehr lebendig, aber gefangen und misshandelt. Er weiß: wenn der Stream abbricht, hat er keine Chance mehr, Anna zu finden. Eine spannende Jagd beginnt.

Spannung von der ersten bis zur letzten Seite und ein unerwartetes, wenngleich irgendwann erahnbares, Ende.

Ich mag Bücher, in denen der Täter Katz und Maus mit den Ermittlern spielt, sehr gerne. Und auch hier kam ich voll auf meine Kosten. Auch wenn es teilweise schon sehr James-Bond-mäßig anmutete. In Bantas Team ist ein Verräter – nur wer? Das herauszufinden kostet Banta viel Blut und Leid. Und führt ihn durch halb Berlin. Das Buch hat ein wahnsinnig schnelles Tempo, denn das Ultimatum, die tot geglaubte Anna zu finden ist recht kurz, und lässt den Leser kaum zu Atem kommen.


Ein wenig unverständlich war manchmal die Fachsimpelei über Computer und das Internet, das ging schon teilweise sehr ins Detail. Dafür war es sehr faszinierend zu erfahren, was mit moderner Technik alles möglich ist und sehr amüsant zu lesen, wer dem anderen immer einen Schritt voraus ist.


Fazit: Meister begeistert mich immer wieder. Sei es mit seinen historischen Krimis mit Patrizier Rungholt oder den neuzeitlichen mit der neuesten Technik.


Stream gehört nicht zur Serie um Henning und Jansen

Veröffentlicht am 12.07.2019

Wunderschönes Bilderbuch für Erwachsene

Verrückt nach Karten
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Ein wunderschöner Bildband mit zusätzlichen interessanten Erklärungen. Schon die Doppelseite des ersten Kapitels hat mich gefangen genommen. Eine Märchenlandschaft mit verschiedenen Figuren, die liebevoll ...

Ein wunderschöner Bildband mit zusätzlichen interessanten Erklärungen. Schon die Doppelseite des ersten Kapitels hat mich gefangen genommen. Eine Märchenlandschaft mit verschiedenen Figuren, die liebevoll miteinander verflochten wurden. Starke Farben und tolle Zeichnungen und auch wenn ich nicht alle Geschichten wiedererkannt habe, fand ich die Seite wie ein schönes Suchbild.
Und so ging es dann im ganzen Buch weiter. Zugegeben: nicht alle Karten konnten mich so begeistern, aber ich fand viele sehr interessant und von einigen kannte ich auch die Bücher dazu und habe mich gefreut, Bekanntes wieder zu entdecken. Da gibt es den Winnie-Puh-Wald, Harry Potter, die Schatzinsel, Bilder von Tintin oder Huckelberry Finn und noch viel mehr zu entdecken. Man folgt aufgeregt Kiplings „kleinen Pfeilen“, taucht ein in die Welt des Peter Pan, erfährt, dass es einige Bücher ohne vorher gezeichnete Karten gar nicht gegeben hätte, kurz: man reist ins Land der Fantasy und kann sich in dem Buch fast verlieren. Jedenfalls muss man die Zeit genau im Auge behalten, denn man taucht ganz schnell sehr tief ab.
Der Autor sammelte die Karten, zeichnete sie teilweise selbst und erklärt im Text, wie die Karten entstanden, wie überhaupt seine Idee entstand „man klappt ein Buch auf und befindet sich in fernen Welten“, diese Karten zu sammeln und schreibt von seiner Liebe zu Karten, die man regelrecht spürt. Zitate aus den Büchern zu den Karten runden das Werk noch perfekt ab. Auch andere Illustratoren kommen zu Wort und schreiben von ihren Beweggründen und den Abenteuern, die sie mit ihren Karten erlebt haben. Hier besonders erwähnenswert ist die „Karte des Herumtreibers“ aus Harry Potter und ihre Entstehungsgeschichte.
Die Bilder sind sehr detailreich und man entdeckt immer wieder etwas Neues. Ein Buch für die ganze Familie, das man immer wieder gerne in die Hand nimmt.
Fazit: ein faszinierendes Bilderbuch für Erwachsene.