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Veröffentlicht am 23.08.2019

Eine gruselige Vorstellung der Zukunft

Eve of Man (I)
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Unsere Welt in nicht allzu ferner Zukunft, irgendetwas ist geschehen, dass nur noch männliche Babys auf die Welt kommen. Die Forscher versuchen alles mögliche, um dies zu ändern, doch nichts hilft. Bis ...

Unsere Welt in nicht allzu ferner Zukunft, irgendetwas ist geschehen, dass nur noch männliche Babys auf die Welt kommen. Die Forscher versuchen alles mögliche, um dies zu ändern, doch nichts hilft. Bis eines Tages bei einer Ultraschalluntersuchung ein Mädchen entdeckt wird: Eve. Als Eves Mutter nach ihrer Geburt stirbt, kommt Eve in die Obhut des Staates. Sie wächst, abgeschottet von der Welt, in einem Turm auf, eine Gruppe Frauen, ihre Mütter wachen über sie und ihre Freundin ist ein Hologramm. Für Eve scheint es nur eine Zukunft zu geben: sie muss dafür sorgen, die Menschheit zu retten. Dafür wurden drei junge Männer ausgewählt, doch bei keinem scheint es richtig zu laufen. Bis Eve auf Bram trifft, Bram der seit er fünf ist, abwechselnd mit anderen jungen Männer Eves Hologrammfreundin ist, Bram, der bei Eve viel mehr hervorruft, als nur Freundschaft.
Meine Meinung
Als großer Fan von Dystopien war ich gleich bei den ersten Worten des Klappentextes begeistert und musste diesen Roman unbedingt lesen, denn es klingt so spannend, hoffnungsvoll und hoffnungslos zugleich. Dazu finde ich dieses Cover absolut passend und wirklich grandios in der Umsetzung.
Der Einstieg fiel mir relativ leicht, denn das Autorenduo Giovanna und Tom Fletcher schreiben flüssig und sprachlich modern und jugendlich. Wer hier welchen Part geschrieben hat, fällt nicht auf, denn die Autoren ergänzen sich hervorragend.
Die Geschichte beginnt recht ruhig, der Leser lernt sowohl Eve, als auch Bram kennen. Aus wechselnder Sicht zwischen diesen beiden Protagonisten, jeweils in der Ich-Perspektive, lernt man die Welt, in der Eve lebt, näher kennen. Die Umstände, in denen sie aufwächst, machten mich schon betroffen, auch wenn es schon sehr logisch ist, dass man die letzte Frau der Welt so “hält”. Ja, auf den ersten Blick scheint es Eve an nichts zu mangeln, doch emotional wurde die junge Frau auf Abstand gehalten. Da die Geburt der letzten Mädchen schon lange her ist, sind ihre Ersatzmütter im gestandenen Alter und dem Wort der Vorgesetzten hörig. Wie es in der wirklichen Welt aussieht, weiß Eve gar nicht, denn selbst die Fenster sind nicht echt. Denn unsere Welt wurde zerstört, Krieg, Hass und Egoismus der Menschheit hat die Erde zerstört. Schreckliche Stürme und Unwetter beherrschen die Realität und doch kämpfen hier die Menschen um ihr Leben. Das gesamte Szenario, dass die Autoren hier heraufbeschwören ist wieder mal eines, dass was die Natur betrifft, leider gar nicht so abwegig erscheint. Ob die Menschheit da wirklich einmal aufwachen wird oder ob doch irgendwann eine der vielen möglichen Zukunftsvisionen eintreten? Ich hoffe es nicht, aber es scheint auch hier nicht ganz abwegig.
Je weiter die Geschichte dann voranschreitet, desto mehr Spannung kommt auf und zum Ende gibt es dann auch wieder viel mehr Action. Alles in allem fand ich die Geschichte so logisch und schlüssig aufgebaut. Zunächst der Blick auf das Leben im Turm und dann beginnt die Entwicklung voranzuschreiten, das war für mich hier der richtige Weg.
Eve, die hier selbstverständlich die Protagonistin ist, fand ich sehr gut gezeichnet. Sie lebt abgeschottet und wird von den Müttern umsorgt. Seit ihrer Kindheit wird sie auf ihre Rolle, die Rettung der Menschheit, vorbereitet. Ich konnte mich schnell in diese sympathische Protagonistin einfühlen und habe ihre Gedanken und Gefühle sehr gut nachvollziehen können. Mich machte es sehr betroffen, dass Eve kein selbstbestimmtes Leben führen durfte und diese Entwicklung, die sie plötzlich nimmt, sehr glaubwürdig. Denn plötzlich steht sie vor den jungen Männern, die man ihr ausgesucht hat und ab diesem Moment beginnt sie zu zweifeln, zu zweifeln, ob sie den Erwartungen gerecht werden kann und ob sie all das so wirklich will.
Neben Eve steht Bram noch mit im Vordergrund. Sein Vater leitet das gesamte Projekt um Eve und hat dabei seinen Sohn mit einbezogen. Er ist einer von Hollys Piloten, Holly ist Eves Hologramfreundin. Gemeinsam mit Freund und Kollege Hartmann, der für die Steuerung Hollys zuständig ist, trifft er häufig auf Eve und lernt sie dadurch schätzen. Bram hat es nicht leicht, denn auch wenn seine Rolle durchaus wichtig ist, wird er von seinem Vater in keinster Weise geschätzt. Dafür schätzt Eve ihn umso mehr, als Holly und auch als sie sich das erste Mal wirklich begegnen. Doch eine Zukunft für die beiden scheint unmöglich.
Neben Eve und Bram gibt es noch diverse Nebencharaktere, die in ihren Rollen zu überzeugen wissen. Gerade Brams Freund Hartmann oder Mutter Kadi sind mir schnell ans Herz gewachsen. Ihre Rollen sind glaubwürdig und so manch einer sorgte für Überraschungen.
Mein Fazit
Mit Eve of Man ist dem Autorenduo ein spannender Einstieg in eine neue Dystopietrilogie gelungen. Das Worldbuilding scheint, leider, gar nicht so abwegig, zumindest was das Leben ausserhalb des Turms betrifft und die Charaktere sind facettenreich und tiefgründig gezeichnet. Die Geschichte beginnt noch langsam und ruhig, doch je mehr die Handlung voranschreitet, desto mitreißender und spannender wird es. Wer Dystopien mag, sollte auf jeden Fall in diesen ersten Band hineinschnuppern.

Veröffentlicht am 22.08.2019

Hunters persönliche(r) Folter

Jagd auf die Bestie (Ein Hunter-und-Garcia-Thriller 10)
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Detective Robert Hunter ist Profiler bei einer Spezialeinheit des LAPD und bei seinen Fällen treffen er und sein Partner Garcia auf die schlimmsten Verbrecher der Geschichte. Doch unter ihnen gibt es einen, ...

Detective Robert Hunter ist Profiler bei einer Spezialeinheit des LAPD und bei seinen Fällen treffen er und sein Partner Garcia auf die schlimmsten Verbrecher der Geschichte. Doch unter ihnen gibt es einen, der alle übertrifft: Lucien Folter. Einst war er ein Kommilitone Hunters, genauso hoch intelligent und in den Ausführungen kaltblütig und berechnen wie kein anderer. Schon vor einer Weile ist es Hunter gelungen, Folter zu überführen, doch bei einem Krankenhausaufenthalt gelingt das Unvorstellbare. Trotz mehrerer Wärter gelingt Folter die Flucht. Nun hat er ein ganz besonderes Ziel: er will Hunter mit einem perfiden Spiel dazu bringen, ihm zu folgen. Genau das gelingt ihm auch, doch wer wird dieses Spiel gewinnen?
Meine Meinung
Der mittlerweile zehnte Fall meines Lieblingsduos des LAPD, Hunter und Garcia und schon das Cover schreit vom Weiten, dass es sich um einen Fall für die beiden Detectives handelt. Schon lange bin ich ein großer Fan des Autors Chris Carter und seine Thriller sind bei mir immer eine Pflichtlektüre, die nur einen Nachteil haben: sie sind viel zu schnell gelesen und man wartet zu lange auf einen neuen Fall.
Zu Carters Schreibstil brauche ich wohl kaum noch etwas sagen, denn seine Fans dürften wohl wissen, dass er einfach nur absolut flüssig und fesselnd erzählen kann. Dabei hat Carter nicht nur ein Händchen für grausame und blutige Details, sondern zeigt auch immer wieder die psychischen Abgründe der Menschheit auf. Das er da als Kriminal-psychologe so seine Erfahrungen hat, kommt den Geschichten absolut zu gute und somit sind die Bücher alle miteinander ein Garant für spannende Stunden.
Auch der zehnte Fall, bei dem Hunter auf den bereits bekannten Lucien Folter trifft, steht seinen Vorgängern in nichts nach. Von Anfang an ist die Spannung wieder hoch gehalten und auch hier bekommt man viele Wendungen und Überraschungen, die es unmöglich machen, das Buch vor seinem Ende zur Seite zu legen. Auch die beschriebenen Taten können wieder einmal schockieren und sind nichts für zartbesaitete, denn man hat hier durchaus den Eindruck, die Gerüche der Verbrechen durch die Seiten riechen zu können.
Wie gewohnt sind die Kapitel kurz und knapp und enden mit kleinen Cliffhanger, die geradezu dazu auffordern, noch eine Seite zu lesen. Abwechselnd aus der Sicht des Täters und des Detectives ist man ganz nah am Geschehen und zittert und fiebert ordentlich mit.
Auch Quereinsteiger, die die Reihe bisher nicht verfolgt haben, dürften inhaltlich keine allzu großen Schwierigkeiten haben, denn Carter baut immer wieder kleine Momente aus vergangenen Fällen ein. Das private Leben der Ermittler bleibt hier, wie auch sonst, eher Nebensache, entwickelt sich aber durchaus weiter.
Detective Hunter ist mir schon lange ans Herz gewachsen. Er ist hochintelligent, hat immer das richtige Bauchgefühl und bleibt trotz allem ein sehr greifbarer Charakter, der weder abgehoben noch überheblich wirkt. Er hat durchaus Probleme in seinem Privatleben, doch bleibt dies alles am Rande. Auch sein Partner Garcia, der hier in diesem Fall nicht ganz so oft in Erscheinung tritt, ist mir genauso sympathisch wie sein Kollege. Es ist, als würde man auf gute alte Bekannte treffen.
Sein Täter, in diesem Fall bereits bekannt aus einem vorherigen Band, ist Lucien Folter. Dieser ist, wie Hunter, hochintelligent, aber äußerst brutal und er verfolgt ein Ziel mit seinen Taten, das mehr als grausam erscheint.
Mein Fazit
Wer, wie ich, Chris Carter Fan ist, der kann auch zum bereits zehnten Fall für die beiden Detectives des LAPD greifen. Wie immer ist die Handlung hoch spannend, brutal und grausam und Hunter steht hier vor Rätseln, die schlichtweg unlösbar scheinen. Thrillerfans, die noch nichts vom Autor kennen, sollten es einmal versuchen, in einen der Fälle reinzulesen, denn sie sind allemal spannend. Für mich wieder ein Pageturner, den ich sehr gerne weiterempfehle.

Veröffentlicht am 20.08.2019

Was geschah im Ferienlager?

Schwarzer See
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Fünfzehn Jahre sind vergangen seit die Malerin Emma ihre Sommerferien im Camp Nightingale am Lake Midnight verbrachte. Allerdings endeten diese Ferien damals für alle Campbewohnerinnen schneller und plötzlicher ...

Fünfzehn Jahre sind vergangen seit die Malerin Emma ihre Sommerferien im Camp Nightingale am Lake Midnight verbrachte. Allerdings endeten diese Ferien damals für alle Campbewohnerinnen schneller und plötzlicher als erwartet, denn in einer Nacht verschwanden drei Mädchen spurlos und bis heute hat sich daran nichts geändert. Ausgerechnet Emma war es, die ihre Hütte mit den Mädchen teilte und bis heute fällt es ihr mehr als schwer, diesen Vorfall zu vergessen. Dann erhält Emma unerwartet eine Einladung von Franny, der Besitzerin des Feriencamps. Camp Nightingale öffnet wieder seine Tore und Emma ist als Betreuerin eingeladen. Auf der Suche nach Antworten begibt sie sich wieder ins Camp, doch wird sie finden, was sie sich erhofft?
Meine Meinung
Das düstere Cover mit dem Steg und dem Schatten der drei verschwundenen Mädchen fand ich schon äußerst atmosphärisch und da mir schon der erste Thriller aus der Feder des Autors gut gefallen hat, war ich gespannt auf das neue Buch.
Schon der direkte Einstieg, in dem der Leser indirekt vom Erzähler angesprochen wird, machte den Thriller sehr geheimnisvoll. Danach geht es weiter in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin Emma. Im Wechsel zwischen den Zeiten zum Zeitpunkt des Verschwindens der Mädchen und zur Gegenwart beginnt der Autor so langsam eine Geschichte zu erzählen, die voller Geheinmisse zu sein scheint. Immer wenn ich dachte, eine Ahnung zu haben, was wirklich passiert ist, nahm die Geschichte eine neue Wendung und immer wieder gelang es dem Autor, mich zu überraschen. Puzzlestück für Puzzlestück setzt sich dann die Geschichte zusammen.
Neben dem wirklich flüssig und leicht zu lesendem Schreibstil, konnte mich Sager auch mit seiner mysteriösen und zeitweise auch unheimlichen Stimmung einfangen. Allein die Vorstellung der Hütten an diesem einsamen See und das Geheimnis, das sich rund um diesen dreht, sorgten dafür, dass ich immer weiter wissen wollte, was wirklich passiert ist. Dabei bleibt die Geschichte eher auf einem ruhigen Level, die Action bleibt im Hintergrund, jedoch habe ich diese hier überhaupt nicht vermisst.
Das Setting fand ich hier richtig gut gelungen und der Autor beschreibt das ganze mit dem gewissen Maß an Details, so dass die Vorstellung lebendig wird und den Raum für eigene Fantasien. Auch hier bleibt alles düster und geheimnisvoll.
Protagonistin Emma fand ich sehr gut dargestellt und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Allein ihre Art des Verarbeitens des damaligen Geschehens, das Malen der Bilder von den verschwundenen Mädchen, fand ich gelungen. Aber ansonsten bleibt auch Emma über weite Strecken immer wieder geheimnisvoll.
Doch nicht nur Emma gibt immer wieder Grund zum Rätseln, auch alle anderen Charaktere haben etwas, was sie nicht leicht durchschaubar macht. Seien es ehemalige Mädchen aus dem Camp, die nun, genau wie Emma, als Betreuerinnen zurückkehren, die Söhne der Besitzerin oder diese selbst, jeder Einzelne scheint etwas zu verbergen zu haben. Selbst die verschwundenen Mädchen, allen voran Vivian, geben Rätsel auf. Hier ist nichts so, wie es scheint und wem man wirklich sein Vertrauen schenken kann, bleibt bis zum Ende undurchschaubar.
Mein Fazit
Wer es geheimnisvoll und atmosphärisch mag, wird dieses Buch hier mögen, denn Riley Sager versteht es ausserordentlich gut, eine Gänsehaut zu bereiten. Durch wechselnden Zeiten wird nach und nach das Geheimnis aufgedeckt, doch ob wirklich alles so ist, wie es im ersten Moment erscheint? Das müsst ihr selber herausfinden, denn dazu verrate ich an dieser Stelle nichts. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich konnte es erst aus der Hand legen, nachdem die letzte Seite beendet war.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Für Fans des Autors ein Muss

Licht und Schatten
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Russland im Jahre 1704, seit Tagen warten Salomon und seine Frau Yrma darauf, dass ihr kleines Mädchen endlich das Licht der Welt erblickt. Doch als es dann endlich soweit ist und die kleine Vida geboren ...

Russland im Jahre 1704, seit Tagen warten Salomon und seine Frau Yrma darauf, dass ihr kleines Mädchen endlich das Licht der Welt erblickt. Doch als es dann endlich soweit ist und die kleine Vida geboren wird, stirbt Yrma. Vida ist allerdings ein ganz besonderes Mädchen, ein Mädchen, das von seiner Mutter mehr Fähigkeiten geerbt hat, als man auch nur ahnt. Sie ist die Hoffnung der Welt, des Lichts und der Dunkelheit. Das Licht erhofft sich, dass es Vida gelingt, der Dunkelheit zu widersagen, während der Wächter der Dunkelheit versucht, Vida in seine Macht zu bekommen.
Meine Meinung
Als ich gesehen habe, dass ein neues Buch des Autors Zoran Drvenkar herauskommt, wollte ich nur eines: dieses Buch unbedingt haben und lesen. Denn bisher kannte ich zwar nur die Thriller aus der Feder des Autors, doch selten hat mich ein Autor mit seinen Worten mehr in seinen Bann ziehen können, wie dieser es schafft.
Genau dies gelingt ihm auch mit Licht und Schatten, das er mit seinem ganz besonderen Stil zu etwas wunderbarem und einzigartigem werden lässt. Eigentlich mag ich es nicht, wenn man weit ausschweifend erzählt, doch Drvenkar erzählt mit sovielen Bildern, dass ein absolut lebendiges Bild vor dem inneren Auge entsteht. Keine Frage, es ist auch ein eigenwilliger Stil, den man mögen muss, aber wer die bisherigen Werke mochte, wird auch an Licht und Schatten seine wahre Freude finden.
Schnell wurde ich in die märchenhaft anmutende Geschichte rund um Vida gezogen und diese Mischung aus Mythos, Märchen, aber auch Spannung und Grusel ließ mich das Buch kaum zur Seite legen. Die knapp 600 Seiten waren schneller vorbei, als ich für möglich gehalten hätte.
Die Welt ist etwas besonderes und ich hatte beim Lesen wirklich das Gefühl, einem alten Märchen zu lauschen. Die Atmosphäre ist genau das, was der Titel schon sagt: Licht und Schatten, hell und dunkel. Das einzige, was ich hier überlege, ist, ob diese Geschichte wirklich für Jugendliche das richtige Buch ist. Definitiv hat es einen gewissen Anspruch, der auch dem erwachsenen Leser eine wirklich tolle Lektüre bietet.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven, wobei man durchaus viele Momente gemeinsam mit Vida begeht. Wir begegnen hier auch ganz vielen Charakteren, die nicht alltäglich sind, wie sprechende Bären oder Vögel.
Vida ist eine zauberhafte Protagonistin, die sich sehr schnell einen Platz in meinem Herzen erobern konnte. Sie ist intensiv in allem was sie tut, mutig, neugierig, wissensdurstig und vor allem absolut frei.
Mein Fazit
Eine Rezension, die mir alles andere als leicht gefallen ist, weil ich es unheimlich schwer finde, dieses Buch mit Worten zu beschreiben. Es ist auf seine Weise eine Buch voller zarter und ruhiger Töne, die trotzdem immer wieder grausam und gruselig werden können. Es ist eine Geschichte über das Leben, über die Hoffnung und darüber, das Licht in unsere Welt zu bringen. Eine eher anspruchsvolle Geschichte, die mir absolut gut gefallen hat und die noch lange in mir nachhallen wird.

Veröffentlicht am 01.08.2019

Nichts für schwache Nerven

Opfer
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In einer Scheune wird die grausame gefolterte Leiche eines Mannes aufgefunden. Doch als die Ermittler am Ort des Geschehens eintreffen, müssen sie feststellen, dass der Mann gar nicht tot ist und er einer ...

In einer Scheune wird die grausame gefolterte Leiche eines Mannes aufgefunden. Doch als die Ermittler am Ort des Geschehens eintreffen, müssen sie feststellen, dass der Mann gar nicht tot ist und er einer schrecklichen Folter zum Opfer fiel. Carl Edson beginnt zu ermitteln, wer hinter dieser grauenvollen Tat stecken kann, denn der gefolterte Mann ist kein Unschuldslamm und hat selbst schon einmal wegen Vergewaltigung vor Gericht gestanden. War es Rache? Bandenkampf? Bevor Edson tiefer in die Ermittlungen einsteigt, ist auch schon Reporterin Alexandra Bengtsson dabei, zu berichten. Dann stirbt das erste Opfer doch noch im Krankenhaus und weitere, grausam gefolterte Leichen tauchen auf. Edson ermittelt, Bengtsson berichtet, doch wer steckt wirklich hinter dem Geschehen?
Meine Meinung
Hui, schon der Einstieg in die Geschichte gelingt wirklich leicht, denn es wird umgehend spannend. Autor Bo Svenström versteht ausgezeichnet, mit Worten Spannung aufzubauen. Dabei schreibt er leicht und anschaulich und ja, auch detailreich. Gerade was die Morde angeht, ist der Autor nicht allzu zimperlich und schont den Leser nicht vor grausigen Details.
Wer mit so etwas keine Probleme hat, bekommt einen wirklich spannenden Pageturner. Unterteilt in drei Teilen, dabei mit wechselnden Perspektiven, wobei auch von Teil zu Teil der Schwerpunkt auf unterschiedliche Charaktere liegt, bekommt man immer wieder Überraschungen präsentiert. Ich muss zwar zugeben, dass ich relativ früh eine Ahnung zum Täter hatte, doch im großen und ganzen konnte mich der Autor überraschen.
Der Fall selber… Nun ja, so ganz glaubwürdig fand ich ihn nicht, wobei ich hier in einem gewissen Rahmen sogar etwas Verständnis für den Täter aufbringen konnte, zumindest was den Wunsch nach Vergeltung betrifft. Dem Autor sind hier auf jeden Fall Spannung und auch Schockmomente wichtig. Inwieweit das alles wirklich hätte passieren können, sei mal dahingestellt, trotzdem war es ein spannender Pageturner, wie ein grausiger TV-Thriller.
Durch die verschiedenen Perspektiven, mal aus der Sicht des Ermittlers, mal aus der Sicht der Reporterin und zwischendurch auch aus dem Blickwinkel des Täters, bekommen wir einen sehr guten Überblick über das Geschehen. Dabei legt Svernström zunächst auf Schockmomente und später auch auf tiefere psychologische Einblicke auf den Täter wert.
Die Charaktere bleiben halbwegs überschaubar. Carl Edson, der Ermittler, machte auf mich einen sympathischen und auch soliden Eindruck. Er ist nicht der für skandinavische Spannungsliteratur typische Ermittler mit Alkoholproblemen oder Depressionen und doch hat auch er gewisse private Probleme. Diese bleiben hier aber deutlich im Hintergrund und da ich denke, das Opfer der erste Band einer neuen Reihe wird, werden wir wohl noch mehr über ihn erfahren. Neben Edson ist Reporterin Alexandra Bengtsson noch sehr wichtig für die Handlung. Sie weiß auf jeden Fall, wo sie mit ihren eigenen Recherchen ansetzen muss und hat so manch ein Geheimnis im Gepäck.
Mein Fazit
Mit Opfer hat Bo Svernström einen spannenden und auch brutalen Thriller zu Papier gebracht, den ich erst aus der Hand legen konnte, als ich am Ende angekommen bin. Definitiv nichts für Zartbesaitete, da es durchaus zu detailreichen Beschreibungen der Opfer kommt, die wirklich nicht ohne sind. Dafür bekommt man aber auch viele überraschende Wendungen und insgesamt einen Pageturner, der es in sich hat. Ich bin schon sehr gespannt, was man in Zukunft von diesem Autor noch lesen wird.