Die romantische Komödie „Bee mine - Liebe summt“ von Martina Gercke ist am 01.07.2019 im Selfpublishing erschienen und spielt in London.
Abby Langfort steht im Dienst der Metropolian Police und liebt ihren Job… bis ihr neuer Partner Kyle Fawner auftaucht, Macho durch und durch. Er nutzt jede Gelegenheit, um deutlich zu machen, was er von Frauen hält. Das lässt Abby sich natürlich nicht gefallen und pariert jeden seiner Angriffe. Doch auch privat gibt es ein paar Problemchen, denn es sieht aus, als ob die WG der Portobello Girls sich langsam auflöst und das setzt Abby ganz schön zu. Neben einem großartigen Projekt nutzt sie jede freie Minute, um etwas mit ihren Girls zu unternehmen. Als sie eines Abends mit ihnen unterwegs ist, lernt sie einen Traummann kennen. Sie verabreden sich und kommen sich auch schnell näher, nur was soll Abby jetzt mit ihrer Affäre Jason machen? Vor ihr liegt eine aufregende Zeit, die geprägt ist von ihrem inneren Konflikt, ob sie sich neben ihren vielen Verpflichtungen auf etwas Festes einlassen soll.
Gut 2 Abende brauchte ich für dieses Buch, das mich zufrieden und gut unterhalten zurücklässt.
Das Cover gefällt mir richtig gut, denn es passt perfekt zum Titel und zur Geschichte. Es hebt sich für meinen Geschmack von anderen Covern dieses Genres deutlich ab und ist insgesamt sehr ansprechend.
Auch der Klappentext ist sehr gelungen. Er führt die Protagonistin mit dem Hauptkonflikt ein, gibt einen Vorgeschmack auf die Stimmung dieses Romans und macht neugierig, ohne zu viel zu verraten. Mich hat der Klappentext ein bisschen in die Irre geführt, weil ich anfänglich von einem falschen Love Interest ausging.
Abby Langfort ist ein mutige, starke, junge Frau, die für die Metropolian Police arbeitet. Ihr Job ist ihr Leben und sie eilt jedem zur Hilfe, wenn Hilfe benötigt wird, auch wenn ihre Gegner nicht ihre Gewichtsklasse sind. Angst scheint sie nicht zu kennen. Abby ist sehr selbstbewusst und sagt, was sie denkt. Ich mochte sie auf Anhieb, denn sie ist so tough und in ihrer Art einfach nur sympathisch. Sie ist herzensgut und engagiert sich ehrenamtlich, um straffälligen Jugendlichen eine zweite Chance zu geben. Diese Einstellung finde ich ganz besonders toll! Auch von der Männerwelt lässt sie sich nicht unterkriegen und bietet jedem Paroli. Von solchen Protagonistinnen brauchen wir Leser/innen unbedingt noch mehr. Abby hat ein klares Ziel und hat aktiv darauf hingearbeitet. Dabei hat sie alle Hürden genommen, die sich ihr in den Weg gestellt haben. Sie hat die nötige Tiefe für diesen Roman und dieses Genre und macht eine beobachtbare Entwicklung durch. Ich finde sie sehr authentisch und gelungen!
Besonders gefallen hat mir, dass Abby ein bekennender Fan der Royal-Family ist und aus diesem Grund auch in die Dienste der Queen getreten ist. Diese Idee finde ich genial und vor allem bedient sie als weiblicher Sergeant keine Klischees.
Auch alle anderen Nebenfiguren haben mir sehr gut gefallen. Jeder hatte ein eigenes Ziel bzw. eine eigene Motivation, aber vor allem war jeder für sich wirklich besonders und interessant.
Die Handlung hat mir insgesamt gefallen. Es gab eine gut entwickelte Spannungskurve mit kleineren und größeren Konflikten und überraschenden Twists. Man wird von der Geschichte gefangen und möchte immer wissen, wie es weitergeht. Für meinen Geschmack hätte Abby aber ruhig noch etwas mehr „leiden“ können. Der ein oder andere Konflikt hat sich für mich zu plötzlich und leider auch etwas klischeehaft aufgelöst und hat damit dem Buch leider ein wenig Spannung genommen, so dass ich manchmal doch etwas enttäuscht war. SPOILER ANFANG Drei Männer buhlen um Abby’s Gunst, denkt man zumindest. Abby überlegt, wie sie es Zweien deutlich machen kann, dass es der Dritte für sie ist. Doch beide kommen ihr mit anderen Erklärungen zuvor, so dass sich diese Konflikte auflösen und Abby keinerlei schlechtes Gefühl dabei haben braucht. SPOILER ENDE Dafür gibt es aber sehr viele humorvolle Momente. Mein Highlight war die Stöckelschuh-Szene. Ich habe so gelacht. Großartig! Auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Owen ist schon ein toller Mann. Die WG-Szenen waren überaus unterhaltsam und amüsant. Die Mädels machen und haben Spaß. Das Ende war dann für meinen Geschmack sehr gelungen. Es war genau die richtige Portion Romantik.
Auch die Neben-Erzählstränge fand ich toll und sie haben die Hauptgeschichte für meinen Geschmack abgerundet.
Ganz besonders hat mir Abby’s Projekt gefallen. Das war mal etwas anderes und sehr interessant. Überhaupt finde ich gut, dass der Naturschutz ein Thema war.
Aber wie liest sich das Buch nun?
Es sind 25 längere Kapitel + Epilog, die in der 3. Person Singular im Präteritum in der personalen Erzählform aus Abby’s Sicht geschrieben sind. Mir hat das sehr gut gefallen, weil ich immer wusste, was Abby denkt und fühlt und warum sie wie gehandelt hat.
Der Schreibstil hat mir ausgesprochen gut gefallen. Das Buch liest sich locker und flüssig. Die Dialoge sind sehr erfrischend und unterhaltsam, insgesamt sehr authentisch und nicht gestelzt. Es gibt wunderschön beschriebene romantische Momente, aber auch prickelnde erotische Momente. Die Beschreibungen der Settings und die atmosphärischen Beschreibungen waren sehr bildhaft und haben alles besonders lebendig werden lassen, d.h. vor meinem inneren Auge hatte ich immer ein Bild.
Aber besonders gelungen fand ich die amüsanten Szenen, die so bildhaft geschrieben und mit so viel Spaß zu lesen sind. Ich habe so einige Male laut losgelacht. Grandios!
Mein Fazit nach 259 Seiten:
„Bee mine - Liebe summt“ ist eine romantische Komödie, die sehr unterhaltsam zeigt, wie schnell man zwischen zwei Männer geraten kann, wenn man nicht von Anfang an ehrlich mit den Beteiligten umgeht.
Wer eine amüsante, romantische Komödie sucht, die in London spielt und das Thema „Offenheit/Ehrlichkeit“ verarbeitet, der dürfte mit diesem Roma gut beraten sein.
Von mir erhält dieses Buch eine ganz klare Kaufempfehlung (4,5/5 Sternen), weil es mich richtig gut unterhalten und zum Lachen gebracht hat. Die Protagonistin ist äußerst sympathisch, aber vor allem selbstbewusst, stark und mutig. Ein halbes Sternchen ziehe ich ab, weil einzelne (für meinen Geschmack) wichtige Konflikte zu einfach im Sinne der Protagonistin gelöst wurden und mit Klischee angehaucht waren.
Trotzdem ist dieser Roman überaus gelungen und ich kann ihn nur empfehlen. Ich bin so froh, die Portobello-Girls kennengelernt zu haben. Da ist mir bis jetzt wirklich etwas entgangen.
Vielen Dank an Martina Gercke für diese Geschichte.