Profilbild von Buchgespenst

Buchgespenst

Lesejury Star
offline

Buchgespenst ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchgespenst über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.08.2019

Streckenweise gut, aber mir zu viel Gepredige

Das Haus an der Küste
0

Micha Taylor ist knapp 35 Jahre alt und hat alles erreicht, was man nur erreichen kann. Seine Software-Firma ist erfolgreich, er ist mehrfacher Millionär und mit seiner Geschäftspartnerin verbindet ihn ...

Micha Taylor ist knapp 35 Jahre alt und hat alles erreicht, was man nur erreichen kann. Seine Software-Firma ist erfolgreich, er ist mehrfacher Millionär und mit seiner Geschäftspartnerin verbindet ihn mehr als nur beruflicher Erfolg. Doch mit einem Brief seines Onkel Archie verändert sich alles. Archie vermacht ihm ein Haus an der Küste, das er extra für Micha hat bauen lassen. Widerwillig fasziniert fährt Micha dorthin und sein Leben gerät völlig aus den Fugen.

Ich bin unvoreingenommen an das Buch herangegangen. Der Schreibstil gefiel mir, Micha ist ein sympathischer Charakter und die Grundidee der Geschichte ist toll. Alles war gut bis der Text immer mehr zu einer Predigt wurde, die zwischen absolutem Christentum und absolutem Atheismus polarisiert. Einen Mittelweg gibt es nicht. Eine Verbindung mehrere Talente und Leidenschaften, eine Änderung eines bestehenden Lebensstils ist nicht möglich. Der Protagonist muss sich zwischen Alles und Nichts entscheiden, zwei Leben von denen eines spurlos ausgelöscht werden muss. Dieses Schwarzweißdenken kann ich nicht ausstehen und deswegen hat mir die Zuspitzung und der immer eindringlicher werdende doktrinäre Ton den Lesespaß verdorben. Das letzte Drittel des Buches war vorhersehbar und schwach.

Fazit: Gute Idee, bis zur Hälfte sympathisch geschrieben, doch dann stürzt das Buch rapide ab. Schade, es war sehr viel mehr drin.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Ein dürftiger Geburtstagsband

Lustiges Taschenbuch Nr. 520
0

Die Jubiläums- und Geburtstagsbände in der Reihe Lustiges Taschenbuch sind immer wunderschön und aufwendig gestaltet und normalerweise auch mit einer originellen Geschichte für das Geburtstagskind versehen. ...

Die Jubiläums- und Geburtstagsbände in der Reihe Lustiges Taschenbuch sind immer wunderschön und aufwendig gestaltet und normalerweise auch mit einer originellen Geschichte für das Geburtstagskind versehen. Für den 85. Geburtstag von Donald Duck hat man sich allerdings nichts einfallen lassen. Die Grundidee kam mir sogar recycelt vor. Die Geschichte, dass Fremde in Donalds Erinnerungen wüten und fast das Geheimnis um Phantomias lüften, habe ich schon mal gelesen. Die restlichen Geschichten sind ebenfalls banal. Die Literaturadaption, die ich normalerweise in den LTBs liebe, ist langweilig. Abgesehen davon, dass auch Jules Vernes „In 80 Tagen um die Welt“ schon mal verwertet wurde, ist der Schnelldurchlauf als „Gefangen in der E-Book-Version“ abgedroschen und uninteressant. Dabei ist gehören beide Grundideen eigentlich zu den besten Grundlagen einer LTB-Geschichte: Entenhausener Helden in der Weltliteratur und Uronkel Goofys geheimnisvolle Dachbodenschätze. Hier ist beides nicht lesenswert umgesetzt. Interessant sind dann jedoch die letzten beiden Erzählungen. Eine witzig-spannende Schatzsuche mit Onkel Dagobert sowie ein Comic, in dem Walt Disney selbst auftritt gemeinsam mit Salvador Dalí, zeichnerisch und inhaltlich angelehnt an die ersten Kurzfilme. Diese beiden Trostpreise können den Band allerdings nicht über die drei Sterne hinausheben. Ich vermisse originelle Ideen, witzige Geschichten und die Geburtstagswürdigung.

Zusammenfassen lässt sich dieser uninspirierte Band mit den Worten Daisys aus der Geburtstagsgeschichte „Werd erwachsen, Donald! Es ist nur ein weiterer Tag in deinem Leben!“ Genauso ist das ganze LTB: ein weiterer Teil einer Reihe, der schon lange die guten Autoren abhandengekommen sind. Seit Ende der 1990er warte ich darauf, dass frische Ideen und spannende Geschichten wieder Schwung nach Entenhausen bringen. Zeit wird es und immer wieder kommen auch Bände, die zeigen, dass sie es noch können. Dieser hier gehört nicht dazu.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Absolut gewöhnliche Geschichte

Die sieben Schwestern
0

Maias Welt bricht zusammen als sie vom Tod ihres Ziehvaters erfährt. Als einzige der sechs Schwestern hatte sie eine tiefe Bindung zu ihm und kam nie von ihrem Zuhause los. Nach seinem Tod offenbart Par ...

Maias Welt bricht zusammen als sie vom Tod ihres Ziehvaters erfährt. Als einzige der sechs Schwestern hatte sie eine tiefe Bindung zu ihm und kam nie von ihrem Zuhause los. Nach seinem Tod offenbart Par Salt in seinem letzten Willen jeder seiner Töchter das Geheimnis ihrer Herkunft – jedoch gibt er nur einen Anhaltspunkt mit dem die Mädchen ihre Suche beginnen können. Maias Weg führt nach Brasilien.

Ich habe mir von Lucinda Riley mehr erhofft. Nachdem mich ihr Buch „Das Mädchen auf den Klippen“ mit seinem Mystery-Flair und tollen Charakteren begeistert hat, habe ich hier ähnliches erwartet und wurde zutiefst enttäuscht. Diese Art Geschichte habe ich schon oft gelesen. Der Hauptteil des Buches ist der Rückblick, in dem die Geschichte von Maias Vorfahrin erzählt wird. Auch diese bietet nichts Überraschendes und ist bar jeder Originalität. Ich konnte nicht mal sehr viel Sympathie für die Charaktere aufbringen.

Gut geschrieben, nette Geschichte, aber ich habe sehr viel mehr erwartet.

Veröffentlicht am 14.02.2019

Enttäuschend

Die Wellington-Saga - Verlangen
0

Antonia kämpft als uneheliche Tochter Carlos de Campos immer noch um Anerkennung. Ihr größter Traum ist es, mit ihren Brüdern im Team „La Victoria“ Polotourniere zu bestreiten, doch hat sie immer noch ...

Antonia kämpft als uneheliche Tochter Carlos de Campos immer noch um Anerkennung. Ihr größter Traum ist es, mit ihren Brüdern im Team „La Victoria“ Polotourniere zu bestreiten, doch hat sie immer noch das Gefühl nicht dazuzugehören. Als Lord Henderson seinen Platz im Team aufgeben muss, könnte das ihre Chance sein. Ihre große Liebe Enzo soll ihr dabei helfen. Doch gerade als alles gut zu werden scheint, holt ihre Vergangenheit sie ein.

Nachdem die ersten beiden Bände jeweils eine schöne Geschichte erzählt haben, freute ich mich natürlich auch auf den dritten. Ich bin selten so enttäuscht worden. Viel zu vollgestopft, am Ende mit einer schlechten, banalen Krimieinlage, hat mich nur die Sympathie für die anderen Charaktere über die Seiten gerettet. Schade. Ich hatte das Gefühl, dass man hier zu viel erzählen wollte: Antonia hat eine schlimme Vergangenheit in mehrfacher Hinsicht, die allerdings erschreckend Klischeehaft gestaltet wurde, Enzos Vergangenheit ist ebenfalls Thema und sehr vorhersehbar, bis alles zu einem banalen, absehbaren, gewollt pseudo-spannenden Höhepunkt kommt. Die ausführlichen Erotikszenen machen die Geschichte nicht besser.

Fazit: Im dritten Band fehlten eindeutig Ideen. Es wurde auf Klischees zurückgegriffen, bei denen man sich für nichts zu schade war. Das Buch lohnt sich nur, um die liebgewonnen Charaktere der ersten Bücher wiederzusehen. Ich habe mehr erwartet.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Gute Idee schlecht umgesetzt

Ein Traum für uns
0

Zwischen Patrick Murphy und Mary knistert es gewaltig, doch Mary kann nicht glauben, dass es der gutaussehende Milliardär ernst mit ihr meint. Außerdem fragt sie sich, ob sie bereit wäre ihr bisheriges ...

Zwischen Patrick Murphy und Mary knistert es gewaltig, doch Mary kann nicht glauben, dass es der gutaussehende Milliardär ernst mit ihr meint. Außerdem fragt sie sich, ob sie bereit wäre ihr bisheriges Leben für ihn aufzugeben. Ist ihre Liebe stark genug, um die Abbots zu verlassen?

Die beiden Charaktere sind sehr sympathisch und die Geschichte stimmig, doch leider gibt es nicht viel davon. Neben der gewohnten Aneinanderreihung von Bettszenen, besteht der Rest hauptsächlich aus der Wiederholung ein und desselben Dialogs: „Ich kann dich nicht allein lassen! Wie soll ich die Tage ohne dich überstehen? Zu früh, dir zu sagen, dass ich dich liebe. Etc.“ Ich hatte gehofft, dass da noch was kommt, aber es bleibt dabei bis zum vorhersehbaren Ende. Gespickt ist das Ganze mit kleinen Szenen der vorhergehenden sieben Bände, da dieser eine Art Parallelgeschichte erzählt. Die Wiederholungen nehmen auch in dem Punkt kein Ende. Insofern bin ich froh, dass dieser Band tatsächlich nur knapp 260 Seiten hat.

Sehr schade dass hier wieder enormes Potential verschenkt wird. Die Charaktere, das Setting und die Rahmengeschichte bieten unglaubliche Möglichkeiten und es wird nichts genutzt. Fans der Reihe kommen ein wenig auf ihre Kosten, aber ich bin zutiefst enttäuscht, dass sich hier nicht mal die Mühe einer rudimentären Geschichte gemacht wird. Noch mal knapp drei Sterne, da ich die Charaktere wirklich mag und im Gegensatz zu Vorgängerbänden die Geschichte nachvollziehbar ist.