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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.10.2019

Nicht das beste Buch der Reihe!

Mörderischer Freitag
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Eine Leiche wird aus der Themse gefischt und es stellt sich heraus, dass es sich um den Exfreund von Frieda Klein handelt. Am Handgelenk trägt er ein altes Patientenarmband von ihr. Die Polizeipsychologin ...

Eine Leiche wird aus der Themse gefischt und es stellt sich heraus, dass es sich um den Exfreund von Frieda Klein handelt. Am Handgelenk trägt er ein altes Patientenarmband von ihr. Die Polizeipsychologin wird sehr schnell verdächtigt etwas mit dem Mord zu tun zu haben. Sie taucht unter und wird von der Polizei gesucht. Auf eigene Faust beginnt sie mit den Ermittlungen. Wer hat Sandy ermordet?

Der Start in diese Geschichte mit Frieda Klein ist sehr gelungen: Die Geschichte beginnt mit einer Leiche!
Da dies nicht mein erster Band von der Polizeipsychologin war, fühlte ich mich sofort heimisch. Ich kann mir jedoch vorstellen ,dass sich Neuleser verwirrt fühlen. Denn es werden etliche Andeutungen früherer Fälle gemacht und persönliche Beziehungen weiterverfolgt. Hier in diesem Band wirkte Frieda, die ich ansonsten mochte, sehr überheblich und kommt teilweise arrogant rüber.

Der Schreibstil ist detailreich und sehr prägnant. Er liest sich durch die vielen Details zeitweise leider etwas zäh.
Nach einem sehr interessanten Start, empfand ich den Mittelteil als etwas lau. Hier wird das Untertauchen von Frieda in den Mittelpunkt gerückt. Der Hauptteil geht darum, dass ( und wie ) sie einen passenden Unterschlupf findet, was sie isst und trinkt in ihrem Asyl. Auch wird immer wieder die frühere Beziehung zwischen ihr und dem Toten beschrieben. Das ist gelinde gesagt, etwas langweilig ... die Ermittlungen, der Mord werden kaum noch erwähnt.

Erst gegen Schluss rücken die Ermittlungen wieder in den Mittelpunkt. Doch Thriller, grenzenlose Spannung, habe ich das ganze Buch über nicht gespürt!
Schade, da gibt es eindeutige bessere Bücher der Frieda Klein Reihe!

Veröffentlicht am 24.09.2019

Eine Herausforderung!

Laufen
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Ein Jahr nach dem Verlust ihres Partners wird eine Frau von ihrer Freundin Rieke ermuntert, wieder mit dem Laufen zu beginnen. Sie beginnt zu trainieren, das Ziel sind zehn Kilometer am Alsterlauf.
Während ...

Ein Jahr nach dem Verlust ihres Partners wird eine Frau von ihrer Freundin Rieke ermuntert, wieder mit dem Laufen zu beginnen. Sie beginnt zu trainieren, das Ziel sind zehn Kilometer am Alsterlauf.
Während sie läuft, sinniert sie über das Leben, den Verlust, den sie erlitten hat, Freundschaft und den Kontakt zu der Familie des verstorbenen Partners, aber auch über Nebensächlichkeiten wie Eissorten oder Parfüm.


Den Schreibstil empfand ich als eine echte Herausforderung.
Ohne direkte Rede in einem langen, gedachten Monolog, sinniert die Protagonistin über das Laufen, den erlittenen Verlust des Partners, allerlei Familienstreitigkeiten und auch Nebensächlichem. Ich empfand das als sehr anstrengend zu lesen. Die langen Sätze, denen Punkte statt Kommas gut getan hätten, verstärken das Gefühl des monologartigen Denkens noch. So hat das Ganze etwas stakkatoartiges und gehetztes. Ich habe zum Beispiel festgestellt, dass ich dieses Buch nicht langsam und geniussvoll lesen konnte.

Das Thema, und wie es hier zum Leser transportiert wird, ist sehr düster. Definitiv kein Buch, bei dem es einen beim Lesen die Laune hebt. Mich hat es zweitweise sehr runtergezogen und so war ich froh, waren die Seitenzahlen nicht zu zahlreich.
Die Idee ist zugegebenermassen interessant. Wie beim Laufen die Gedanken schweifen, manchmal auch kreisen, wird hier sehr gut vermittelt.
Eine Handlung im gewohnten Sinne gibt es nicht. Die Handlung besteht aus einem Dauerlauf, das ganze Buch über und das Beobachten der verschiedensten Personen beim Laufen.
Der Titel suggeriert, dass die Geschichte was mit Laufsport zu tun hat. Im weitesten Sinn stimmt das auch. Nur eine Geschichte mit agierenden Personen und einer aufgebauten Handlung existiert nicht. Es geht vielmehr um Gefühle, Gedanken, aufgestaute Wut und verarbeiten der Trauer. Und auch darum, zu überlegen, wie es nun als Alleinstehende weiter geht im Leben.
Ich empfand die Idee an und für sich als gut. Leider hat mir der Schreibstil so wenig zugesagt, dass mich das Schicksal der Frau, deren Namen man bis zum Schluss nicht erfährt, wenig berühren konnte.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Gibt spannendere Teile der Reihe!

Die letzte Witwe
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Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton wird entführt, ihr Freund, Agent Will Trent verletzt. Die Täter, die kurz zuvor eine Bombe in der Innenstadt haben explodieren lassen, sind einer Gruppe, die ...

Ärztin und Gerichtsmedizinerin Sara Linton wird entführt, ihr Freund, Agent Will Trent verletzt. Die Täter, die kurz zuvor eine Bombe in der Innenstadt haben explodieren lassen, sind einer Gruppe, die neonazistische Züge aufweisen, zugehörig.
Der Zufall spielt ihnen in die Hände, als sie entdecken, dass Sara Aerztin ist. Denn sie haben eine bestimmte Aufgabe für Sara vorgesehen. Am Ziel angekommen, trifft sie auf Michelle Spivey, eine Wissenschaftlerin, die vor den Augen ihrer elfjährigen Tochter vom Parkplatz eines Einkaufszentrums entführt wurde.


" Die letzte Witwe " ist der siebte Teil der Reihe rund um Sara Linton und Will Trent. Ich kenne die vorderen Bände nur vereinzelt, und kam trotzdem problemlos mit. Trotzdem rate ich dazu, zumindest einige Teil gelesen zu haben, um mit den Protagonisten Sara und Will vertraut zu sein.
Denn die Geschichte und die Handlung ist sehr komplex. Sehr viele Attentäter, politische Ansichten und eine Handlung, die sehr verschachtelt ist, haben meine ganze Aufmerksamkeit und auch Geduld gefordert.
Empfand ich ab und zu etwas mühsam zu lesen, und ich habe mir oft gedacht, dass weniger hier mehr gewesen wäre.

Der Prolog beginnt mit einem Cliffhanger. Eine Frau wird vor den Augen ihrer elfjährigen Tochter entführt. Spannend startete zwar das Buch, und dennoch hatte ich kurz darauf den ersten Hänger. Denn die Autorin wiederholt Szenen ...... Einmal aus der Perspektivve von Will und dann wieder aus der Sicht von Sara, dann wieder allgemein gehalten. Das hat die Spannung schon arg gedämpft und hat mich irritiert.

Der Schreibstil von Karin Slaughter war mir, schon von anderen Büchern, als ausschweifend und ins Detail gehend, bekannt. In diesem Buch geht sich so richtig tief ins Detail. Dadurch entstehen Passagen, die ich als langatmig empfand.
Dies vor allem bei für mich weniger spannenden Ausführungen, wie die über Bombenarten, ihren technischen Eigenschaften und Auswirkungen. Ein Teil der Handlung spielt in einem Krankenhaus und an einem medizinischen Ort, den ich hier spoilern muss, und an den Sara verschleppt wird.
Die medizinischen Ausführungen wieder sehr detailliert, doch da mich diese interessiert haben, auch einigermassen fesselnd.

Das Grundthema, Fremdenhass und eine möglichst rassenreine Gesellschaft strotzt ja leider nur so von Aktualität. Schade hat es die Autorin nicht dabei belassen, sondern auch noch die verschiedensten Zusatzthemen beigemischt.

Meiner Meinung gibt es von Karin Slaughter, auch von der Reihe um Will Trent und Sara Linton, spannendere Bücher.

Veröffentlicht am 23.08.2019

Hat mir leider weniger gefallen...

The Other Couple – Böses Erwachen
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Asha freut sich auf die Flitterwochen im Mango Tree Resort in Vietnam. Erst seit kurzer Zeit mit dem Banker Oliver verheiratet, sieht sie sich am Ende ihrer Träume. Oliver ist reich, attraktiv und kommt ...

Asha freut sich auf die Flitterwochen im Mango Tree Resort in Vietnam. Erst seit kurzer Zeit mit dem Banker Oliver verheiratet, sieht sie sich am Ende ihrer Träume. Oliver ist reich, attraktiv und kommt aus einer guten Familie. Diese gibt es Asha leider zu spüren, dass sie nicht standesgemäss für die Familie und Ollie ist. Angekommen im traumhaften Resort, beginnt Olli sich zu verändern und der Urlaub entwickelt sich ganz anders als gedacht.


Die Handlung wird auf drei Zeitebenen geführt. Einmal in der Zeit der Flitterwochen, dann ist man als Leser bei der Hochzeit dabei und der dritte Strang spielt in dem Krankenhaus, in dem Asha nach einem Ereignis in den Flitterwochen eingeliefert wird.

Die Handlung springt hektisch hin und her und hat bei mir oft Verwirrung ausgelöst. Immer wieder gibt es Andeutungen, was bei der Hochzeit und während den Flitterwochen geschehen ist. Doch so subtil, dass sich eher Verwirrung als Spannung breit machte.
Irgendwie konnte ich auch das Bild, das Asha von Oliver zeichnete, nicht mit dem Oliver in Verbindung bringen, den wir Leser während des Urlaubes kennenlernen. Bis ich darauf kam, dass dies ein wichtiger Teil des Plots ist, war das Buch schon halb gelesen.

Asha heiratet Oliver und betont immer wieder, dass sie über ihre Verhältnisse eingeheiratet hat. Sie stammt aus ärmlichen Verhältnissen und einem ganz anderen Kreis als ihr Ehemann und wundert sich, dass die gesamte Familie und einige Freunde Olivers das auch genau so sehen. Wenn für sie die Herkunft so eine grosse Rolle spielt, vermittelt die Gute wohl auch das Bild der armen Cinderella, die den reichen Prinz heiratet? Ich empfand Asha durchwegs als oberflächlich und konnte mich leider ganz und gar nicht für sie erwärmen.

Ab und zu wird angedeutet, dass auch die unterschiedliche Hautfarbe ein Grund für die Ablehnung von Olivers Familie ist. Doch dies nur am Rande, sodass man es entweder besser ausarbeiten oder gleich hätte weglassen können. Asha glänzt mit Gedankensprüngen und wirren Überlegungen, die ich nicht immer nachvollziehen konnte. So wirkt sie äusserst arrogant und sieht auf andere Menschen herab.
Genervt hat mich, dass sie, als eine Kette aus dem Hotelzimmer verschwindet, sofort darauf schliesst, dass ein Zimmermädchen ihre Kette gestohlen hat. Muss ja laut Asha so sein, da die Vietnamesin in ärmlichen Verhältnissen lebt. Wohlgemerkt ..... die Asha, die sich Seiten zuvor noch darüber mokiert, dass Olivers Familie auf sie herabsieht, weil sie aus ärmlichen Verhältnissen stammt.
Die Figur ist meiner Meinung nach zu unausgegoren und zu sprunghaft charakterisiert.
mit dem Schreibstil hatte ich Probleme, denn ich empfand ihn teilweise als holperig und immer wieder stehen Sätze, die vom Zusammenhang nicht wirklich passen.

Mich konnte dieser Thriller leider nicht überzeugen. Schade, denn "Ich soll nicht lügen" von Sarah J. Laughton hat mich überzeugt.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Darf man nicht zu ernst nehmen...

Millionär
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Der 32 jährige Simon Peters lebt als Sozailhilfeempfänger in Köln und scheint nicht so richtig was auf die Reihe zu kriegen. Mit seinen Freunden trifft er sich nicht mehr gerne, da diese alle erfolgreich ...

Der 32 jährige Simon Peters lebt als Sozailhilfeempfänger in Köln und scheint nicht so richtig was auf die Reihe zu kriegen. Mit seinen Freunden trifft er sich nicht mehr gerne, da diese alle erfolgreich bis beruflich etabliert sind. Seine Tage verbringt er mehr oder weniger in seinen vier Wänden. Zu seinen Lieblingsbeschäftigung gehört es, Beschwerdemails an die verschiedensten Firmen zu schreiben, um damit Dinge des täglichen Bedarfs zu schnorren. Mit seiner Ruhe ist es vorbei, als eine reiche Trulla über ihm einzieht. Denn sie macht viel Lärm, und zeigt Simon deutlich, dass sie ihn für einen Looser hält. Simon hat sich in den Kopf gesetzt, die Liegenschaft zu kaufen, damit er die verhasste Nachbarin los wird. Eine Million soll das Haus kosten...eine gewinnbringende Geschäftsidee muss her.

Simon Peters ist eine Figur, die ich von Beginn weg nicht mochte. Er schlängelt sich durchs Leben, dies mit Betrügereien und unlauteren Mitteln. Arbeit, Freunde, Nachbarn, Vermieter .... immer sind die anderen schuld an seiner Misere. Ich hätte ihn gerne ab und zu mal geschüttelt, um diese Null Bock Manier aus ihm rauszukriegen. Und so habe ich mich durch das Buch genervt, und konnte so manches Mal kaum fassen, dass ein 32 jähriger so pubertär sein kann. Vielleicht hat er mich auch genervt, weil notorische Nörgeler so ganz und gar nicht mein Ding sind. Und Simon ist ein chronisch schlechtgelaunter und an allem etwas auszusetzender Zeitgenosse.
Klar ist, dass die Figur und auch die Situationen, in die er gerät, sehr oft sehr überspitzt, beschrieben sind. Hier war mir das oft zu viel des Guten. Ich hatte das Gefühl, der Autor wollte auf Biegen und Brechen «lustig sein». Oft musste ich ganze Sätze zwei mal lesen um die Bedeutung zu erfassen. So empfand ich den Schreibstil als ineinander verschachtelt und oft leicht wirr. Gerade die kölnischen Dialektbrocken von Vermieter Zwirbeljupp waren für mich schwer zu verstehen. Und so konnte ich die Bedeutung oft nur erahnen.
Ich kenne von Tommy Jaud schon «Hummeldumm», ein Buch, das mich begeistert hat. Ich denke hier in «Millionär» war meine grosse Baustelle die Figur, die mir nicht zugesagt hat. Das Ende und die Auflösung von Simons Problemen war etwas einfach gestrickt, aber wenigstens phantasievoll!Ich denke, den Plot zu diesem Buch darf man nicht zu ernst nehmen. So unterhält "Millionär" auf eine eher seichte, wenn auch abwechslungsreiche Art.