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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2020

Reihenauftakt mit ein paar Schwächen

Die Erben von Seydell - Das Gestüt
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Der Auftakt der Trilogie führt uns zum einen auf das Gestüt Seydell um 1900, zum anderen auch in das Jahr 1947. Leider wird das, worum es im Klappentext geht, nur auf sehr wenigen Seiten thematisiert: ...

Der Auftakt der Trilogie führt uns zum einen auf das Gestüt Seydell um 1900, zum anderen auch in das Jahr 1947. Leider wird das, worum es im Klappentext geht, nur auf sehr wenigen Seiten thematisiert: Elisabeth erbt einen Teil eines Gestüts und macht sich auf, ihr Erbe auch nutzen zu können. Das wars eigentlich auch schon. Sie reist von England nach Spanien, wird aber vom Miterben links liegen gelassen.

Der Großteil des Buches widmet sich der Geschichte des Gestüts Seydell. Zwei ungleiche Brüder, die vermeintlich die gleiche Frau lieben und sich bis aufs Blut bekriegen.
Eine Frau, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist.
Und eine Wette, die so unglaubwürdig ist, dass sie fast schon wieder real sein könnte.
Das wars eigentlich auch schon.

Dennoch konnte das Buch mich fesseln und die Seiten wurden verschlungen. Klar, der locker leichte Schreibstil hat auch dazu beigetragen, aber es passierte auch so viel, das mein Interesse weckte, sodass an eine Leseunterbrechung nicht zu denken war.
Luise ist eine Person über die ich mich aufgrund ihrer Art nur aufregen könnte, wobei sie sich im Laufe des Buches bessert. Über Ludwig brauchen wir gar nicht weiter reden, absolut unsympathisch und doch sehr eindimensional dargestellt. Alexander scheint der Liebling aller zu sein. Auch aller Leser
Das Ende war total abrupt. So ein kleines abrundendes Kapitel wäre toll gewesen und hätte dem Buch gut getan. Es wirkt hier so, als wäre die Geschichte ein langes Manuskript, das man einfach an bestimmten Stellen geteilt hat ohne es weiter zu bearbeiten.

Da es mir aber im Großen und Ganzen gefallen hat, dieses Buch zu lesen und noch soooo viele Erzählstränge offen sind, werde ich auf jeden Fall dran bleiben und die Trilogie weiterlesen.

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Veröffentlicht am 12.11.2020

Nette Lektüre für zwischendurch

Miss Guggenheim
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Klappentext:

Lissabon, 1941. Nach Monaten des Ausharrens, in denen immer irgendein Visum oder Dokument fehlte, ist es endlich so weit: Peggy, ihre beiden Kinder und ihre neue Liebe, der Maler Max Ernst, ...

Klappentext:

Lissabon, 1941. Nach Monaten des Ausharrens, in denen immer irgendein Visum oder Dokument fehlte, ist es endlich so weit: Peggy, ihre beiden Kinder und ihre neue Liebe, der Maler Max Ernst, von den Nazis wegen seiner "entarteten" Kunst verfolgt, dürfen in die USA ausreisen. Aber kaum dort angekommen, wird Max als Enemy Alien verhaftet. Peggy muss darum bangen, dass ihr Geliebter nach Deutschland zurückgeschickt wird; zugleich beginnt sie an der Verwirklichung eines lang gehegten Traums zu arbeiten: ein eigenes Museum, in dem sie ihre Sammlung der europäischen Moderne ausstellen kann, die sie mit so viel Leidenschaft in London und Paris zusammengetragen und vor den deutschen Besatzern gerettet hat. Doch die Widerstände, gegen die Peggy zu kämpfen hat, sind groß, und ihre Liebe zu Max droht daran zu scheitern …

Meine Meinung:

Mir hat das Hörbuch ganz gut gefallen. Aber es wurden auch viele Möglichkeiten verschenkt.

Die Sprecherin Christina Puciata macht einen guten Job, hat eine angenehme Stimme und ein gutes Sprechtempo. Sie hat aber eine recht gleichbleibende Stimmmodulation, was auf der einen Seite sehr angenehm und ruhig wird, auf der anderen Seite aber auch sehr schnell in Langeweile abdriften kann.

Es wird ein kleiner Teil des Lebens von Peggy Guggenheim beschrieben, hauptsächlich die Zeit des zweiten Weltkrieges. Dieser wird aber nur am Rande thematisiert. Zu Beginn ist er natürlich präsenter, da Peggy sich noch in Europa aufhält, sobald sie in New York angekommen ist, scheint der Krieg vergessen.

Erzählt wird die Geschichte in zwei Zeitschienen, wobei sich mir die zweite Zeitschiene von 1957 leider bis zum Ende nicht wirklich erschlossen hat und meiner Meinung nach einfach unnötig war.

Dieser Titel gehört zu einer Reihe über starke Frauen der Kunst- und Kulturgeschichte, aber leider kam mir Peggy hier nur wenig stark vor. Ja, sie ist eine starke Persönlichkeit, was ihr Wirken als Kunstmäzenin angeht, wobei sie sich auch hier - gerade im Hinblick auf ihren Katalog - sehr von ihren Künstlerfreunden hat beeinflussen lassen. Privat wird Peggy eher als weinerliche, leidensfähige Frau dargestellt, die nicht weiß was sie will bzw sich nicht für ihr eigenes Glück einsetzt und durchsetzen kann. Das finde ich sehr schade, denn die schillernde Peggy Guggenheim kam nur sporadisch zum Vorschein und die skandalumwitterte Persönlichkeit wirkte eher wie das handzahme Kätzchen. Auch fand ich hier gerade die Beziehung zu Max sehr schwierig. Ja, ich weiß, dass Künstler sehr flexibel in der Auslegung von Beziehungen sind und sehr offen, aber diese Darstellung hier, diese extrem einseitige Liebe und die Art wie Peggy mit der Situation umgegangen ist, hat mich zeitweise etwas genervt und mir den Spaß an der Geschichte genommen.

Dennoch hat mir der Einblick in die Kunstgeschichte und das Wirken von Guggenheim gut gefallen. Hauptaugenmerk ist auf die Surrealisten gelegt, aber auch die "jungen Amerikaner" um Jackson Pollock erhalten ihren Raum.

Ich hätte mir weniger privates Gejammer und mehr Trara, Glamour und Charisma gewünscht.

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Veröffentlicht am 03.08.2019

Viel verschenktes Potential

Die Saphirtochter
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Das Cover ist wieder einmal wunderschön und verrät nicht zu viel von der Geschichte.

Der Titel "Die Saphirtochter" lässt eigentlich darauf schließen, worum es geht, aber tatsächlich sind Saphire oder ...

Das Cover ist wieder einmal wunderschön und verrät nicht zu viel von der Geschichte.

Der Titel "Die Saphirtochter" lässt eigentlich darauf schließen, worum es geht, aber tatsächlich sind Saphire oder Edelsteine im Allgemeinen eher ein Nebenschauplatz. Was aber nicht stört, denn die Geschichte hat so viel mehr zu bieten und verzettelt sich leider dabei.

Der Schreibstil ist gewohnt locker und leicht, einfach zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Die Landschaftsbeschreibungen sind wieder sehr schön und man fühlt sich direkt nach Ceylon katapultiert, aber das macht leider die negativen Empfindungen beim Lesen nicht wett.

Leider bleiben dabei die Figuren etwas flach, fast eindimensional, sodass auch nicht die richtige, packende Stimmung und Verbundenheit zu den Figuren aufkommt.
Die Figuren handeln zwar zum größten Teil nachvollziehbar, aber einige Dinge sind meines Erachtens auch für die damalige Zeit etwas zu übertrieben. Zum Einen hat man das Gefühl, der Roman spielt weit vor 1930, zum Anderen sind aber auch Situationen aufgekommen, die doch den 1930er Jahren weit voraus scheinen.
Auch kämpfen einige Personen für eine bestimmte Sache, um dann letztendlich doch eine Kehrtwendung zu machen und ihre Meinung komplett zu ändern. Grundlegend ist eine Meinungsänderung nichts schlimmes oder verwerfliches, aber wenn dies von jetzt auf gleich, inneralb von 20-50 Seiten geschieht, dann finde ich das nicht unbedingt nachvollziehbar.

Zudem sind zum Ende hin holterdipolter viele Dinge aufgeklärt worden, um mich dann mit mehr Fragen zurück zu lassen als dass sie beantwortet wurden.

Fazit: Der Roman hätte ein sehr toller werden können, jedoch verzettelt sich die Autorin in so vielen Nebengeschichten, dass weder Spannung noch Verbundenheit aufkommen kann und viel zu viele Fragen offen bleiben.

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Veröffentlicht am 14.04.2020

Absolut enttäuschend

Medici - Die Macht des Geldes
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Vorab sollte ich sagen, dass dieses Buch mich so sehr enttäuscht hat, dass ich es abgebrochen habe.


Die Story hätte eine große, glamouröse historische Familiengeschichte sein sollen. Leider ist daraus ...

Vorab sollte ich sagen, dass dieses Buch mich so sehr enttäuscht hat, dass ich es abgebrochen habe.


Die Story hätte eine große, glamouröse historische Familiengeschichte sein sollen. Leider ist daraus nur eine Aneinanderreihung von Namen und Szenen geworden.

Der Schreibstil war okay, aber teilweise auch etwas holprig zu lesen. Leider nutzt der Autor sehr viele Personennamen, ohne eine Erklärung, wer diese Person nun ist oder wie sie wirklich in die Geschichte hineinpasst. Auch sind viele der Genannten nur Nebenfiguren und für die Handlung teilweise absolut irrelevant. Ein Personenverzeichnis sucht man vergebens, was die Einordnung leider auch nicht einfacher macht.

Auch sind die Charaktere eher schwarz und weiß, ohne Grauzonen gezeichnet, was doch recht eindimensional erscheint.


Von der Geschichte der Medici, wie sie zu ihrem Reichtum und Ruhm gekommen sind, erfährt man hier leider nichts.

Auch bin ich mit der Aufteilung oder Nichtaufteilung der Kapitel nur sehr schwer klargekommen.


Da dieses Buch eher Qual denn Vergnügen für mich war, habe ich es nach zwei Versuchen auch ungefähr in der Mitte abgebrochen. Vielleicht wird die Geschichte mit den Folgebänden noch interessanter, das werde ich wohl nie erfahren und leider interessiert es mich auch nicht sonderlich.

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