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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2016

Alles nur Zufall...

Die große Fondslüge
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Ein interessanter Blickwinkel auf die Machenschaften der Fondsgesellschaften und der Finanzindustrie.
Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich persönlich als Vermögens- und Anlageberater ständig mit ...

Ein interessanter Blickwinkel auf die Machenschaften der Fondsgesellschaften und der Finanzindustrie.
Ich war sehr gespannt auf das Buch, da ich persönlich als Vermögens- und Anlageberater ständig mit dem Thema Fonds konfrontiert werde. Natürlich stellen Fonds in meiner täglichen Arbeit ein festen Bestandteil dar. Spannend war nun für mich andere Herangehensweisen zu finden, um die passenden Fonds für meine Kunden zu filtern. Etwas überrascht stellte ich fest, dass der Autor Michael Ritzau grundsätzlich alle aktiv gemanagten Fonds ablehnt. Grund hierfür ist die deutlich höhere Kostennote als bei passiv gemanagten Fonds. Hier liegt auch die zentrale Botschaft des Buches, aller Anlageerfolg beruht auf das Prinzip des Zufalls und kein Fondsmanagement der Welt kann auf Dauer den Markt schlagen. Der Autor bedient sich hier zweier renommierter Wissenschaftler und Nobelpreisträger namens William F. Sharpe und Eugene F. Fama, welche diese These ebenfalls vertreten. Zudem erhärtet Michael Ritzau die Aussage mit vielen Vergleichen und offiziellen Statistiken, die auch für Laien verständlich und nachvollziehbar erscheinen.
Mich konnte der Autor zwar nicht vollständig überzeugen, da ich immer noch der Meinung bin, dass Informationsvorsprung (direkter Kontakt zu den Unternehmen), statistische Auswertungen nach denen sich viele Marktteilnehmer (gerade institutionelle) richten und jahrelange Erfahrung einen Mehrwert generieren können, nichts desto trotz hat mich das Buch die Fondswelt aus einem anderen Blickwinkel betrachten lassen. Ich bin sicherlich noch kritischer gegenüber vielen Fonds und den dazugehörigen Fondsgesellschaften geworden und sehe die passiv gemangten Fonds (ETFs) durchaus als eine noch sinnvollere Portfolioergänzung, als vor dem Buch "Die große Fondslösung". Bei den Vergleichen der aktiv gemanagten Fonds mit den deutlich kostengünstigeren ETFs hätte ich mir allerdings noch die Berücksichtigung von Beratungshonoraren gewünscht, da ich gerade in der heutigen schwierigen Anlagezeit eine fachmännische Beratung bei der Geldanlage für unverzichtbar halte.
Insgesamt ist das Buch ein interessanter Ratgeber für den interessierten Geldanleger mit vielen brauchbaren Tipps. Ich bewerte das Buch daher mit vier von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 21.11.2016

Veilchens Abgang

Veilchens Blut
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Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit viel Klamauk und noch mehr Action.
Seit Jahren trauert Valerie Mauser ihrer Entscheidung, ihre Tochter zur Adoption freizugeben, nach. Nun hat sie die Chance sie wiederzusehen, ...

Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit viel Klamauk und noch mehr Action.
Seit Jahren trauert Valerie Mauser ihrer Entscheidung, ihre Tochter zur Adoption freizugeben, nach. Nun hat sie die Chance sie wiederzusehen, ihr die Sache zu erklären und um Verzeihung zu bitten. Die erste Begegnung fällt aber sehr unterkühlt aus und Luna, ihre Tochter, hat nur Kontakt aufgenommen, da sie ansonsten niemanden mehr weiß, der ihr helfen kann. Luna wurde durch Zufall Zeugin eines Mordes in Tschechien und nun wird sie vom Täter verfolgt. Ihre Freundin und Blutsschwester, die ebenfalls Zeugin des Verbrechens war ist mittlerweile spurlos verschwunden. Valerie nimmt die Sache selbstverständlich sofort in die Hand und die Ereignisse überschlagen sich...
"Veilchens Blut" ist der dritte und letzte Band aus der Serie um die eigenwillige und außergewöhnliche Ermittlerin aus Österreich. Wie in den ersten beiden Teilen handelt es sich wieder um ein sehr temporeiches Abenteuer, welches es zu bestehen gilt. Joe Fischler erzählt die Geschichte mit viel Humor und Klamauk, so dass der Spannungs- und Krimifaktor in den Hintergrund gedrängt wird. Der lebendige Schreibstil des Autors allerdings lässt den Leser durch die Seiten fliegen und schnell ist das letzte Abenteuer von Valerie Mauser auch schon beendet. Insgesamt kann das Buch durchaus gut unterhalten, man darf einige Sache nur nicht so genau nehmen. So muten eine Flucht auf einem Strauß und einem zum Zebra angemalten Pferd schon ein wenig albern an, aber aus meiner Sicht übertreibt es Joe Fischler nicht und kann mit dem kriminalistischen Hintergrund der Geschichte punkten.
Aufgrund des hohen Unterhaltungswertes bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen und empfehle es in erster Linie an Liebhaber humorvoller Bücher. Wer einen spannenden Krimi lesen möchte ist nier nicht richtig.

Veröffentlicht am 07.11.2016

Falsche Freunde

Mirror
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Ein spannender und bewegender Thriller um eine erschreckende Zukunftsvision.

Eine technische Innovation erobert den Markt. Der sogenannte Mirror ist der individualisierte technische Freund in Form eines ...

Ein spannender und bewegender Thriller um eine erschreckende Zukunftsvision.

Eine technische Innovation erobert den Markt. Der sogenannte Mirror ist der individualisierte technische Freund in Form eines Smartphones an deiner Seite, der immer einen guten Tipp parat hat. Der Mirror passt sich seinem Besitzer an und lernt von allen anderen Mirrors auf der Welt, um möglichst gute und passende Antworten für den Besitzer zu liefern. Ein scheinbar perfektes System, welches anfangs auch mit vielen Millionen verkaufter Exemplare einen durchschlagenden Erfolg feiert. Doch plötzlich kommt es z.u ungewöhnlichen Vorkommnissen, die viele Frage aufwerfen. Hat sich die künstliche Intelligenz selbstständig gemacht? Ist sie noch beherrschbar? Muss und kann sie abgeschaltet werden? Selbst die ERfinder dieses Systems beginnen sich diese Fragen zu stellen...

Karl Olsberg zeichnet mit Mirror eine erschreckende weil nah an der Realität befindliche Vision. Die Angstvorstellung vieler Science Fiction Romane einer Maschinenherrschaft über die Menschen bekommt hier eine neue und intelligente Gestalt. Der lebendige und temporeiche Schreibstil von Karl Olsberg lässt diesen Blick in die Zukunft authentisch und packend erscheinen. In vielen Situationen kann der Leser für uns schon teilweise zur Normalität gewordene Verhaltensweisen der Gesellschaft  wiedererkennen, die letztendlich die Gefahr heraufbeschwören. Es wird so nach und nach ein Spannungsbogen aufgebaut, der durch das Misstrauen auf die Technik und die Auswirkungen der unglaublichen Verbreitung dieser neuen Technik getragen wird.

Das Buch hat mich ein wenig nachdenklich zurückgelassen mit dem Gedanken, ob alle technischen Innovationen, so toll sie anfangs scheinen, nicht auch hinterfragt werden müssen. Insgesamt waren es für mich spannende und auch interessante Stunden mit dem Buch, so dass ich es weiterempfehle und mit 4 von 5 Sterne bewerte!!!

Veröffentlicht am 04.11.2016

Barcelona im Jahre 1874

Die Sieben Türen
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Ein atmosphärischer und sehr gut recherchierter historischer Roman aus der faszinierenden Stadt in Spanien.
Durch einen Zufall lernen sich Gabriel Camarasa und der berühmte Architekt Antoni Gaudi in Barcelona ...

Ein atmosphärischer und sehr gut recherchierter historischer Roman aus der faszinierenden Stadt in Spanien.
Durch einen Zufall lernen sich Gabriel Camarasa und der berühmte Architekt Antoni Gaudi in Barcelona kennen. Geistesgegenwärtig rettet Gaudi Gabriel vor einer herannahenden Straßenbahn und die beiden freunden sich nach der schicksalshaften Begegnung an. Gaudi lernt die Familie seines neuen Freundes kennen und muss miterleben wie Gabriels Vater des Mordes verdächtigt wird. Die beiden tauchen in die Geheimnisse der Stadt ein, um den wahren Täter zu finden...
Ich bin mit einer falschen Erwartungshaltung an das Buch herangetreten, so dass ich gerade von der ersten Hälfte des Buches zunächst enttäuscht war. Daniel Sanchez Pardos beschreibt mit seinem äußerst bildreichen Schreibstil mit viel Hingabe die herausragende Stadt Spaniens zum Ende des 19. Jahrhunderts. Was mir in diesem Teil des Buches fehlte war der Aufbau eines Spannungsbogens, der die sicherlich historisch hervorragend recherchierten Beschreibungen der Gebäude und der Atmosphäre begleitet und mich an das Buch gefesselt hätte. Ich bin aber froh das Buch nicht zur Seite gelegt zu haben, da mit Fortlauf des Erzählstranges genau dies immer mehr in den Vordergrund rückte. Gerade der letzte Teil des Buches konnte mich begeistern und über einige Längen in der ersten Hälfte hinwegsehen lassen.
Insgesamt handelt es sich bei "Die sieben Türen" um einen vielschichtigen und nicht ganz einfachen historischen Roman, bei dem der Spannungsmoment  erst in der zweiten Hälfte zum Tragen kommt. Die Schreibweise des Autors hat mir gut gefallen, so dass ich das Buch mit 4 von 5 Sternen bewerte und für eine Weiter-empfehlung aber auf ein wenig Durchhaltevermögen hinweisen möchte, es lohnt sich.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Wenn das Schicksal nicht passt...

Die Einsamkeit des Bösen
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Ein sehr spannender und auch packender Roman über das Schicksal einer Familie.
Alexandra und Anton führen mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Familienleben. Eines Tages meint es das Schicksal scheinbar ...

Ein sehr spannender und auch packender Roman über das Schicksal einer Familie.
Alexandra und Anton führen mit ihren beiden Kindern ein zufriedenes Familienleben. Eines Tages meint es das Schicksal scheinbar gut mit ihnen und Anton kommt mit der Nachricht nach Hause im Lotto gewonnen zu haben. Der Gewinn beträgt unglaubliche 24 Millionen Euro und er verändert erwartungsgemäß das Leben der Familie. Alexandra möchte gerne ihr Leben nahezu so weiterführen, wie es auch im Vorfeld des Gewinns gewesen ist, Anton hingegen hat große Pläne, welche er mit dem Lottogewinn gerne realisieren möchte. Die Unstimmigkeit diesbezüglich bringt Unfrieden in das bis dahin stimmige Familienleben und die Verbundenheit untereinander bröckelt...
Herbert Dutzler gewährt uns mit "Die Einsamkeit des Bösen" den spannenden Einblick in die Welt einer Frau, der das widerfährt, wovon alle träumen. Sie ist plötzlich finanziell unabhängig und braucht sich keine Sorgen mehr zu machen. Aber es kommt anders, als gedacht. Der Autor erzählt diese Geschichte aus Sicht einer Frau, die auch schon in der Kindheit ein nicht immer harmonisches Familienleben erdulden musste. Sehr spannend zu sehen, was der plötzliche Reichtum mit den Beteiligten macht und wie die jeweiligen Reaktionen ausfallen. Die Spannung wird genährt mit der Ungewiss-heit, wie es wohl weitergehen mag. Beschrieben wird das Leben der Frau in zwei Handlungssträngen, einer handelt in der Vergangenheit und einer in der Gegenwart. Der Wechsel der Zeiten belebt das Buch zusätzlich und Reaktionen erklären sich aus Handlungen des anderen Erzählstrangs. Diese clever konzipierte Geschichte kann den Spannungsbogen über die gesamte Länge des Buches aufrechthalten und endet in einem überraschenden und aus meiner Sicht sehr gelungenem Finale.
Insgesamt hat mir "Die Einsamkeit des Bösen" sehr gut gefallen, so dass ich es gerne weiterempfehle und mit vier von fünf Sternen bewerte.