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Veröffentlicht am 06.07.2017

Unsympathischer Protagonist, langatmige Handlung ohne Spannung

Totenstille im Watt
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Dr. Bernhard Sommerfeldt lässt sich als praktischer Arzt in Norddeich nieder. Die Menschen mögen und vertrauen ihm. Er behandelt seine Patienten umfassend und nimmt sich ihrer Sorgen an. Er ist ein Mann ...

Dr. Bernhard Sommerfeldt lässt sich als praktischer Arzt in Norddeich nieder. Die Menschen mögen und vertrauen ihm. Er behandelt seine Patienten umfassend und nimmt sich ihrer Sorgen an. Er ist ein Mann mit Prinzipien, der auch vor Mord nicht zurück schreckt. Außerdem hat er eine Vergangenheit, von der niemand weiß. Wer ist Dr. Sommerfeldt wirklich?

Die Handlung wird aus der Perspektive von Bernhard Sommerfeldt erzählt. So erhält der Leser Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt. Die Wahl der Erzählperspektive ist nicht unbedingt gelungen, weil es die Geschichte zwischenzeitlich sehr einseitig erscheinen lässt.

Bernhard Sommerfeldt ist ein Mann mit Vergangenheit. Er hatte es nicht immer leicht im Leben. In seiner neuen Rolle als Mediziner und auch in der Beziehung mit seiner Partnerin Beate geht er voll auf. Schnell wird jedoch klar, dass die Wahl seiner Methoden häufig mehr als fragwürdig ist. Das führte dazu, dass der Protagonist bereits im zweiten Kapitel unsympathisch war. Dies besserte sich während des gesamten Handlungsverlaufs nicht mehr. Es wurde eher noch schlimmer. Ich wurde mit Sommerfeldt nie warm, konnte keine Beziehung zu ihm aufbauen und seine Gedanken und Handlungen nie nachvollziehen. Stellenweise nervten er und seine Gewaltbereitschaft mich sehr.

Auch mit dem Schreibstil hatte ich anfangs Probleme. Alles wirkte etwas abgehackt, da wenige Nebensätze verwendet wurden. Dadurch wurde mein Lesefluss ein wenig gestört. Zum Glück besserte sich dies im Verlauf, sodass ich zügiger voran kam.

Meine Mutter ist von den Ostfriesenkrimis von Klaus-Peter Wolf regelrecht begeistert, sodass ich mich gefreut hatte, auch mal ein Buch des Autors zu lesen. Nach der Lektüre war ich ziemlich enttäuscht. Nach dem vielen Lob hatte ich eindeutig mehr erwartet. Ich bin mit dem unsympathischen Protagonisten nie warm geworden. Der Handlung plätscherte zu lange ohne roten Faden und mit zu vielen Längen so vor sich hin. Es fehlte an Spannung. Ich war zu keiner Zeit gefesselt. Vermutlich hätte ich das Buch abgebrochen, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde gelesen hätte.

Alles in allem konnte mich „Totenstille im Watt“ nicht überzeugen. Würde meine Mutter nicht so von Klaus-Peter Wolfs Bücher schwärmen, wäre dies mein erstes und letztes Buch von ihm gewesen. So werde ich mich vielleicht noch einmal an den ersten Ostfriesenkrimi heran wagen. Die Reihe um Bernhard Sommerfeldt werde ich aber auf keinen Fall weiter verfolgen.

Veröffentlicht am 26.04.2024

Nicht mein Fall

Der Nachtläufer
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Der Klappentext von „Der Nachtläufer“ klang sehr viel versprechend, nach einem Buch voller Spannung und genau nach meinem Geschmack. Doch leider war die überhaupt nicht der Fall. Ich bin nicht in die Geschichte ...

Der Klappentext von „Der Nachtläufer“ klang sehr viel versprechend, nach einem Buch voller Spannung und genau nach meinem Geschmack. Doch leider war die überhaupt nicht der Fall. Ich bin nicht in die Geschichte hinein gekommen. Die Handlung hat mich zu keinem Zeitpunkt abgeholt. Ein Großteil der Geschichte wird aus der Sicht des Täters erzählt. Grundsätzlich eine interessante Idee, doch leider blieb der Charakter des Protagonisten total flach. Ein Hineinversetzen in ihn, seine Situation und seine Gefühlswelt war mir nicht möglich, so dass sich mir die Gründe seines Handelns nicht erschlossen. Für mich war seine Motivation auch am Ende des Buches noch unklar, obwohl aus seiner Sicht erzählt wurde. Die Ermittlungen vom Eddie Feber waren leider eher nebensächlich und nahmen keine große Rolle in der Geschichte ein. Dadurch, dass dem Kommissar eher eine Nebenrolle zugedacht wurde, blieb auch sein Charakter eher flach.
Alles in allem hat mir “Der Nachtläufer“ von Karin Fossum überhaupt nicht gefallen. Das Buch ließ an Spannung vermissen. Die Handlung zog sich wie Kaugummi und konnte überhaupt nicht überzeugen. Die Charaktere sind nicht gut ausgearbeitet und überzeugten auch nicht. Dies war mein erstes Buch der Autorin und wird vermutlich auch das einzige bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.11.2016

Langeweile pur!

The other Girl
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Lois und Carly May waren zwölf Jahre alt, als sie zu einem Fremden ins Auto stiegen. Der Mann brachte die Mädchen zu einer einsam gelegenen Waldhütte und lässt sie dort nicht aus den Augen. Die Mädchen ...

Lois und Carly May waren zwölf Jahre alt, als sie zu einem Fremden ins Auto stiegen. Der Mann brachte die Mädchen zu einer einsam gelegenen Waldhütte und lässt sie dort nicht aus den Augen. Die Mädchen sahen alles eher als ein großes Abenteuer als als Entführung an. Sie kamen sich besonders vor. Nach einer Weile konnten sie befreit werden.
Zwanzig Jahre später ist Lois Autorin und Literaturprofessorin und Carly May eine eher erfolglose Schauspielerin. Lois schrieb ein Buch über die Geschichte der beiden, das nun verfilmt werden soll. Eine der Rollen soll durch Carly May besetzt werden. So kommen die beiden wieder zusammen und ihre Geschichte ist noch nicht vorbei.

Sowohl der Klappentext als auch die Leseprobe klangen sehr vielversprechend. Ich hatte mich auf einen spannenden Thriller gefreut. Ich wurde bitter enttäuscht. Die Geschichte war einfach nur langweilig. In ellenlangen Passagen wird das Leben der beiden Frauen von der Zeit der Entführung bis in die Gegenwart ausgebreitet. Ich habe immer gehofft, dass es vielleicht doch noch spannend wird, aber leider Fehlanzeige. Die einzigen Passagen die ich halbwegs interessant fand, waren die, in denen Lois und Carly May von ihrer Zeit in der Waldhütte berichten.

Die beiden Protagonistinnen blieben mir völlig fremd. Obwohl die Geschichte aus den Ich-Perspektiven der beiden erzählt wird, konnte ich keine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Eine Sache hat mir allerdings gut gefallen. Die Passagen von Lois und Carly May wurden von verschiedenen Sprecherinnen gelesen. So wurde dem Hörer die Orientierung erleichtert. Christiane Marx und Britta Steffenhagen machten ihre Sache gut. Die beiden haben angenehme Stimmen und haben die Handlung so ansprechend wie möglich vorgetragen. Leider konnte die gute Leistung der Sprecherinnen die Geschichte auch nicht retten.

Dieses Hörbuch war eine große Enttäuschung. Statt Spannung, wie die Bezeichnung „Thriller“ suggerierte, erwartete mich als Hörer Langeweile pur. Schade, die Story hätte viel Potenzial gehabt. Ich kann dieses Hörbuch / Buch absolut nicht empfehlen.