Cover-Bild Berlin – Beirut
6,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BlueCat Publishing GbR
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 15.09.2016
  • ISBN: 9783863270360
Gitta Mikati

Berlin – Beirut

Eine Lüge zu viel
Sommer 2011. Jasmin stößt beim Umgraben im Garten ihrer Familie auf eine Pistole und ein Skelett. Welches Geheimnis verbergen ihre Mutter Maria und deren Onkel vor ihr?
Frühjahr 1977. Die zwanzigjährige Maria wartet am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße auf Mahmoud. Mahmoud kommt aus Beirut. Wie tausende Bürgerkriegsflüchtlinge ist er über Schönefeld in die DDR eingereist und taucht wenig später als Asylbewerber in West­-Berlin auf.
Marias Onkel, Besitzer der legendären Diskothek Big Apple, und seine Helfer organisieren das Einschleusen der Libanesen im großen Stil. Die Kosten für Flug, Papiere und Unterkunft müssen die Flüchtlinge abarbeiten. Beispielsweise mit dem Überführen von Autos in den Nahen Osten. Maria begleitet Mahmoud auf einem Autokonvoi nach Beirut und lernt dort seine Familie kennen. Und den Krieg.
Als sie ein Kind von Mahmoud erwartet, heiraten die beiden und steigen aus dem Schleuser-­Autoschieber­-Geschäft aus. Aber Mahmoud ist mittlerweile in ganz andere Deals verstrickt, aus denen es keinen Ausweg zu geben scheint …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2020

Ein mysteriöses Geheimnis

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Der Roman "Berlin - Beirut" wurde von der Autorin "Gitta Mikati" verfasst und ist im "Divan Verlag" erschienen. Durch viele Erfahrungen im Beruf hat Gitta Mikati eine Anregung zu diesem Roman bekommen ...

Der Roman "Berlin - Beirut" wurde von der Autorin "Gitta Mikati" verfasst und ist im "Divan Verlag" erschienen. Durch viele Erfahrungen im Beruf hat Gitta Mikati eine Anregung zu diesem Roman bekommen und schildert spannend die Zeit um 1977.

Im Frühjahr 1977 beginnt die Geschichte von Maria und Mahmoud. Maria wartet am Grenzübergang Bahnhof Friedrichstraße, denn Mahmoud möchte in den Westen und kommt aus Beirut. Wie tausende Flüchtlinge ist er in die DDR eingereist und wird später nach Westberlin eingeschleust. Besonders Marias Onkel Albert verdient mit dem Einschleusen seinen Unterhalt und lässt die Flüchtlinge für ihn arbeiten. Maria lernt Mahmouds Familie kennen und erwartet dann von ihm ein Kind. Ein Heirat bringt Mahmoud aus dem Geschäft, doch dabei ist er längst in anderen kriminellen Machenschaften verstrickt.

Diesen Roman habe ich durch eine Freundin entdeckt und war mir vorher nicht bekannt, doch das Thema finde ich interessant und ist vielen gar nicht bekannt. Mich hat die Geschichte neugierig gemacht und hatte Lust mehr über die Vergangenheit des Bürgerkrieges zu erfahren.

Der Teil der Geschichte bleibt meist eher verborgen und behandelt man so gut wie gar nicht im Unterricht etc., deshalb fand ich es spannend zu erfahren, welche Ereignisse sonst noch zu der Zeit der Teilung Deutschlands passiert sind.

Das Buch hat viele Facetten gezeigt und ist nicht einfach nur ein Roman, denn auch Themen wie Familie, Liebe, Krieg und Politik spielen eine große Rolle. Außerdem ist das Buch in zwei großen Handlungen eingeteilt. Immer wieder kommt es zu Zeitsprünge, die die Spannung in dem Buch aufrechthalten. Die Zeitsprünge befinden sich einmal zu der Zeit des Bürgerkrieges in Libanon um 1977 und dann zur heutigen Zeit im Jahr 2011.

Mahmoud kommt aus Beirut und erhofft sich in Deutschland ein sicheres Land mit einer guten Zukunft, jedoch scheint alles anders zu kommen, als erhofft. Die Kriminalität war hoch und auch Mahmoud kommt aus dem Kreislauf kaum heraus. Auch Maria ist verzweifelt und möchte ein neues Leben mit ihrem Mann und ihrer Tochter leben. Aber Mahmoud ist schon zu tief verstrickt und sieht keinen Ausweg.


Das Thema des Inhaltes ist hochaktuell und passt gut zur jetzigen Lage der Flüchtlinge. So hat man als Leser einen Einblick in die Geschehnisse und kann sich gut in die Situation hineinversetzen. Auch emotional hat mich das Buch mitgerissen, da man sich nicht vorstellen kann, dass die DDR tatsächlich mit den Flüchtlingen Geld verdienen und gleichzeitig den Westen schaden wollten.

Ein Buch mit vielen Facetten, dass nicht nur spannend und atemberaubend ist, sondern unter anderem interessante Seiten der Vergangenheit schildert!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Dieser vielschichtige und genreübergreifende Roman enthüllt auf spannende Weise ein dunkles Familiengeheimnis!

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Hier geht es um ein dunkles Familiengeheimnis und ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte: Berlin-Beirut schildert das Leben im West-Berlin der 70er Jahre und zeigt dabei alle Facetten ...

Hier geht es um ein dunkles Familiengeheimnis und ein nahezu unbekanntes Kapitel der deutschen Geschichte: Berlin-Beirut schildert das Leben im West-Berlin der 70er Jahre und zeigt dabei alle Facetten der illegalen Einreise libanesischer Bürgerkriegsflüchtlinge.


Dieser Roman vereint Krimi-Teile, Liebesroman, Szenen von brutaler Gewalt und zeigt ebenfalls den Lebensweg der jungen Deutschen Maria, die den Libanesen Mahmoud heiratet.
Diese Kombination macht das Buch zu einer fesselnden Lektüre, deren Handlung und Schicksalsbeschreibungen den Leser nicht wieder los lassen. Hier werden kriminelle Machenschaften sichtbar gemacht. Ob Berliner Milieustudie oder Schleuser und Autoschieber-Geschäfte in den Nahen Osten, wer hier erst einmal mitmacht, ist in einem kriminellen Teufelskreis gefangen.



Die Autorin hat einen lebendigen Erzählstil und durch einige Perspektivwechsel verdeutlicht sie die familiären Zusammenhänge. Ausgehend von Jasmin im Jahr 2011 zeigen Rückblenden, die bewusst spannend im Präsens gehalten sind, die Vorgeschichte ihrer Eltern und Verwandten.

Maria ist Buchhalterin ihres Onkels Albert, genannt Ali. Dort erledigt sie nicht nur die reguläre Buchführung, sondern auch die kriminelle Geldwäsche aus den illegalen Einnahmen von Alis Bar Big Apple. Ali nimmt junge Libanesen in einem Wohnhaus auf, die Miete müssen sie in seiner Autowerkstatt abarbeiten.
Auf einem dieser Autoschieber-Konvois nach Beirut begleitet Maria Mahmoud, denn er ist Analphabet. Dort lernt sie seine Familie kennen, sein verstorbener Vater hatte zwei Frauen und vier Kinder, nun sorgt Mahmoud als Familienoberhaupt für die Familie. In Beirut herrscht Krieg, also liess sich Mahmoud von der DDR von Ost-Berlin aus in den Westen schleusen.

Die Fakten der Einschleusung habe ich bewusst noch einmal aufgeführt, da man so erst mal die Tragweite dieses Romans erahnen kann. Mich hat es betroffen gemacht, dass DDR-Bürger damals mit dem Einschleusen von Libanesen Geld verdient haben. Sie wollten den Westen schädigen und haben dabei die schwierigen Schicksale der notleidenden, teilweise aber auch schon kriminellen Libanesen ausgenutzt. Aber auch im Westen wurden diese Menschen wiederum in einen Kreislauf krimineller Handlungen eingebaut. Ein Teufelskreis baut sich auf, der Schleuser, Autoschieber und Drogendealer unentrinnbar miteinander verbindet.

Wie Maria in diese Situation gerät und wegen ihres Mannes stets die Rache anderer Krimineller auf sich zieht, ist furchtbar. Dabei träumt sie nur von einem ganz normalen Leben als Familie ohne kriminellen Hintergrund. Doch ihr Mann ist zu sehr verstrickt in Schulden und der Ruf nach Ehre verlangt die Hilfe für die Familien anderer Krimineller, die zu Schaden kommen. Ein Teufelskreis, außerdem sind Waffen in Gebrauch, da lassen sich keine entschuldigenden Worte mehr finden. Auch nicht von Seiten von Maria, die endlich mit Mahmoud und ihrer Tochter ein ganz normales Familienleben führen möchte. Doch wie er wirklich in die Dinge verwickelt ist und was er alles schon so begangen hat, entdeckt sie erst zu spät.


Ein fesselnd geschriebener Roman, der dadurch so interessant ist, weil er ein Familiengeheimnis aufdeckt, dass man so nicht für möglich gehalten hätte.

Veröffentlicht am 04.11.2016

Topaktuell !!

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Berlin - Beirut ist ein Buch in welchen die Aktion spielt auf zwei Zeitebenem - im Frühjahr 1977 im West Berlin wo Maria wartet auf Mahmoud um ihn in den Westen zu schleusen und in Berlin 2011 wenn Jasmin ...

Berlin - Beirut ist ein Buch in welchen die Aktion spielt auf zwei Zeitebenem - im Frühjahr 1977 im West Berlin wo Maria wartet auf Mahmoud um ihn in den Westen zu schleusen und in Berlin 2011 wenn Jasmin entdeckt ein Skelet im Garten, welche Geheimnis steckt dahinter ?

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, leicht und flüssig trotz die schweren, aktuellen Thema bleibt die Autorin immer bei die einfacher Erzählweise welche mir persönlich hat gut gefallen. Die Geschichte ist spannend geschrieben und mit viel Details, ich habe auch etwas neues entdeckt - im 1977 waren auch Flüchtlinge nach Deutschland geschmuggelt und noch der Stadt hat auf diese Sache das Geld verdienen.

Die Personen sind sehr realistich und lebhaft - Mahmoud kommt aus Beirut und hofft auf bessere Leben, Maria arbeitet als Buchhalterin bei ihren Onkel welche organiesiert das Einschleusen von die Flüchtlingen, sie hilft ihm das "schwarze" Geld weiß machen, Maria lebt in Welt voll mit Illusionen, ihr ist besser die Augen zu machen und über die Sachen nicht reden, alles ändert sich wenn Maria schwanger wird.

Tolles Buch welche dank die zwei Zeitebenem ist sehr interessant und erweitert das Thema Flüchtlinge um unbekannte Fakten.

Veröffentlicht am 28.10.2016

Ein Roman über zwei verschiedene Welten

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Berlin Beirut - Eine Lüge zu viel -
von Gitta Mikati erschienen 2016
im Divan Verlag

Berlin Sommer 2011
Jasmin entdeckt beim Umgraben im Garten der
Familie ein Skelett und eine Pistole.
Welches Geheimnis ...

Berlin Beirut - Eine Lüge zu viel -
von Gitta Mikati erschienen 2016
im Divan Verlag

Berlin Sommer 2011
Jasmin entdeckt beim Umgraben im Garten der
Familie ein Skelett und eine Pistole.
Welches Geheimnis verbirgt sich dahinter?
West-Berlin 1977
Es reicht ein Tagesvisum aus um vom Nahen Osten aus nach Schönefeld (DDR)zu fliegen.
Von dort aus geht es zum Grenzübergang Bahnhof Friedrichstr. damals Berlin-Ost.
Durch dieses Schlupfloch werden die Kriegsflüchtlinge Richtung West-Berlin geschleust.
Marias Onkel Ali organisiert das Einschleusen der Libanesen
im ganz großen Stil. Wer kein Geld hat muss die Schulden
bei ihm abarbeiten. Entweder arbeiten die Flüchtlinge in
Alis Diskothek Big Apple oder sie helfen beim Überführen von Autos
in den Nahen Osten mit.
Maria ist in diesen Alltag voll intrigiert. Sie arbeitet als
Buchhalterin bei ihrem Onkel und hilft ihm auch beim Geldwaschen.
Als Maria Mahmud auf einem Autokonvoi nach Beirut begleitet
kommt sie ihm näher. Sie lernt seine Familie kennen und
befindet sich auf einmal mitten in einem krieg.
Als Maria schwanger wird nimmt das Schicksal seinen lauf.

Ein wunderschöner Roman über zwei Welten die verschiedener
nicht sein können.
Auf der einen Seite die noch recht heile Welt im West-Berlin ende
der 70iger Jahre und auf der anderen Seite der schlimme Bürgerkrieg
im weit entfernen Beirut.
Der Schreibstil ist großartig und atmosphärisch dicht.
Die Autorin schafft es das man sich mit den Charakteren sehr verbunden fühlt.
Alles ist sehr gut recherchiert und fesselnd erzählt.
Eine sehr interessante und vor allem auch brisante Zeitreise.
Gerade jetzt wieder politisch hochaktuell.
Ich habe eine Seite aus meinem alten Berlin entdeckt die ich bis jetzt nicht kannte.
Eine unbedingte Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 27.10.2016

Eine andere Welt

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Beim Graben im Garten ihres Onkels entdeckt Jasmin ein Skelett. Als sie ihren Onkel und ihre Mutter mit dem Fund konfrontiert, erzählt ihr diese ihre Geschichte. 1977 half Maria ihrem Onkel dabei, Flüchtlinge ...

Beim Graben im Garten ihres Onkels entdeckt Jasmin ein Skelett. Als sie ihren Onkel und ihre Mutter mit dem Fund konfrontiert, erzählt ihr diese ihre Geschichte. 1977 half Maria ihrem Onkel dabei, Flüchtlinge aus dem Libanon nach West-Berlin einzuschleusen, wo sie dann in einer Art moderner Sklavenhaltung die Kosten ihrer Einreise bei Onkel Alfred abarbeiten mussten.

Der Roman ist auf zwei Zeitebenen erzählt: Einmal im Heute, wo Jasmin das Skelett im Garten findet und ihren Onkel und ihre Mutter damit konfrontiert, und 1977, das Jahr, zu dem ihre Mutter ihr die Geschichte ihres damaligen Lebens erzählt. Damals arbeitete Maria für ihren Onkel als Buchhalterin und half ihm, das durch die krummen Geschäfte verdiente Geld zu waschen. Als Maria den Flüchtling Mahmoud kennenlernt und sich in ihn verliebt, nimmt das Schicksal seinen Lauf.

Der Roman ist leicht und flüssig zu lesen und durch die aktuelle Flüchtlingssituation hochbrisant. Vieles von dem, was in dem Roman aus dem Jahr 1977 erzählt wird, war mir nicht bekannt. Vor allem die Rolle, die die DDR bei der Einschleusung der Flüchtlinge nach West-Berlin spielte, war mir absolut neu.

Die Geschichte ist sehr gut verständlich und interessant. Die Charaktere handeln nachvollziehbar. Alles in allem hat mich das Buch wirklich gefesselt und gut unterhalten, auch weil ich das Gefühl hatte, wieder etwas Neues über unsere Vergangenheit gelernt zu haben.

Ein gutes, spannendes Buch mit einer sehr interessanten Geschichte!