Cover-Bild Tod am Nord-Ostseekanal
Band der Reihe "Historischer Kriminalroman"
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 22.09.2016
  • ISBN: 9783954519781
Anja Marschall

Tod am Nord-Ostseekanal

Historischer Kriminalroman
Brunsbüttel 1894: Als sich ein tödlicher Unfall auf der Baustelle des Nord-Ostsee-Kanals ereignet, wird Kriminalinspektor Hauke Sötje an die Elbe geschickt, um den Vorfall zu untersuchen. War es ein Unfall oder gar Sabotage am prestigeträchtigsten Bauprojekt der Welt, das schon bald von Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich eröffnet werden soll? Ein Attentäter und die hübsche Tochter des Unternehmers Jennings verwickeln Sötje in einen Fall, der nicht nur das Leben Wilhelms II., sondern das gesamte junge Kaiserreich bedroht.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2018

Ein Kriminalroman aus der Kaiserzeit

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Kiel 1894 Überall im Kaiserreich baute man seit einiger Zeit Polizeieinheiten auf, um den immer dreister werdenden Verbrechern besser begegnen zu können. Hauke Sötje, ein schweigsamer Mann, arbeitet als ...

Kiel 1894 Überall im Kaiserreich baute man seit einiger Zeit Polizeieinheiten auf, um den immer dreister werdenden Verbrechern besser begegnen zu können. Hauke Sötje, ein schweigsamer Mann, arbeitet als Kriminalhilfssergeant und hofft auf eine Festanstellung. Es brodelt in der Arbeiterschaft, da die Arbeitsbedingungen erbärmlich sind. Bei einer Demonstration sieht Hauke wie ein Arbeiter sich aus der Menge löst und den Redner erschießt. Er verfolgt ihn, kann ihn sich genau ansehen, wird niedergeschlagen und mit Alkohol übergossen. Keiner glaubte den späteren Ausführungen von Hauke, denn alle glaubten, dass er betrunken gewesen sei. Ihm wird ein Dienstvergehen vorgeworfen.

Als die Leiche von dem Ingenieur Strasser in der Schleusenkammer von Brunsbüttel gefunden wird, erhält Hauke Sötje die Anweisung sich den Toten anzusehen und einen Unfall zu bescheinigen. Der Aufenthalt in Brunsbüttel dauert länger als geplant, denn einige Anzeichen deuten auf Mord. Hauke beginnt mit den Ermittlungen, sehr zum Missfallen des Bauunternehmers Jennings, der für diesen Bauabschnitt am Nord-Ostseekanal zu ständig ist.

Gleich zu Beginn haben mich die Karten der damaligen Zeit begeistert. Dadurch wird man gut ins Thema eingeführt und taucht schnell in die Vergangenheit ein. Man spürt regelrecht den Druck, unter denen die Arbeiter auf der größten Baustelle Europas leiden, das Wegrutschen der Erde und die nassen Böden, die die Arbeit erschweren. Dieses wurde sehr bildhaft beschrieben. Gekonnt hat Anja Marschall die spannende Kriminalgeschichte mit historischen Fakten verwoben, unterstrichen wurde dieses noch durch die Kapitelanfänge. Es waren Originalauszüge aus der Kieler Zeitung und der Kanalzeitung von 1894. Abgerundet wurde die Handlung durch einen angenehm zu lesenden Schreibstil. Die Geschichte blieb für mich bis zum Ende spannend und bekommt von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.05.2018

Spannend bis zur letzten Seite

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Dieser historische Krimi ist die Fortsetzung von „Fortunas Schatten“ und begleitet Hauke Sötje im Detail und Sophie Struwe am Rande auf ihren nächsten Lebensabschnitt.

Hauke ist inzwischen Kriminalsergeant ...

Dieser historische Krimi ist die Fortsetzung von „Fortunas Schatten“ und begleitet Hauke Sötje im Detail und Sophie Struwe am Rande auf ihren nächsten Lebensabschnitt.

Hauke ist inzwischen Kriminalsergeant in Kiel. Seinem schweigsamen Naturell entsprechend hat er sich in die neusten Methoden zur Aufklärung von Verbrechen eingearbeitet. Er verwendet als einer der ersten die Daktyloskopie um Verbrecher dingfest zu machen. Allerdings steht er bald mit seinem Vorgesetzten auf Kriegsfuß. Als er Zeuge eines Mordes an einem Arbeiter wird, wird er nicht ernst genommen, sondern mit Innendienst bestraft.
Daher ist es klar, dass Hauke den augenscheinlichen Unfall des Ingenieurs Strasser auf der Baustelle des Nord-Ostseekanals untersuchen soll. Nur ja weit weg, vom Vorgesetzten Bahnsen, der sein eigenes Süppchen kocht.

Was Hauke dann auf der Baustelle entdeckt, passt gar nicht zu Bahnsen Vorstellungen. Schnell wird Hauke in die örtlichen Intrigen verwickelt. Er gerät an die Familie Jennings, deren Töchter Elisabeth und Margarethe Teil des Intrigenspiels sind.

Wird Hauke den vermeintlichen Unfall Strassers aufklären? Welche Rolle spielen Vater und Töchter Jennings?

Was hat es mit dem rotbärtigen Mann, dem der rechte Mittelfinger fehlt, und der immer dann auftritt, wenn es Tote unter den Arbeitern gibt, auf sich?

Fragen über Fragen, die im Laufe des Krimis bravourös und sauber beantwortet werden.

Wieder hat Anja Marschall ein großartiges Bild der Zeit gemalt. Die elenden Bedingungen der Arbeiter, die ihren Arbeitgebern ausgeliefert sind, werden ebenso, wie die gleichfalls nahezu rechtlosen Schicksale der (reichen) Töchter behandelt.
Gut gelungen ist die Verwandlung von Sophie von einem einstmals reichen und hübschen Töchterl in eine engagierte, fortschrittliche junge Frau. Sie wird ihren Weg gehen. Dass sie dabei unseren wackeren, aber wortkargen Hauke auf die Sprünge helfen muss, ist Stoff für den nächsten Band.

Wieder fünf Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.12.2017

Gut recherchiert, spannend und bringt den Zeitgeist dem Leser authentisch nahe!

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Diesem historischer Krimi merkt man die ausgiebige Recherche der Autorin an. Anja Marschall versetzt den Leser wie bei einer Zeitreise mitten in diese Epoche und alles wirkt sehr authentisch und lebensnah ...

Diesem historischer Krimi merkt man die ausgiebige Recherche der Autorin an. Anja Marschall versetzt den Leser wie bei einer Zeitreise mitten in diese Epoche und alles wirkt sehr authentisch und lebensnah geschildert. Man bekommt ein Bild dieser Zeit präsentiert. Es gab noch kaum Autos, die Menschen waren überwiegend arm, mussten körperlich schwer arbeiten und hatten schlechte Arbeitsbedingungen und die noch unemanzipierte Rolle der Frau zeigt sich in einigen Schicksalen sehr deutlich. Diese Zustände haben mich sehr berührt und auch die Ermittlungen liefen unter ganz anderen Bedingungen ab, als man sie von zeitgenössischen Krimis her kennt.
Was mir auch gut gefällt, ist die Einleitung jedes Kapitels mit passenden Auszügen aus der Kieler Zeitung oder der Kanalzeitung von 1894.

Der einnehmende flüssige Schreibstil der Autorin und ihre sehr bildhaften Beschreibungen von schäbigen Lebensbedingungen, gigantischer Baustelle, Dreck und armen Leuten verleihen diesem Krimi seinen ganz besonderen Reiz. Was sich hier vor dem inneren Auge aufbaut, ist schon großes Kino!

Aber auch die Charaktere sind treffend gezeichnet. Der Krimiheld Hauke ist ein intelligenter, grundehrlicher und sympathischer Mann, der sich weder vor der Obrigkeit verbiegt noch sich unterkriegen lässt. Besonders sein Wissen bei der Leichenschau ist beeindruckend und macht die technischen Raffinessen von heute mehr als wett. Auch sein Helfer Karl ist clever und sehr verlässlich. Die Jennings Schwestern sind von dem Wunsch nach Verheiratung durch den Vater abhängig, von Liebesheirat keine Spur. Die eine ist intrigant und die andere eine unscheinbare, zurückgezogene Frau. Besonders gefällt mir die Vermieterin von Hauke. Sie hat ein Herz aus Gold.


Die zeitgemäße Handlung ist spannend aufgezogen, die kurzen Kapitel lassen das Buch schnell lesen und stets versucht man zu verstehen, wie alles zusammen hängt und wer hinter der Sabotage stecken könnte. Die Fährten führen erst am Ende zu einer Lösung, die sachlich logisch und auch überraschend aufklärt.

Im Bucheinband finden sich historische Karten, die die Orientierung heutiger Leser einfach machen. Das größte Lob gehört der Autorin dafür, wie perfekt sie die damaligen Lebensbedingungen hier im Buch eingefangen hat.


Historischer Krimi, der dank umfangreicher Recherche realistisch
genau die Lebensbedingungen der Zeit einfängt und mit fesselnden Ermittlungen punktet. Besser kann ein Krimi nicht geschrieben sein.

Veröffentlicht am 13.12.2016

Wunderschön

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Kiel im Jahre 1894. Hauke Sötje, Kriminalsergeant, wird Zeuge eines Mordes. Der Mörder überwältigt ihn und macht ihn betrunken, so daß Hauke niemand glaubt. Wegen Trunkenheit im Dienst wird er noch von ...

Kiel im Jahre 1894. Hauke Sötje, Kriminalsergeant, wird Zeuge eines Mordes. Der Mörder überwältigt ihn und macht ihn betrunken, so daß Hauke niemand glaubt. Wegen Trunkenheit im Dienst wird er noch von seinem Vorgesetzten Bahnsen inhaftiert. Doch dann wird klar, daß die Leiche tatsächlich ermordet wurde. Hauke ist daraufhin seinem Chef ein Dorn im Auge, denn wieder einmal hatte er recht und sein Chef nicht. Als auf der Baustelle des Nord-Ostseekanals ein Ingenieur zu Schaden kommt, wird Hauke dorthin beordert. Er soll den vermeintlichen Unfall aufklären. Doch auch hier hat Hauke es mit einem Mord zu tun. Als es zu weiteren "Unfällen" kommt, ist schnell klar, daß die Unfälle kein Zufall sind. Irgendjemand sabotiert den Kanal...

Mit diesem Buch macht man als Leser einen wundervollen Abstecher ins historische Kiel. Falls man diese Stadt heute kennt, wird man begeistert sein. Andrea Marschall gelingt es, das alte Kiel auferstehen zu lassen und als Kiel-Kenner wird man sentimental. Die Plätze, die man in der heutigen Zeit kennt. lernt man hier perfekt mit ihrer Historie kennen. Man sieht diese Orte dann ganz anders. Doch auch die Charaktere sind hier sehr gut gezeichnet. Man schließt die Hauptpersonen dermaßen ins Herz, daß man mit ihnen fiebert, leidet und sich freut. Und man hat ganz schnell seine Favoriten herausgefunden.... Der Schreibstil von Anja Marschall ist wie gewohnt leicht lesbar und gut verständlich. Man erlebt hier wunderschön, wie hart das damalige Leben vor allem auf der Kanalbaustelle war. Man sieht diesen Kanal danach mit ganz anderen Augen.... Denn nun kennt man die Mühe, die damals dahinter steckte. Anja Marschall hat für dieses Buch merkbar gut recherchiert. Sie verwebt hier die wahre Geschichte des Kanals mit einer absolut spannenden fiktiven Handlung. Sehr schön sind die Kapitelanfänge. Denn als erstes liest man dort Zeitungsausschnitte aus der entsprechenden Zeit, so daß man noch intensiver in die Zeit eintaucht.

Ich empfehle dieses Buch uneingeschränkt jedem, der historische Krimis liebt oder auch einfach nur Kiel und dem Nord-Ostseekanal verbunden ist!

Veröffentlicht am 04.11.2016

Der Tote Ingenieur am Nord-Ostseekanal

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Kiel 1894: Hauke Sötje ein Hilfsergeant in Kiel, wird Zeuge eines Attentats auf einen Rädelführer der Sozialisten. Zwar versucht er den Mann zu verfolgen, aber er entwischt ihm, nachdem er Sötje niederschlägt. ...

Kiel 1894: Hauke Sötje ein Hilfsergeant in Kiel, wird Zeuge eines Attentats auf einen Rädelführer der Sozialisten. Zwar versucht er den Mann zu verfolgen, aber er entwischt ihm, nachdem er Sötje niederschlägt. Aber er konnte vorher eindeutige Merkmale an ihm ausmachen, wie das Fehlen des Ringfingers. Doch keiner will Hauke glauben, stattdessen wird er selbst festgenommen wegen Trunkenheit im Dienst, den der Täter hat ihn mit Alkohol abgefüllt. Doch da ereilt eine Nachricht aus dem fernen Brunsbüttel das es einen Unfall am Nord-Ostseekanal gegeben hätte. Man hat die Leiche des Bauingenieurs Strasser tot aufgefunden. Hauke soll nun den Unfall bestätigen und dann wieder zurück nach Kiel kommen. Was erst als einfach schnelle Aufgabe aussah, entpuppt sich dann jedoch nach genauem hinsehen von Hauke als Mord. Der Unternehmer Jennings will verhindern das weitere Untersuchungen eingeleitet werden und verständigt Sötjes Vorgesetzten Bahnsen. Doch da gibt es den nächsten Unfall am Kanal der auch fast Haukes Leben und das seines Helfers Karl gekostet hätte. Und ehe Hauke die Suspendierung seines Vorgesetzten bekommt kann er wichtige Schritte einleiten, um ein wichtiges Attentat zu verhindern.

Meine Meinung:
Nachdem ich ja Anja Marschall schon von der "Lizzi" Krimireihe her kannte, war ich sehr neugierig auch ein anderes Genre von ihr zu lesen. Ich wurde nicht enttäuscht, im Gegenteil die Autorin hat mich sogar noch mehr begeistert, den ihr gut recherchierter, histor. Krimi ist wirklich wert gelesen zu werden. Selten habe ich so einen guten histor. Roman gelesen, der mich von Anfang bis zum Ende gefesselt hat. Beeindruckend sind auch die Zeitungsausschnitte über jedem Kapitel, diese hat die Autorin mit viel mühsamer Arbeit in den Archiven gesucht. Meist passten sie sogar zu dem jeweiligen Kapitel und bei manchen musste ich sogar schmunzeln. Auch das Cover, das sehr speziell und vortrefflich gewählt wurde hat mich begeistert. Ich kann nur den Hut ziehen vor dieser begabten Autorin und ihr sagen mach weiter so und liefere uns weitere Krimis mit Hauke Sötje. Von mir gibt es eine Empfehlung an alle Leser histor. Romane und natürlich 5 von 5 Sterne. Das erste Buch von Hauke Sötje "Fortunas Schatten" erschien im Dryas Verlag, leider habe ich dieses Buch nicht gelesen.