Profilbild von tkmla

tkmla

Lesejury Star
offline

tkmla ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tkmla über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2020

Spuren der Vergangenheit

Cold Case - Das verschwundene Mädchen
0

Tina Frennstedt setzt mit diesem Band den Auftakt zu ihrer Cold Case Reihe um die Kommissarin Tess Hjalmarsson.
Vor sechzehn Jahren verschwand die neunzehnjährige Annika spurlos. Alle Indizien deuten darauf ...

Tina Frennstedt setzt mit diesem Band den Auftakt zu ihrer Cold Case Reihe um die Kommissarin Tess Hjalmarsson.
Vor sechzehn Jahren verschwand die neunzehnjährige Annika spurlos. Alle Indizien deuten darauf hin, dass sie nachts auf dem Nachhauseweg überfallen wurde. Eine Leiche tauchte nie auf und die Angehörigen blieben verzweifelt zurück.
Nun gibt es eine Übereinstimmung der Spuren bei einem aktuellen Fall eines Serienvergewaltigers und Mörders, der seine Opfer in ihren eigenen Häusern in den frühen Morgenstunden überfällt. Tess und ihre Kollegen ermitteln parallel in beiden Fällen, aber ihnen läuft die Zeit davon. Der Mörder könnte jederzeit wieder zuschlagen.

Der schwedische Thriller befasst sich, wie der Titel schon sagt, hauptsächlich mit einem alten Fall, der nie abgeschlossen wurde. Gleichzeitig tickt die Uhr für den aktuellen Fall.
Das Buch startet sehr spannend und irgendwie erwartet man, dass es in diesem Tempo weitergeht. Das ist jedoch nicht der Fall. Natürlich gibt es auch in der Folge spannende und temporeiche Szenen, aber der Thriller konnte mich nicht in dem Maße fesseln, wie ich es erwartet hatte.
Tess ist grundsätzlich eine sympathische Ermittlerfigur, die professionell und besonnen vorgeht. Was mich aber etwas gestört hat, war der enorme Fokus auf ihrem Privatleben. Das wäre an sich auch nicht unbedingt schlimm und macht die Figur ja auch menschlich, aber hier wiederholte sich alles einfach immer wieder. Dafür wurden zu anderen Charakteren immer nur Andeutungen gemacht, so dass die Figuren etwas blass blieben.
Die Handlung bietet durchaus überraschende Wendungen und verknüpft geschickt Gegenwart und Vergangenheit. Sehr bewegend sind die kurzen Einschübe aus der Sicht des Opfers Annika, die einen Blick auf die damaligen Geschehnisse werfen. Ansonsten folgt die Erzählweise chronologisch den Ermittlungen in der Gegenwart.
Der Thriller liefert solide Spannung ab, auch wenn er nicht unbedingt ein Pageturner ist. Die Kommissarin hat definitiv Potential und ich gebe gern eine Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.08.2019

Hat mich nicht erreicht

Die Lotosblüte
0

Die Lotosblüte von Hwang Sok-Yong ist ein bewegender Roman über das Schicksal einer Frau, die versucht, der Fremdbestimmung zu entkommen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Chong wird als junges Mädchen von ...

Die Lotosblüte von Hwang Sok-Yong ist ein bewegender Roman über das Schicksal einer Frau, die versucht, der Fremdbestimmung zu entkommen und ihren eigenen Weg zu gehen.
Chong wird als junges Mädchen von ihrer Stiefmutter an Menschenhändler verkauft. Ihren alten Namen muss sie ablegen und wird fortan Lenhwa, Lotosblüte, genannt. Sie wird die offizielle Geliebte eines alten reichen Chinesen und lebt in dessen Haushalt. Als der Alte stirbt, versucht sie ihr Leben in die eigene Hand zu nehmen. Das gelingt ihr auch kurzzeitig, aber eigentlich ist dies der Beginn einer Odyssee, in deren Verlauf Chong immer neue Tiefschläge und Niederlagen einstecken muss. Ihre Reise führt sie durch die verschiedensten Stationen und Länder Ostasiens.
Chong ist eine starke Persönlichkeit, die mehr mitmachen muss, als so manch anderer ertragen könnte. Trotzdem bricht sie nicht, sondern verfolgt eisern ihren Weg. Der Stellenwert der Frauen zur damaligen Zeit in Asien wird vom Autor glaubwürdig und bewegend dargestellt.
Mir persönlich fehlte aber irgendwie die Verbindung zu Chong. Ich konnte mich in ihre Gefühlswelt nicht so richtig hineinversetzen und ihre Entscheidungen nachvollziehen. Das kann zum Teil an der unterschiedlichen Mentalität liegen, die auf mich manchmal total fremd wirkte. Es kam mir vor, als schwebt Chong fast emotionslos durch die Handlung. Figuren kommen und gehen, und fast niemand bleibt nachhaltig in Erinnerung. Ich hatte anhand der Beschreibung wohl etwas anderes erwartet.
Der Schreibstil von Hwang Sok-Yong ist sehr bildhaft und detailreich. Ich mag das eigentlich, aber hier war es mir stellenweise zu viel. Die historischen Informationen waren durchaus interessant, aber auch zu oberflächlich, um länger im Gedächtnis haften zu bleiben.
Ich schwanke bei meiner Bewertung zwischen drei und vier Sternen. Auf emotionaler Ebene konnte mich die dramatische Lebensgeschichte der Protagonistin nicht wirklich fesseln.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Verbotenes Verhältnis

Off Limits - Du bist tabu
0

Gemma ist Rechtsberaterin bei dem erfolgreichen und schwerreichen Geschäftsmann Jack. Nach dem Tod seiner Frau versucht Jack, sich mit ständig wechselnden Kurzaffären abzulenken. Gemma ist die erste Frau, ...

Gemma ist Rechtsberaterin bei dem erfolgreichen und schwerreichen Geschäftsmann Jack. Nach dem Tod seiner Frau versucht Jack, sich mit ständig wechselnden Kurzaffären abzulenken. Gemma ist die erste Frau, mit der er es zumindest beruflich schon über zwei Jahre aushält. Trotz der permanenten Anspielungen und massiven Flirts seinerseits, lässt Gemma ihn bisher eiskalt abblitzen. Das weckt seinen Ehrgeiz und Jagdinstinkt umso mehr. Gemma ist jedoch nur äußerlich völlig unempfänglich für seine Avancen. Innerlich fühlt sie sich seit ihrer ersten Begegnung zu ihm hingezogen. Jack verstärkt seine Flirtattacken, als er auf einer Veranstaltung erstmals realisiert, dass es auch andere Männer in Gemmas Leben geben könnte. Doch immerhin ist er ihr Boss und Gemma muss entscheiden, ob sie das Risiko eingehen will, nur eine von vielen zu sein und ihre weitere Zusammenarbeit in Gefahr zu bringen.
Natürlich fliegen von der ersten Zeile an massiv die Funken zwischen den beiden Protagonisten. Wobei Jack seine überlegene Position als Chef schon ziemlich ausnutzt.
Kleine Abstriche gibt es von mir dafür, dass Gemma ihm erst richtig Kontra gibt, als sie schon hart auf dem Boden der Realität aufgeschlagen ist. Da hätte ich mir von ihr als taffe Frau, früher eine angemessene Reaktion erwartet.
Ansonsten passen die Protagonisten gut zusammen. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Natürlich ist die Story vorhersehbar und enthält einige Klischees, aber darauf kommt es ja nicht unbedingt an. Man wird gut unterhalten und damit hat das Buch seinen Zweck erfüllt.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Auf der Flucht

Projekt: Phoenix - Geliebter Bodyguard
0

In Projekt Phoenix geht es um die verwöhnte und hochnäsige Diplomatentochter Lena von Lew. Da jemand versucht hat, sie zu entführen, engagiert ihr Vater einen Bodyguard. Dem Secret Service Agenten Connor ...

In Projekt Phoenix geht es um die verwöhnte und hochnäsige Diplomatentochter Lena von Lew. Da jemand versucht hat, sie zu entführen, engagiert ihr Vater einen Bodyguard. Dem Secret Service Agenten Connor James fällt diese undankbare Aufgabe zu. Er ist alles andere als begeistert. Doch als Lena nur ganz knapp einem Mordanschlag entgeht, wird die Lage ernst. Connor flieht mit Lena, denn die Killer sind ihr weiterhin auf den Fersen.
Lena von Lew ist zu Beginn wahrlich keine sympathische Person. Connor hat es nicht leicht mit ihr als Schutzperson. Im Laufe ihrer Flucht nähern sich die beiden aber immer mehr an. Lena sieht langsam den Ernst der Lage ein und vertraut Connor.
Das Buch ist eine Mischung aus Thriller und Lovestory. Der Schreibstil las sich gut und flüssig. Die Handlung und die Flucht fand ich recht spannend erzählt. Leider schienen die Protagonisten zeitweise den Verstand komplett auszuknipsen. Die Idee, als weiße blonde Frau im Sommerkleidchen durch einen von Straßengangs beherrschten Stadtbezirk zu spazieren, war in keinster Weise nachvollziehbar.
Ein Lichtblick war Sparrow, der Verschwörungstheoretiker und Kumpel von Connor. Er hob eindeutig den Unterhaltungswert der Story.

Die Geschichte ist durchaus spannend und unterhaltsam, wenn man nicht allzu hohe Anforderungen an die Entwicklung der Protagonistin stellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Handlung
  • Gefühl
  • Spannung
Veröffentlicht am 24.06.2018

Spannende Fortsetzung

Unbarmherzig ist die Nacht
0

Marie Force lässt Lieutenant Samantha Holland wieder in einem aufsehenerregenden Fall ermitteln. Nach einem wichtigen Baseballspiel wird der Spieler der heimischen Mannschaft, der für die Niederlage verantwortlich ...

Marie Force lässt Lieutenant Samantha Holland wieder in einem aufsehenerregenden Fall ermitteln. Nach einem wichtigen Baseballspiel wird der Spieler der heimischen Mannschaft, der für die Niederlage verantwortlich gemacht wird, erstochen in einer Mülltonne aufgefunden. Die ganze Stadt wünschte ihm den Tod für seinen verpatzten Flyball. Das sind jede Menge Verdächtige, die Samantha da hat. Doch nicht nur die aufgebrachten Fans stehen im Fokus, auch im Privatleben und im Team hatte das Opfer einige Feinde.
Der sechste Teil der Reihe um Samantha Holland und ihren Ehemann, den Senator Nick Cappuano, schließt an die Vorgängerteile an. Für das Power-Paar wird es nicht unbedingt ruhiger, da auch privat immer wieder kleinere und größere Probleme auftauchen.
Der Schreibstil der Autorin liest sich gut und flüssig. Auch ohne Kenntnisse der Vorgängerteile hat man keine Verständnisprobleme, da bei jeder Figur kurze Informationen zur Vorgeschichte eingestreut werden. Dadurch wird man mit den Figuren schnell warm und ist voll in der Geschichte drin.
Der Mordfall ist spannend aufgebaut und führt den Leser bei der Tätersuche auf viele falsche Fährten. Im Mittelpunkt steht aber das aufregende Privatleben der Hauptfiguren, für das am Ende des Buches viel Raum für eine Fortsetzung bleibt.
Spannende Serie!