Cover-Bild Drei Schritte zu dir
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16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Audio Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 21.06.2019
  • ISBN: 9783742412904
Rachael Lippincott, Mikki Daughtry, Tobias Iaconis

Drei Schritte zu dir

Ungekürzte Lesung mit Dirk Petrick und Maximiliane Häcke (1 mp3-CD)
Dirk Petrick (Sprecher), Maximiliane Häcke (Sprecher), Nina Frey (Übersetzer), Lisa Perrin (Illustrator)

Kann man jemanden lieben, den man nicht berühren darf? Stella hat ihr Leben voll im Griff – bis auf den Umstand, dass sie an Mukoviszidose leidet und deshalb viel Zeit im Krankenhaus verbringt. Dort trifft sie auf Will. Mit seiner rebellischen Art und seinem frechen Charme scheint er rein gar nichts unter Kontrolle zu haben, kann sich aber dennoch irgendwie in ihr Herz stehlen. Die Krankheit verlangt, dass die beiden auf Abstand bleiben, doch mit jedem Tag wird die fehlende Nähe unerträglicher … Das Hörbuch zum wohl anrührend-schönsten Film des Jahres!

Ungekürzte Lesung mit Dirk Petrick, Maximiliane Häcke
1 mp3-CD | ca. 6 h 57 min

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2019

Berührend, nachdenklich, sensibilisierend

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"Drei Schritte zu dir" fällt in das Subgenre Sick Lit, das ich lange Zeit mied, weil ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichten ein ums andere wiederholen. Manchmal ist jedoch nicht das Was, sondern ...

"Drei Schritte zu dir" fällt in das Subgenre Sick Lit, das ich lange Zeit mied, weil ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichten ein ums andere wiederholen. Manchmal ist jedoch nicht das Was, sondern das Wie entscheidend, um von einer Geschichte berührt zu werden.

Stella und Will leiden beide an Mukoviszidose. Während Stella sehr sorgfältig mit ihrer Krankheit umgeht, ihren Tag durchstrukturiert und mit Hilfe eines YouTube Kanals für Aufklärung über die Krankheit sorgt, verhält sich Will scheinbar sorglos. Provoziert eine Verschlimmerung seiner Krankheit regelrecht. Doch was steckt wirklich hinter Wills Rebellion? Was hinter Stellas Verhalten?

Mit ganz viel Fingerspitzengefühl nimmt uns Autorin Rachael Lippincott mit in das Leben von Patienten mit der Diagnose einer Krankheit, die einen tödlichen Verlauf nimmt. Anders als in vielen anderen Sick Lit Romanen steht hier nicht nur die Geschichte zwischen den beiden Jugendlichen im Vordergrund, sondern was das Leben ausmacht. Ich frage mich mehr als einmal, wie ich wohl damit umgehen würde, wenn ich wüsste, dass ich in naher Zukunft sterben würde. Wie ich als Jugendliche damit umgegangen wäre und was wohl der "richtige" Weg ist. Auf ein paar Jahre verzichten und dafür intensiv leben? Oder ein paar Jahre mehr, um diese mit den Menschen zu verbringen, die ich liebe? Und wie berechenbar ist unser Leben überhaupt?

Ganz sanft, aber eindringlich nähern sich Will und Stella der Frage, was das Leben überhaupt lebenswert macht. Begegnen dabei mehr und mehr sich selbst. Nähern sich an, ohne sich nahe kommen zu dürfen. Schreiben ihre eigene Geschichte, die mich zu Tränen rührt.

Maximiliane Häcke, Synchronsprecherin und Schauspielerin aus Köln, spricht mit ganz viel Feingefühl die nachdenkliche Stella. Sympathisch wirken die beiden, werden eins, und berühren mich. Auch die Wahl von Wills Stimme ist mit Dirk Petrick, deutsche Stimme von Cole Sprouse, der den Will in der Verfilmung spielt, perfekt besetzt. Trotz seiner rauen Art mit seiner Krankheit umzugehen, ist Will ein sensibler Mensch, was von Petrick sehr gut verdeutlicht wird.

"Drei Schritte zu dir" ist die berührende Geschichte zweier Herzen, die füreinander schlagen, aber vom Schicksal davon abgehalten werden einander zu berühren. Der Roman von Rachael Lippincott basiert auf dem Drehbuch zu "Five Feet Apart", das von Mikki Daughtry geschrieben und von einer wahren Geschichte inspiriert wurde.

"Drei Schritte zu dir" ist mehr, als eine Liebesgeschichte. Es ist ein Sprachrohr für Krankheiten wie Mukoviszidose. Es ist eine Geschichte über Gefühle und Miteinander und eine Geschichte, die nachdenklich stimmt und sensibilisiert für das, was im Leben wichtig ist.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Zwei Meter

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Stella Grant hat gerne alles unter Kontrolle, obwohl ihre Krankheit ihr das fast unmöglich macht. Seit ihrem sechsten Lebensjahr hat sie viel Zeit in Krankenhäusern verbracht, denn sie leidet an Mukoviszidose. ...

Stella Grant hat gerne alles unter Kontrolle, obwohl ihre Krankheit ihr das fast unmöglich macht. Seit ihrem sechsten Lebensjahr hat sie viel Zeit in Krankenhäusern verbracht, denn sie leidet an Mukoviszidose. Sie hält sich streng an ihren Therapieplan und hofft auf eine Spenderlunge. Wegen eines Infekts ist sie gerade wieder in der Klinik, wo sie den etwa gleichaltrigen Will Newman (17) trifft. Auch er ist schwer an Muko erkrankt, hat aber sonst nicht viel mit Stella gemeinsam, denn er nimmt es mit seiner Therapie nicht so genau. Trotzdem fühlen sich beide nach kurzer Zeit zueinander hingezogen. Und exakt das wird zum Problem, denn Patienten mit der Lungenkrankheit müssen etwa drei Meter Abstand zueinander halten. Weil er sich mit resistenten Bakterien infiziert hat, ist Will sogar eine besonders große Gefahr für Stella. Wie sollen die beiden mehrere Schritte Abstand wahren, wenn sie sich berühren wollen?

„Drei Schritte zu dir“ von Rachael Lippincott ist der Roman, der auf dem Drehbuch des gleichnamigen Films basiert.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 31 Kapitel mit einer angenehmen Länge. Erzählt wird in chronologischer Reihenfolge abwechselnd in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Stella und Will. Die Übergänge sind fließend, sodass keine Wiederholungen oder Lücken entstehen. Dieser Aufbau funktioniert sehr gut.

Der Schreibstil ist gut verständlich, aber sehr einfach. An vielen Stellen wird deutlich, dass die Drehbuchstruktur den Roman geprägt hat. So gibt es beispielsweise nur wenige detailreiche Beschreibungen. Dennoch lässt sich die Handlung gut nachvollziehen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.

Im Mittelpunkt des Romans stehen Stella und Will, zwei Protagonisten, die ich zwar grundsätzlich sympathisch finde, aber vor allem in den ersten Kapiteln zu unreif für ihr Alter empfunden habe. Allerdings machen die beiden eine Entwicklung durch. Die meisten Personen wirken recht authentisch. An einigen Stellen bleiben die Charaktere jedoch ein wenig zu blass, was sicherlich dem Erzählstil geschuldet ist.

Obwohl die Geschichte nur allmählich Fahrt aufnimmt und erst im letzten Drittel so richtig Spannung aufkommt, konnte mich die Handlung gut unterhalten. Meine Erwartung, mehr über die Krankheit und das Leben mit Mukoviszidose zu erfahren, wurde absolut erfüllt. Die Stärke des Romans liegt darin, auf dieses Lungenleiden aufmerksam zu machen und darüber aufzuklären, was ich sehr begrüßenswert finde. Die Verbindung von Liebes- und Krankheitsgeschichte kann schnell ins Kitschige abrutschen. Das ist bei diesem Roman eher nicht der Fall. Allerdings konnte mich das Buch nicht so sehr berühren wie erhofft.

Ich habe die Geschichte als ungekürzte Lesung gehört. Dabei liest Dirk Petrick die Will-Kapitel und Maximiliane Häcke die Stella-Passagen. Die zwei Sprecher machen dabei einen guten Job.

Das optisch ansprechende Cover passt sehr gut, denn es greift eine im Buch erwähnte Zeichnung auf. Beim deutschen Titel wurde sich am amerikanischen Original („Five Feet Apart“) orientiert.

Mein Fazit:
Auch wenn mich die Geschichte nicht in allen Punkten überzeugt hat, ist „Drei Schritte zu dir“ von Rachael Lippincott ein unterhaltsamer und thematisch interessanter Roman. Die Filmversion werde ich mir bei Gelegenheit sicherlich auch noch anschauen.

Veröffentlicht am 23.12.2021

Eine tragische Geschichte über Mukoviszidose, erste Liebe und Tod...

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Handlung: Mit "Drei Schritte zur dir" habe ich mich mal wieder in ein Genre vorgewagt, das ich lange Zeit eher gemieden habe: Krankheitsgeschichten. Nach wenigen Kapitel war mir dann auch wieder klar, ...

Handlung: Mit "Drei Schritte zur dir" habe ich mich mal wieder in ein Genre vorgewagt, das ich lange Zeit eher gemieden habe: Krankheitsgeschichten. Nach wenigen Kapitel war mir dann auch wieder klar, weshalb ich um das Thema in den letzten Jahren nach Büchern wie "Das Schicksal ist ein mieser Verräter" oder "Du neben mir" eher einen Bogen gemacht habe: sie sind einfach so traurig, dass es schmerzt. Wie andere Bücher dieses Subgenres erzählt auch Rachael Lippincotts Geschichte zum gleichnamigen Film von einer tragischen Liebe, die in der sterilen Umgebung eines Krankenhauses erblüht und auf ein absehbares Ende zusteuert. Dementsprechend flach ist leider auch der Spannungsbogen. Da angesichts der unheilbaren Krankheit der beiden Hauptfiguren keine Rettung in Sicht ist, wartet man die ganze Zeit eigentlich nur in stiller Panik auf das herzzerreißende Ende. Sehr gut gefällt mir an der Handlung hingegen, dass die Autorin, die das Buch auf Basis des Drehbuchs von Mikki Daughtry und Tobias Iaconis geschrieben hat, Stellas und Wills Geschichte zum Anlass nimmt, die LeserInnen über Mukoviszidose, oder auch zystische Fibrose (CF), zu informieren und neben der Darstellung des Krankenhausalltags einige interessante Gedanken über Tod, Liebe, Verantwortung und den Wert des Lebens einfließen lässt.

Schreibstil
: Rachael Lippincott hat hier die Aufgabe, die schönsten und schwierigsten Abschnitte im Leben nachvollziehbar und lebendig zu vermitteln: Liebe, Freundschaft, Verlust und Tod. Vorurteile gegenüber Büchern, die nach Filmen geschrieben sind, gibt es massenweise, finden sich hier aber nicht bestätigt. Zwar ist die Sprache hier mehr funktionales Mittel, um einen individuellen Film vor den Augen der LeserInnen entstehen zu lassen, als ein poetisches Stilmittel an sich. Dennoch liest sich die Geschichte so rund und mit persönlicher Note der Autorin, dass ich ohne Probleme auch glauben würde, dass der Film auf dem Buch basiert und nicht umgekehrt. Zusammen mit der großen Schrift sorgte der flüssige Schreibstil also dafür, dass ich die Geschichte in wenigen Stunden durchlesen konnte.

Figuren:
"Drei Schritte zur dir" ist wechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden Hauptfiguren Will und Stella geschrieben. Obwohl die beiden uns beim Lesen intensiv an ihren Ängsten, Problemen und Gefühlen teilhaben lassen und mir beide schnell sympathisch waren, wurde ich emotional aber nicht so sehr abgeholt, wie ich das angenommen hatte. Zwar empfand ich ein tiefes Mitgefühl und ab und zu auch ein bisschen Hoffnung für die beiden, insgesamt blieb die emotionale Nähe zu den Figuren trotz des bedrückenden Themas und der von verzweifelt bis hoffnungsvoll schwankenden Atmosphäre aber eher gering. Ob das auf eine emotionale Schutzfunktion zurückzuführen ist, oder ob es am doch recht hohen Erzähltempo und geringem Seitenumfang liegt, kann ich nicht klar sagen. Fakt ist jedoch, dass ich beim Lesen immer nur ein mitfühlender, aber ansonsten eher distanzierter Beobachter blieb und nicht so tief in die Geschichte eingesaugt wurde, wie ich das von anderen Romanen kenne. Ebenfalls kritisieren muss ich, dass mir die Figuren viel jünger vorkamen als die vorgegebenen 17 und 18 Jahre. Bevor das erste Mal eine Altersangabe auftauchte, entwickelte sich in meinem Kopf das Bild zweier 14- oder höchsten 15jährigen Teenagern. Da die beiden recht kindlich wirkten fand ich es auch im späteren Verlauf der Geschichte eher schwierig, sie als beinahe Erwachsene wahrzunehmen.


Die Zitate:


"Wir brauchen Berührungen von denen, dir wir lieben, fast so sehr wie die Luft zum Atmen."

"Behandlungsscheiß?"
Ich gehe zwei Schrittchen auf ihn zu. Zwei Meter. Das Limit.
"Dieser Behandlungsscheiß hält uns am Leben."
Er schnaubt und verdreht die Augen.
"Dieser Behandlungsscheiß ist es, der uns davon abhält, da unten zu sein und wirklich zu leben.



Das Urteil:

Eine tragische und zweifellos gut geschriebene Geschichte über Mukoviszidose, erste Liebe und den Tod, die jedoch sowohl stilistisch als auch emotional hinter ihren Möglichkeiten zurückbleibt.

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