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Veröffentlicht am 09.08.2019

Gelungener Auftakt der Krimireihe aus Leipzig

Eisige Tage
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Ein Jogger entdeckt eine männliche Leiche in einem Auto. Erschossen aus nächster Nähe. Die beiden Hauptkommisare Hanna Seiler und Milo Novic werden zum Tatort gerufen. Laut Papiere handelt es sich um den ...

Ein Jogger entdeckt eine männliche Leiche in einem Auto. Erschossen aus nächster Nähe. Die beiden Hauptkommisare Hanna Seiler und Milo Novic werden zum Tatort gerufen. Laut Papiere handelt es sich um den Anwalt Michail Jegorowitsch Malinovski. Auffallend sind seine Tätowierungen. Zudem war er der ehemalige Anwalt von Wadim Gregorewitsch Iwanow, Kopf der Russenmafia in Leipzig. Im Besitz des Toten werden Fotos von sehr jungen, halbnackten Mädchen gefunden. Bei ihren Ermittlungen begeben sich Seiler und Novic auf sehr dünnes Eis.....

"Eisige Tage" ist der Auftakt einer neuen Krimireihe aus Leipzig. Das Buch lässt sich flüssig und schnell lesen. Wozu auch die kurzen Kapitel beitragen. Es ist in sechs Teile aufgegliedert, deren Überschriften sowohl Bezug auf die Wetterverhältnisse im Buch, als auch zum Setting, nehmen. Immer mehr verdichten sich die Ereignisse. Was in unterschiedlichen Erzählsträngen spannend geschrieben ist. Hierbei hält sich der Autor nicht mit langen Beschreibungen auf, sondern führt schnörkellos durch die Geschichte. Von Anfang an wird man ins Geschehen geworfen. Was erst etwas verwirrend war. Je weiter man jedoch gelesen hat, konnte man das immer mehr verstehen und zum Schluss hat sich alles schlüssig aufgeklärt. So ging es mir auch mit den Protagonisten. Sie wurden nicht erst lang und ausführlich eingeführt. Auch hier hat man erst nach und nach mehr erfahren. Ich muss zugeben, dass hat mich anfangs etwas gestört. Im Nachhinein finde ich es aber sehr gut gemacht. Ich freue mich schon auf weitere Bände mit Seiler und Novic und bin sicher, dass man noch längst nicht alles erfahren hat. Die Figuren haben Potenzial. Gerade über Novic und seine Art musste ich manchmal grinsen.
Fazit: Super Auftakt einer neuen Krimireihe aus Leipzig. Bei dem ich anfangs verwirrt war, aber alles seinen Sinn ergibt. Mich langsam und unmerklich in seinen Bann gezogen hat. Teilweise jedoch nichts für schwache Nerven ist. Sehr zu empfehlen.

Veröffentlicht am 05.08.2019

Der Leuchtturm des Grauens

Blutroter Sand
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Seit Lisa Holtkamp vor Jahren den Leuchtturm "Roter Sand", gelegen auf halben Seeweg zwischen Bremerhaven und Helgoland, besucht hat, lässt sie dieser nicht mehr los. Denn genau hier hatte sie eine schicksalhafte ...

Seit Lisa Holtkamp vor Jahren den Leuchtturm "Roter Sand", gelegen auf halben Seeweg zwischen Bremerhaven und Helgoland, besucht hat, lässt sie dieser nicht mehr los. Denn genau hier hatte sie eine schicksalhafte Begegnung. Heute wird der Leuchtturm nur noch selten angefahren. Er hat ausgedient und als Touristenattraktion eignet er sich auch nicht. Zu sehr ist man beim Anlegen von Wetter und Strömung abhängig. Nur manchmal kann man dort noch übernachten. Und genau das bekommt Lisa von ihrer Familie zum Geburtstag geschenkt. Doch damit beginnt der Alptraum....

"Blutroter Sand" ist ein atmosphärisch dicht geschriebener Küstenkrimi. Flüssig und spannend zu lesen. Schon von Anfang an wusste ich, dass mich etwas besonderes erwartet. Man wird Stück für Stück in die Ereignisse integriert. Die zwei unterschiedlichen Erzählstränge tragen dabei zur Steigerung der Spannung bei. Man spürt förmlich das Knistern. Einmal wird aus Sicht von Anton erzählt, der bei der Wasserschutzpolizei arbeitet und schon bald mit einem größeren Schiffsunglück beschäftigt ist. Aber auch andere Dinge machen ihm schwer zu schaffen. Gleichzeitig erlebt man aus Sicht von Lisa die Geschehnisse im Leuchtturm und die werden, je weiter man das Buch liest, unheimlich. Da ist selbst mir manchmal ein Schauer den Rücken herunter gelaufen. Alleine schon die Vorstellung in einem Leuchtturm zu sein, von der Außenwelt abgeschnitten, ohne schnelle Hilfe erwarten zu können, hat gereicht. Wunderbar dazu hat auch gepasst, dass man erst allmählich mehr zu den einzelnen Charakteren erfahren hat und erst am Ende alle verstanden hat. Dieses Ende hat es noch einmal in sich und war äußerst dramatisch.
Fazit: Ein spannender Küstenkrimi mit Gänsehautfeeling inklusive. Für mich mal etwas ganz anderes als die üblichen Krimis. Auch hat man wie nebenbei einiges Wissenswerte erfahren. Empfehle ich gerne weiter.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Der beste tierische Krimi, den ich bisher gelesen habe

SOKO Ente
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Das sonst so beschauliche Leben der Entenschar vom Neukirchener See mitten im Naturschutz Gebiet gerät ins Wanken. An der Strandpromenade streiten sich lauthals der Bürgermeister und ihr Lieblingsbiologe ...

Das sonst so beschauliche Leben der Entenschar vom Neukirchener See mitten im Naturschutz Gebiet gerät ins Wanken. An der Strandpromenade streiten sich lauthals der Bürgermeister und ihr Lieblingsbiologe Martin. Es geht um ein Bauprojekt zu Luxusappartements am See. Von Lärm, Menschen und der Futtersuche magisch angezogen, schwimmen die Enten dorthin, um bald wieder das Interesse zu verlieren. Schließlich gibt es keine Kekse. Nur Charlie, eine Jungente hört gespannt zu. Sie ahnt, dass sich bald etwas verändern wird. Was sie aber im Laufe der Woche noch erleben wird, kann noch nicht mal sie sich vorstellen......

"Soko Ente" ist der beste tierische Krimi, den ich bisher gelesen habe. Kurzweilig, lustig und spannend. Um es vorneweg zu nehmen: Ich bin nicht so der Fan von tierischen Protagonisten. Werden sie doch oft wie Superhelden dargestellt. Was Helge Weichmann hier jedoch geschrieben hat, ist einfach genial. Aufmerksam auf das Buch wurde ich durch das Cover, das ich einfach klasse und passend finde. Meinen Blick angezogen hat. Anhand von einer Woche werden die dramatischen Geschehnisse am See beschrieben. Alleine schon die Charaktere der einzelnen Enten waren gut gezeichnet und so manche Eigenschaft findet man bestimmt auch bei den Menschen wieder. Der Autor hat es jedoch geschafft, diese "entisch" zu lassen. Das meiste war aus Sicht der Enten erzählt und so konnte ich gut in deren Gedankenwelt abtauchen. Die hat mich mehr wie einmal lauthals lachen lassen. Gut gefallen hat mir auch, dass man die Handlungen der Enten nachvollziehen konnte. Das alles nur nach ihren eigenen Möglichkeiten gemacht wurde. Genial sind auch so manche Einfälle. Z.B. eine Ente mit Daunenfeder Allergie oder auch der Minisee (was das ist, muss schon jeder selbst lesen). Zum Schluss wird es für alle noch mal richtig dramatisch und spannend.
Fazit: Ein kurzweiliger und lustiger tierischer Krimi. Lachtränen inklusive. Unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 20.07.2019

Wie weit darf Zivilcourage gehen?

Tödlicher Halt
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Daniel und Bernd, Studenten aus Bonn, arbeiten nebenbei als Kuriere für einen Hehler. Ihre aktuelle Lieferung: zwei Pistolen Typ P1 plus Munition. Um den Stau auf der Autobahn zu umgehen, fahren sie auf ...

Daniel und Bernd, Studenten aus Bonn, arbeiten nebenbei als Kuriere für einen Hehler. Ihre aktuelle Lieferung: zwei Pistolen Typ P1 plus Munition. Um den Stau auf der Autobahn zu umgehen, fahren sie auf ihrem Weg nach Berlin durch Niedersachsens Dörfer. Nachdem sie bei einem türkischen Wirt eingekehrt sind, betreten Skinheads das Lokal. Und diese führen nichts Gutes im Schilde. Gleichzeitig versucht Kriminalkommisar Helmut Jordan von der Kripo Wolfenbüttel Drogendealern auf die Spur zu kommen. Dabei erfährt er, wie schnell man in Gefahr geraten kann......

"Tödlicher Halt" ist der nunmehr 4. Band der Krimireihe um Helmut Jordan. Vorkenntnisse sind zum Lesen jedoch nicht nötig. Obwohl die Geschichte Anfang der 90er Jahre spielt, ist die Thematik immer noch hochaktuell. Fremdenhass. In einem flüssigen und lebendigem Schreibstil führt der Autor durch die Geschichte, die nach und nach eine regelrechte Sogwirkung entwickelt. Geschickt werden die einzelnen Erzählstränge im Laufe der Geschichte miteinander verwoben. Hier spielt zwar oft der Zufall ein große Rolle, der aber Helmut Jordan nur bestätigt, was er ohnehin ahnt. Öfter wird man in die Träume des Protagonisten Daniel mit hineingezogen und schon bald weiß man selbst, genau wie er, nicht mehr: Traum oder Wirklichkeit? Die Protagonisten sind alle gut ausgearbeitet und wie nicht anders von Arne Dessaul zu erwarten, wie du und ich. Allen voran Daniel und Helmut, aus deren Sicht das Meiste erzählt wird. Richtung Showdown konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Wer auch auf Details im Buch geachtet hat, wird am Ende die richtigen Schlüsse ziehen. Eigentlich kann es dann nur eine Antwort geben. Auch wenn ich normalerweise ein solches Ende nicht mag, ist es hier einfach genial. Jeder kann für sich entscheiden: Wie weit darf Zivilcourage gehen? Siegt die Gerechtigkeit?
Fazit: Ein überaus gelungener Krimi. Mit der Frage: Wie weit darf Zivilcourage gehen? Was ist gerecht? Für mich der beste Band der Reihe um Helmut Jordan. Unbedingt lesen.
P.S. Ein paar Fußballkenntnisse gibt es, wie nicht anders von Arne Dessaul zu erwarten, auch. Ich hätte sie aber vermisst, wenn nicht.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Unterhaltsamer Kriminalroman mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor

Sterbenstörtchen
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Kurz vor ihrem 80. Geburtstag bittet die schwerkranke Dolores ihre drei Töchter Hanna, Gerda und Paula zu einem Gespräch. Nur wer zum Zeitpunkt ihres Todes ohne Ehemann ist, wird etwas erben. Egal ob geschieden, ...

Kurz vor ihrem 80. Geburtstag bittet die schwerkranke Dolores ihre drei Töchter Hanna, Gerda und Paula zu einem Gespräch. Nur wer zum Zeitpunkt ihres Todes ohne Ehemann ist, wird etwas erben. Egal ob geschieden, getrennt lebend oder verwitwet. Dolores ist nämlich der Ansicht, dass sich alle drei den falschen Mann ausgesucht haben. Nach dem ersten Schock, fangen die Töchter an Pläne zu schmieden, um sie gleich wieder zu verwerfen. Doch plötzlich stirbt der erste Ehemann......

"Sterbenstörtchen" ist ein unterhaltsamer Kriminalroman mit einer ordentlich Portion schwarzem Humor. Aus Sicht von Hanna führt die Autorin in einem lockeren Schreibstil durch die Geschichte. Was anfangs noch wie ein Hirngespinst der Mutter aussieht, entpuppt sich nach und nach als Wahrheit. Allzu ernst sollte man das Ganze aber nicht sehen. Einiges wird übertrieben dargestellt, hat mich aber herzhaft zum Lachen gebracht. Die Charaktere sind allesamt sehr gut ausgearbeitet. Ich konnte meinen Emotionen freien Lauf lassen. War teilweise schadenfroh. Interessant waren auch die Briefe einer Freundin an Dolores, die es nach jedem Kapitel bis zirka zur Hälfte gab. Hier konnte man seine Fantasie spielen lassen und manches erahnen. Aber war das wirklich so? Am Schluss kommt ungeheuerliches zu Tage und die Ereignisse überschlagen sich. Ich persönlich bin sehr zufrieden mit diesem Ende.
Fazit: Ein unterhaltsamer Kriminalroman mit einer ordentlichen Portion schwarzem Humor. Mit gut ausgearbeiteteten Charakteren. Mir hat er vergnügliche Lesestunden bereitet. Sehr zu empfehlen. Da die Geschichte im Weinviertel nahe Wien spielt, hat sie auch einige kulinarische Köstlichkeiten zu bieten.