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Veröffentlicht am 06.08.2019

Skurrile Sci-Fi mit ungleichem Ermittlerpaar

Der Metropolist
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Inhalt
Metropolis, strahlende und florierende Stadt der Zukunft, ein Musterbeispiel an Perfektion - und seit neuestem Opfer von erschütternden Anschlägen. Als auch noch die Tochter des Bürgermeisters verschwindet ...

Inhalt
Metropolis, strahlende und florierende Stadt der Zukunft, ein Musterbeispiel an Perfektion - und seit neuestem Opfer von erschütternden Anschlägen. Als auch noch die Tochter des Bürgermeisters verschwindet und der Verdacht auf ein Mitglied der Behörde fällt, wird Henry Thompson, pflichtbewusster und korrekter Beamter ebenjener Behörde losgeschickt, um fernab der öffentlichen Aufmerksamkeit und der offiziellen Ermittlungen nach dem Rechten zu sehen. Ihm zur Seite OWEN; die Künstliche Intelligenz der Behörde, der leider vorzugsweise saufend und die Gesetze brechend durch die Welt geht. Doch was Henry und OWEN in Metropolis vorfinden, übersteigt ihre Vorstellung, und so müssen sie sich wohl oder übel zusammenschliessen, um die Stadt zu retten.

Meine Meinung
Pulp Fiction meets Science Fiction, so wird der Roman auf dem Umschlag umworben. Und für einmal erhält der Leser auch, was ihm versprochen wird. Der Schreibstil des Autors ist intelligent, teils tiefgründig, teils voller Sarkasmus, und ich denke auch, dass der Übersetzerin hier grosses Lob gebührt. Selten habe ich ein Buch mit solcher Sprache gelesen! Was ich hier aber einfach genial fand, hat mich gleichzeitig auch etwas - nennen wir es - aufgehalten. Denn Der Metropolist war für mich nicht einfach ein Buch, das man schnell liest. Es hat ziemlich viel Aufmerksamkeit von mir gefordert, womit es eher eine Wochenendlektüre wurde.

Henry Thompson ist der wohl unbeliebteste Mitarbeiter der Verkehrsbehörde BKI: Immer korrekt, ein Schleimscheisser wie er im Buche steht, und auch noch stolz darauf. Besagter Stolz schwillt nochmals an, als er nach Metropolis geschickt wird, um Gewissen Gerüchten über einen anderen Beamten nachzugehen: Dieser soll hinter der Entführung der Tochter des Bürgermeisters stecken und auch bei den kürzlichen Anschlägen auf die Stadt die Finger im Spiel zu haben. Als Unterstützung bekommt Henry OWEN zugeteilt. OWEN, die Künstliche Intelligenz der Behörde. So weit so gut, würde der Gute nicht immer alle Regeln brechen und hätte er nicht einen Hang zum (selbst programmierten) Alkoholabusus. Doch um Metropolis zu retten, müssen die beiden sich wohl oder übel zusammenraufen...

Grossartig und bunt. So würde ich die Geschichte kurz und knapp umschreiben. Es macht Spass, das ungleiche Pärchen Henry/OWEN bei seinen Ermittlungen zu begleiten, die Stadt Metropolis zu entdecken, die Entwicklung der Dinge zu beobachten. Vor allem Henry und OWEN ist es zu verdanken, dass die Geschichte ordentlich Humor und Sarkasmus mit sich bringt, was ich echt gerne mochte.

Phasenweise ist die erste Hälfte des Buches etwas zäh, vielleicht auch etwas zu ausführlich umschrieben. Dafür macht die zweite Hälfte das wieder wett - mit Action, wirren Entdeckungen und teils grandiosen Dialogen. Hier kommen politische Intrigen, Gesellschaftskritik und Grundsatzdiskussionen zum Zuge, die perfekt eingeflochten wurden und die Geschichte abrunden und ja, auf ihre Art perfektionieren.

Setting
Metropolis, Stadt der Zukunft, florierende Metropole, der wahr gewordene Traum eines jeden Stadtplaners, bietet ein einzigartiges Setting. Selbstfahrende Taxis, Drohnen, gigantische Hochhäuser, Schnellzüge, KI's, all das und noch viel mehr findet man in Metropolis. Der Autor hat genau die richtige Mischung erschaffen - Metropolis ist zwar wichtig, er verliert sich aber nicht zu oft in detaillierten Umschreibungen.

Das Worldbuilding hier konzentriert sich vor allem auf den Aufbau der städtischen Behörden. Tatsächlich habe ich bis zum Schluss nicht ganz begriffen, wer zu wem gehört und für was zuständig ist. Und rückblickend fand ich gewisse Passagen dazu auch zu langatmig. Mal was anderes war es allemal - wobei ich mir sicher bin, dass es für die Hauptperson nicht zwangsläufig wichtig war, dass sie jetzt der Verkehrsbehörde angehört. Klar bringt sie gewisses Wissen dazu mit, aber sagen wir mal ein etwas verschrobener FBI-Agent hätte das zB auch mitbringen können resp. durch Recherche erarbeiten können. Schliesslich war ja auch OWEN da, der zu jeder Zeit auf jede x-beliebige Information Zugriff hatte.

Charaktere
Henry Thompson ist der Held der Geschichte und gleichzeitig Antiheld. Er ist ein Einzelgänger und Eigenbrötler, liebt seine Arbeit über alles, ist Perfektionist und wortwörtlich Korinthenkacker. Seinen Vorgesetzten himmelt er an, seine Mitarbeiter hingegen - sagen wir, die Ablehnung beruht grösstenteils auf Gegenseitigkeit. Henry hat natürlich auch seine dunkle Seite, seine Vergangenheit, seinen Rucksack zu tragen. Dies macht ihn ein wenig sympathischer, ja, seine Handlungen werden etwas verständlicher. Als Protagonisten mochte ich ihn eigentlich ganz gerne.

OWEN ist die Künstliche Intelligenz der Behörde. Er wurde von seinem Schöpfer "personalisiert" und seine Software ist in steter Entwicklung. Mithilfe einer High-Tech-Krawattennadel kann er sich und alles was er will in die Luft projizieren, was er immer wieder ausnützt. OWEN ist immer wieder für einen Lacher gut - nicht nur weil er ein notorischer Lügner ist. Die Umsetzung der KI fand ich hier wirklich sehr gelungen.

Auch die Antagonisten der Geschichte fand ich gut umgesetzt. Ja, die Charaktere aus Der Metropolist können sich sehen lassen, auch - oder gerade weil - sie sich von der Norm abheben. Besonders auch die Entwicklung der Charaktere war - zwar nicht im herkömmlichen Sinne - wunderbar. Tatsächlich entwickelt vor allem Henry nach und nach zynische Züge, überdenkt seine Prinzipien, während OWEN - nun, am besten lest ihr das selbst.

Fazit
Pingeliger Perfektionist muss mit regelbrechender und saufender Künstlicher Intelligenz eine futuristische Metropole retten. Klingt nach Material für einen unterhaltenden, faszinierenden Roman? Ist es auch! Mit unglaublich intelligenter Sprache und viel Herz für Details hat Seth Fried eine wirklich bunte und vielschichtige wenn auch phasenweise etwas langatmige Lektüre geschaffen, die ich so schnell nicht vergessen werde.

Veröffentlicht am 04.08.2019

Storm & Evelyn

To Love Storm
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Inhalt
Auf dem Weg an eine Tagung gerät Evelyn mitten in einen Blizzard und verunfallt. Gerettet wird sie von einem grossen, muskulösen und fast schon furchteinflössend heissen Typen mit langem Haar und ...

Inhalt
Auf dem Weg an eine Tagung gerät Evelyn mitten in einen Blizzard und verunfallt. Gerettet wird sie von einem grossen, muskulösen und fast schon furchteinflössend heissen Typen mit langem Haar und Tattoos. Eingeschneit und von der Aussenwelt abgeschirmt sitzt sie mit ihm fest, nicht ahnend, dass es sich bei diesem sinnlichen, humorvollen und doch ernsten Mann um Storm Valentine handelt, Lead-Gitarrist der gerade sehr gefragten Rockband Ashes and Embers. Doch die Schmetterlinge, die er in ihrem Bauch auslöst, erschüttern Evelyn, ist sie doch seit Jahren glücklich liiert. Oder?

Meine Meinung
Manchmal ist alles, was man braucht, ein Rockstar-Roman. In genau so einer Stimmung war ich gerade, weshalb ich mich an To Love Storm gewagt habe. Schnell war ich mitten im Geschehen drin und konnte kaum aufhören zu lesen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, humorvoll und lässt sich wirklich gut durchsuchten.

Mehrere unglückliche Zufälle sorgen dafür, dass Evelyn mit einem Fremden in einem Wagen mitten im Nirgendwo in einem schlimmen Schneesturm festsitzt. Sie ahnt nicht, dass es sich bei ihrem unfreiwilligen Retter um Storm Valentine handelt, einem begehrten Rockstar. Und Storm hat nicht vor, ihr zu sagen, wer er ist, geniesst er doch diese Anonymität. Der Typ mit den langen Haaren, den smaragdgrünen Augen und dem muskulösen tättowierten Körper, stösst Evelyn genauso ab, wie er sie anzieht. Denn eigentlich sollte er sie nicht so aus dem Konzept bringen können, ist sie doch seit Jahren glücklich vergeben.

Kurz und knapp: Ich bin Fan! Die Autorin hat mich richtig gefesselt mit ihrem Buch. Und das obschon ich in Storm keinen Bookboyfriend gefunden habe, mich mit Evelyn nicht so recht abgefunden habe, manches etwas unlogisch war oder zu schnell ging und die Erotik hier phasenweise etwas überbordet ist. Ja, das mögen einige Kritikpunkte sein - und doch spricht es für die Autorin, dass sie mich trotzdem so packen und begeistern konnte!

Evelyn als Protagonistin fand ich... speziell. Einerseits mochte ich sie, konnte mit ihr fühlen: Sie leidet seit Kindheit unter Panikattacken und depressiven Phasen, ist unsicher und liebt ihre gewohnte Umgebung als Rückzugsort. Andererseits hat sie mir persönlich zu wenig Rückgrat, lässt sich zu viel bieten, ist sich selbst zu wenig wert. Und gleichzeitig fährt sie im Winter im Schnee in Pumps Auto, lässt sich wie ein Prinzesschen verwöhnen, ist eitel - und das hat für mich irgendwie nicht so recht zusammengepasst.

Storm Valentine mochte ich von Anfang an gerne - auch wenn ich so eine Person lieber nicht meinen (festen) Freund nennen möchte. Er ist zwar heiss und sinnlich und weiss, was er will, aber mir war er eben zu viel. Zu fordernd. Zu besitzergreifend. Zu einnehmend. Teilweise war ich doch etwas abgeschreckt von ihm. Trotz seiner unendlichen Hotness - wenn mir ein Typ "Braves Mädchen" sagt, möchte ich ihm lieber eine Klatschen als sonstwas.

Gefallen hat mir vor allem der innere Kampf von Evelyn - sie ist in einer Beziehung sei 12 Jahren. Nicht wirklich glücklich, wenn sie ehrlich mit sich ist, aber dennoch sind ihr ihre Prinzipien heilig diesbezüglich. Für mich war es schrecklich, mitzuerleben, wie ihr Freund Michael sie behandelt und ich hoffe für alle Frauen dieser Welt, dass sie - sollten sie je in einer Beziehung wie dieser feststecken - den Mut finden, es zu beenden.

Mut ist auch das zentrale Wort, das diese Geschichte beschreibt. Denn sowohl Evelyn als auch Storm brauchen eine Menge Mut, ihr Leben zu führen und umzukrempeln. Beide leiden auf ihre Art unter ihrer Vergangenheit und auch unter ihrer derzeitigen Situation. Beide müssen sich entscheiden, müssen kämpfen, müssen mutig sein. Mir gefällt das ungemein.

Fazit
To Love Storm ist für mich eine heisse Rockstar-Geschichte, ein Wohlfühl-Roman, ein "Nur noch ein Kapitel"-Buch, und ich bezweifle, dass ich bis zum Erscheinen von Band 2 auf deutsch warten kann...

Veröffentlicht am 11.06.2019

Jugendbuch meets Fantasy meets Krimi

Andromedas Fluch
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Inhalt
In Faircrest herrschen seit je her drei grosse Familien: Die Chevallys, die Endress und die Lennox. Bekannt als die Clans haben sie alle wichtige Funktionen in der Stadt und Stadtführung inne. Doch ...

Inhalt
In Faircrest herrschen seit je her drei grosse Familien: Die Chevallys, die Endress und die Lennox. Bekannt als die Clans haben sie alle wichtige Funktionen in der Stadt und Stadtführung inne. Doch diese Macht hat ihren Preis, denn es scheint, als laste ein Fluch auf den Familien. Jedes Jahr im Oktober feiern sie das Andromeda-Fest, ein Fest das ihrer angeblichen Schöpferin Andromeda gewidmet ist - und jedes Jahr stirbt ein Clanmitglied nach diesem Fest.
Lizzie Chevally hat dadurch bereits ihren Vater verloren und jedes Jahr vor dem Fest, packt die Angst sie wieder. Doch dieses Mal will sie etwas dagegen tun. Gemeinsam mit ihren Freunden plant sie, hinter den angeblichen Fluch zu kommen und die Clans davon zu befreien.

Meine Meinung
Ich muss zugeben - das Cover des Buches hat eine eher abschreckende Wirkung auf mich, es gefällt mir einfach nicht. Die Geschichte aber klingt toll und ich habe gefühlt ewig mit mir gehadert. Die Neugierde hat schliesslich gesiegt und ich habe es nicht bereut. Andromedas Fluch ist der Debütroman von Lara Lavenza - und sie beweist hier schon, dass sie ein ausserordentliches Schreibtalent ist. Ihr Stil ist zauberhaft, teils verträumt, teils poetisch, oft märchenhaft.

Lizzie Chevally, 17 Jahre jung, fürchtet sich vor nichts mehr, als vor dem alljährlichen Andromeda-Fest in ihrer Heimatstadt. Denn als Mitglied eines der drei herrschenden Clans lastet ein Fluch auf ihr und es kann jederzeit sie oder eines ihrer Familienmitglieder treffen, denn jedes Jahr muss jemand aus dem Clan sterben - so sagt es die Legende ihrer Göttin Andromeda. Als das Fest näherrückt und Lizzies Angst grösser wird, entscheidet sie sich, dem Fluch auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit ihren Freunden versucht sie, hinter die Legende zu kommen und das Geheimnis um Andromeda zu lüften.

Die Geschichte um Lizzie beginnt kurz vor dem Fest. Zugegeben, die ersten 80 (TolinSeiten haben sich ganz schön gezogen. In dieser Zeit bekommt der Leser eine Einführung in die Geschichte der Clans und der Legende um Andromeda, und er lernt Lizzie und ihr Leben kennen. Tatsächlich passiert hier so wenig, dass ich versucht war, das Buch zur Seite zu legen. Aber dann plötzlich nimmt die Story an Fahrt auf und schwupps war ich in ihrem Sog gefangen.

Oft habe ich mich gewundert, ob die Geschichte wirklich der Fantasy zuzuordnen ist und nicht eher als Krimi deklariert werden soll - denn als Leser zweifelt man genauso an Andromedas Existenz, wie die Hauptprotagonistin. Das Rätseln um die unklaren Todesfälle, das Zittern davor, wen es als nächstes trifft, das langsame Aufdecken von Geheimnissen und Anstellen von Vermutungen hat unglaublich Spass gemacht.

Was mir aber fast am besten gefallen hat, ist, dass die Geschichte nicht nur Fantasy-Krimi ist, sondern auch eine wunderbare und sehr ehrliche Erzählung über das Erwachsenwerden. Lizzie muss miterleben, wie ihre beste Freundin plötzlich mehr Zeit mit ihrem festen Freund verbringt, sie erfährt, dass Schwärmereien manchmal einfach nur Schwärmereien sind, dass die Liebe einen erwischt, wenn man es am wenigsten erwartet. Sie lernt mit Verlust und Trauer umzugehen, mit Wut aber auch mit Liebe und Freundschaft und Familie, und sie muss sich selbst finden. Andromedas Fluch ist, was das angeht, unglaublich vielfältig und tiefgründig und bietet dem Leser wirklich viel.

Lizzie als Protagonistin ist einfach wunderbar. Anders kann man sie nicht umschreiben. Sie ist schlau und aufgeweckt, aber dennoch ein wenig zickig, hat es faustdick hinter den Ohren und ist eine tolle junge Frau, die auf dem Weg ist, sich selbst zu entdecken.
Auch die Nebencharaktere haben es mir angetan - da hätten wir Lizzies verwitwete Mutter, die nun mit ihrer Schwester zusammenwohnt, die wiederum mit ihren 40 Jahren immer noch single und stolz darauf ist. Dann wären da Lizzie's beste Freundin Morgan, die die Stimme der Vernunft darstellt, während Austen, Lizzie's Cousin, sie zu jeglichem Schabernack verführen kann. Auch Jason, Physik- und Mathe-Ass, Tony, unverbesserlicher Weiberheld, Ruby, die vor ihrem Coming-Out steht, der unglaublich attraktive Robert, die verrückt gewordene Grossmutter Lady Maude, und eine Menge Charaktere mehr, machen das Buch zu etwas besonderem. Tatsächlich habe ich zwischenzeitlich den Überblick verloren, wer nun welchem Clan angehört, aber das hat den Lesespass keineswegs geschmälert.

Dem Ende der Geschichte hingegen konnte ich persönlich nicht viel abverlangen. Für mich war das ein klassischer Fall von das Ende zu schnell abgehandelt. Ausserdem empfand ich es dann doch als recht unglaubwürdig. Aber schliesslich haben Lizzie und co. ein Happy End bekommen. Was will man mehr?

Fazit
Eine unglaublich vielseitige Geschichte, die mich packen und schliesslich überzeugen konnte. Ich habe Lizzie auf ihrem Weg auf der Suche nach der Wahrheit und sich selbst gerne begleitet, auch wenn mir persönlich der Anfang und das Ende nicht ganz so zugesagt haben.

Veröffentlicht am 25.04.2019

Ein spannender, würdiger Abschluss

The New Day - Neue Welt
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Inhalt
Sorrel's Suche nach ihrem Bruder findet endlich ein Ende, doch dafür hat sie ihre grosse Liebe David aus den Augen verloren. Gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter Einstein macht sie sich erneut auf ...

Inhalt
Sorrel's Suche nach ihrem Bruder findet endlich ein Ende, doch dafür hat sie ihre grosse Liebe David aus den Augen verloren. Gemeinsam mit ihrem treuen Begleiter Einstein macht sie sich erneut auf den Weg... und kreuzt dabei eine riesige Armee auf dem Vormarsch. Für sie und ihre neugewonnenen Mutanten-Freunde ist klar: Die Menschen in Dinawl müssen gewarnt werden! Doch dort angekommen werden sie nicht mit offenen Armen empfangen...

Meine Meinung
Die Trilogie und ich führen so eine Art Hassliebe. Aber dennoch wollte ich den Abschluss um Sorrel, David und co. lesen. Dieser dritte Teil hat mir nun wesentlich besser gefallen als die bisherigen Bände. Alles spitzt sich zu, die Spannung ist teilweise kaum auszuhalten, gestellte Fragen klären und Geheimnisse lüften sich.

Sorrel hat ihren Bruder Eli endlich gefunden - doch der hat beim Mutanten Brig ein neues Zuhause gefunden. Auf der Suche nach einem neuen Zuhause zerstreitet sie sich mit David, der sich heimlich aus dem Staub macht. Sorrel ist es müde, zu suchen, zu fliehen, Angst zu haben, und so baut sie sich mit Einstein eine Hütte, schliesst Freundschaft mit einem Hund - und läuft fast einer gigantischen Armee der Bewahrer in die Arme. Für sie ist klar: Auch wenn die Menschen Dinawl's sie bisher nur ausgenutzt haben, müssen sie gewarnt werden. Unterstützung bekommt sie unerwarteterweise von Brig und einem Haufen anderer Mutanten. Doch die Armee ist rasant unterwegs und Dinawl nicht bereit dafür...

Ja, dieser letzte Teil der Trilogie hat sich gelohnt und ich bin froh, dass ich mich "durchgekämpft" habe. Band 1 und 2 haben mir ja auf ihre Art und Weise schon gefallen, aber Band 3 toppt die beiden um Längen. Es wird richtig dramatisch. Freunde werden zu Feinden und Feinde zu Freunden, eine allmächtige Gefahr schwebt über allem, der Tod ist nah, Zerstörung auf dem Vormarsch - aber keine Hoffnung in Sicht.

Man merkt, dass Sorrel nicht mehr mag, dass sie fast schon aufgegeben hat. Sie hat seit dem Überfall auf ihr Heimatdorf eine unglaubliche Wandlung durchgemacht. Auch David hat sich endlich - endlich! verändert. Er ist immer noch von Hass getrieben, aber er beginnt auch langsam zu verstehen. Brig mochte ich als Protagonisten auch sehr gerne, ebenso seine Kumpane und natürlich unser liebster Mutant Einstein.

Am Wichtigsten jedoch war das Ende. Drei Teile lang arbeitet alles darauf hin. Und ich war geschockt. Ja, richtig gelesen. Dennoch ist es ein passendes Ende für diese doch sehr brutale Trilogie.

Fazit
Der Abschluss der Trilogie hat es richtig in sich und hat mir persönlich am besten gefallen. Spannung, Gefahr, Tod, Freundschaft, Mut, eine gigantische Armee als Gegner und die allgegenwärtige Angst vor der Zukunft konnten mich überzeugen und haben die Trilogie für mich schlussendlich doch lesenswert gemacht.

Veröffentlicht am 16.04.2019

Der Kampf gegen die Duster beginnt...

Des Sandes Widerhall
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Inhalt
Elrod vom Wasserplaneten Tshukma, bekannt als Der Reisende ist vor Jahrzehnten auf der Erde gestrandet und seiner Talente beraubt worden. Nun fristet er ein eher tristes Leben, ohne Hoffnung auf ...

Inhalt
Elrod vom Wasserplaneten Tshukma, bekannt als Der Reisende ist vor Jahrzehnten auf der Erde gestrandet und seiner Talente beraubt worden. Nun fristet er ein eher tristes Leben, ohne Hoffnung auf Wiederkehr in seine geliebte Heimat. Als er eines Tages auf unerwartete Weise mit der jungen Hexe Sunna in einen Kampf gerät, wendet sich sein Schicksal. Und plötzlich ist er Teil, ja gar Anführer einer Gruppierung von Menschen und Fremdweltlern, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, den Dustern - der grössten Bedrohung der Erde - endlich den Garaus zu machen...

Meine Meinung
Des Sandes Widerhall wurde mir auf Instagram empfohlen und ich hatte das Glück, das Werk im Rahmen einer Leserunde bei Lovelybooks lesen zu dürfen. Natürlich hat mich vorderhand das wunderschöne Cover angelockt, aber auch der Klappentext, der sowohl Fantasy als auch Sci-Fi versprach, hat mein Interesse geweckt. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich wunderbar und teilweise herausragend poetisch, sodass mir das Lesen der Geschichte unglaublich viel Spass gemacht hat. Und zu all dem finden sich noch Zeichnungen/Illustrationen im Buch, die das Leseerlebnis noch besser machen (falls das überhaupt möglich ist). Einzig die Dialoge fand ich nicht sehr gelungen - im Vergleich zum sonstigen Schreibstil wirken sie leider irgendwie fehl am Platz.

Elrod stammt von einem fernen Wasserplaneten - doch er ist auf der Erde gestrandet, seiner Talente beraubt. Für ihn ist die Welt zu einem Gefängnis geworden und er hadert stark mit seinem Schicksal. Eines Tages beobachtet er eine junge Hexe, die von Dustern - der grössten Bedrohung für die Erde - aufgegriffen wird, und entscheidet sich, sie aus der Misere zu retten. Ehe er es sich versieht, steckt er mitten im Abenteuer seines Lebens.

Als Leser begleitet man Elrod auf seiner Reise, was unglaublich viel Spass macht. Mit ihrem Erstlingswerk hat die Autorin bewiesen, dass sie es beherrscht, mannigfaltige Charaktere zu einem Ganzen zusammenzuführen - ohne Rücksicht auf deren Gefühle. Denn die armen müssen teilweise recht ordentlich leiden.

Von Anfang an ist eine gewisse Grundspannung vorhanden, eine Art innere Unruhe, die das Buch innehat, und die die Geschichte noch spannender machen. Auch wenn man teilweise sagen kann, dass die Geschichte vor sich hinplätschert, passiert doch immer irgendetwas von Interesse. Natürlich haben die Gefährten einen langen Weg vor sich und einen mächtigen Gegner: Die Duster. Wesen aus Sand und Wind, die sich in menschlicher Form zeigen, und die alles Wasser von der Erde eliminieren wollen. Als Gegner finde ich sie sehr interessant und ich bin gespannt, was da noch alles auf uns zukommt!

Setting
Der grösste Teil der Geschichte spielt auf der Erde, mehrheitlich in den USA. Im Verlaufe der Geschichte werden aber auch andere Orte - auch extraterrestrische - besucht. Mir hat das Setting gut gefallen, vor allem die Abstecher an andere Ortschaften fand ich sehr gelungen und gut umgesetzt. Ich habe mich grösstenteils auch direkt vor Ort gefühlt, auch wenn ich manchmal ein wenig vertieftere Darstellungen geschätzt hätte. Ein solches Sci-Fi-/Fantasy-Werk darf durchaus zeigen, was es kann! Hinten im Buch findet sich ein Glossar mit der Auflistung der wichtigsten Planeten der Geschichte, die man als Leser doch schon mal zu Rate ziehen muss, um nicht den Überblick zu verlieren.

Das Worldbuilding an sich fand ich auch ganz toll, wenn auch teilweise etwas wirr. So gibt es Talente, aber auch Magie, es gibt Unbegabte, und solche, die so stark begabt sind, dass sie gar nicht wissen, was sie alles können. Daneben tauchen auch fremde Rassen auf, aber auch uns bekannte wie Elfen und eine Art Vampir. Alles in allem also ein ordentliches Tohuwabohu, das mich manchmal etwas verwirrt zurückgelassen hat.

Charaktere
Elrod ist unser Hauptprotagonist und meiner Meinung nach ein ganz besonderer. Denn er ist ziemlich mürrisch, leider unter Hochmut, bemitleidet sich selbst ganz gerne und ja, er ist einfach alles andere als perfekt. Ich schätze es sehr, wenn mal nicht der muskelbepackte blonde Schönling zur Weltrettung heraneilt!

Im Laufe der Geschichte sammelt Elrod einige Gefährten um sich, die da unter anderem wären:
Sunna, eine junge Hexe mit tollen Tattoos
Ela'ine und Mikha, ein "Geschwisterpaar" vom Planeten Jeeva, deren Pflicht es ist, die Erde zu beschützen
Yvea, eine Elfe mit vielen Geheimnissen und dem Hang, Menschen zur Verzweiflung zu bringen
Anna, eine Menschenfrau, die aber Jahrtausende alt ist

So bunt und vielseitig wie die Welt, die die Autorin geschaffen hat, ist, so sind es auch die Charaktere. Es macht unglaublich viel Spass, die Personen im Buch kennen zu lernen. Leider hatte ich aber manchmal das Gefühl, die Charaktere bleiben etwas flach.

Fazit
Es macht einfach unglaublich viel Spass, Elrod auf seinem Weg zu begleiten. Die Geschichte bietet eine tolle Abwechslung, eine umfangreiche Welt, vielfältige Charaktere und ordentlich Spannung. Trotz ein paar kleinen Schwächen wurde ich wunderbar unterhalten und freue mich auf Band 2!