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Veröffentlicht am 05.09.2019

Laue Liebesgeschichte

Annas kleiner Teeladen
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Ich hoffte auf eine gemütliche Lovestory mit Landlebenfeeling und immer vorgeheizten Backöfen, damit es nie an Gebäck fehlt.

Dieses Teeladen-Feeling habe ich nicht gespürt. Es geht auch nicht um Tee oder ...

Ich hoffte auf eine gemütliche Lovestory mit Landlebenfeeling und immer vorgeheizten Backöfen, damit es nie an Gebäck fehlt.

Dieses Teeladen-Feeling habe ich nicht gespürt. Es geht auch nicht um Tee oder mit viel Liebe und Kreativität gebackene Cupcakes (in einigen Sätzen bekommt man zwar mit, dass die gebacken werden, sie sind aber Nebensache), sondern mehr um die Liebesgeschichte zwischen Anna und Matthew. Sie verwitwet, er geschieden, beide mit Töchtern zurück gelassen.

Während Anna, zwei Jahre nach dem Tod ihres Mannes, die Geschäftsführung des "Little Orchad Tea Shop's" für ein Jahr von ihrer Tante übernimmt und dafür mit ihrer kleinen Tochter Ellie nach Little Somerby zurück kehrt, blieb Matthew fast immer im Dorf und führt die Cider-Farm seines Vaters weiter. Matthew und Anna kennen sich noch von früher, und nähern sich einander an. Matthews fünfzehnjährige Tochter Meredith hilft dabei.

Diese Kennenlerngeschichte mit allen Auf und Abs ist das Zentrum des ersten Bandes dieser neuen Serie.

Matthew hat die Cider-Farm aufgebaut und jahrelang Zeit hinein gesteckt, nachdem sein Vater Jack die Firma fast in den Abgrund steuerte. Doch Jack will immer mal wieder mitreden. So überrascht es auch nicht, dass er hinter dem Rücken von Matthew dessen Bruder wieder in die Firma aufnimmt. Sehr zum Leidwesen von Matthew, denn er gibt Jonathan die Schuld am Zerbrechen seiner Ehe.

Anna könnte ebenso gut in einem Haushaltwarenladen, Computershop, Kiosk, oder sonst wo mit Kundenkontakt arbeiten - der Tearoom spielt nicht wirklich eine Rolle. Auch die Cider Farm nicht, die Szenerie ist hier überhaupt nicht entscheidend. Daher fehlte mir der Charme, den so eine Farm oder ein Café, ein Laden in Romanen oft inne hat, komplett. Es ist in erster Linie eine Beziehungsgeschichte und keine, in der ein Café enorm wichtig ist.

Mir fehlte aber auch in der Beziehungsgeschichte viel. Mit Matthew hatte ich Anfangs fast ein wenig Mitleid, doch dann macht er einen Fehler. Der an sich wäre irgendwie verkraftbar, aber nicht seine Reaktion. Real würde man ihn nicht aufgrund seines Fehlers, sondern seinem Verhalten danach zum Mond schicken. Sein passives Verhalten wirkt sich auch auf den Roman aus: es passiert lange nichts mehr.

Anna blieb mir den ganzen Roman hindurch viel zu blass, bei ihr fehlte mir eine Figurentwicklung. Jonathan ist ein elender Schleimer, ihm traue ich noch immer nicht über den Weg. Am liebsten mochte ich Meredith. Abgesehen von den beiden Kindern und Hund Senfton kann man die Figuren an einer Hand abzählen. Das dünkt mich für eine Dorfgeschichte recht wenig, vor allem da sich praktisch alle anderen nur als Statisten erweisen.

Durch die flache Erzählweise und die vorhersehbare Story bleiben dann auch die erwarteten Dramen spannungslos und somit konnte mich "Annas kleiner Teeladen" nicht begeistern.

Fazit: Leider kein Wohlfühlbuch, sondern eine laue Liebesgeschichte über zweite und dritte Chancen.
3 Punkte.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Faszinierend und abstossend zugleich

Die Gärten von Monte Spina
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Als ich das Buch in die Hände bekam, bedauerte ich zuerst, es nicht eine Woche zuvor in den Ferien auf Lanzarote gelesen zu haben. Das hätte perfekt gepasst, Monte Spina ist eine (fiktive) Insel vor Lanzarote. ...

Als ich das Buch in die Hände bekam, bedauerte ich zuerst, es nicht eine Woche zuvor in den Ferien auf Lanzarote gelesen zu haben. Das hätte perfekt gepasst, Monte Spina ist eine (fiktive) Insel vor Lanzarote. Am Ende der Lektüre war ich froh, dass das Buch mich erst später erreichte. Wenn ich es am Strand oder Pool gelesen hätte, wäre es schon bald in hohem Bogen ins Wasser geschmissen und eigenhändig von mir versenkt worden.

Und das nur weil der Inselbesitzer Bror ein totaler Widerling ist, fast schon ein Psychopath, der sich daran weidet, wenn er andere verbal und physisch zur Schnecke machen kann.

Die Leser und Toni, die neue Gärtnerin, blicken mit der Zeit zwar in seine Seele, seine Geschichte ist heftig, sie gibt ihm aber noch lange kein Recht so abgrundtief böse zu sein - und besonders nicht so zu bleiben. Mir ist der arrogante Bror viel zu heftig geraten, was mir die Freude am Buch raubte. Gerade wenn man mal denkt, jetzt bessert er sich, holt er aus und schlägt verbal wieder zu.

Toni hält zwar oft aus und dagegen, aber darüber hinaus bleibt Toni sehr blass. Kein Wunder, so oft wie an ihr herumgemäkelt wird. Dass sie zum Beispiel immer noch über den Unfalltod ihres Mannes trauert und bei ihrer Arbeit keine schönen Kleider trägt. Ja, was soll sie denn mit schicken Hosen und Shirts beim Wühlen in der Erde, beim Bepflanzen der Gartenbeete? Und wieso soll sie den Garten auf Vordermann bringen, wenn doch eh niemand da ist, der ihn zu schätzen weiss?

Der Grund, wieso es den Garten gibt und wieso Bror die Insel sein eigen nennt, obwohl er kaum da ist, wird erst spät verraten. Bis dahin ist Bror halt Millionär und kann mit seinem Geld machen was er will, und wenn er keine Lust mehr hat, kann er die Insel ja einfach verkaufen. Dies hören Toni und die anderen Angestellten viel zu oft.

Ich habe mich bisher nur selten dermassen über eine Romanfigur geärgert wie über Bror. Und wenn, dann habe ich die Geschichte nicht zu Ende gelesen. Jedenfalls weiss ich nun, wen ich bei zukünftigen Fragen nach meiner unbeliebtesten Romanfigur nennen werde.

Da Bror mit seiner Boshaftigkeit und Arroganz soviel Platz einnimmt, verkümmern die anderen Figuren neben ihm. Die Handvoll Charaktere hätten eigentlich alle ganz viel Potential, aber sie kommen nicht gegen ihn an.

Trotzdem hat mich "Die Gärten von Monte Spina" auf eine spezielle Art und Weise fasziniert. Ohne Bror wäre die Story zwar wesentlich freudiger und angenehmer zu lesen; das Dumme aber ist, alles ist auf seinem Charakter aufgebaut. Deshalb funktioniert die Story nur mit ihm, also muss man sich mit ihm arrangieren.

Dafür überzeugt das Setting auf der Insel und die Beschreibungen der Landschaften, wie eigentlich auch ein grosser Teil des Plots, wenn man Bror ausklammert. Der Schluss ist trotz allem stimmig und keine Frage, der Roman ist toll geschrieben, aber es ist definitiv kein Urlaubsbuch.

Wer Psychospielchen-Romane liebt, tut sich mit dem vorliegenden Debütroman von Henrike Scriverius wahrscheinlich leichter als ich.

Fazit: Ein beeindruckendes und kontroverses Debüt, das von einer nervtötenden, total unsympathischen Figur völlig zerdrückt wird.
3 Punkte.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Drei Hochzeiten auf einen Schlag

Sommer im kleinen Brautladen am Strand
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Nach einem schwachen ersten Teil und einem witzigen zweiten Teil war ich auf den dritten Teil der Serie gespannt.

Protagonistin ist Lily, die erst jetzt in die Serie reinkommt. Früher hatte sie mal kurz ...

Nach einem schwachen ersten Teil und einem witzigen zweiten Teil war ich auf den dritten Teil der Serie gespannt.

Protagonistin ist Lily, die erst jetzt in die Serie reinkommt. Früher hatte sie mal kurz als Floristin bei Jess gearbeitet, nun lebt sie in Bath. Bis eben arbeitete Lily in einer Hotelkette, ihre Wohnung gehört ihrem Arbeitgeber. Doch da ihr Job wegen einer Geschäftsübernahme gestrichen wird, ist sie arbeits- und wohnungslos. Auch ihre kurze Ehe mit Thom ist längst vorbei. Eine neue Wohnung und einen Job muss sie sich noch suchen, eine neue Liebe nicht. Von Liebe und Männer hat sie genug.

Deshalb ist Lily auch nicht so begeistert von der Valentinstag-Feier im "Brides by the Sea", zu der sie eingeladen ist. Der Tag wartet mit mehreren Überraschungen auf: Jess bietet ihr einen Job an als Hochzeits-Stylistin. Und aus dem Radio erfährt sie, dass ihre Mutter heiraten will.

Ihre Mutter Barbara ist nicht die einzige, die im Sommer heiraten möchte. Auch Immie und Chas, sowie Chas Ex-Freundin Nicole - sie ist der Alptraum aller Angestellten von "Brides by the Sea". Es folgt ein Wettstreit der drei Bräute: Barbara mit Nicole, und Immie mit Nicole. Jede will die andere übertrumpfen. Barbara und Nicole haben total überzogene Ansprüche. Immie weniger, aber auch sie ist keine einfache Braut und wird hier von der Autorin mal wieder zum Trinken verdonnert.

Lily hat mit diesen drei Hochzeiten mehr als genug zu tun. Doch sie muss sich auch noch mit Kip Penryn abgeben, der aus dem Herrenhaus (in dem Alice aus Band 2 heiratete) eine Hochzeitslocation machen will - ohne irgendeine Ahnung von Hochzeitsorganisation zu haben.

Die Geschichte war nervig: statt Nicole rauszuwerfen, mit Barbara Klartext zu reden und Kip zu ignorieren, muss Lily mit allen arbeiten. Dies war mühsam zu lesen, weil diese Streitereien absolut kindisch abliefen. Und wie im ersten Band wird nebenbei wieder enorm viel Alkohol getrunken.

Alles wird in "Sommer im kleinen Brautladen am Strand" derart übertrieben beschrieben, dass es keine Freude ist, den Band zu lesen. Dazu kommen einige Längen im Mittelteil und die vielen anstrengenden Figuren. Wieso ausgerechnet Kip in seinen Plänen unterstützt werden sollte, obwohl er ein Konkurrent ist, machte nur für den Plot Sinn, ansonsten war es total unlogisch. Die schönen Szenen (Blumen pflanzen, das Gedenken an Lilys Vater, die Freundschaft zwischen Lily, Poppy, Jess und Immie) gehen in all dem nervigen und hektischen Getue total unter.

Fazit: Vor lauter witzig-sein-wollen und überspitzt sein ist die Geschichte oberflächlich heraus gekommen. Es fehlten wie bereits im ersten Band (die Zeit für) echte Emotionen.
3 Punkte.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Die rettende Visitenkarte

Der Klavierspieler vom Gare du Nord
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Am Flughafen von Barcelona habe ich vor einigen Jahren das erste Mal ein Klavier gesehen, auf dem Fluggäste beim Warten spielen dürfen. Die Idee finde ich toll und es ging mir wie Pierre, als zwei junge ...

Am Flughafen von Barcelona habe ich vor einigen Jahren das erste Mal ein Klavier gesehen, auf dem Fluggäste beim Warten spielen dürfen. Die Idee finde ich toll und es ging mir wie Pierre, als zwei junge Mädchen sehr schön spielten, diejenigen nach ihnen leider nurmehr auf die Tasten hackten...

Pierre, der Direktor des Konservatoriums, ist begeistert von dem jungen Genie und möchte mit ihm sprechen. Doch da jagt schon die Polizei hinter dem Klavierspieler hinterher. Einige Tage später gelingt es Pierre aber einige kurze Sätze mit Mathieu zu tauschen.

Mathieu fährt Gabelstapler, hilft seinem kleinen Bruder bei den Hausaufgaben und putzt die Wohnung, in der die zwei Jungs mit ihrer Mutter wohnen. Seine Freunde Driss und Kevin sind wie er Kleinkriminelle, beide haben nur Gelegenheitsjobs. Da sind hier und da mal ein Diebstahl oder ein Einbruch für sie optimal, um - nach ihrem Gutdünken - mal zu ein wenig Geld zu kommen. Mathieu macht manchmal mit, wohl fühlt er sich nicht, aber nein sagen tut er auch nicht. Eines Tags wird ihm dies zum Verhängnis, er wird geschnappt. Da denkt Mathieu an die Visitenkarte, die Pierre ihm zugesteckt hat.

Mit solch einem prominenten Fürsprecher an der Seite landet er nicht im Knast, sondern als Putzmann im Konservatorium. Doch Pierre hat noch etwas anderes mit ihm vor: Mathieu bekommt Klavierunterricht und soll als neues Talent beim jährlichen Klavierwettbewerb teilnehmen.

Es wäre die Chance für Mathieu aus seinem Leben im Milieu rauszukommen und für Pierre die Sicherheit Direktor zu bleiben. Pierre steht unter Druck von oben, aber auch seine Ehefrau nörgelt.

Soweit die Eckdaten der Geschichte von "Der Klavierspieler vom Gare du Nord". Die unterschiedliche Welt, in der sie sich bewegen, wird sehr deutlich beschrieben. Beide Charaktere zeigen Stärken und Schwächen. Beide getrauen sich zum Beispiel nicht, sich auszusprechen und einfach mal nein zu sagen.

Es mutet ein wenig wie eine Gesellschaftsstudie an, denn so unterschiedlich sind Pierre und Mathieu nicht - trotz Altersunterschied und ihrem Background. Oft weiss man deshalb beim Beginn eines neuen Kapitels nicht, von welchem der beiden es gerade handelt, es könnten oft beide sein. Erst nach einigen Sätzen oder einer Seite wird klar, ob es nun Pierre oder Mathieu ist.

Ihre Schicksale haben mich aber nicht wirklich berührt. Zu dem Thema "Musiker/Lehrer entdeckt begabtes Kind/Jugendliche" habe ich früher einige bessere Romane gelesen. Die Geschichte wird mir zu schnell erzählt und geht nicht in die Tiefe. Das Musikspiel, das in Gabriel Katz Erzählung so kraftvoll sein soll, konnte ich nicht spüren. Dazu kommt der plötzliche, sehr schnelle Schluss - sie hätten am Ende wenigstens noch einen Döner essen gehen können.

Fazit: Interessante Charakterstudie, aber die Geschichte hat zu wenig Tiefe.
3 Punkte.

Veröffentlicht am 26.06.2019

Weniger wäre mehr

Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen
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"Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen" ist der erste Band einer zweiteiligen Serie. Wie der Titel schon sagt, dreht sich hier alles um ein kleines Boutique-Hotel in Port Magdalen, einer kleinen ...

"Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen" ist der erste Band einer zweiteiligen Serie. Wie der Titel schon sagt, dreht sich hier alles um ein kleines Boutique-Hotel in Port Magdalen, einer kleinen fiktiven Insel in Cornwall. Gretchen führt nach dem Tod ihres Mannes das Hotel zusammen mit ihrem Schwiegervater Theo, und hat eine sechszehnjährige Tochter, Nettie. Zum Hotel gehört ein Kater namens Sir James, ein Esel und ein Frettchen.

Nicht alle Gäste sind begeistert von den Tieren. Besonders der amerikanische Autor Harvey Hamilton mag sie nicht. Aber er mag auch sonst nichts. Weder das hübsche Zimmer noch die grössere Suite, noch die Hotelbesitzer. Blöd gelaufen, denn Nettie und ihr Freund Damien, der jedes Jahr mit seinen Vätern im Hotel zu Gast ist, wollen Gretchen mit Harvey Hamilton verkuppeln. Doch nichts läuft wie sie geplant haben.

Wenn sie wüssten, dass Gretchen ihre Gedanken ganz woanders hat - wenn nicht beim Hotelalltag, der oft mit vielen Katastrophen abläuft, dann bei Nicholas. Doch niemand darf davon wissen, noch nicht. Auch Theo hat ein paar Geheimnisse. Im Schuppen tüftelt er an seinen Erfindungen herum, wenn er sich nicht gerade mit seinem alten Freund Bruno fetzt oder seinen Charme bei den Gästen ausspielt.

Ganz schön viel los im Hotel der Herzen. Nicht nur für Gretchen ist der Hotelbetrieb samt sämtlichen persönlichen Befindlichkeiten eine Herausforderung, auch für die Leser. Irgendwie ist einfach immer viel zu viel los, so dass es kein Platz hat für tiefere Emotionen.

Die Figuren bleiben alle oberflächlich, obwohl viel Potential da wäre. Gretchen wirkt immer gehetzt, zu ihr konnte ich gar keine Verbindung aufbauen. Nettie ist okay, aber auch sie hätte irgendwann merken können, dass ihre Kuppelei keine gute Idee ist. Bei Theo war ich mir nicht sicher, ob er langsam dement wird oder einfach ein wenig zerstreut ist - und woher kann er eigentlich Yoga? Die Hotelangestellten fand ich interessant, aber auch bei ihnen blieb vieles oberflächlich und nicht zu Ende erzählt.

Genau wie im Rest des Romanes, wo zwischendurch und auch am Ende einiges offen bleibt. Zum Beispiel glaubt Harvey jemanden von früher zu kennen (nachdem er sich nicht an seine Romaninhalte und erst auch nicht an einen früheren Aufenthalt hier erinnern konnte - ein komischer Kauz) und macht ein Drama draus, denn die besagte Person will davon nichts wissen. Ich denke, dass es sich dabei um eine Verwechslung handelt und hätte gerne beim Ende des ersten Bandes gewusst, was tatsächlich dahinter steckt.

Für Leser ist es unbefriedigend, wenn derart vieles offen bleibt. Man weiss nicht, ob alles offen gebliebene im zweiten Teil aufgelöst wird, oder die Dinge bewusst so stehen gelassen werden. Vielleicht wäre es besser, man läse die beiden Teile direkt nacheinander, damit man die ganze Geschichte auf einmal bekommt und eventuelle Figurentwicklungen nachvollziehen kann.

Autorin Anne Sanders, die sonst tolle Romane schreibt, konnte mich mit "Wild at Heart" deshalb nicht begeistern. Von einem "Hotel der Herzen" hätte ich mehr Storys wie die von Polly und Robert erwartet. Ihre Geschichte geht total zu Herzen und so hoffe ich nun, dass im zweiten Band mehr davon aufwarten und alles - für alle - ein gutes Ende nimmt.

Fazit: "Weniger wäre mehr" - weniger Figuren, mehr Emotionen und mehr abgeschlossene Gästegeschichten und ich wäre glücklicher mit der Lektüre.
3.5 Punkte.