Cover-Bild Kalte Wasser
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: HarperCollins
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Hard Boiled, Roman Noir
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 09.07.2019
  • ISBN: 9783959672962
Melanie Golding

Kalte Wasser

Mysterythriller
Alexander Weber (Übersetzer)

Hinter dem Vorhang wartet jemand …

Lauren ist gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt. Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und die Polizei rufen. Dort wird der Vorfall zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr. Und dann nimmt Lauren eine verstörende Veränderung wahr: Etwas stimmt mit ihren Kindern ganz und gar nicht. Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?

»Spannend, traumatisch, nervenaufreibend« Fuldaer Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Schaurig

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Lauren bekommt Zwillinge.
Während ihres Krankenhausaufenthaltes taucht im Zimmer nachts plötzlich eine unheimliche Frau auf, die einen Korb dabei hat. Darin befinden sich ebenfalls Zwillinge - und die ...

Lauren bekommt Zwillinge.
Während ihres Krankenhausaufenthaltes taucht im Zimmer nachts plötzlich eine unheimliche Frau auf, die einen Korb dabei hat. Darin befinden sich ebenfalls Zwillinge - und die Frau möchte tauschen.
Lauren schließt sich erschrocken im Bad ein und ruft die Polizei, doch es kann kein Eindringen festgestellt, niemand gefasst werden.
Zuhause begegnet ihr die unheimliche Frau wieder und wieder. Lauren traut sich vor Angst mit ihren Kindern nicht mehr aus dem Haus. Mann und Ärzte schieben alles auf die Psyche, den Schlafmangel.
Als Lauren ihren Mut zusammen nimmt und mit den Kindern spazieren geht, schläft sie bei einer Pause ein. Als sie aufwacht, ist der Kinderwagen verschwunden, wird aber schnell wieder gefunden.
Allerdings sind die Babys nicht mehr Laurens.
Niemand glaubt ihr - bis auf Polizistin Harper, der irgendwas an dem Fall ganz seltsam vorkommt...

Kalte Wasser ist eine gute Mischung:
Wir haben den unheimlichen, geheimnisvollen Teil, bei dem ich mich durchaus gegruselt habe (das passiert bei mir aber schnell, ich bin ein Angsthase), die etwas zu engagierte Polizistin, die auf Frauen steht und alles rund um Schwangerschaft, Geburt, Gewalt, Depressionen, Rollenverteilung.

Vom Paranormalen abgesehen, gab es die bedrückendsten Szenen für mich in der ersten Hälfte des Buches.
Wir erleben Laurens Entbindung gleich zu Beginn hautnah mit.
Es ist eine Zangengeburt und Lauren leidet Höllenqualen.
Auch als alles überstanden scheint, geht es ihr nicht besser.
Das Krankenhauspersonal ist empathielos und ruppig.
Sie bekommt innere Blutungen, die mit einem schmerzhaften und übergriffigen Eingriff gestillt werden müssen und bei denen Laurens Grenzen nicht respektiert werden.
Ich habe in letzter Zeit viel über Gewalt unter der Geburt gelesen und auch darüber, wie sehr unser glorifiziertes Mutterbild Frauen schaden kann und z.B. dafür sorgt, dass sich viele keine Hilfe suchen, die sie bräuchten, aus Angst, als Rabenmutter dazustehen.
Die Autorin stellt das Leid und die Angst meiner Meinung nach sehr gut dar.
Lauren leidet also mehr oder weniger stumm, weint viel, hat Angst, keine gute Mutter zu sein.
Man merkt, wie alleine sie mit allem dasteht.
Früher hieß es, man brauche ein Dorf, um ein Kind großzuziehen, heute soll das eine Person (meist die Mutter) allein schaffen, während Väter schon Helden sind, wenn sie sich das frisch gebadete und gewickelte Kind für 20 Minuten auf die Brust legen lassen.
Alles wird nochmal schlimmer, als Lauren entlassen wird.
Ein paar Tage gibt sich ihr Mann noch ein wenig Mühe, aber bereits nach den ersten schlaflosen Nächten zieht er ins Gästezimmer, weil er "es nicht mehr aushält" und ohne Schlaf "zu nichts zu gebrauchen ist". Es sind nur zwei Wochen Vaterschaftsurlaub und nicht mal während dieser Zeit schafft er es, sich gleichwertig um die Kinder zu kümmern.
Er gibt Lauren immer wieder zu verstehen, dass all das ihre Aufgabe und sowieso gar keine richtige Arbeit ist.
Als er wieder seiner Erwerbstätigkeit nachgeht, kommt er spät nach hause, weil er noch "durch die Bars" muss, "Kontakte knüpfen".
Und natürlich hat er auch noch ein paar andere Geheimnisse...
Ganz ehrlich, der Ehemann war für mich einfach ein riesen Schwein, aber ich kam nicht umhin daran zu denken, dass die Autorin hier ziemlich gut die (oder besser: eine) Realität abgebildet hat.
Natürlich sind nicht alle Männer so, dennoch passieren bestimmte Dinge wohl doch immer noch zu oft. Es gibt ja auch diverse Studien dazu, dass Mütter nach der Geburt ihren Schlaf einbüßen und Väter eher nicht, oder dass Mütter bei Wiedereinstieg in den Job 61% ihres Gehaltes verlieren und Väter nichts.
Zwischen den Zeilen wird in Kalte Wasser auch die Expertise angesprochen: von Lauren wird erwartet, dass sie sofort alles weiß und kann, dabei hat sie keine Ahnung, ist auf ähnlichem Wissensstand, wie ihr Mann, denn es sind auch ihre ersten Kinder.
Das Stillen fällt ihr schwer, sie hat Schmerzen und es strengt sie an.
Sie liest Bücher, um mehr über Babys und Erziehung zu erfahren, während ihr Mann seine "Papalektüre" nicht einmal durchblättert.
Für mich hat die Autorin hier jedenfalls einen fantastischen Job gemacht. Das alles kommt so wunderbar schleichend, der Ehemann wird nicht als absolutes Monster portraitiert.
Ich hatte richtige Beklemmungen und schlimmstes Mitleid mit Lauren.

Die Teile, die nicht aus Laurens Sicht geschrieben sind, haben den Narrativ der Polizistin Harper.
Sie arbeitet nicht ganz so oft nach Vorschrift und insgesamt mochte ich sie sehr.
Allerdings habe ich bei ihr auch ein paar kleine Kritikpunkte:
Mir war es etwas zu weit hergeholt, dass sie sich so für Laurens Fall interessiert, obwohl er nur einer von vielen Abgeschlossenen unter den Akten ist.
Wenn sie noch diejenige gewesen wäre, die ins Krankenhaus gerufen wurde... aber sie sieht den Fall einfach auf dem PC und ist sofort Feuer und Flamme. Begründet wird das zum einen mit ihrer Vergangenheit, die mir dafür nicht ausreicht und zum anderen mit ihrer unschlagbaren Intuition - die, wie ich finde, dafür an anderen Stellen manchmal ziemlich zu wünschen übrig lässt.
Harper steht auf die Journalistin Amy. Ich wusste die meiste Zeit nicht, was ich von dieser Person halten soll und ich fand Harper ihr gegenüber wahnsinnig unvorsichtig... mit dem, was zu Amy am Ende rauskommt, war ich aber sehr zufrieden.

Kalte Wasser hatte auf mich jedenfalls eine ziemliche Sogwirkung und ich mochte die unheimliche Stimmung, die verschiedenen Gefühle, die es bei mir ausgelöst hat und die Fragen, die ich mir teilweise immer noch ein bisschen stelle.
Eine spannende Schauergeschichte, die sich zu lesen lohnt.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Holterdipolter: Genre über Genre

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Das Erste, was ich noch vor der Veröffentlichung von „Kalte Wasser“ zu lesen bekam, war der Beginn eben dieses Romans, der mir auf Anhieb sehr reizvoll erschien, wobei ich stark gemutmaßt habe, dass die ...

Das Erste, was ich noch vor der Veröffentlichung von „Kalte Wasser“ zu lesen bekam, war der Beginn eben dieses Romans, der mir auf Anhieb sehr reizvoll erschien, wobei ich stark gemutmaßt habe, dass die Mysteryschiene in einer Sackgasse enden würde – ich bin von Anfang an eher davon ausgegangen, dass Lauren unter postnatalen Depressionen leidet, die sie halluzinieren lassen. Tatsächlich wird bei Lauren auch schnell eine psychische Belastungsstörung diagnostiziert und hernach zeigte sich für mich das grundsätzliche Problem dieses Mysterythrillers: Er will tatsächlich alle Genres; Mystery, Thriller und Krimi; abdecken; dazu kommt noch ein großer Schuss semi- bis unglücklicher Liebesroman (denn Laurens Mann Patrick ist eher distanziert und hat auch so seine Geheimnisse; im Allgemeinen kam da auch nicht das Gefühl eines liebevollen und glücklichen, frischgebackenen Elternpaares auf) zu dem, was ohnehin schon ein Familiendrama war.
Dann gibt es noch diesen Strang rund um die ambitionierte Polizistin Jo(anna) Harper, deren eigentlich nicht vorhandenes Privatleben ständig explizit behandelt wird; da gibt es ein angeblich wichtiges Detail aus der Vergangenheit, weswegen sie sich Lauren angeblich so nahefühlt: Diese Argumentation schien mir allerdings reichlich an den Haaren herbeigezogen; so sehr ähnelten sich die persönlichen Erfahrungen dann doch nicht. Auch ihre persönlichen Beziehungen wurden derart herausgestellt, dass man hätte vermuten können, „Kalte Wasser“ ist der Auftakt zu einer Krimireihe rund um diese Ermittlerin.
Mir fehlte da ganz klar die direkte Konzentration; klar, wenn ein Buch ganz strikt und konsequent linear lediglich einen Erzählstrang verfolgt, wirkt das sehr eintönig, aber dieser Roman glich statt einer Einbahnstraße auf dem platten Land dann direkt dem Frankfurter Kreuz.
Ich mag Mysteryromane, ich mag Thriller, ich mag Krimis, ich lese auch gerne mal was Dramatisches, aber in diesem Fall war es mir einfach zu viel und von Autorenseite zu unentschlossen: Hatte grad alles klar darauf hingedeutet, dass dieser Roman ein Psychothriller-Ende finden würde, zumal dann auch noch eine mutmaßliche Stalkerin eingeführt wurde, wurde auf der nächsten Seite wieder krass gen Mystery abgedriftet – und ich wusste gar nicht mehr, mit wem ich nun überhaupt mitfiebern wollte; mir blieben alle Figuren völlig fremd, und sympathisch fand ich eigentlich keinen, inklusive Joanna Harper, die zwar eben sehr engagiert war, aber eben auch überengagiert und sich zunächst vor Allem auch völlig unnütz einbrachte, denn die Ermittlungen waren nicht nur abgeschlossen, sondern der Fall war offiziell nie eröffnet worden, als sie –den Anweisungen ihres Chefs zum Trotz- im Krankenhaus doch noch weitere Nachforschungen anstellte. Im klassischen Krimi hätte ich das allerdings wiederum recht sympathisch gefunden… aber hier gab es, wie sie selbst auch immer betonte, überhaupt keinen echten Grund für ihren persönlichen Einsatz.

Den reinen Mystery-Teil von „Kalte Wasser“ fand ich allerdings sehr spannend; der große Rest war dann allerdings eben wie ein riesiger Stolperstein, der mir den Lesespaß ein wenig getrübt hat. Alles in Allem kommt der Roman so für mich nicht über 3,8* Sterne hinaus, was aufgerundet dann wohlgemeinte vier Sterne ergibt. Allerdings erwarte ich nun irgendwie doch zumindest auch einen Folgeband rund um DI Harper, die da wiederum in irgendein Mysterium verwickelt wird (oder sich verwickeln lässt). Denn so bin ich grade in jenem Bereich nicht mit dem Ende zufrieden – und auch der Mysteryteil hätte sich detaillierter entschlüsseln lassen können; da kann man sich als Leser letztlich lediglich selbst noch etwas mehr Hintergrundgeschichte zusammenreimen.
Als reiner Mysteryroman; ohne diese ganzen ständig falsch gelegten Fährten, ohne das Privatbrimborium der Polizistin; würde mir „Kalte Wasser“ richtig gut gefallen haben, aber dazu hätte eben sehr viel der Handlung wegdezimiert werden müssen und der Mysterypart sehr viel weiter aufgedeckt und erklärt werden – wer sich für dieses Buch entscheidet, sollte sich darüber im Klaren sein, dass er eben vornehmlich einen Mysterythriller zu lesen bekommt, der dabei ständig in andere Genres abdriftet. Zumindest wer so einen immensen Mix mag, wird mit dieser Lektüre ausnehmend gut bedient sein!

[Ein Rezensionsexemplar war mir, via #NetGalleyDE, unentgeltlich zur Verfügung gestellt worden.]

Veröffentlicht am 06.08.2019

Ich wurde gut unterhalten

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Kaum ist Lauren Mutter von Zwillingen geworden, beginnt ein Albtraum. Eines nachts im Krankenhaus steht plötzlich eine Frau vor ihr und schlägt ihr einen erschreckenden Deal vor: Eines ihrer Kinder gegen ...

Kaum ist Lauren Mutter von Zwillingen geworden, beginnt ein Albtraum. Eines nachts im Krankenhaus steht plötzlich eine Frau vor ihr und schlägt ihr einen erschreckenden Deal vor: Eines ihrer Kinder gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und schaltet die Polizei ein. Doch keiner glaubt ihr, bis auf die Polizistin Jo Harper, die mit ihren Nachforschungen beginnt.

Der Schreibstil war flüssig und sehr gut zu lesen, so dass ich keinerlei Schwierigkeiten hatte, in die Geschichte hineinzufinden. Die Beschreibungen waren detailreich und bildhaft und ich hatte alles sehr gut vor Augen. 
Die Personen wurden anschaulich beschrieben, so dass sich von ihnen Bilder in meinem Kopf entwickelten und ich sie auseinanderhalten konnte. Sehr gelungen fand ich es, dass ich hinsichtlich der Sympathie bzw. Antipathie teilweise sehr hin und her gerissen war. Bei Lauren war ich mir absolut nicht sicher, wie sympathisch ich sie finden soll. Ganz anders dagegen Jo Harper, die ich durchgängig sympathisch fand.
Die Story gefiel mir insgesamt gut. Sehr passend fand ich die Wechsel der Erzählperspektiven von Lauren und Jo Harper, denn das brachte eine gelungene Abwechslung und Spannung mit sich. Ich konnte wirklich hervorragend rätseln, was Realität und was Fiktion sein mag. Passiert da wirklich was Übernatürliches, was Mystisches? Oder war das alles Einbildung? Doch was steckt dann dahinter? Dieses Mitfiebern und leichte Gruseln erzeugte bei mir eine tolle Spannung, die mich ans Buch fesselte. Zwischendurch gab es allerdings auch Passagen, die ich etwas langatmig fand. Das Ende fand ich etwas zu offen, aber das dürfte Geschmackssache sein.

Ich wurde gut unterhalten und vergebe daher 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 06.08.2019

Paranoia

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Meine Meinung und Inhalt
Melanie Golding hat in Bath Kreatives Schreiben studiert. Im Jahr 2017 gewann sie einen Preis für ihre Kurzgeschichte beim Mid Somerset Festival sowie den Evelyn-Sanford-Preis. ...

Meine Meinung und Inhalt
Melanie Golding hat in Bath Kreatives Schreiben studiert. Im Jahr 2017 gewann sie einen Preis für ihre Kurzgeschichte beim Mid Somerset Festival sowie den Evelyn-Sanford-Preis. Sie lebt in Bath und schreibt bereits an ihrem nächsten Roman.
Der Beginn der Handlung hat sofort mein Interesse geweckt - ebenso das düstere und vielversprechende Cover.

In dem Buch "Kalte Wasser" geht es um Lauren, die gerade Mutter von Zwillingen geworden, als der Alptraum beginnt. Eine Frau steht nachts an ihrem Krankenhausbett und schlägt ihr einen grausamen Deal vor: Eines von ihren Kindern gegen eines von Laurens. Lauren kann sich retten und die Polizei rufen.

"Sie wusste nicht mehr, ob sie wachte oder schlief." (ZITAT)

Als Leser spürt man die Verzweiflung und die Ratlosigkeit.

Der Vorfall im Krankenhaus wird zuerst nicht ernst genommen. Nur die junge Polizistin Harper glaubt ihr. Es wird abwechselnd aus der Perspektive von Lauren und der Polizistin Jo Harper erzählt. Aufgrund eigener Erfahrungen in der Vergangenheit ist Jo die einzige, die an die Geschichte von Lauren glaubt und sie dadurch auch für den Leser glaubhaft macht. Harper wurde von der Autorin auch sehr offen und sympathisch dem Leser gegenüber geschildert.

Und dann nimmt Lauren eine verstörende Veränderung wahr: Etwas stimmt mit ihren Kindern ganz und gar nicht. Wird sie langsam verrückt, oder weiß sie etwas, das sonst niemand weiß?

"Lauren riss die Augen auf. Der Traum hallte noch in ihr nach – der Geruch nach etwas Tierischem drang ihr in die Nase, und sie schüttelte den Kopf, um die verstörenden Bilder loszuwerden. Alles war still, bis auf den ruhigen Atem ihrer Zwillinge und die kaum wahrnehmbaren Laute eines weiteren Zwillingspaares im Bett nebenan. Ein weiteres Zwillingspaar." (ZITAT)

Das Verwirrspiel, welches die Autorin mit dem Leser treibt, hat mir ziemlich gut gefallen und hat dadurch die Spannung halten können.
Ebenso die ganze kreative kreative Grundthematik der Geschichte hat mir gut gefallen. Zwar wird hier mit Ängsten vieler Leser gespielt, (Kindesentführung), dennoch werden auch alltäglichere Probleme wie postnatale Störungen und die psychische Gesundheit thematisiert, was durchaus Denkimpulse geben kann.

Kurzum, ein wirklich spannungsgeladener Roman, mit kleinen Schwächen - welche ich Schreibstil sehe - der mich jedoch trotzdem super unterhalten konnte!

Veröffentlicht am 30.07.2019

Wechselbälger

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Die Geburt der eineiigen Zwillinge war für Lauren eine Tortur, die sie nur mit Hilfe der Medikamente überstehen konnte. Zwei gesunde Jungen, da sollte sie doch glücklich sein und die Beiden sofort in ihr ...

Die Geburt der eineiigen Zwillinge war für Lauren eine Tortur, die sie nur mit Hilfe der Medikamente überstehen konnte. Zwei gesunde Jungen, da sollte sie doch glücklich sein und die Beiden sofort in ihr Herz schließen. Sie fühlt sich schuldig, dass dem nicht so ist. Wie eine Löwenmutter kämpfte sie einige Zeit später um ihre Kinder. Im abgeteilten Nachbarbett hörte sie Gesang und Babylaute. Sie sah eine verdreckte, übel riechende Frau mit einem Korb, aus dem Bewegung kam. Lauren soll eines ihrer Kinder gegen eines aus dem Korb tauschen. Lauren flüchtet mit den Zwillingen ins Bad und informiert die Polizei. Doch keiner war da, keiner hat etwas gesehen, es konnte keiner die Station betreten. Die Polizistin Harper lässt der Vorfall keine Ruhe, irgendetwas stimmt nicht. Tage später, bereits in ihrem eigenen Zuhause, wird sie von einer Unbekannten beobachtet. Sind die Kinder weiterhin in Gefahr? Recherchen ergeben, dass bereits vor 40 Jahren einer Zwillingsmutter der gleiche Tausch vorgeschlagen wurde.
Nach der reinen Vernunft kann es Wechselbälger nicht geben, Feen und Wassermenschen, die Kinder eintauschen oder holen wollen. Beim Lesen des sehr spannend geschriebenen Romans ist man stets im Zweifel, was man glauben kann und was nicht. Die anfänglichen Seiten über die Geburt der Kinder sollte man Schwangeren nicht zum Lesen geben. Das Gesundheitssystem in Großbritannien, in dem die Handlung spielt, ist nicht das Beste.