Kleines Buch mit Gänsehautgarantie
Winter des WahnsinnsProfessor Charles Ward ersteht in einer Buchhandlung einen uralten Reiseführer, in dem bereits drei Vorbesitzer aus verschiedenen Jahrhunderten geheimnisvolle Notizen hinterlassen haben. Das Buch fesselt ...
Professor Charles Ward ersteht in einer Buchhandlung einen uralten Reiseführer, in dem bereits drei Vorbesitzer aus verschiedenen Jahrhunderten geheimnisvolle Notizen hinterlassen haben. Das Buch fesselt ihn, handelt es von dem schwarzen Prinzen, der noch immer in Schottland als Geist wandelt. Charles geht den geheimnisvollen Notizen auf den Grund und merkt zu spät, daß er es mit einem verfluchten Buch zu tun hat.
Veit Etzold, der bisher für seine gelungenen Thriller bekannt ist, hat sich mit seinem Kurzroman "Winter des Wahnsinns" diesmal eher dem Horrorgenre zugewandt. Dies hat mir gut gefallen! Der Erzählstrang um Charles Ward spielt in der Gegenwart, während es immer wieder Rückblicke in die Zeit des schwarzen Prinzen gibt. Der Charakter des Charles ist richtig gut beschrieben. Man erlebt, wie er sich durch die Kraft des Buches verändert, ja, er wird davon besessen. Doch er ist auch innerlich zerrissen, die Entscheidung, dem Buch zu dienen oder bei seiner Frau zu bleiben, fällt ihm zunächst schwer, letztendlich flüchtet er in ein Geflecht aus Lügen. Fast kann man Mitleid mit ihm bekommen. Veit Etzold beschreibt die schottische Landschaft so geheimnisvoll, wie es für das Buch erforderlich ist. Man sieht diese verwunschene Landschaft richtig vor sich. Einziges Manko dieses Buches ist sein Umfang. Die 109 Seiten sind leider viel zu schnell gelesen!