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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.11.2016

spannend mit überraschenden Wendungen

Die Blutmauer
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Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht, da ich die Wendezeit ja selbst Meine Erwartungen in das Buch wurden nicht enttäuscht. Beim Lesen hatte ich immer wieder Begriffe gefunden, ...


Mich hatte die Kurzbeschreibung des Buchs neugierig gemacht, da ich die Wendezeit ja selbst Meine Erwartungen in das Buch wurden nicht enttäuscht. Beim Lesen hatte ich immer wieder Begriffe gefunden, bei denen ich dann dachte: ja, typisch DDR. Schon als von der ideologisch geprägten Ausbildung die Rede war – so kam mir mein Studium in Teilen auch immer vor. Auch die Sache mit dem Meldebuch, das hatten meine Eltern auch irgendwann mal führen müssen. Aber so etwas vergisst man mit den Jahren. Das Buch hat mich wieder daran erinnert.
Martin Keil als Hauptmann bei der Polizei hat keinen leichten Stand. Die DDR befindet sich in Auflösung, Recht und Ordnung soll aber aufrecht erhalten werden und ehemalige Stasi-Mitarbeiter wollen ihre Macht nicht aufgeben bzw. ihre furchtbaren Machenschaften vertuschen. Jeder misstraut jedem! Diesen rechtsleeren, schwebenden Zustand und die damit verbundenen Unsicherheiten hat der Autor treffend und anschaulich beschrieben.
Keil war mir auf alle Fälle sympathisch, trotz seiner Hilflosigkeit.
Ich frage mich nur, ob die manipulativen Machenschaften der Stasi wirklich so weit gegangen sind. Oder ob der Autor hier der Dramatik wegen etwas übertrieben hat.
Ich habe mich jedenfalls beim Lesen wunderbar unterhalten gefühlt und bin dabei an längst „verschüttete“ Erlebnisse erinnert worden. Von mir gibt‘s eine 100%ige Leseempfehlung und 4 Lesesterne.

Veröffentlicht am 21.11.2016

gefühl-und liebevoll geschriebener Familienroman

Das Erbe der Wintersteins
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Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen ...

Die Handlung rankt um die Familiengeschichte der Wintersteins. Celine lebt
in der heutigen Zeit und wird als sie beauftragt wird das Familienanwesen,
an dem sie wegen der positiven Kindheitserinnerungen sehr hängt zu
verkaufen. Dabei findet sie das Tagebuch ihrer Urgroßmutter Claire.
Die Autorin hat dabei sehr geschickt Einblicke in die Gegenwart und
Vergangenheit abwechselnd einfließen lassen, so dass der Leser Stück für
Stück die Geheimnisse um die Familiengeschichte der Winterstein erfährt.
Das hat mir sehr gut gefallen, zumal ein Kapitel meist im spannenden Moment
endet und ich darum unbedingt weiterlesen musste. Außerdem kamen mir die
Übergänge zwischen Gegenwart und Vergangenheit immer fließend vor, was beim
Lesen sehr angenehm war.
Insgesamt gesehen hat sich dieses Buch leicht und schnell lesen lassen.
Die beiden Hauptfiguren (Claire und Celine) waren mir sympathisch, wobei
Celine mir sehr gefühlvoll manchmal zu gefühlvoll erscheint. Denn die
mentale Kopplung in Gefahrensituationen mit Claire habe ich ihr nicht ganz
abgenommen beim Lesen. Herrlich fand ich die Be- und Umschreibungen der
naiven, sorglosen Maddy. Die habe ich beim Lesen direkt vor mir gesehen und
gehört.
Ein Satz aus dem Buch hat mir besonders gefallen: Nach vorne raus gibt’s
keine Grenzen“. Das ist doch eine herrliche Formulierung für ‚jeder ist
seines Glückes Schmied‘ und ‚alles ist möglich‘. Find ich toll.
Beeindruckt haben mich auch die Erläuterungen der Autorin zu den
unterschiedlichen Sichtweisen und dem Umgang gegenüber Menschen mit
Behinderungen oder anderem Aussehen im 20. und 21. Jahrhundert. Darüber
habe ich bisher noch nie so nachgedacht.
Von mir gibt’s 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 15.11.2016

sich erst entwickelnde, dann aber packende Spannung

Blutige Fesseln
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Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch „einzusteigen“. Das lag zum einen daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht gelesen hatte und zum anderen empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen ...

Am Anfang hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch „einzusteigen“. Das lag zum einen daran, dass ich die Vorgängerbücher nicht gelesen hatte und zum anderen empfand ich die vielen gedanklichen Abschweifungen als zu viel (dafür gibt’s von mir 1 Stern-Abzug).
Ja, aber dann nimmt der Thriller an Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr weglegen.
Der Autorin ist es wieder einmal sehr gut gelungen die Widersprüche, Gewissensbisse und Zweifel von Will und Angie zu schildern. Beim Lesen habe ich mich von einer Überraschung zur Nächsten gelesen und konnte nur abwarten, welche Verwicklung als nächstes kommt. Das nenn ich Spannung pur! Wobei Angie ja im Laufe der Handlung doch noch positive Ansätze entwickelt. Ich kann mir gut vorstellen, dass es Menschen gibt, die eine furchtbare Kindheit haben/hatten, aber was hier über Angies Schicksal geschildert wird? Einfach unfassbar. Kein Wunder, dass sie so abweisend, verletzend und brutal geworden ist. Nur so konnte sie überleben. Dies Stück für Stück zu entwickeln und aufzuzeigen ist der Autorin wunderbar gelungen.
Von mir gibt es daher 4 Lesesterne und eine 100%ige Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.11.2016

Spannung mit viel Verwirrungen

Mooresschwärze: Thriller
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Julia, Pathologin in Köln, wird von Florian Kessler zu einem Tatort im Moor
gerufen. Die weibliche Leiche wirkt im Moor wie aufgebahrt, nicht wie dort
entsorgt. Und dann verschiedet die Leiche auch noch ...

Julia, Pathologin in Köln, wird von Florian Kessler zu einem Tatort im Moor
gerufen. Die weibliche Leiche wirkt im Moor wie aufgebahrt, nicht wie dort
entsorgt. Und dann verschiedet die Leiche auch noch auf dem Weg in die
Pathologie. Für Julia und Florian beginnt ein Wettlauf mit der Zeit….
Catherine Shepherd ist hier wieder ein sehr spannender Thriller gelungen.
Die beiden Hauptfiguren, Julia und Florian, werden mit all ihren „Ecken und
Kanten“ beschrieben, wodurch ich sie während des Lesens liebgewonnen und
mit ihnen mitgefiebert habe. Bei der Darstellung der Ermittlungen wird der
Leser scheibchenweise in die Aufklärung mit einbezogen. So als wäre man
selbst mit dabei. Was mir auch gut gefallen hat, ist die Darstellung der
zwischenmenschlichen Gefühle bei den beiden. Ich vermute, spätestens beim
nächsten gemeinsamen Fall werden sie sich ihre Liebe gestehen.
Es beeindruckt mich immer wieder wie die Autorin sich solche verworrenen
Geschichten und kranken Charaktere ausdenken kann.
Also ich habe mich beim Lesen bestens und spannend unterhalten gefühlt.
Darum gibt es von mir auch eine uneingeschränkte Leseempfehlung und 4
wohlverdiente Lesesterne. Das Buch ist ein MUSS für alle
Thriller-Liebhaber.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Mörderische Geschichte – mal anders

Am Rand
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Das Buch liest sich sehr flüssig und wenn man erst einmal angefangen hat, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Völlig ohne Emotionen oder Rechtfertigung erzählt hier Gerold Ebner seine Lebensgeschichte, ...

Das Buch liest sich sehr flüssig und wenn man erst einmal angefangen hat, kann man es nicht mehr aus der Hand legen.
Völlig ohne Emotionen oder Rechtfertigung erzählt hier Gerold Ebner seine Lebensgeschichte, wobei er gedanklich zwischen Vergangenheit und Gegenwart immer hin und her „wandert“. Einfach war sein Leben sicher nie. Wie es der Buchtitel treffend ausdrückt – er stand immer am Rand.
Mich hat das Buch stark beeindruckt. Ein derartiger Lesestoff, noch dazu fast als Geständnis geschrieben, ist mir bisher noch nicht unter die Finger gekommen.
Toll fand ich auch immer, wenn Ebner mich als Leser direkt ansprach und mir Aufträge erteilt hat – für den Fall wenn ich bei ihm zu Hause vorbeigehe.
Dass der Protagonist seine Schicksalsschläge, Handlungen und Taten so emotionslos schildert, fand ich nicht ganz nachvollziehbar. Am liebsten hätte ich mit ihm darüber diskutiert. Wenn man sich als Leser auf die Schilderungen einlässt, ist diese Lektüre durchaus eine sehr gute Unterhaltung.