Der Fund
„Ich kann unmöglich sagen, ob unsere Beziehung etwas Gutes war, das wir irgendwie kaputt gemacht haben, oder etwas Schlechtes, das irgendwann seinen wahren Charakter gezeigt hat.“ (ZITAT)
Die englische ...
„Ich kann unmöglich sagen, ob unsere Beziehung etwas Gutes war, das wir irgendwie kaputt gemacht haben, oder etwas Schlechtes, das irgendwann seinen wahren Charakter gezeigt hat.“ (ZITAT)
Die englische Schriftstellerin und Schauspielerin Catherine Steadman wurde 1987 geboren. Sie studierte an der Oxford School of Drama. Nach ihrem Abschluss spielte sie zahlreiche Rollen in verschiedenen Filmen und Serien. Ihren Durchbruch als Schauspielerin machte sie mit der Serie Downton Abbey. Ihr Debüt als Autorin gab sie mit diesem Roman.
Das strahlend blaue Cover ist absolut auffallend und schön.
Die Story beginnt mit teilweise makabren und zugleich lockeren Schilderungen, welche mir absolut gut gefallen haben.
„Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, ein Grab auszuheben? Dann können Sie aufhören, darüber nachzudenken. Es dauert Ewigkeiten. Was immer Sie geschätzt hätten, setzen Sie einfach die doppelte Zeit an.“ (ZITAT)
Jedoch legt die Autorin auch einen sehr direkten Schreibstil an den Tag. Vielleicht hat Steadman hier schon dem Leser die Chance gegeben, sich eine Meinung von den Protagonisten und deren Beziehung zu bilden.
„>>Wann hast du je etwas für mich bezahlt? Wann? Was bin ich denn, eine verdammte Nutte?<< Es hätte ein schöner Tag werden sollen. >>Nein Erin, das bist du nicht, leider. Denn sonst würdest du jetzt endlich den Mund halten.<<“ (ZITAT)
In „Something in the Water” geht es um die Beziehung zwischen Mark und Erin. Ihr Glück scheint perfekt, denn sie verbringen die Flitterwochen auf Bora Bora verbringt. Spätestens hier ist der Neid vom Leser vorprogrammiert.
Es sind unbeschwerte Tage auf dieser paradiesischen Insel angesagt, mit Ausflügen und Sonne pur.
Ihr Leben ändert sich jedoch abrupt, als sie bei einem Tauchausflug auf eine Tasche mit sehr wertvollem Inhalt stoßen.
Die beiden beschließen, ihren Fund für sich zu behalten und alle Spuren zu verwischen. Aber zurück in London beginnt ihr Geheimnis schon bald, sie in einen reißenden Abgrund zu ziehen. Als sich beunruhige Vorfälle häufen, weiß Erin plötzlich nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. Sie fragt sich auch ziemlich bald, wann die Veränderungen zwischen Mark und ihr angefangen haben. War es, als er seinen Job verloren hatte oder war er schon immer so?
Als weiteres Thema berichtet Steadman noch von Erin’s Idee, einen Dokumentarfilm zu drehen. Der Film soll drei Gefangene während und nach Ablauf ihrer Haftzeit begleiten, mit Interviews und Alltagsbeobachtungen. Zwei Frauen und ein Mann, die ihre Hoffnungen und Träume von der Freiheit schildern, und zwar vor und nach der Entlassung.
Mir kam es so vor, als müsste dies in die Story hineingezwängt werden, um einen Retter in der Not zu schaffen.
Die Naivität der Protagonistin und ihre Handlungen haben bei mir häufiges Kopfschütteln ausgelöst.
„Leichen neigen dazu, entdeckt zu werden, wenn man sie schlecht vergräbt. …. Und schlechtes Vergraben hat – wie jedes schlechtes Irgendwas – im Wesentlichen drei Gründe: 1. Mangel an Zeit 2. Mangel an Initiative 3. Mangel an Sorgfalt.“ (ZITAT)
Kurzum, ein schön gestaltetes Buch mit Potential im Bezug auf die Handlung, jedoch zu langatmig und unspektakulär geschildert.