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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.11.2019

Perfide Trauerbewältigung

Die perfekte Strafe
1

Inhalt:
„Geduldig pirscht er sich an die Opfer an, erschleicht ihr Vertrauen. Nur um dann ihren qualvollen Tod zu orchestrieren und sich an der Trauer der Hinterbliebenen zu weiden.

Die Leiche einer jungen ...

Inhalt:
„Geduldig pirscht er sich an die Opfer an, erschleicht ihr Vertrauen. Nur um dann ihren qualvollen Tod zu orchestrieren und sich an der Trauer der Hinterbliebenen zu weiden.

Die Leiche einer jungen Frau wird an der Flanke vom Arthur’s Seat, Edinburghs Hausberg, gefunden. Schnell stellt sich ihr Tod als Giftmord heraus.
Dann stirbt die Leiterin einer Wohltätigkeitsorganisation - auch sie wurde vergiftet. War derselbe Täter am Werk? DI Callanach und DCI Turner begeben sich auf die Jagd.
Eine Jagd, die keinen Fehltritt duldet und eine schwere Entscheidung fordert: Sind sie bereit, für die Ergreifung des Mörders die eigenen Regeln zu brechen?“



Schreibstil/Art:
Der erste Mordfall lässt nicht lange auf sich warten, sodass Spannung sehr schnell aufgebaut wird. Der Thriller wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So hat der Leser die Möglichkeit den Fall sowohl aus der Sicht von DCI Ava Turner und ihrem Team als auch vom Täter und den Opfern selbst zu begleiten und nachzuvollziehen.
Die Figurenzeichnung ist authentisch und gut ausgearbeitet, die Charaktere realistisch.

Eine Ermittlung innerhalb der Polizei strapaziert die Nerven der Beamten, denn der vermeintliche Selbstmord vom ehemaligen Chief Begbie führt die Ermittler immer tiefer in eine verzwickte Korruption innerhalb der Polizei.



Fazit:
"Die perfekte Strafe" ist der dritte Teil der Reihe um Luc Callanach und Ava Turner und ist in sich geschlossen.
Ich empfehle die beiden Vorgänger zu lesen da die Autorin nicht so viel Einblick in die Vergangenheit gewährt.
Mir persönlich waren es zu wenig Informationen, sodass ich keine Beziehung rund um die Ermittler aufbauen konnte.
Den Part mit dem Täter und seiner perfiden Art, sich an die Hinterbliebenen heranzuschleichen und sich mit ihnen in ihrer Trauer zu weiden, fand ich deutlich spannender und interessanter.

Manche Taten konnte ich nicht leider nachvollziehen und musste oft mit dem Kopf schütteln. Ava Turner empfand ich in ihrer Rolle stellenweise als verloren und überfordert.

Ich hätte mir gewünscht mit der „Aufdeckung“ des Täters ein wenig zu warten. Zwar offenbart Helen Fields nicht offensichtlich, dass genau „er“ der Mörder ist aber der Leser kann sich das schnell denken.

Im Großen und Ganzen kann ich diesen Thriller empfehlen, kann aber von mir aus sagen, dass mir Teil 1 und 2 geholfen hätten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Geschichte
  • Charaktere
  • Erzählstil
Veröffentlicht am 08.08.2019

Schwacher Spannungsbogen

Gespräche mit Freunden
0

Inhalt:
„Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich ...

Inhalt:
„Frances und ihre Freundin Bobbi, Studentinnen in Dublin, lernen das gut zehn Jahre ältere Ehepaar Melissa und Nick kennen. Sie treffen sich bei Events, zum Essen, führen Gespräche. Persönlich und online diskutieren sie über Sex und Freundschaft, Kunst und Literatur, Politik und Genderfragen und, natürlich, über sich selbst. Während Bobbi von Melissa fasziniert ist, fühlt sich Frances immer stärker zu Nick hingezogen … Ein intensiver Roman über Intimität, Untreue und die Möglichkeit der Liebe, eine hinreißende, kluge Antwort auf die Frage, wie es ist, heute jung und weiblich zu sein.“

Schreibstil/Art:
Die Persönlichkeiten der vier Hauptprotagonisten sind eigenwillig, teils unnahbar und unantastbar und teils provokativ aber stellenweise auch schwach gezeichnet. Eine Beziehung konnte ich leider zu keinem aufbauen obwohl das Buch aus Frances Perspektive geschrieben ist und man meinen müsste, dass es dadurch persönlicher wirkt. Da ich sie aber gelegentlich ziemlich anstrengend und naiv fand, störte mich ihre Sichtweise und Einstellung.
Vor allem weil es sich meistens doch nur um ihre Befindlichkeit drehte und der Leser gar nicht die Chance hatte die Gedankengänge der anderen nach vollzuziehen.
Die Personen sind zu sehr auf Distanz gehalten.
Bei den Dialogen hätte ich mir das Gesprochene in Anführungszeichen gewünscht.

Die Sprache hat mir gut gefallen; modern und flüssig. Aktuelle Themen wurden mit eingebunden und in Form von Gesprächen, E-Mail- und SMS Verkehr ausgetauscht.

Fazit:
Anfangs fand ich es noch interessant zu lesen, wie sich die Einzelbeziehungen entwickeln. Vor allem zusehen wie Melissa, Nick, Bobbi und Frances sich das Leben schwer machen, denn unausgesprochenes verkompliziert doch so einiges.
Aber irgendwie habe ich mehr erwartet, mir fehlte die Spannung. Manches ist und bleibt für den Leser unplausibel und nicht nachvollziehbar.
Ab und an fand ich den Inhalt fragwürdig, da ich oftmals den Entscheidungen nicht zustimmen konnte.

Für alle die ein unkompliziertes und ruhiges Buch suchen, ist es passend.
Leser die Spannung erwarten, bekommen diese hier leider nicht geboten.

Veröffentlicht am 01.07.2019

Schreibstil: zu gewollt anders

Glück dich!
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Inhalt: 
Nora hat zwei Probleme: Sie ist gut im Job. Sie ist voller Pläne, mag ihr Leben und ihren Körper. Dann zerbricht ihre Hoffnung auf die Beziehung, der Job frisst ihre Sinne und ihre Seele. Ihr ...

Inhalt: 
Nora hat zwei Probleme: Sie ist gut im Job. Sie ist voller Pläne, mag ihr Leben und ihren Körper. Dann zerbricht ihre Hoffnung auf die Beziehung, der Job frisst ihre Sinne und ihre Seele. Ihr Boss übertritt Grenzen, und Nora steht machtlos dabei. Sie steckt fest.
Eine Dating-App bringt den attraktiven Silas auf Noras Weg. Er setzt ihre Lust unter Strom, er überrollt Noras Werte, er dreht an ihren Perspektiven. Ihr Bauchgefühl schlägt Alarm.
Nora muss privat und im Job entscheiden: Was ist gut für sie, wofür und wogegen muss sie kämpfen? Sie übersieht beinahe was vor ihrer Nase liegt.


Schreibstil/Art: 
Anmerkung der Autorin: 


„Manche Worte sind absichtlich ungeraten. Ich mag sie.
Worte sind wie Wesen, die in deiner Macht. Alle sind erlesen, gib auf alle acht.*
…und pfleg´ sie und schütz´ sie und lass´ sie gedeihen. Ich weiß, der Duden kennt kein striff, kein unterbewäscht und manch anderes. Aber: Klingt das nicht viel schöner?“

Nein! Diese Wörter erschweren das Lesen, denn der Kopf korrigiert automatisch die Fehler und das ist anstrengend und unangenehm. 
Diese Sprache ist einfach zu gewollt anders und für mich eher ein Flop. 

Außerdem wäre es doch netter wenn die Sätze vollständig geschrieben sind und nicht absichtlich ganze Wörter fehlen.
Die Geschichte wird aus der Sicht mehrerer Personen erzählt. Die Kurzübersicht am Ende des Buches ist eine gute Idee.


Fazit: 
Die Geschichte/Idee rund um Nora ist okay allerdings kam ich mit dem Charakter der Hauptprotagonistin nicht ganz so gut zurecht. Durch die Art und Weise des Schreibstils konnte mich die Geschichte nicht wirklich berühren. Die Nebencharaktere waren allerdings stellenweise sympathisch.


Auf Grund des schönen Covers waren meine Erwartungen relativ hoch aber packen konnte sie mich nicht.
Die Geschmäcker sind zum Glück unterschiedlich und das ist auch gut so!

Veröffentlicht am 24.06.2019

Gewagt aber enttäuschend

Im Schatten des Schleiers
2

Inhalt:
Schon früh lernt das Mädchen Maryam die Brutalität des iranischen Regimes kennen.
Ihre schwangere Tante wird von der Miliz misshandelt, ihr Bruder verhaftet, sie selbst verhört.
Wie alle Frauen ...

Inhalt:
Schon früh lernt das Mädchen Maryam die Brutalität des iranischen Regimes kennen.
Ihre schwangere Tante wird von der Miliz misshandelt, ihr Bruder verhaftet, sie selbst verhört.
Wie alle Frauen muss auch Maryam Kopftuch tragen und wird als Mensch zweiter Klasse behandelt. Doch sie rebelliert gegen die strengen Regeln. Als sie älter wird, eröffnet sie einen Schönheitssalon, ein Ort weiblicher Freiheit. Hier kommt sie in Kontakt zum Christentum - und konvertiert schließlich. Doch der "Abfall vom Islam" bleibt nicht folgenlos, Maryam wird inhaftiert, gefoltert.
Dann - nach Monaten des Martyriums - kann sie fliehen ...

Schreibstil/Art:
Die Erzählung ist in drei Abschnitte untergliedert. Jeder Leseabschnitt in sich dann nochmal in kleine Kapitel, diese sind im Durchschnitt 1 - 3 Seiten lang.
Der Schreibstil ist sehr eigen und wahrscheinlich auch einzigartig. Maryams Geschichte liest sich in den kurzen Sätzen fast schon poetisch und kindlich. Ich muss gestehen, dass ich meine Schwierigkeiten hatte mit dem Stil und der Sprache klar zukommen.

Fazit:
Wie ich bereits in meiner Überschrift geschrieben habe, finde ich Maryams Erzählung leider ein wenig enttäuschend. Da mir relativ viele solcher Schicksalsschläge bekannt sind, empfand ich diese als sehr zurückhaltend, sorglos und ja, auch ein wenig emotionslos.
Während des Lesens empfand ich einige Ausschnitte nicht hart genug, es fehlte mir die Tiefe in den Beschreibungen.
Wichtige Stellen, die zur besseren Aufklärung dienen sollten, wurden eher verschlossen und unnahbar beschrieben, die unwichtigen Momente dafür umso genauer.
Zum Ende hin ging es mir mit der Flucht und der Ankunft in Deutschland zu schnell.
Dass es zu gewagt ist über alles offen zu schreiben, verstehe ich, aber mir fehlte einfach etwas.

Bewundernswert ist diese Frau dennoch! Ihre Stärke ist unfassbar und auch der Wille nicht nachzugeben und seinem Glauben treu zu bleiben ist anerkennenswert. Die Anhörung, wohl eher das foltern im Gefängnis wünsche ich niemanden. Ich hoffe, dass sie nun die Freiheit in vollen Zügen genießen kann.

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Veröffentlicht am 28.07.2024

Überhaupt nicht mein Humor

Pi mal Daumen
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Klappentext:

„Sie begegnen sich zum ersten Mal in einer Vorlesung: Der hochbegabte Oscar ist 16, hat einen Adelstitel und ist noch nie mit der U-Bahn gefahren. Moni Kosinsky hat drei Enkel, mehrere Nebenjobs ...

Klappentext:

„Sie begegnen sich zum ersten Mal in einer Vorlesung: Der hochbegabte Oscar ist 16, hat einen Adelstitel und ist noch nie mit der U-Bahn gefahren. Moni Kosinsky hat drei Enkel, mehrere Nebenjobs und liebt knalligen Lippenstift und hohe Absätze. Sie ist fest entschlossen, sich heimlich den Traum von einem Mathe-Studium zu erfüllen.
Doch im Hörsaal wird Moni für eine Putzfrau gehalten und belächelt. Wie kommt sie dazu, sich für eines der schwierigsten Fächer überhaupt einzuschreiben? Und woher kennt sie den berühmtesten Professor der Uni?

Bald muss nicht nur Oscar feststellen, dass Monis Verstand und Beharrlichkeit größer sind als ihre Wissenslücken. Denn Mathematik schert sich nicht um Fragen der Herkunft, des Alters und des Aussehens. Oscar dagegen kämpft mit dem Alltag und findet ausgerechnet in der warmherzigen Moni eine Vertraute, die seinem Leben eine entscheidende Wendung gibt. Bald verbindet die beiden Außenseiter eine Freundschaft, die niemand für möglich gehalten hätte.“





Fazit:

Betitelt wird dieses Buch als ein leichtfüßiger, raffinierter, tragikomischer Roman … meine Meinung ist leider eine andere. 
Ja, es gibt durchaus Momente, die witzig und humorvoll sind, doch so wirklich packen konnte mich die Story dennoch nicht. Sowohl Moni als auch Oscar fand ich beide sehr plakativ und überzogen dargestellt. Ich konnte sie einfach nicht greifen, konnte die Handlungen und Gedankengänge nicht nachvollziehen, und mir auch nicht vorstellen, dass es sich so real abspielen könnte. Vieles machte einen unglaubwürdigen Eindruck auf mich. Auch entwickelte sich die Story in eine Richtung, dessen Verlauf ich unsinnig fand. 



Gut gefallen hat mir die Entwicklung von Oscar. Dass er sich Moni anvertraute und sie mochte, es sich aber eine zeitlang nicht eingestehen wollte, fand ich sehr amüsant. 

Im Großen und Ganzen hat dieses Buch mit Sicherheit viele Leser:innen gut unterhalten können, mich leider nicht. 


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