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Veröffentlicht am 20.08.2019

Briefe im Hotel

Das Geheimnis des alten Strandhotels (Aoife ermittelt 2)
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Im zweiten Band der Aoife-Serie geht es um einen Cold Case, einen sehr alten, nie aufgelösten Mord- und Vermisstenfall.

Tom möchte das alte Strandhotel renovieren und es zusätzlich zum Pub betreiben. ...

Im zweiten Band der Aoife-Serie geht es um einen Cold Case, einen sehr alten, nie aufgelösten Mord- und Vermisstenfall.

Tom möchte das alte Strandhotel renovieren und es zusätzlich zum Pub betreiben. Viel Arbeit müssen sie hineinstecken, dass Aoife hilft, ist klar. Gleich bei ihrem ersten Arbeitseinsatz finden sie versteckt eine Schachtel mit alten Liebesbriefen. Aoife ist begeistert und will herausfinden, von wem die sind.

Ihr Inhalt ist geheimnisvoll, da geht es um eifersüchtige Ehemänner und Drohungen. Als sie bei ihrer Recherche herausfindet, dass da wirklich etwas dran war, ist sie Feuer und Flamme. Sie vermutet, dass die Briefeschreiber wahrscheinlich nicht mehr leben, aber ihre Angehörigen schon. Mit Hilfe von Putzfrau Maggie, die eine Doktorarbeit über alte Herrenhäuser in der Gegend schrieb, will sie das Rätsel lösen.

Derweil ist Tom weiterhin mit den Renovationsarbeiten im Hotel und dem normalen Puballtag beschäftigt. Immerhin hat er aktuell einen neuen jungen Koch, Rory, der nicht nur sensationell kocht, sondern zu Toms Leidwesen auch seine Tochter Liz beeindruckt hat. Vater-Tochter-Konflikte sind da vorprogrammiert.

Mit "Das Geheimnis des alten Strandhotels" verschafft es Anna Bednorz erneut, mir einige angenehme Lesestunden zu schenken, in dem ich mich an die irische Küste versetzen konnte. Dieser abwechslungsreiche Cold Case ist aber weniger ein Krimi, sondern vielmehr eine lockere Spannungsgeschichte, bei dem es ein Wiedersehen mit den bereits aus dem ersten Band bekannten Dorfbewohner gibt.

Fazit: Eine lesenswerte und gelungene Geschichte für alle "Herrenhäuser-mit-Geheimnissen"-Fans.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 19.08.2019

Ein Büchermörder geht umher

Mord im Cottage (Aoife ermittelt 1)
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Ein Büchermörder geht um - betroffen ist ausschliesslich der fünfte Band einer Serie, die Aoife geschrieben hat. Allerdings nicht unter ihrem Namen, sondern unter Pseudonym. Kein Mensch weiss, wer die ...

Ein Büchermörder geht um - betroffen ist ausschliesslich der fünfte Band einer Serie, die Aoife geschrieben hat. Allerdings nicht unter ihrem Namen, sondern unter Pseudonym. Kein Mensch weiss, wer die Autorin dieser Serie ist, nur eben sie selbst und ein paar Verlagsmenschen. Da eigentlich auch niemand weiss, dass Aoife vorübergehend nach Ard Carraig in ein kleines Cottage zieht, um hier in Ruhe zu schreiben, ist das alles sehr mysteriös. Hat jemand herausgefunden, wer sie ist? Oder ist ihre Stalkerin etwa wieder auf freiem Fuss?

Sehr unterhaltend erzählt Anna Bednorz die Geschichte um Aoifes Einleben im kleinen irischen Dorf und all die Anschläge auf "Lady Huffington von Baddonhall".

Aoifes Nachbarin Petula Murphy ist pedantisch und will keine neue Nachbarin, sie legt ihr einige Steine in den Weg. Ihr Mann Ian dagegen ist sehr nett und hilft, wo er kann. Ebenso tut dies Pubbesitzer Tom Harold, und bald schon bahnt sich eine kleine Romanze an, die aber immer im Hintergrund bleibt. Auch andere Dorfbewohner wie Druide Ed oder die ehemalige Lehrerin Mary und weitere mehr werten die Geschichte auf.

"Mord im Cottage" ist sehr liebevoll und witzig geschrieben; und auch wenn man ahnt, wer die Bücher auf dem Gewissen hat, absolut kurzweilig.

Wer bei dem auf dem Cover angekündigten Satz "Ein Krimi mit Katze" in der Hauptrolle erwartet, wird enttäuscht sein, denn Aoife besitzt zwar eine Katze, die ist für die Handlung des Romans nicht wichtig. Dr. Jingles taucht höchstens mal auf, wenn sie Hunger hat. Von dem her hätte man diesen Zusatz besser weggelassen.

Fazit: Ein etwas anderer Krimi, in dem die Opfer Bücher sind - super unterhaltend und humorvoll.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 08.08.2019

Die Pfarrerstochter

Sommer in Bloomsbury
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Dank dem Lesen von "Sommer in Bloomsbury" kenne ich nun das Datum der Erstveröffentlichung von Jane Austens "Stolz und Vorurteil" - Verity liebt diese Geschichte total und fragt sich auch immer wieder ...

Dank dem Lesen von "Sommer in Bloomsbury" kenne ich nun das Datum der Erstveröffentlichung von Jane Austens "Stolz und Vorurteil" - Verity liebt diese Geschichte total und fragt sich auch immer wieder was Elizabeth Bennet an ihrer Stelle tun würde.

Im zweiten Band rund um die Buchhandlung in Bloomsbury lernen wir also die im ersten Band sehr stille Verity Love besser kennen. Aufgewachsen in einem turbulenten Pfarrhaushalt mit vier Schwestern, geniesst sie die Stille in ihrer Wohnung und im Büro der Buchhandlung.

Ihren Arbeitskolleginnen gaukelt Verity einen Freund vor, der es in Wirklichkeit gar nicht gibt. Als sie eines Tages in einem Pub von ihren Freundinnen überrascht wird, gibt sie ihren Tischnachbarn kurzerhand als neuen Freund aus. Johnny spielt mit, auch ihm ist eine Schein-Freundin sehr willkommen.

Zusammen gehen sie fortan auf Partys, Hochzeiten und andere Events, die sie sonst beide abgesagt hätten, weil sie keine Lust hatten alleine die Einladungen anzunehmen und die Fragen nach einem/r Freund/Freundin zu beantworten. Doch wann sagen sie den anderen, dass das alles nicht echt ist?

Autorin Annie Darling bringt uns Veritys Leben in der Buchhandlung wie auch ihr Familienleben zuhause sehr nahe. Als Leser begreift man schnell, wieso sie gerne ihre Ruhe hat, obwohl ihre Familie sehr liebevoll, aber eben halt sehr chaotisch ist. Die Hochzeitsvorbereitungen für ihre Schwester sind lustig zu lesen, man fiebert mit ob auch wirklich alles gelingt. Verity ist eine feinfühlige junge Frau, die sich ruhig mehr zutrauen könnte.

Johnny hätte ich manchmal am liebsten geschüttelt, es ging mir zu lange, bis er hinter die Fassade einer gewissen Frau blickte. Aber im Grossen und Ganzen fand ich seine Lebensgeschichte nachvollziehbar.

"Sommer in Bloomsbury" habe ich gerne gelesen, dieser zweite Band hat mich oft zum Lachen gebracht. Obwohl in sich abgeschlossen, empfehle ich die Reihenfolge der Serie einzuhalten, um auch wirklich alle Zwischentöne und Bemerkungen zu den einzelnen Charakteren nachvollziehen zu können.

Auch für "Bücher in Bücher"-Fans - vor allem jene von Jane Austen - ist der Roman empfehlenswert, da wie oben bereits vermerkt, Verity ein totaler Jane Austen Fan ist und sie diese Begeisterung auch an Johnny weitergeben will.

Nun bin ich sehr gespannt auf den dritten Band, in dem es um Nina, die dritte Frau in der Buchhandlung der einsamen Herzen geht.

Fazit: Ein witzige, leichte Lektüre mit interessanten Figuren und für alle Liebesgeschichten-Fans empfohlen.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Von A nach E

heimelig
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Die kurze Geschichte über Nelly hat mich angelacht - ich habe bereits einige Altersheimromane gelesen (zum Beispiel die schwedische dreiteilige Rotwein-für-drei-alte-Frauen-Serie von Minna Lindgren, die ...

Die kurze Geschichte über Nelly hat mich angelacht - ich habe bereits einige Altersheimromane gelesen (zum Beispiel die schwedische dreiteilige Rotwein-für-drei-alte-Frauen-Serie von Minna Lindgren, die irisch-französische Version von Judy Leigh oder etwas weiter gespannt der deutsche Mauersegler von Christoph Poschenrieder) und war auf die Schweizer Variante gespannt.

Schnell war ich in der Geschichte drin und konnte die Abneigung gegen das Altersheimessen und gegen weitere dortige Gepflogenheiten, die leider Gottes oft real sind, absolut nachvollziehen.

Ich konnte Nellys Entschluss - nicht in Trudis Einlegerwohnung zu leben - total verstehen, nicht aber, dass sie freiwillig ins Altersheim zieht. Für das Heim ist sie doch noch zu jung und vor allem zu zwäg beieinander. Aber ich verstehe, es brauchte dies für den Plot, zudem beruht die Hintergrundgeschichte auf Erlebnisse von Frau Imbodens Mutter.

Der Plot ist witzig, wie auch der Schreibstil von Bianca Imboden. All die Reisen und Begegnungen, die sie Nelly zukommen lässt, sind charmant und mit viel Humor wiedergegeben. Wer kann sich schon vorstellen, in zwanzig, dreissig oder vierzig Jahren auf einmal gerne und absolut freiwillig Putzlappen zusammen zu legen?

Trotz viel Amüsement gehen aber auch die lebenswichtigen, ernsten Fragen nicht vergessen: Liebe im Alter? Demenz? Sterbehilfe? Wie mit der unliebsamen Verwandtschaft umgehen?

Wie Nelly haben mir die Szenen beim Essen im Altersheim fast am Besten gefallen, natürlich mal abgesehen vom Ende des Romans. Ihre Gspännli wurden gut dargestellt, die Nörgeltante hatte ihre Auftritte genauso wie der durch Zeitungen und Radio bestens informierte Mann und und und...

Fazit: Eine heimelige und lässige kleine Tour de Suisse - lasst euch überraschen.
4 Punkte.

Veröffentlicht am 23.07.2019

Der rote Briefkasten ist zurück

Mörder unbekannt verzogen
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Im zweiten Band der Serie um Briefträgerin Daphne Penrose, die im hübschen Fowey in Cornwall angesiedelt ist, bekommt David Goodall eine komische Nachricht von der Dorflehrerin Florence Bligh - er solle ...

Im zweiten Band der Serie um Briefträgerin Daphne Penrose, die im hübschen Fowey in Cornwall angesiedelt ist, bekommt David Goodall eine komische Nachricht von der Dorflehrerin Florence Bligh - er solle sie an einem bestimmten Steg abholen und Doktor Finch warnen. David ist beunruhigt und nimmt deswegen Hafenmeister Francis Penrose mit. Leider kommen sie zu spät, Florence ist tot.

Etwa zeitgleich wird Daphne von einem Mountainbikefahrer böswillig angerempelt, und später wird auch Doktor Finch tot aufgefunden. Kommt dazu, dass sich Daphnes Freundin Linda sehr komisch verhält. Ist das nur Zufall oder hängen die Vorfalle alle irgendwie zusammen?

Wer der den ersten Band gelesen hat, weiss, dass DCI James Vincent andere Vorlieben hat, anstatt richtig und ausgiebig zu ermitteln. Wie gut, dass die Penroses gut in Fowey vernetzt sind und so viel mehr erfahren als Vincent, und sich auch nicht mit dem erstbesten möglichen Täter zufrieden geben. Ich mag das Ermittlerpaar, die durch ihre Berufe in der Gegend gut bekannt sind und von allen geschätzt werden.

Ich mochte schon den ersten Band und bin auch schnell dem zweiten Teil verfallen. Viele Geheimnisse werden enthüllt, der Autor Thomas Chatwin macht es spannend. Dann lässt er uns Leser noch mit einem witzigen Cliffhanger schadenfreudig zurück - wer sich da nicht auf Band 3 freut, dem ist nicht zu helfen.

Am Ende des Buches hat Thomas Chatwin einige Ausflugsorte in Cornwall aufgelistet. "Mörder unbekannt verzogen" gehört deshalb wie auch der erste Band unbedingt in den Koffer bei einer Cornwall-Reise.

Fazit: Gelungene unterhaltende und humorvolle Krimi-Unterhaltung.
4 Punkte.