Etwas kurz mit abgehakten Sätzen, aber dennoch schön
Klappentext
„Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich ...
Klappentext
„Tammie hat eine Vorliebe für Pistazieneis. Und für Sprüche. Genauer gesagt: für Sprüche, die auf Grabsteinen stehen. Ein etwas ungewöhnliches Hobby für eine 16-Jährige. Weniger ungewöhnlich wird es, wenn man weiß, dass Tammie ein Aneurysma im Kopf hat. Es hat sich dort inmitten ihrer Synapsen bequem gemacht und kann jeden Moment explodieren. Oder eben nicht. Das ist die entscheidende Frage und um die kreist ziemlich viel in Tammies Leben. Erst als Tammie eines Tages auf dem Friedhof einen Jungen kennenlernt, der an Grabsteinen rüttelt, ändert sich von Grund auf alles für sie. "All die schönen Dinge" von Ruth Olshan ist die ideale Lektüre für alle, die John Green & Co lieben“
Gestaltung
Das Cover finde ich cool gestaltet. Die einzelnen Quadrate, die kleine Notizen darstellen sollen und auf denen der Titel steht, gefallen mir richtig gut. Toll finde ich vor allem, dass die Tesastreifen, mit denen die Zettel „befestigt“ sind, auf dem Cover zu fühlen sind. Sie sind rauer als der Rest des Hochglanz Covers. Den Hintergrund finde ich auch schön, da mich der Verlauf des Blautons sehr an den Himmel erinnert. Aufgrund des hellen Blaus wirkt dieser dabei sehr positiv und optimistisch.
Das Cover ist insgesamt sehr süß!
Meine Meinung
Der Klappentext von „All die schönen Dinge“ hat mich sehr an „All die verdammt perfekten Tage“ von Jennifer Niven erinnert und da ich dieses Buch mochte und solche Geschichten generell gerne lese, war ich gespannt was Ruth Olshans Roman für mich bereit halten würde. Protagonistin Tammie hat ein Aneurysma im Kopf, eine tickende Zeitbombe, die ihr Leben in jeder Sekunde beenden könnte. Um niemanden nach ihrem Tod zur Last zu fallen, versucht sie, so wenig Dinge wie möglich von ihr zurückzulassen. Sie besucht Friedhöfe und inspiziert die Grabsteine, denn Tammie beschäftigt sich sehr intensiv mit der Thematik des Verschwindens und Bleibens.
Tammies Gedanken und Gefühle fand ich ziemlich gut dargestellt, da sie für mich gut widerspiegelten, was die Protagonistin in ihrer Situation fühlt. Ich empfand sie als sehr realistisch und konnte gut mit Tammie mitfühlen. Dass sie in all ihrer Beschäftigung mit dem Leben gänzlich vergisst selber zu leben und ihr Leben auch zu genießen ist mir schon früh aufgefallen. Tammie selbst bemerkt dies jedoch erst durch Fynn (und seinen coolen Hund Okay). Somit geht es in „All die schönen Dinge“ nicht einfach darum, wie man mit einer schwierigen Krankheit zurechtkommt. Nein. Vielmehr geht es darum, das Leben nicht zu vergessen und nicht zu sehr in seinen Gedanken sowie seiner eigenen Welt zu versinken.
Diese lebensbejahende, positive und optimistische Einstellung hat mir sehr gut gefallen und mir vor Augen geführt, dass wir Menschen oftmals sehr mit uns beschäftigt sind und unser Leben zu wenig genießen. Tammies Geschichte berührt und all die Themen, die im Roman behandelt werden, sind sehr tiefgründig und tiefsinnig. Ich mag es gerne, wenn mich Bücher zum Nachdenken anregen.
Ein paar Probleme hatte ich mit dem Schreibstil, denn an diesen musste ich mich erst gewöhnen. Ich empfand manche Sätze als sehr kurz und andere waren wiederum ziemlich durch verschiedene Einschübe verschachtelt. Generell empfand ich die Sätze teilweise aber als recht abgehakt, sodass ich mich schwer tat, in einen Lesefluss zu gelangen. Da dieser Roman nicht besonders lang ist, kommt dieser Kritikpunkt für mich natürlich mehr zum Tragen.
An der Geschichte am besten gefallen hat mir Fynn mit seinem Hund Okay. Fynn trifft Tammie auf dem Friedhof und verliebt sich in sie. Für mich war er herzensgut, liebenswürdig und einfach nur toll. Ich hätte auch gerne einen Fynn! Er ist es auch, der Optimismus in der Geschichte versprüht und es schafft, Tammies Einstellung zum Leben zu ändern. Cool und ziemlich außergewöhnlich fand ich auch, dass sein Hund Okay heißt.
Fazit
In „All die schönen Dinge“ befasst sich Autorin Ruth Olshan mit sehr ernsten Themen, die aber durchaus lebensbejahend und positiv behandelt werden. Wer tiefgründige Geschichten mag, dem wird dieser Roman gefallen. Auch die Gefühle werden angesprochen und ebenso wird man auch zum Nachdenken angeregt. Leider empfand ich den Schreibstil als etwas abgehakt und hatte Probleme, in einen richtigen Lesefluss zu finden.
4 von 5 Sternen!
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