Ein toller Punkt an Bianca Iosivonis Dilogie ist sicher, dass "Falling Fast" und "Flying High" so nah beieinander erschienen sind. Perfekt, um die beiden Teile der Rehe direkt nacheinander zu lesen und nicht ewig auf Band 2 warten zu müssen. Perfekt auch, weil mir Band 1 ein wenig unfertig erschien und das Ende für mich persönlich auch nicht ganz passend war. Diese Reihe ergibt nur zusammen Sinn und so muss sie auch rezensiert werden.
"Sei mutig!" Das ist Hailees Lebensmotto für diesen Sommer. Sie will alle Dinge tun, die sie sich nie getraut hat. Für Kathy – ihre Zwillingssschwester. Dann gibt ihr Auto den Geist auf und sie strandet ausgerechnet in der Kleinstadt, in der ihr bester Freund Jesper gewohnt hat, der vor einem Jahr gestorben ist. Eigentlich wollte sie dort nicht hin, hat nur spontan ihre Route geändert und sitzt dort erst einmal fest. Sie lernt aber auch Chase kennen, zu dem sie sich ziemlich hingezogen fühlt und das, obwohl ihr das so gar nicht in den Kram passt.
Diese Reihe besteht nicht aus leichten Büchern für zwischendurch. Das beweist spätestens die Triggerwarnung, die ihr auch auf jeden Fall durchlesen solltet, falls ihr wisst, dass ihr von bestimmten Inhalten leicht getriggert werdet. Während ich Falling Fast alleinstehend eher unbefriedigend finde, was die Umsetzung der Thematik angeht, finde ich, dass Bianca Iosivoni besonders in Band 2 bzw. mit Band 2 eine tolle Rahmung gefunden hat, die dem vorherrschenden Thema des Buches gerecht wird.
Mit Hailee steht und fällt damit alles. Dabei war sie mir nicht mal besonders sympathisch. Während das bei manchen Büchern dafür sorgt, dass ich das Buch nicht mehr so toll finde, hat mich das nicht unbedingt gestört sondern mein Empfinden der Geschichte viel mehr unterstützt. So sehr ich sie ab und an infrage gestellt habe, so sehr hat sie mir auch geholfen, das Buch zu verstehen, die Geschichte zu verstehen. Wenn ich dafür aber umso mehr mochte, ist Chase. Es ist toll. Oh, und Lexi, die man einfach lieben muss. Ohnehin finden sich in Falling Fast und Flying High einfach klasse Charaktere.
Was ich allerdings sagen muss ist, dass mir Flying High nicht mehr so gut gefallen hat, wie Falling Fast. In Falling Fast bekommt die Geschichte um Hailee und Chase genau den Platz, den sie braucht. Sie ist nicht zu kurz und nicht zu lang. Bei Flying High habe ich das anders empfunden. Ich habe mich ab und an gelangweilt und hatte das Gefühl, dass es viele Szenen gab, die benötigt wurden, um das Buch zu füllen. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr wünsche ich mir, Falling Fast wäre ein Einzelband gewesen, nur eben mit dem essentiellen aus Band 2. Und dennoch war ich froh, noch einmal ein Wiedersehen mit Hailee und Chase haben zu können.