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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

Hochspannung auf der Nordsee

Blutroter Sand
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Lisa Holtkamp hat eine ganz besondere Verbindung zum Leuchtturm „Roter Sand“ in der Nordsee. Nach dem sie vor zwei Jahren durch einen Unfall ihren Mann verloren hat und lange Zeit selbst in einer Klinik ...

Lisa Holtkamp hat eine ganz besondere Verbindung zum Leuchtturm „Roter Sand“ in der Nordsee. Nach dem sie vor zwei Jahren durch einen Unfall ihren Mann verloren hat und lange Zeit selbst in einer Klinik war, will sie gemeinsam mit ihrer Familie auf dem Leuchtturm ihren Geburtstag feiern. Doch der Aufenthalt entwickelt sich nicht wie geplant und Lisa beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln.

Gleichzeitig ereignet sich in der Fahrrinne eine Schiffskollision. Die Wasserstraße wird für den Schiffsverkehr gesperrt. Hauptkommissar Anton Hayen untersucht den Fall und stößt auf Ungereimtheiten.

Da ich Geschichten liebe, die an der Nordseeküste spielen, hat mich dieser Krimi sofort neugierig gemacht, zumal auch das Cover mit dem Leuchtturm „Roter Sand“ ein Eyecatcher ist.
Mir gelang es kaum das Buch aus der Hand zu legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie sich die Geschichte weiter entwickelt. Die beiden Erzählstränge werden sehr geschickt miteinander verwoben und so gelingt es der Autorin einen von Anfang an zu fesseln. Die Handlung ist nachvollziehbar, gekonnt fließt die Arbeit der Wasserschutzpolizei und Lokalkolorit mit ein. Tanja Litschel hat es geschafft, die Atmosphäre auf dem Leuchtturm packend und authentisch zu schildern. Man spürte die schlechter werdende Stimmung, die begleitet wird durch den Wind und dem Knarzen des alten Turms. Die einzelnen Charaktere waren gut herausgearbeitet.

Dieser von Beginn an spannende, rätselhafte Küstenkrimi hat mich mit einer komplexen Story von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Spannende Jagd nach dem Täter

Der Blütenjäger: Thriller
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Auch mit diesem Band ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen.

Im Spandauer Forst wird eine Frau erschossen aufgefunden. Sie trägt ein Party-Outfit, neben ich ihr liegt ein Veilchen ...

Auch mit diesem Band ist Catherine Shepherd wieder ein spannender Thriller gelungen.

Im Spandauer Forst wird eine Frau erschossen aufgefunden. Sie trägt ein Party-Outfit, neben ich ihr liegt ein Veilchen und unter ihrem Körper befindet sich ein Foto der jungen Frau. Die Aufnahme wurde in einer Disco geknipst. Da es sich bereits um das zweite Opfer handelt, wird die Spezialermittlerin Laura Kern und ihr Partner Max Hartung vom LKA Berlin hinzugezogen. Fieberhaft versuchen die beiden die Tat aufzuklären, doch dann geschieht ein weiterer Mord an einer jungen Frau. Um ein Profil des Täters zu erstellen, wird die Psychologin Susanne Niemeyer hinzugezogen. Die Jagd beginnt.

Auch mit ihrem vierten Band um die Spezialermittlerin Laura Kern konnte mich die Autorin wieder begeistern. Spannend von der ersten Seite an zieht Catherine Shepherd den Leser in ihren Bann. Kurze Rückblicke führen den Leser zu einem Fall, der vor zwanzig Jahren geschah. Es gibt überraschende Wendungen, die meine Neugier immer weiter steigerten, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Erst auf den letzten Seiten erfolgt die Auflösung des Falles, so dass ich bis zum Schluss mit raten konnte.

Mich hat dieser rundum gelungene Thriller wieder gepackt und sehr gut unterhalten.

Veröffentlicht am 05.06.2019

Zerrissene Familie

Über alle Grenzen
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Das Hörbuch „Über alle Grenzen“ von Hera Lind erzählt die Geschichte der Familie Alexander nach wahren Begebenheiten. Die Handlung wird in zwei Erzählsträngen geschildert.

Die Vergangenheit beginnt Ende ...

Das Hörbuch „Über alle Grenzen“ von Hera Lind erzählt die Geschichte der Familie Alexander nach wahren Begebenheiten. Die Handlung wird in zwei Erzählsträngen geschildert.

Die Vergangenheit beginnt Ende der 1950er Jahre mit der Übersiedlung der Familie Alexander vom Chiemsee nach Erfurt. Hier hat Vater Alexander eine Stelle als Zoodirektor erhalten. Doch dann wird die Mauer gebaut. Sohn Bruno, frisch verheiratet und gerade Vater geworden, flüchtet in einer Kurzschlussreaktion in den Westen. Die ersten Repressalien gegen die Familie Alexander beginnen.

In der Gegenwart wird die Geschichte von Bruno aufgearbeitet, nach langer Suche hat seine Schwester Lotti ihn in einem Pflegeheim gefunden, wo er seit einem Schlaganfall lebt. Lotti holt ihn zu sich und pflegt ihn rührend.

Der Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit wird durch genannte Jahreszahlen sehr gut nachvollziehbar. In leicht verständlichen Worten führt uns Hera Lind in die Zeit vor dem Mauerfall zurück. Sie zeigt auf wie die Stasi gearbeitet hat, wenn Menschen sich weigerten in die Partei einzutreten und mit dem Regime unzufrieden waren. Gleichzeitig wird auch spürbar, welche Spuren dieses in der Familie hinterließ. Nach der Republikflucht von Bruno wird die Familie auseinandergerissen und die Geschwister finden sich erst Jahrzehnte wieder.

Die Hörbuchsprecherin Beate Rysopp hat mir ausgesprochen gut gefallen. Mir ihrer Stimme und der richtigen Intonation der Geschichte hat sie es geschafft, Emotionen freizusetzen und der Geschichte Leben einzuhauchen, so dass ich gern zu gehört habe, ohne in Gedanken abzuschweifen.

Mir hat diese deutsch-deutsche Geschichte gefallen, regt zum Nachdenken an und gerät leider viel zu schnell in Vergessenheit.

Veröffentlicht am 02.06.2019

Wenn nicht jetzt, wann dann?

Anfang Sommer – alles offen
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Caro ist mir Olaf seit zwanzig Jahren verheiratet. Beide haben sich im Laufe der Zeit verändert und auseinander gelebt. Der Sommerurlaub steht vor der Tür und soll wie jedes Jahr wieder an die Ostsee gehen. ...

Caro ist mir Olaf seit zwanzig Jahren verheiratet. Beide haben sich im Laufe der Zeit verändert und auseinander gelebt. Der Sommerurlaub steht vor der Tür und soll wie jedes Jahr wieder an die Ostsee gehen. Ein getrennter Urlaub würde der Eheroutine vielleicht mal ganz gut tun. So reist Olaf mit dem Mops Günther an die Ostsee und Caro stürzt sich gemeinsam mit ihrer Freundin Matti in ein Urlaubsabenteuer. Dreißig Jahre später als geplant, begeben sich die beiden Frauen auf eine Interrail-Tour. Auf der Reise lernen sie nicht nur interessante Menschen und wunderschöne Orte kennen, sondern sie werden auch konfrontiert mit überfüllten Zügen, schlechten Unterkünften, einem Überfall und einem Fährstreik. Gleichzeitig wird ihre Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.

Mit einer Prise Humor hat Franka Bloom einen unterhaltsamen, kurzweiligen Sommerroman geschrieben, der aber auch den Ernst des Lebens nicht aus den Augen verliert. Der Schreibstil ist locker, leicht und flüssig zu lesen. Gemeinsam mit Caro und Matti konnte ich mich auf die Reise per Interrail begeben und habe die verschiedene Orte wie Amsterdam, Paris, Mailand, Korfu, Thessaloniki, Belgrad und Budapest aus einem anderen Blickwinkel kennengelernt.

Der Roman zeigt auf, dass man sich selbst eigentlich nie verlieren soll und auch mit Ende 40 noch etwas Neues wagen kann.
Eine wunderbare Sommerlektüre für unterhaltsame Lesestunden.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Neuanfang

Wo die Liebe hintanzt
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Fritz überrascht seine Frau Karla mit einem verlängerten Wochenende in Cannes zum zwanzigsten Hochzeitstag. Das Gefühl der Verbundenheit aus der ersten Zeit ihrer Beziehung nimmt sie wieder gefangen. Doch ...

Fritz überrascht seine Frau Karla mit einem verlängerten Wochenende in Cannes zum zwanzigsten Hochzeitstag. Das Gefühl der Verbundenheit aus der ersten Zeit ihrer Beziehung nimmt sie wieder gefangen. Doch dann gesteht Fritz ihr, dass er hier gemeinsam mit seinem Freund Lucien eine marode Immobilie gekauft hat. Karla ist nicht begeistert und beide geraten in Streit. Als ein tödlicher Unfall Fritz aus dem Leben reißt, ist Karla untröstlich.

Fünf Jahre später fasst Karla einen Entschluss, sie will sich der Vergangenheit stellen und entscheiden, was mit der Immobilie geschehen soll. Doch erst feiert sie ihren fünfzigsten Geburtstag gemeinsam mit ihrem Sohn Eric, ihrer Freundin Sarah und Lucien in Cannes. Sarah hat sich ein ganz besonderes Geschenk für Karla ausgedacht. In einer Agentur hat sie einen Abend mit einem Eintänzer für Karla gebucht, der einen Abend stilvoll mit ihr tanzen wird. Karla ist entsetzt und lehnt das Geschenk ab. Doch Sarah kann sie überreden und Karla lässt sich darauf ein. Mit dem attraktiven Eintänzer Pascal gleitet Karla über das Parkett und fühlt sich glücklich. Doch wie wird sich das Leben von Karla weiter entwickeln?

Der Roman von Susanne Fülscher lässt sich sehr flüssig lesen. Obwohl es eine leichte Lektüre ist, regen einige Passage auch zum Nachdenken an. Der Schreibstil ist angenehm und mit einer Prise Humor gewürzt, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die handelnden Personen sind gut ausgearbeitet, wirken lebendig und authentisch. Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, überwiegend aber aus Sicht von Karla. Dies ermöglichte, dass man sich in die Charaktere hinein versetzen konnte. Neben den Beschreibungen von Cannes und dem Savoir-vivre haben mir auch die Tanzszenen sehr gefallen, so dass ich Lust bekam mal wieder das Tanzbein zu schwingen.

Trotz der Vorhersehbarkeit der Handlung hat mir diese bezaubernde Sommerlektüre angenehme Lesestunden bereitet.