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SaintGermain

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Veröffentlicht am 12.08.2019

Jesus, der Lichtkrieger

Wie ich Jesus Star Wars zeigte
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Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist ...

Der 38-jährige Florian Schneider ist nicht religiös und will beweisen, dass Religion austauschbar sei, denn schließlich gäbe es sonst nur einen Gott und nicht so viele Religionen. Da er Star Wars-Fan ist und eine Zeitmaschinen-App erfunden hat, will er zu Jesus zurückreisen und ihm die Star Wars-Religion erklären. Sie soll das Christentum ablösen. Doch natürlich läuft nicht alles wie geplant.

Das Cover des Buches ist trotz seiner Einfachheit sehr gut gemacht und ist auch sehr detailreich. Es zeigt nicht nur Jesus und Florian, es erinnert auch an "Star Wars", wie es ja auch passt. Ebenso passend ist aber der Vergleich der sich zu "Das Leben des Brian" anstellen lässt.

Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Charaktere und Orte werden sehr gut dargestellt. Die Spannung ist über das ganze Buch auf mittelhohem Niveau, der Humor deutlich spürbar.

Obwohl ich mit Star Wars gar nichts anfangen kann (ich bin eher ein Trekkie) hat mich das Buch interessiert. Zu einem liebe ich Zeitreisegeschichten und zum anderen ironisch-satirischen Humor, wie er auch bei "Das Leben des Brian" vorhanden ist. Und der Plot dieses Buches hat ja beides zu bieten.

Insgesamt wirkt das Buch auch gut recherchiert, allerdings reist Flo ins Jahr 28 n. Chr. zurück, um Jesus vor seiner ersten Predigt zu treffen. Und da ist es nicht ganz logisch, denn Jesus hat ja (laut wissenschaftlicher Meinung) von ca. 6 v. Chr. bis 31 n. Chr. gelebt. Und dass er erst die letzten 3 Jahre zu dem Jesus wurde, ist nicht ganz logisch. Ebenso wie Flo Jesus findet, denn in der Bibel sind ja keine Datumsangaben vermerkt. Des weiteren fragt Flo in Israel nach Jesus, wo ihn (vorerst) keiner kennt. Nur war Jesus damals ein relativ gebräuchlicher Name.

Ansonsten entwickelt sich die Story gut, auch wenn der Klappentext schon fast ein wenig zuviel verrät, denn die Rückreise erfolgt erst im vorletzten Kapitel. Bis dahin lernt Flo Jesus das Kämpfen mit Uzis und anderen Waffen und erobert Gebiet um Gebiet. Und genau dies störte mich dann auch: Um seine Theorie zu beweisen ist dies alles unnötig und das so ein gewaltiger Eingriff in die Zeit Folgen hat, kann mal wohl erahnen. Denn nicht nur das Waffen viel zu früh erfunden und eingesetzt werden, wenn man auch noch die Römer "vertreibt", kann das nur schwerwiegende Konsequenzen haben.

Nichtsdestotrotz gefiel mir das Buch im großen und ganzen und ich werde mir diesen Autor mal vormerken bzw. andere Bücher von ihm lesen.

Fazit: "Star-Wars" und "Das Leben des Brian" in einer Zeitreise-App kräftig durcheinandergemixt. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 09.08.2019

A doctors life (will never be the same)

Alexander bricht aus
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Prof. Alexander Breitner arbeitet erfolgreich als Oberarzt in einem Berliner Krankenhaus. Er folgt seinen täglichen Routinen und ist in seinem Alltag gefangen. In dieser - seiner - Welt fühlt er sich wohl. ...

Prof. Alexander Breitner arbeitet erfolgreich als Oberarzt in einem Berliner Krankenhaus. Er folgt seinen täglichen Routinen und ist in seinem Alltag gefangen. In dieser - seiner - Welt fühlt er sich wohl. Sein Studienfreund Jürgen erpresst ihn seine Praxis an der Ostsee vorübergehend zu übernehmen. Dazu erfährt er auch noch von seiner unbekannten Tochter, Zusammen mit seinem Assistenzarzt Felix, der bei Alex promovieren möchte, begibt er sich schließlich dorthin.

Das Cover passt zwar schon irgendwie zum Buch, ist aber sehr schlicht und eher einfallslos gestaltet.

Der Schreibstil der beiden Autorinnen ist gut. Die Orte und Charaktere werden ausgezeichnet dargestellt.

Die Handlung an sich ist primär nicht besonders aufregend, der Beginn erinnert eher an Groschenromane. Nach und nach entwickeln sich aber die Protagonisten - allen voran natürlich Alex und man merkt schon bald, dass dies keine übliche Geschichte ist. Denn das Ende kam für mich (mit kleinen Ausnahmen doch überraschend ohne dabei die Logik zu verlieren.

Das Buch lässt sich flüssig lesen - in einem ruhigen Nachtdienst konnte ich es lesen.

Fazit: Interessante Story, die sich mit Fortgang der Handlung deutlich steigert und mit einem überraschendem Ende aufwarten kann. 4 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 04.08.2019

Einfühlsames Debüt

Wir von der anderen Seite
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Rahel wacht im Krankenhaus auf und kann sich vorerst an nichts erinnern. Sie war im Koma und ist nun geplagt von Hilflosigkeit und Halluzinationen. Langsam kämpft sie sich ins Leben zurück und erkennt ...

Rahel wacht im Krankenhaus auf und kann sich vorerst an nichts erinnern. Sie war im Koma und ist nun geplagt von Hilflosigkeit und Halluzinationen. Langsam kämpft sie sich ins Leben zurück und erkennt so das was wichtig ist im Leben.

Zum Cover: Da Rahel immer wieder von einem Eichhörnchen halluziniert passt das Cover einfach super. Das Tier selber so in einzelne Fragmente gegliedert im Mosaikstil passt auch sehr zu den vielen Lücken in der Erinnerung und das zusammenbasteln einer neuen Zukunft. Gefällt mir gut.

Meine Meinung zur Geschichte. Vorweg muss ich sagen, dass ich normalerweise keine Hörbücher konsumiere sondern lieber lese, aber die Stimme von Katja Rieman passt einfach wunderbar zur Geschichte und sie liest es auch so, dass man einfach gerne zu hören mag. Die Story selber spielt mit den Gefühlen des Zuhörenden. Einerseits die Tragik des Geschehens, der Schmerz, die Hilflosigkeit, andererseits kommt so viel Wortwitz bzw. Situationskomik auf dass man auch mal herzlich lachen kann. Ich glaube, dass das Buch für einen gesunden Menschen eine tolle Lektüre ist. Wenn man gerade sehr krank ist, kann ich mir schon vorstellen, dass einen das Buch nicht abholen kann. Alles in allem spielt das Buch zumeist am Krankenzimmer bzw auf Reha, in Therapien. Das heißt, die Schauplätze sind nicht so prickelnd. Das macht die Person,aus deren Sicht erzählt wird aber umso interessanter, weil sich wirklich der ganze Fokus auf sie richtet.

Fazit: Ein Buch voller Trauer, Hilflosigkeit und auch Situationskomik. Toll wenn man gesund ist und über das wichtige im Leben sinnieren möchte.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Mehr Mystery als Thriller

Geisterfjord
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Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in ...

Drei junge Leute aus Reykjavík planen, ein heruntergekommenes Haus in einem verlassenen Dorf in den kargen Westfjorden Islands wieder aufzubauen; sie ahnen nicht, welch gewaltige Ereignisse sie damit in Gang setzen. In einer Kleinstadt am anderen Ende des Fjords ermittelt zur selben Zeit Polizistin Dagný gemeinsam mit Freyr, einem Psychologen, in einer Reihe von unnatürlichen Todesfällen. Welche Geheimnisse bergen die staubigen Polizeiakten aus dem vorigen Jahrhundert? Und warum hat Freyr auf einmal das Gefühl, dass sein verschollener Sohn noch am Leben sein könnte? Erst als die Verbindung zwischen diesen rätselhaften Geschehnissen sichtbar wird, enthüllt sich die grausige Wahrheit. Dieser unheimliche und furchteinflößende Roman der isländischen internationalen Bestseller-Autorin Yrsa Sigurðardóttir ist, neben diversen Kinderbüchern, ihr sechstes Buch für Erwachsene und beruht zum Teil auf Tatsachen.

Dies ist das 1. Buch, das ich von dieser Autorin gelesen habe.

Das Buch ist als Thriller angegeben, allerdings hat man im Verlag wohl irgendwie das "Mystery" vergessen, denn die Geschichte war eindeutig Mystery, also mehr geht eigentlich gar nicht. So viel erst mal dazu.

Die Geschichte an sich, hat mir sehr gut gefallen. Ein nordischer "Thriller" - ehrlicherweise muss ich zugeben, das die nordischen Bücher meist nicht so meins sind. Warum, kann ich nicht mal genau sagen, oft sind sie mir zu langweilig, zu zäh erzählt...hier, war es jedoch ganz anders - vielleicht wegen dem gerade erwähnten "Mystery"- Effekt?! Könnte gut sein.
Jedenfalls war ich gleich in der Geschichte gefangen und durch die vielen mysteriösen Umstände, die teilweise schon einen Gruseleffekt auslösten, konnte man gar nicht anders, als immer wieder zu dem zu Buch greifen um herauszufinden, was der Ursprung des ganzen ist.

Drei junge Leute, die weit vom Schuss ein verfallenes Haus renovieren möchten und denen plötzlich seltsame Dinge widerfahren. Unheimliche Geräusche, Geflüster, Dinge die plötzlich im Haus auftauchen und immer wieder kehren. Und das ist nur der Anfang...

Dr. Freyr, dessen Sohn vor drei Jahren verschwunden ist und der in unerklärliche Situationen gerät und das Gefühl nicht mehr los wird, das er verfolgt wird...

Am Ende laufen diese beiden Handlungsstränge ineinander, aber bis dahin, geschehen wirklich unheimliche Dinge, dessen Auflösung bis zum Schluss im Dunkeln bleibt. Das macht die Story sehr spannend und ich hatte wirklich viel Lesespaß bis zur letzten Seite.

Da ich auch viele Horrorbücher lese, fand ich den Gruseleffekt jetzt nicht absolut furchtbar, aber bei so manchen Szenen schüttelte es mich doch auch ein wenig. Von daher ist mein Fazit:

Eine empfehlenswerte Mystery-Geschichte voller Spannung- und Gruselmomenten, dazwischen leider teilweise etwas mau, darum Punkteabzug.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Götter, Dämonen und Zeitreisen

Die Zeitwächterin
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Die 19-jährige Thekla lebt ein zufriedenes Leben. Zusammen mit ihren Eltern, ihrem Freund Ivo, ihrer besten Freundin Holly und ihrer 12-jährigen Schwester Nele genießt sie den Alltag und beginnt ein Praktikum ...

Die 19-jährige Thekla lebt ein zufriedenes Leben. Zusammen mit ihren Eltern, ihrem Freund Ivo, ihrer besten Freundin Holly und ihrer 12-jährigen Schwester Nele genießt sie den Alltag und beginnt ein Praktikum bei einem Antiquariat. Doch plötzlich scheint sie die Zeit stillstehen lassen zu können. Der Antiquar Matteo - ihr Chef - scheint etwas damit zu tun zu haben.

Das Cover passt nicht nur hervorragend zum Buch, sondern ist auch ein echter Hingucker, der sofort neugierig auf das Buch macht.

Der Schreibstil der Autorin ist ausgezeichnet - die Protagonisten und Orte werden sehr gut dargestellt, sodass man sie sich richtig plastisch imaginieren kann.

Der Plot ist sehr gut durchdacht, auch wenn es bei Zeitreisegeschichten immer wieder zu Logikfehlern kommen kann. Hier ist mir aber nur eine kleine Sache aufgefallen: Thekla muss um in die Vergangenheit zu reisen jeweils eine Tür mit der Jahreszahl öffnen - wie wählt sie aber den Tag? Oder kann man nur einen Tag im Jahr wählen?

Die Charaktere konnten auch manchmal nerven: Matteo mit seinem italienischen Phrasen und Ausflüchten, aber auch Thekla mit ihrer Naivität.

Und warum ist Nele eigentlich auf einmal so böse zu Thekla? Und was machte Matteo eigentlich, dass ihm Thekla auf die Schliche kam? er hat ja eigentlich keine besonderen Fähigkeiten diesbezüglich. Auch darauf fand ich keine Antwort.

Die Zeitreisestory ist zwar nur ein kleiner Teil der Handlung, gerade deswegen weckte aber das Buch mein Interesse.. Trotzdem konnte mich die Handlung überzeugen.

Eine Befürchtung hat sich allerdings bewahrheitet: Schon früh im Buch dachte ich mir, wie man das Buch mit dieser komplexen Handlung in der Kürze eines Buches auflösen kann. Und es zeigte sich: Gegen Ende des Buches wurde einfach gehudelt. Ging zuerst die Handlung nur langsam weiter, überschlugen sich am Ende die Ereignisse. Hier hätten dem Buch einige Seiten mehr oder vielleicht sogar ein 2. Teil wahrlich besser getan.

Die Spannung war auf sehr gutem hohem Niveau.

Fazit: Fantasy-Roman, dessen Ende sehr überhastet kam. 4 von 5 Sternen