Cover-Bild Seine Narben
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: BoD – Books on Demand
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 280
  • Ersterscheinung: 30.06.2016
  • ISBN: 9783741210396
Regina Mars

Seine Narben

Gay Romance
Wunden, die nicht heilen.
Einfach alles an Matt ist falsch. Er hat kein Geld, keine Manieren und keinen Respekt vor Stan. Stan, dem ungekrönten König des Internats Schloss Hoheneck. Stan, dem reichen Adelsspross: Beliebt, gutaussehend und, wenn er je ehrlich zu sich wäre, verdammt einsam. Aber das ist er aus Prinzip nicht.
Warum wird ausgerechnet Matt sein Mitbewohner? Stan muss ihn loswerden. Wenn nötig, dann mit miesen Tricks und einem hinterhältigen Plan. Einem Plan, der beinhaltet, dass er Matt verführt? Sollte kein Problem sein, schließlich ist Stan ein berüchtigter Playboy. Kann es mit einem Jungen so anders sein als mit einem Mädchen?
Ja.
Kann es.
Eine Katastrophe folgt auf die nächste und schließlich fragt sich Stan, wer hier eigentlich wen verführt...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.01.2019

Wie man seinen Mitbewohner los wird

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Stan, oder besser Konstantin Friedrich Wilhelm von der Waldeshöhe-Leberbach, ist Reich und genießt sein Leben aus vollen Zügen und am Internat ist er sowieso der King. Aber dann soll er sich plötzlich ...

Stan, oder besser Konstantin Friedrich Wilhelm von der Waldeshöhe-Leberbach, ist Reich und genießt sein Leben aus vollen Zügen und am Internat ist er sowieso der King. Aber dann soll er sich plötzlich das Zimmer mit einen Teilen, der so komplett unter seinem Niveau ist und vor allem all seine Pläne für dieses Jahr in Gefahr bringt. Matt sieht in seinen Augen aus wie ein armer Schlucker, der nichts an diesem Eliteinternat zu suchen hat. Wie wird er ihn nur los?

In „Seine Narben“ hat Regina Mars zwei Charaktere auf einander losgelassen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten und dabei wie nebenbei auch die ein oder andere Situation geschaffen, die einfach nur zum schreien komisch ist. Dabei kommen aber auch die Gefühle und Probleme der Beiden nicht zu kurz, sondern ziehen einen unweigerlich tiefer in die Geschichte hinein und lassen einen nicht wieder los. Eingebildeter High Society Sprössling trifft auf mittellosen Normalsterblichen, in einer Welt die nach ganz eigenen Regeln funktioniert und in der es vollkommen normal ist, das in der Kantine Hummer von Kellnern serviert wird.
Meine Lieblingsszene des Buches war es, als Matt unfreiwillig in eine Unterhaltung über Pferdestammbäume mit Stan hineingezogen wurde. Die war einfach herrlich.

Somit konnte die Autorin mich auch mit den dritten Buch, welches ich von ihr las, wieder vollkommen überzeugen und mich mit ihren Charakteren mitfiebern lassen, so dass das Ende wieder viel zu schnell da war. Ihr Schreibstil und ihre Charaktere, die immer wieder für einen Überraschung gut sind, ergeben einfach eine herrliche Mischung, bei der es mir mehr als nur schwer fällt, das Buch aus der Hand zu legen.
Ein Must-Read für alle Genre-Fans und die, die es werden wollen.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Manches ist für mich etwas grenzwertig, aber die Liebesgeschichte ist einfach süß.

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Es fiel mir selten so schwer, ein Buch zu bewerten. »Seine Narben« stürzt mich in einen ganz schönen Zwiespalt: Möchte ich das Buch auf ernsthafter oder auf lockerer Basis bewerten? Je nachdem würde das ...

Es fiel mir selten so schwer, ein Buch zu bewerten. »Seine Narben« stürzt mich in einen ganz schönen Zwiespalt: Möchte ich das Buch auf ernsthafter oder auf lockerer Basis bewerten? Je nachdem würde das Buch von mir 2 oder 4,5 Sterne bekommen. Letztendlich reißt es die Tatsache raus, dass es schließlich zu Unterhaltungszwecken geschrieben wurde und ich mich – von einigen Kritikpunkten abgesehen – schon sehr gut unterhalten gefühlt habe. Die Kritikpunkte werde ich aber natürlich trotzdem nicht unterschlagen.

Ich war schon in der Leseprobe etwas skeptisch, denn man wird von den problematischen Stellen dieses Buches bereits zu Beginn angesprungen: Sämtliche weibliche Figuren werden sexualisiert und als oberflächliche, zum Teil auch hohle Nüsse dargestellt, die nur darauf aus sind, einen reichen Mann zu heiraten. Es beginnt schon damit, dass Ciara-Sophie (diese Doppelnamen tauchen immer wieder auf – das kann eigentlich nur Satire sein) am Anfang auf Stans wirklich schlecht gespielte schüchterne Masche reinfällt und aus wirklich lächerlichen Gründen mit ihm ins Bett hüpfen will. Und das geht dann so weiter. Mit Vanessa, Nora-Mireille, Leonora… Ich musste das ignorieren, damit ich die Geschichte doch noch genießen kann. Über diese überzogene Darstellung konnte ich nicht wirklich lachen, sie hat mich eher abgeschreckt.

Der zweite Kritikpunkt war der ruppige Ton, in dem die Figuren sprechen. Die vielen Beleidigungen, die misogynen Tendenzen und die schockierende Wortwahl der 10-jährigen Schwester von Matt haben mich schon ziemlich gestört. Das Mädel ist 10 Jahre alt und fragt ihren Bruder, ob heiße Btches auf seiner Schule sind. Für die anderen (ganz schön heftigen) Beleidigungen, die sie vom Stapel lässt, wird sie von ihrem Bruder nur halbherzig getadelt, ehe er sie sogar selbst (in ihrer Gegenwart!) in den Mund nimmt. Das waren echt ein paar Klopper, die die Autorin da gebracht hat.

Trotzdem habe ich dem Buch eine Chance gegeben, weil ich aufgrund der guten Bewertungen neugierig war. Ich habe meinen Kopf, der ständig die genannten Punkte kritisieren wollte, ausgeschaltet und mich berieseln lassen – und von da an hat mir das Buch wirklich gut gefallen.

Das lag vor allem an Matt, der schon direkt dadurch gepunktet hat, dass er sich von Stans eingebildeter Schnöselmentalität nicht einschüchtern lässt. Es hat mir gefallen, dass er ihm Kontra gibt und seine hinterhältigen Spielchen durchschaut, gleichzeitig mochte ich aber auch seine unsichere und neugierige Seite. In seinen schüchternen Momenten war er einfach süß.

Stan dagegen ist schwerer ins Herz zu schließen. Am Anfang ist er echt heftig drauf: viel zu sehr von sich überzeugt, oberflächlich, vielleicht sogar ein bisschen einfältig. Mir hat es gar nicht gefallen, wie er über seine Mitschülerinnen gedacht hat (auch wenn sein Bild von ihnen vielleicht sogar gerechtfertigt ist, so wie die alle dargestellt werden), und sein boshaftes Verhalten gegenüber Matt hat es mir auch schwer gemacht, ihn zu mögen. Aber dieser Hassliebe-Aspekt war zumindest reizvoll und spannend. Wäre Stan bis zum Ende so geblieben (nicht, dass ich das erwartet hätte), dann wäre das Buch wirklich für mich durchgefallen. Aber natürlich macht er eine Wandlung durch. Er stellt sein Denken um, ist viel netter zu Leuten, die er vorher im besten Fall ignoriert hätte, und gegenüber Matt wird er sowieso liebevoller. Gegen Ende konnte er mir auch das eine oder andere Schmunzeln entlocken.

Die Liebesgeschichte selbst ist … kompliziert. Sie können sich einerseits nicht ausstehen (Stan hat ja bei ihren Annäherungen sowieso fiese Hintergedanken), beleidigen sich immer wieder und werfen sich finstere Blicke zu. Andererseits fühlen sie sich auch zueinander hingezogen, nähern sich einander an und führen irgendwann auch intensive tiefgründige Gespräche, die auch eine emotionale Nähe zwischen ihnen aufbauen. Die Entwicklung vom Körperlichen zum Emotionalen fand ich authentisch, es ging mir weder zu schnell noch zu langsam und es war wirklich süß, mitzuverfolgen. In Bezug darauf ist mein einziger Kritikpunkt, dass die beiden nicht auf Verhütung achten, ja, nicht einmal darüber sprechen. Dezent fahrlässig, würde ich sagen.

Wenn man jeden Auftritt der weiblichen Figuren ausblendet und sich nicht an dem ruppigen Ton der Figuren stört, dann hat »Seine Narben« schon eine gewisse Sogwirkung, gespickt mit Grinsen, Herzklopfen, erotischem Knistern und einigen süßen Momenten. Vielleicht ist es für mich sogar ein Reread, bei dem ich ein paar Szenen einfach überspringen werde.

Fazit*

Bei diesem Buch musste ich den Kopf abschalten, um Matt und Stans Geschichte zu genießen, denn die satirisch angehauchte Darstellung der Frauen (inklusive Slut Shaming) trifft echt nicht meinen Humor. Es ist sogar abschreckend. Die Liebesgeschichte selbst nach Hassliebe-Manier wusste mich aber zu überzeugen, deshalb sind es für mich vorsichtige 4 Sterne.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Enttäuschend

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Also, wo fange ich an? Am besten mit einer Kurzfassung der Story:
Der neureiche Stan hat keine Lust, sein Zimmer mit dem eher mittellosen Neuen (Matt) zu teilen und beschließt deshalb, ihn zu verführen. ...

Also, wo fange ich an? Am besten mit einer Kurzfassung der Story:
Der neureiche Stan hat keine Lust, sein Zimmer mit dem eher mittellosen Neuen (Matt) zu teilen und beschließt deshalb, ihn zu verführen.
Das klappt auch ganz gut, nur leider verliebt er sich dabei in den "armen Schlucker".

Natürlich haben Schreibstil und Geschichte reinstes Fanfiction-Niveau und glaubt mir, ich habe das Buch wirklich nicht in der Erwartung gekauft, dass mir die wortgewandte Kreativität einer Nina Blazon oder der gut durchdachte Spannungsbogen einer Ursula Poznanski entgegen schlägt.
Mir war klar, dass es sich hierbei um seichte, trashige und realitätsferne Romantik mit einem Schuss Erotik handelt und genau das lese ich zwischendurch auch mal ganz gerne.
Jeder ihr Guilty-Pleasure.

Auf was für eine ekelhaft verachtende Weise hier allerdings Frauen portraitiert werden... das kann ich kaum in Worte fassen.
Und das muss ich zum Glück auch gar nicht, denn ich lasse an dieser Stelle einfach mal ein paar Zitate aus dem Buch fallen:

"(...) und alle, selbst die beiden Mädchen, sahen auf ihre Pobacken, die sich in der engen beigefarbenen Hose bewegten wie zwei Gummibälle.
'Schlampe', flüsterte Vanessa und Leonora kicherte."

"Ihr Ausschnitt ging fast bis zum Bauchnabel und sie hatte eine noch engere Hose gefunden. Ein Wunder, dass die nicht platzte (...)"

"Aber was hat die Schlampe noch über mich gesagt?"

"Wir machen jetzt rum und nachher erzählst du das Caroline. Die wird grün vor Neid. Aber gefickt wird nicht, das sag ich dir gleich."

"Wir haben um ihn gewettet. (...) Wer ihn zuerst ins Bett kriegt, hat gewonnen. Und das werde ich sein, das verspreche ich dir."

"Überhaupt, warum sind die Mädchen hier solche Schlampen? Diese Vanessa war schon die Dritte, die heute ankam."


Dass so auch noch von einer Frau über Frauen und Mädchen geschrieben wird, versetzt mir einen besonders schmerzenden Stich.
Und dabei habe ich mir die Zitate einfach random von den ersten paar Seiten gepflückt. Wo die herkommen, gibt's noch viel mehr.

Die Mädels sehen hier so gut wie alle aus wie Pornostars, schmecken nach "künstlichem Erdbeeraroma" und machen's mit fast jedem... allerdings nicht, weil sie es so toll finden (was ja völlig in Ordnung wäre), sondern nur um sich und anderen etwas zu beweisen.
Oder um sich einen reichen Typen zu angeln. Machen Frauen halt so.
Und natürlich werden sie für ihre Freizügigkeit verurteilt.
Von den Jungs sowieso... und von den anderen Mädchen, die dann aber trotzdem das selbe machen.

Selbst über die Lehrerin erfährt man lediglich, dass sie bestimmt mal ein heißer Schuss war, nun aber alt und deshalb unbrauchbar sei.
Alt werden ist ja auch echt ein No-Go! Wie kann sie sich nur dem Gesetz der Natur beugen? (sarcasm)

Die ganze Story ist so voller Slut-Shaming, Girl-to-Girl-Hate und schrecklichen Klischees, dass ich fast schon lachen musste.
Das muss doch Satire sein, ganz bestimmt!
Zumindest dachte ich das, bis ich diesen Satz las, den die 10-jährige (!) Schwester von Matt von sich gibt:

"Und wie sind die Mädchen? (...) Sind heiße Bitches dabei?"

Da blieb mir das Lachen dann doch etwas im Hals stecken.
Das die Liebesgeschichte zwischen Stan und Matt streckenweise ganz nett ist, reißt es dann leider auch kaum noch raus.
Am Ende bleibt doch alles sehr oberflächlich und "groschenromanig" (ist das ein Wort? Nein? Dann habe ich es grade erfunden :)).

Eines ist mir auch noch ganz wichtig:
Habt Sex so viel, so oft und mit wem auch immer ihr wollt! Also, so lange derjenige das auch will natürlich.
Versteht sich von selbst.
Nur weil ihr männlich seid, macht euch das aber nicht toller. Und nur weil ihr weiblich seid, macht euch das nicht zur Schlampe! Wirklich nicht. (Leute die so komisch denken, sind mir eh suspekt)
Zelebriert die Liebe, egal ob mit Männlein oder Weiblein, egal ob mit einem oder mehreren Partner/n.
Aber bitte, bitte, bitte verhütet dabei immer! Macht es nicht wie die zwei Idioten hier im Buch (barebacking, also echt kopfschüttel).
Tütchen drüber und alles is jut! :)

Fazit
Gay Romance: JA, gerne - Frauenhass: NEIN, danke!
Empfehlen kann ich "Seine Narben" eher nicht, aber macht euch wie immer ein eigenes Bild, wenn ihr Interesse am Buch/Genre habt.

(Denkt bitte dran, dass es sich hier nur um meine subjektive Meinung handelt. Ihr dürft das gerne anders sehen)