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Veröffentlicht am 02.11.2021

Nicht mein Fall

Warum ich keine Feministin bin
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Jessa Crispin kritisiert in ihrem Manifest den aktuellen Feminismus-Trend, die Distanzierung von der 2. Frauenbewegung und die Verallgemeinerung des Begriffs und die damit einhergehende Verweichlichung ...

Jessa Crispin kritisiert in ihrem Manifest den aktuellen Feminismus-Trend, die Distanzierung von der 2. Frauenbewegung und die Verallgemeinerung des Begriffs und die damit einhergehende Verweichlichung des Feminismus.

Sie sagt zu Beginn ihres Buches: „Wenn ich mich nicht als Feministin bezeichnen darf, ohne versichern zu müssen, dass ich weder wütend bin noch eine Bedrohung darstelle, dann ist dieser Feminismus ganz bestimmt nichts für mich. Denn ich bin wütend. Und ich bin eine Bedrohung.“

Crispin erläutert, dass eine selbstermächtigte und finanziell unabhängige Frau häufig der Annahme sei, bereits eine Feministin zu sein. Die Autorin sieht im Feminismus aber mehr. Sie kritisiert, dass diese Frauen zwar vom Feminismus profitieren, sich aber nicht dafür einsetzen. Dass ihre Form des Feminismus kurzlebig sei, da er aus eigenen Interessen resultiere und nicht weiter verfolgt werde, sobald diese erreicht seien. Bei dem heutigen Feminismus handele es sich eher um einen Modetrend, den Schauspieler, Sänger, etc. vorleben, und der der gewollten Veränderung maßgeblich im Weg stehe.

Crispin’s „Manifest“ kann ich als solches leider nicht erkennen. Ein Manifest ist eine öffentliche Erklärung von Zielen und Absichten. Sie liefert in ihrem Buch auch viele interessante Denkanstöße. Allerdings gleicht ihre Herangehensweise einer polemischen Schimpftirade, die durch die häufige Verwendung von plumpem und ordinärem Vokabular, anstrengend zu lesen ist. Einerseits zeigt sie die Problematik um die Begrifflichkeit des Feminismus schön auf, ihre Argumente sind nachvollziehbar und in vielem stimme ich ihr zu. Andererseits kritisiert und verurteilt sie viel, ruft zu radikaler Veränderung auf, liefert dabei aber keinerlei Lösungsansätze oder Vorschläge, wie diese Veränderung einhergehen oder aussehen soll. Wie der nach ihrem Verständnis korrekte, ursprünglichere Feminismus die Welt positiv verändern soll, bleibt mir schleierhaft.

2 von 5 Sterne.

Fairer Weise sollte ich dazu sagen, dass ich mich mit dem Thema noch nicht sehr viel auseinandergesetzt habe und dass radikale Feministinnen dem Werk evtl. mehr abgewinnen können. Allerdings dürfte das Buch denjenigen, die sich mit dem Thema bereits beschäftigt haben, auch nicht viel Neues bieten.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Leider eine Enttäuschung

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar. Die Seiten blätterten nur so dahin und das leider nicht aufgrund von Spannung oder der Handlung insgesamt.

Der Klappentext und das Cover reizten mich, weil sie ...

Der Schreibstil ist sehr leicht lesbar. Die Seiten blätterten nur so dahin und das leider nicht aufgrund von Spannung oder der Handlung insgesamt.

Der Klappentext und das Cover reizten mich, weil sie eine so andere Geschichte versprachen. Eine farbige Protagonistin, ein Love-Interest mit langen roten Haaren (nicht unbedingt mein Fall, aber wenigstens mal etwas Neues am Horizont der Love Stories). Chloe kämpft außerdem mit sich selbst. Sie leidet an einer Krankheit, die chronische Schmerzen und Müdigkeit verursacht und hat sich deshalb viel zu lange isoliert. Nun möchte sie sich der Herausforderung stellen und ihrem Leben wieder Sinn verleihen.

Der Grundgedanke ist fantastisch. Man hätte so viel daraus machen können.
Leider blieben Chloes Emotionen in Bezug auf ihre Krankheit eher blass. Chloe scheint als einzige farbige Frau von Diskriminierung aufgrund ihrer Hautfarbe verschont zu bleiben. Auch Probleme, denen Partner in gemischtrassigen Beziehungen sich häufig stellen müssen, blieben unerwähnt. Schön für sie – aber verschenktes Konfliktpotenzial, das dem Buch vielleicht die nötige Tiefe gegeben hätte.
Stattdessen drehte sich die Geschichte nonstop um Chloe und Red und ihren Heißhunger aufeinander. Das „Drama“, das vermutlich Kern des Buches sein sollte, schien belanglos und war schnell geklärt.

Die Protagonisten waren für mich nicht ganz rund. Einerseits mochte ich sie und ihre Andersartigkeit, andererseits stoßen ihre Vorlieben und ihr Hang, sich selbst im Weg zu stehen, mich häufig ab. Chloe ist eher altbacken, herrisch und äußerlich gut organisiert. Ihre Wohnung sieht aber die meiste Zeit aus wie ein Saustall, da sie oft zu krank ist, um aufzuräumen oder zu putzen. Sie zieht sich offenbar an wie eine 70-Jährige. Aber nicht schlimm, weil Red beides toll findet: Ihren Stil, bei dem man gelegentlich ihre Knöchel sieht, die ihn total scharf machen, und ihre Hilflosigkeit, die es ihm erlaubt, Chloes Retter zu spielen. Er räumt auf, er putzt, er kocht. Er nimmt Chloes Launen hin. Alles wundervoll – ein wahnsinnig toleranter und verständnisvoller Charakter! Aber er fragt sich nicht einmal, ob er wirklich eine Beziehung mit jemandem will, der krank ist. Jemandem, der nicht aufräumen kann, sodass der ganze Haushalt an ihm hängen bleibt. Insbesondere im Hinblick auf seine letzte Beziehung, in der er ausgenutzt wurde, hätte er sich doch ein wenig mehr mit dem Thema beschäftigen müssen.
Solche Gedanken hätten einfach in diese Geschichte gehört – um klarzustellen, dass die Situation schwierig ist.

So blieb die Geschichte für mich sehr flach. Die Protagonisten wollen nur einander – und das ständig, was sehr ausführlich und bildlich beschrieben wird.
Andere Charaktere werden erwähnt, sind aber austauschbar, unwichtig und nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Namen.
Deshalb bin ich leider nicht neugierig auf Band 2, der von Chloes Schwester Dani handeln wird und verfolge die Geschichte nicht weiter.

2 von 5 Sternen.





Danke an Netgalley für das Rezensionsexemplar. Diesmal war es leider nicht so meins.

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Veröffentlicht am 10.08.2019

Bisher verstehe ich den Hype um die Reihe nicht...

Obsidian 3: Opal. Schattenglanz
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Meine Meinung:

Armentrout schreibt zwar weiterhin flüssig – die Geschichte liest sich leicht. Während ich aber bei Band 1 und 2 bemängelte, dass die Geschichte sich etwas zieht, scheint Armentrout Band ...

Meine Meinung:

Armentrout schreibt zwar weiterhin flüssig – die Geschichte liest sich leicht. Während ich aber bei Band 1 und 2 bemängelte, dass die Geschichte sich etwas zieht, scheint Armentrout Band 3 überwiegend mit nichtssagendem Inhalt gefüllt zu haben.

Katy schiebt sich die Haare hinter das Ohr, schmilzt bei Daemons Anblick dahin; der wiederrum entwickelt einen unnatürlichen Beschützerinstinkt und sagt Katy ständig, was sie tun und lassen soll, vermutlich weil er immer und immer wieder in die Rolle des Retters gedrängt wird und dessen langsam Leid ist.
Diese Geschichte handelt von Aliens und könnte so viel spannender erzählt werden. Ich hätte mir mehr Hintergrundinformationen zu der Ankunft, der Kultur/Gesellschaft der Aliens, den Problematiken bei der Integration, zum Hass zwischen Lux und Arum gewünscht. Stattdessen werden dem Leser unzählige Wiederholungen von emotionalem Gezänk, leidenschaftlichen Szenen, dem Senior-Abschlussball und Fragen zu Collegebewerbungen geliefert. Geht es alltäglicher? Oder langweiliger?
Schön ist, dass Dee wieder ein wenig mehr miteinbezogen wird und auch Dawson wird in diesem Band ein wenig greifbarer.

Gegen Ende kommt auch ein wenig Action und Spannung auf, doch der Cliffhanger ist so vorhersehbar, dass ich nur mit den Augen rollen konnte.

ACHTUNG SPOILER
Natürlich ist es wieder Katy, die zurückbleibt. So wie sie immer diejenige ist, die beschützt oder gerettet werden muss. Wie oft wurde ihr nun das Leben gerettet? Ich komme mit dem Zählen schon gar nicht hinterher.
SPOILER ENDE



Leider wirkt es auf mich, als hätte man die Geschichte bewusst unnötig in die Länge gezogen. Etwas weniger emotionales BlaBla und ein etwas durchdachterer Spannungsbogen und die Geschichte könnte sich noch interessant entfalten. Zumindest entnehme ich anderen Rezensionen, dass Band 4 um einiges spannender wird.
Deshalb gebe ich Opal 2 von 5 Sternen und hoffe, dass die Geschichte in Band 4 nun endlich an Fahrt aufnimmt!

Veröffentlicht am 08.03.2021

Leider ein absoluter Flop

Never Too Close
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Diese Rezi beinhaltet Spoiler.
Leider hat mir Never Too Close nicht wirklich gefallen. Es war stellenweise unterhaltsam, aber die meiste Zeit habe ich mich über das Buch geärgert. Dafür gibt es drei maßgebende ...

Diese Rezi beinhaltet Spoiler.
Leider hat mir Never Too Close nicht wirklich gefallen. Es war stellenweise unterhaltsam, aber die meiste Zeit habe ich mich über das Buch geärgert. Dafür gibt es drei maßgebende Gründe.

Zum Einen hatte ich den Eindruck, die ganze Geschichte sei gestellt und erzwungen. Die Handlung hätte sich wirklich schön um zwei Freunde drehen können, die sich ineinander verlieben. Damit könnte man wirklich ein Buch füllen.
Stattdessen erhält man eine Geschichte von zwei Menschen, die beteuern, Freunde zu sein, sich aber von Anfang an verhalten wie ein Paar.
Beide haben eine schwierige Familiengeschichte, die nichts zur Handlung beiträgt und innerhalb kürzester Zeit abgehandelt wird. On Top gibt es dann noch eine Exfreundin, deren Erscheinen vermutlich bloß weiteres und absolut unnötiges Drama schüren soll, den Leser auf eine falsche Fährte locken soll, obwohl das Ende zu dem Zeitpunkt schon absolut vorhersehbar ist.

Das traurige ist – und damit wären wir bei großem Kritikpunkt Nummer 2 -, dass sie mir sympathischer war als die Protagonistin.
Violette ist egoistisch, selbstmitleidig, manipulativ und verliert oft jeglichen Bezug zur Realität.
Sie trifft schlechte Entscheidungen, die sie als solche nicht erkennt und die Einfluss auf andere haben. Sie fühlt sich dann missverstanden und unfair behandelt, wenn sie auf ihr Fehlverhalten hingewiesen wird. Tatsächlich schafft sie es immer wieder, in die Opferrolle zu schlüpfen, obwohl sie diejenige ist, die die anderen gegeneinander ausspielt. So will sie ihrem Freund Clement gegenüber nicht zugeben, dass sie noch Jungfrau ist und fragt dann ihren besten Freund Loan, ihr „Erster“ zu sein. Das ist schon auf vielen Ebenen unmoralisch. Aber das schlimmste ist, dass sie ihre Entscheidung nicht reflektiert. Nicht einmal kommt der Gedanke auf, sie könnte ja nochmal mit Clement sprechen und die kleine Lüge gestehen. Ich denke doch, dass er die eher verzeihen könnte als die Alternative.
Violette hat Loan wirklich nicht verdient, der sehr sympathisch ist und offenbar blind vor Liebe.
Er lässt sich extrem ausnutzen. Am Ende hoffte ich wirklich, er würde zu seiner Exfreundin zurückgehen, um der toxischen Bezierhung mit Violette zu entrinnen.
Violettes (Ex)Freund wird gegen Ende unnötig schlecht dargestellt – vermutlich um das Verhalten von Violette ihm gegenüber abzumildern. Allerdings wird Clement dadurch sehr unauthentisch. Er passt nicht zu dem Clement, den man zuvor kennenlernte.
Violettes beste Freundin Zoe soll vermutlich tough, laut und selbstbewusst rüberkommen. Dabei wirkt sie allerdings häufig einfach nur unverschämt und grenzüberschreitend.

Auch der Humor und die Witze fand ich stellenweise sehr unpassend – und hier wären wir bei Kritikpunkt 3. Die Autorin, die sich selbst als Feministin bezeichnet und ein so wundervolles Buch wie „Bad at Love“ veröffentlicht hat, schockiert mich hier mit einer sexistischen Äußerung nach der anderen.

Insgesamt eine große Enttäuschung.
Daher auch nur einer von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Leider ein absoluter Flop

Promised
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Ich denke, die Zielgruppe dieses Buches sind Jugendliche und junge Erwachsene – eine Zielgruppe, der ich womöglich entwachsen bin, obwohl ich normalerweise gerne Jugendbücher lese.

Bei Promised passten ...

Ich denke, die Zielgruppe dieses Buches sind Jugendliche und junge Erwachsene – eine Zielgruppe, der ich womöglich entwachsen bin, obwohl ich normalerweise gerne Jugendbücher lese.

Bei Promised passten die Geschichte und der Schreibstil aber wirklich überhaupt nicht zusammen. Gemeinsam hatten sie höchstens, dass beide unterdurchschnittlich waren. Die Geschichte handelt von jungen Erwachsenen, die sich verlieben, ist aber so simpel und umgangssprachlich geschrieben wie ein Kinderbuch.

Plumpe Dialoge, die mich mit den Augen rollen ließen, ziehen sich durch das ganze Buch:

„Was machst du denn hier mitten in der Nacht?“
Silas lächelte. „Diese Frage könnte ich dir auch stellen.“
Ich richtete mich auf. „Aber ich war zuerst dran.“~32%

Leider half es nicht, dass keiner der Charaktere mir besonders authentisch oder sympathisch vorkam. Selbst Empathie konnten sie nicht erzeugen.

Die Protagonistin Hollis ist, wie wiederholt festgehalten wird, nicht die Hellste und dazu noch unerträglich oberflächlich. Sie möchte aus allen falschen Gründen Königin werden. Um schöne Kleider zu tragen, funkelnde Juwelen und Diademe und um die Achtung und Respekt von Leuten zu erhalten, die sie ohne Titel nicht bekommen würde:

Dann genoss ich in vollen Zügen das verblüffte Keuchen der Mädchen, als sie das glitzernde und funkelnde Collier erblickten.~33%

Plötzlich war es aufregend, die Treppe hinaufzusteigen zu Räumen, die nicht nur für eine Königin geschaffen waren, sondern in denen ich auch zum ersten Mal ohne meine Eltern leben konnte.~33%

Besagte Räume bezieht sie bereits vor ihrer Krönung und fürchtet sich davor, dass der Kronrat das herausfinden könnte. Es wäre ein Skandal. Aber trotzdem erzählt sie Silas davon, dem Fremden mit den schönen blauen Augen.
Viel mehr als dass er Isolter ist, blaue Augen hat und ein talentierter Schmied ist, erfährt man im gesamten Buch nicht.
Auch die anderen Charaktere bleiben eher blass. Delia Grace ist eine furchtbare Freundin, die Hollis jederzeit das Messer in den Rücken stechen würde. Nora bleibt absolut ersetzbar. Und König Jameson ist ein Mix aus bemitleidenswertem Bubi mit vor Liebe verschleiertem Blick und wenig liebenswertem Geschäftsmann.

Leider wird die Geschichte selbst genauso lieblos und ohne weitere Details abgespeist:

Der Ursprung des Festes war irgendetwas Heiliges, doch seit ich denken konnte, war es einfach ein Anlass, um ausgelassen zu feiern.~67%

Die wenigen Szenen, die für ein klein wenig Spannung hätten sorgen können, waren vorbei bevor sie begannen. Ein Kampf in der Mitte des Buches besteht aus ganzen 3 (!!!) Sätzen. Der große Knall am Ende, der vermutlich schockierend wirken sollte, ließ mich absolut unbeeindruckt zurück, da man das Geschehen nicht miterlebte. Hollis saß das Finale abseits aus ohne sich einzumischen und fragte immer wieder „Warum helfen wir nicht?“ Ja, verdammt, warum helft ihr nicht? Tut was, irgendetwas! Es kam ein wenig Hoffnung auf, aber nein – sie ergibt sich lieber einfach ihrem Schicksal.

Diese passive Auflösung scheint Cass zu gefallen, denn ich hatte genau das bereits bei The Selection kritisiert (hier zur Minirezi). In Promised ist es mir aber noch übler aufgestoßen.

Zusammenfassend stellte Promised für mich leider eine große Enttäuschung dar.
Wenn man dann noch bedenkt, dass das gebundene Buch €17,00 kostet, kann ich wirklich nicht anders als dem Buch nur einen von 5 Sternen zu geben.

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