Buch mit Charme
Kissing LessonsEigentlich sollte Küssen einfach sein, denn jeder tut es. Aber die Asperger-Autistin Stella kommt sich jedes mal wie ein Hai vor, dem die Pilotfische die Zähne reinigen. Und das findet weder sie noch der ...
Eigentlich sollte Küssen einfach sein, denn jeder tut es. Aber die Asperger-Autistin Stella kommt sich jedes mal wie ein Hai vor, dem die Pilotfische die Zähne reinigen. Und das findet weder sie noch der Mann schön, weshalb sie die Sache mit der Liebe fast aufgibt. Aber der dahingesagter Satz „Übung macht den Meister“ bringt sie zum Grübeln. Stimmt das? Braucht sie einfach nur mehr Erfahrung? Und wenn das wirklich stimmt, wer bringt ihr das bei? Am besten ein Escort wie Michael Phan. Auch wenn der ganz eigene Vorstellung von ihrem Unterricht hat…
Das Cover gefällt mir nicht so gut, der Schreibstil aber schon. Er ist flüssig und dadurch gut zu hören. Die Sprecherstimme war am Anfang nicht überzeugend, aber das hat sich dann im Verlauf des Hörbuchs geändert. Sie hat oft eine sehr gute Atmosphäre erzeugt. Stella ist sehr klug, niedlich und sehr sympathisch, auch wenn sie nicht so gut mit Menschen umgehen kann und sie mit ihrer direkten Art unwissentlich sehr verletzen kann, was ihr auch öfters passiert. Michael ist süß, zwar nicht wirklich mein Typ, aber er passt gut zu Stella. Seine Vergangenheit ist echt traurig, aber ich finde seine Beweggründe als Escort zu arbeiten nachvollziehbar. Trotzdem hätte ich ihn an manchen Stellen, vor allem am Schluss, am liebsten mit seinem (Hör-)Buch geschlagen hätte! Quan, Michaels Cousin, ist und bleibt mein Lieblingscharakter auch wenn er meiner Meinung nach definitiv zu wenig Auftritte hatte… Michaels Familie ist ganz okay, aber so richtig ins Herz konnte ich sie nicht schließen. Philip ist einfach nur ekelig, unsympathisch, arrogant, arschig und niederträchtig! Ich mag ihn überhaupt nicht und finde ihn grässlich! Seine Mutter verachte ich, auch wenn sie nur einen Miniauftritt hatte. Und von Stellas Eltern halte ich auch nicht viel, da sie sie immer nur verkuppeln wollen und dort kein „Ich will das nicht!“ akzeptieren. Auch wenn ich es gut fand, als Stellas Mom ihr bei dem Bankett beistand. Es gibt bei Stella und Michael viele aufs und abs, weil sie nicht geredet und sich auch nicht geöffnet haben, auch wenn sie merken, dass sie sich zueinander hingezogen fühlen. Es sind sehr viele intimere Szenen dabei, die sich zum Schluss häufen, wobei teilweise die eigentliche Idee untergeht. Das Ende war mir persönlich zu kitschig. Trotz der Kritikpunkte bekommt das Buch 4 Sterne, da die Geschichte insgesamt sehr niedlich war.