Große Literatur
Matthias Schneider-Dominco hat mit der Novelle »Das havarierte Gewissen« sein Erstlingswerk in belletristischen Gewässern vom Stapel laufen lassen und macht dabei eine ausgesprochen gute, maritim-historische ...
Matthias Schneider-Dominco hat mit der Novelle »Das havarierte Gewissen« sein Erstlingswerk in belletristischen Gewässern vom Stapel laufen lassen und macht dabei eine ausgesprochen gute, maritim-historische Figur. Dem Anspruch als Musikwissenschaftler und Philologe entsprechend ist seine sprachliche Fahrrinne tief und intelligent, jedoch für jeden zu meistern. Weit ab von irgendwelchen Hobbyjachten schippert dieses kleine Schwergewicht mit großem Tiefgang hinaus in den Ozean der großen Literaten und muss sich dabei keineswegs mit dem Kielwasser anderer begnügen. Doch genug der maritimen Metaphern.
Matthias Schneider-Dominco gehört zu meinen persönlichen Favoriten, wenn es um anspruchsvolle, hochwertige Literatur geht. Dass er in vorliegendem Werk tatsächlich die Novelle als Textart wählte, empfinde ich als großen Wurf. Denn dadurch konnte die kriminalistische Handlung der unerlaubten Ladungslöschung in seiner vollen Wucht erzählt werden und der Leser wird schlichtweg von der Wortwahl mitgerissen und vermag ein Gefühl für Epoche, Mensch und Autor zu bekommen.
Ein schönes Stück Literatur, die es in dieser Form heutzutage leider nur noch selten gibt.