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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.11.2016

einfach toll

Mittenrein ins Leben
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Maria Linke – Mittenrein ins Leben

Hildegard Bendermacher arbeitet in der Firma ihres Schwiegervaters als Sekretärin, nachdem Gregor sie wegen einer jüngeren Frau verlassen hat.
Mit ihren 48 Jahren ...

Maria Linke – Mittenrein ins Leben

Hildegard Bendermacher arbeitet in der Firma ihres Schwiegervaters als Sekretärin, nachdem Gregor sie wegen einer jüngeren Frau verlassen hat.
Mit ihren 48 Jahren kann sie sich vorstellen, dort bis zur Rente zu arbeiten. Aber eines Tages verstirbt ihr Schwiegervater und Gregor übernimmt sie. Noch am selben Tag kündigt er Hildegard und verweigert ihr eine Abfindung.
Nach einiger Zeit und Überredungskünsten von Tante Röschen, Onkel Alfons und ihrer besten Freundin Doro entschließt sich Hilde in die Stadt zu ziehen. In Köln macht sie sich mit ihrer Putzfirma selbständig und lernt bei ihrer Arbeit, nette, unfreundliche, chaotische und kuriose Persönlichkeiten kennen. Auch die schwerkranke Antonia, die an Multiple Sklerose leidet und nicht mehr oft ausser Haus gehen kann. Doch schon bald ist sie unzufrieden mit ihrer Berufswahl und stellt mit ihren neu gewonnen Freundinnen einen Supperclub auf die Beine.

Der Roman ist spannend, humorvoll und locker geschrieben. Eine kurzweilige Geschichte die mit vielen Höhen und Tiefen einfach wunderschön zu lesen ist. Die Charaktere sind sehr liebevoll und detailreich beschrieben und sympathisch. Hilde ist eine Frau mittleren Alters, die im Brennpunkt der Geschichte steht und die für alle ein offenes Ohr hat und sozusagen der Problemlöser für alle anderen ist. Teilweise vergisst sie sich dadurch selbst und ihr Privatleben gerät etwas aus den Fugen. Das Cover ist ansprechend und passt auf jeden Fall zum Buch.
Ein weiterer Pluspunkt sind die Rezepte, die im Anhang des Buches stehen. Es ist eine tolle Idee, die ich so bisher in noch keinem anderen Roman gesehen habe. Deswegen bekommt das Buch auch verdiente 5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.11.2016

magisch und überraschend

Der Glühwürmchensommer
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Gilles Paris – Der Glühwürmchensommer

Der neunjährige Victor fährt sein fünf Jahren mit seiner Schwester Alicia, seinen beiden Mamas Claire und Pilar nach Roquebrune-Cap-Martin ans Meer in ein Appartement, ...

Gilles Paris – Der Glühwürmchensommer

Der neunjährige Victor fährt sein fünf Jahren mit seiner Schwester Alicia, seinen beiden Mamas Claire und Pilar nach Roquebrune-Cap-Martin ans Meer in ein Appartement, dass sein Vater von seiner verstorbenen Schwester Felicite vererbt bekommen hat. Eigentlich weiss Victor nichts von seiner verstorbenen Tante und er weiss auch nicht warum Papa niemals wieder an diesen Ort möchte. Er versteht auch nicht, warum seine Eltern nicht mehr zusammen sind, obwohl sie sich immer noch lieben.
Sein bester Freund Gaspard und sein heimlicher Schwarm Justine sind auch jedes Jahr im Sommer in der Ferienanlage und dieses Jahr besichtigen sie alle gemeinsam die Umgebung mit den Zwillingen Nathan und Tom.
Victor freundet sich mit der betagten Baronin de Liseray an, die ihm von der Vergangenheit, den Unfall ihres Mannes und Felicite erzählt.
Doch die Vergangenheit scheint sich zu wiederholen, und so wird Victors Vater gezwungen, endlich erwachsen zu werden und sich der Vergangenheit zu stellen.

Der Roman ist aus Sicht des neunjährigen Victors geschrieben. Die lockere, flüssige, teils sensible und sehr humorvolle Schreibweise des Autoren lässt den Leser schnell in das Buch eintauchen und einfach nicht mehr los. Der kleine Victor ist so sympathisch, in den Dingen die er zu erklären versucht, Dingen die er nicht versteht und den Versuch die Magie der Glühwürmchen zu erkunden, dass man gerne mit auf seine Reise geht. Auch die Baronin de Leseray ist mir ans Herz gewachsen, die betagte Dame, die ihre Familie verloren hat und mit der Victor doch irgendwas verbindet. Das Buch hat einige Überraschungen und Wendungen für mich bereit gehalten, mit denen ich nicht gerechnet habe. Ein wirklich sehr schönes, magisches Buch. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 06.11.2016

absoluter Geheimtipp

Die Falle
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Melanie Raabe – Die Falle

Linda Conrads ist eine erfolgreiche Autorin, 38 Jahre jung, depressiv und hat seit über elf Jahren nicht mehr ihr Haus verlassen. Nur ihr Hund Bukowski, ihre Assistentin Charlotte ...

Melanie Raabe – Die Falle

Linda Conrads ist eine erfolgreiche Autorin, 38 Jahre jung, depressiv und hat seit über elf Jahren nicht mehr ihr Haus verlassen. Nur ihr Hund Bukowski, ihre Assistentin Charlotte und hin und wieder ein Besuch ihrer Freunde und Arbeitskollegen lassen sie nicht ganz vereinsamen. Zu ihrer Familie hat sie kaum noch Kontakt, nachdem Linda vor zwölf Jahren ihre ermordete Schwester Anna in deren Wohnung aufgefunden hatte. Immer wieder behauptet Linda sie hätte den Mörder gesehen. Doch der mysteriöse Mann ist nicht aufzufinden.
Zwölf Jahre nach dem Mord meint Linda den Mörder ihrer Schwester in dem Fernsehreporter Victor Lenzen erkannt zu haben. Sie entwickelt einen perfiden Plan um Lenzen in ihr Haus zu locken und wird mit Wahrheiten konfrontiert, die sie sich zwölf Jahre nicht eingestehen wollte.

Der Roman von Melanie Raabe ist spannend, düster, flüssig und temporeich geschrieben, hat viele Wendungen und ist zutiefst emotional. Beim Lesen konnte ich tief in Lindas Gefühlswelt eintauchen, ihre Angst, Verzweiflung, Wut und Hass, aber auch ihren Mut und ihren Überlebenswillen spüren. Auch die übrigen Charaktere sind sympathisch und gut ausgearbeitet. Melanie Raabe ist mit ihrem Roman 'DIE FALLE´ein Meisterwerk gelungen. Immer wieder wird der Leser in ein neues Katz-und-Maus-Spiel gezogen, immer wieder eine Möglichkeit der Wahrheit aufgezeigt. Das Cover ist ansprechend und düster, genau wie der Inhalt des Buches.
Das Buch ist ein absoluter Geheimtipp. Volle Punktzahl.

Veröffentlicht am 06.11.2016

Thriller der Extraklasse

Du bist mein Tod
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Claire Kendal – Du bist mein Tod

Nach der Trennung von einem verheirateten Mann nimmt Clarissa die Einladung zu einer Lesung von ihrem Kollegen Rafe an. Eigentlich mag sie ihn nicht mal, und doch begleitet ...

Claire Kendal – Du bist mein Tod

Nach der Trennung von einem verheirateten Mann nimmt Clarissa die Einladung zu einer Lesung von ihrem Kollegen Rafe an. Eigentlich mag sie ihn nicht mal, und doch begleitet er sie nach hause, nachdem sie Wein zusammen getrunken haben. Doch ab da verfolgt Rafe Clarissa, macht ihr Geschenke und ruft sie an und lässt sie nicht mehr in Ruhe. Sie fordert ihn auf, mehrfach, sie nicht mehr zu belästigen. Aber er hört einfach nicht auf. Sie hat Angst vor ihm und von der Polizei bekommt sie keine Hilfe. Eine Stalker-Anlaufstelle rät ihr, Beweise für das Stalking zu sammeln, was sie dann auch macht. Zeitgleich ist sie Geschworene in einem Prozeß, wo fünf Angeklagte der Freiheitsberaubung und der Vergewaltigung beschuldigt werden. Dort zieht Clarissa zu ihrem Fall die Parallelen und stellt fest, dass sie sich noch mal an die Polizei wenden muss. Robert, Feuerwehrmann und Mitgeschworener gibt ihr etwas Sicherheit. Doch dann setzt Rafe zum vernichtenden Schlag gegen sie an und es beginnt ein Kampf auf Leben und Tod.

Ein Thriller der Extraklasse. Dieses Buch ist das beste Buch, was ich seit langem gelesen habe. Tiefe Emotionen von Wut, Angst, Hilflosigkeit, Ekel und Hass kommen durch die Hauptfigur Clarissa zur Geltung. Das Buch ist so gut geschrieben, dass ich mich in Clarissa verloren habe, mit ihr gefühlt und gelitten habe, ihre Angst, die bedrückende und erdrückende Stimmung des Buches mich in seinen Sog gezogen hat. Der Mut und der Kampfeswillen von Clarissa hat mich tief beeindruckt. Stalking ist ein sehr aktuelles Thema, und es ist zutiefst erschreckend, wenn dies einem Opfer passiert, wie schnell das Opfer isoliert werden kann und wie tief die Angst sitzt, andere in Gefahr zu bringen oder wie sie ihre eigene Lebensgestaltung nach dem Täter plant, um ihm nicht begegnen zu müssen.
Der Schreibstil der Autorin ist anders, man hatte das Gefühl direkt angesprochen zu werden, oder mit in dem Buch involviert zu sein. Claire Kendal hat ein aussergewöhnliches Buch geschrieben, mit vielen Überraschungen und Wendungen, die nicht immer vorauszusehen waren.
Der Roman ist flüssig, spannend und emotional geschrieben. Das Cover ist recht einfach gehalten aber doch aussagekräftig gestaltet. Dieser Thriller erhält von mir die volle Punktzahl und ist absolut empfehlenswert, aber nichts für schwache Nerven.

Veröffentlicht am 06.11.2016

spannend und überraschend

Sündenbock
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Judith Arendt – Sündenbock

Jürgen Dombroschke ist angeklagt, seine Ehefrau Margit vergiftet zu haben. Ruth Holländer ist Schöffin in seiner Gerichtsverhandlung, doch sie kann sich beim besten Willen nicht ...

Judith Arendt – Sündenbock

Jürgen Dombroschke ist angeklagt, seine Ehefrau Margit vergiftet zu haben. Ruth Holländer ist Schöffin in seiner Gerichtsverhandlung, doch sie kann sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass der schmächtige 75Jährige seine Frau umgebracht hat. Als das Verfahren wegen eines Fehlers platzt, und der Fall neu verhandelt wird, wird Ruth von dem Fall abgezogen. Doch auf eigene Faust ermittelt sie in der Kleingartenanlage und spricht mit dem besten Freund des Ehepaar Dombroschke. Doch Uwe Ringel ist distanziert und gibt ihr keine weiteren Auskünfte und versucht die junge Frau in seiner Laube vor den Augen von Ruth und ihrem Sohn zu verbergen.
Und dann kommt Schlag auf Schlag Unruhe in das Leben von Ruth: Ärger mit ihrem Freund Hannes und seiner Noch-Frau, Annika ihre Tochter hat einen neuen Freund, Lucas ihr Sohn schmeisst die Uni, ihre beste Freundin ist schwanger,...
Ruth gerät immer tiefer in den Sog der Ermittlungen und auf einmal ist ihr Leben in Gefahr.

Der Kriminalroman ist spannend, dramatisch und flüssig geschrieben. Die Spannung wird im gesamten Buch aufrecht gehalten. Die Hauptfigur Ruth Holländer ist sympathisch und versucht ihr Privat- und Arbeitsleben so gut zu meistern wie es ihr möglich ist. Das macht sie sehr sympathisch und authentisch. In den Flashbacks wird schnell klar, dass Jürgen seine Frau liebt, auch wenn sie ihn unterdrückt. Durch die Schwere Erkrankung der Ehefrau ist das Eheleben ein einziges Drama. Nach und nach kommen die Wahrheiten ans Licht. Und das Ende hat mich wirklich überrascht. Ein gut gelungenes Buch, kurzweilig und gut geschrieben, dass ich in jedem Fall empfehlen kann.