Die Reise geht spannend weiter.
Klappentext:
Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ...
Klappentext:
Ophelia wurde gerade zur Vize-Erzählerin am Hof von Faruk erkoren und glaubt sich damit endlich sicher. Doch es dauert nicht lange, und sie erhält unheilvolle anonyme Drohbriefe: Wenn sie ihre Hochzeit mit Thorn nicht absagt, wird ihr Übles widerfahren. Und damit scheint sie nicht die Einzige zu sein: Um sie herum verschwinden bedeutende Persönlichkeiten der Himmelsburg. Kurzerhand beauftragt Faruk Ophelia mit der Suche nach den Vermissten. Und so beginnt eine riskante Ermittlung, bei der es Ophelia nicht nur mit manipulierten Sanduhren, sondern auch mit gefährlichen Illusionen und zwielichtigen Gestalten zu tun bekommt. Am Ende steht eine folgenschwere Entscheidung.
Meinung:
Endlich war es soweit. Endlich durfte ich Ophelia und all die tollen Menschen am Pol weiter begleiten. Es traf dann auch genau das ein, das ich erwartet hatte: Ich bekam Informationen! Diverse neue Details über die Spaltung der Erde wurden preisgegeben, ein bisschen in der Vergangenheit gewühlt und überhaupt – herrlich! Was ich etwas schade fand, dass der Klappentext soweit in die Geschichte greift, denn bis Faruk die junge Leserin überhaupt mit der Suche beauftragt neigt sich das Buch schon ganz schön dem Ende zu. Mich hat das jetzt nicht sonderlich gestört, aber ich vergesse ja auch immer recht schnell was eigentlich drin stand, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es Leser gibt, die da durchaus knatschig werden können. Der Schreibstil war auf jeden Fall wieder sehr einnehmend, leicht, fluffig und schön zu lesen.
Bereits im ersten Band kam ich ins Schwärmen aufgrund der bildhaften Art von Christelle Dabos. Hier hat sie sich nun übertroffen. Vielleicht nicht unbedingt mit ausschweifenden Landschaftsbeschreibungen vom Pol – diese waren dann eher subtil gehalten, aber die Atmosphäre, die sie mit ihren Worten aufbaut, hat mir das eine oder andere Mal eine Gänsehaut über den Rücken gejagt. Den Pol hatte ich sowieso mehr düster und beklemmend in Erinnerung, trotz all des Prunks und obwohl beschrieben wird, dass die Sonne zeitweise nicht wirklich untergeht, hatte ich stets ein eher tristes Grau vor Augen. Ganz im Gegensatz zu den Beschreibungen der Arche Anima und ihrer Bewohner, welche ich mir fröhlich bunt vorstelle – und vielleicht ein kleines bisschen anstrengend.
Eigentlich darf ich das gar nicht laut sagen, aber gegen Ende hin, war es sogar wirklich schwer nicht zumindest ein Tränchen zu verdrücken. Diese ganze Geschichte um Ophelia ist einfach so unglaublich mitreißend. Besonders schlimm empfinde ich jedes Mal diese Bevormundung, die an ihr vorgenommen wird. Sei es Thorn, ihre Familie, der Hof – immer scheint jemand zu meinen, dass er ihr irgendetwas vorschreiben muss. Das hat mich oftmals so unglaublich wütend gemacht, dass ich am liebsten in meinen Schal gebissen hätte. Umso mehr freute ich mich über Ophelias Charakterstärken und ihren (heimlichen) Dickkopf. Außerdem sehr gut gefiel mir, dass es nicht zum Stillstand kam. Die Charaktere wurden weiterentwickelt. Gerade Thorn hat gezeigt, dass er doch nicht so ein unterkühlter Steinbrocken ist, wie er nach außen gibt und auch sonst erlebt der Leser die eine oder andere Überraschung.
Lange habe ich darüber nachgedacht was mich wohl im kommenden Band erwarten könnte und offen gestanden bin ich auch schon wirklich schon verdammt neugierig wie es weiter geht. Doch auf einen richtigen Nenner komme ich nicht. Auf jeden Fall erwarte ich einen Ausflug auf eine weitere Arche, neue Eindrücke, aber hoffe auf alte Gesichter wieder zusehen. Zum Glück lässt dieser nicht mehr ganz so lange auf sich warten. Gespannt bin ich ob wieder so eine schöne Illustration den Anfang macht, denn in Band zwei wird man von einer Karte der Himmelsburg sowie einem kleinen Stammbaum der Pol Bewohner begrüßt. Gerade die Karte fand ich toll, da ich mir so bildlich vorstellen konnte welche Strecken dazwischen lagen. Durch diverse Zeitangaben der Autorin, wie lange man beispielsweise vom Frauentrakt in den Mondscheinpalast mit den Aufzügen benötigt, wird einem das Ausmaß erst richtig bewusst.
Fazit:
Richtig tolle Reihe mit einer schönen Wortwahl sowie toller Aufmachung.